Sophia Julinek - Liebeslagen

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Sonia ist eine gefragte Motivationstrainerin und erzählt Managern, wie sie ihr Leben erfolgreich gestalten können. In Wahrheit hat sie davon keine Ahnung, weil sie frustriert in ihrer Ehe feststeckt. Irgendwann hat sie Jakob einmal geliebt, aber inzwischen verbindet sie mit ihm nur noch routinierte Alltagsbewältigung – und die eingeschliffenen Freundschaft zu Theresa und Patrick. Sonias Gefühle sind inzwischen woanders zuhause. Sie liebt Sander. Ihre leidenschaftliche Affäre mit ihm erfüllt sie, nicht nur sexuell. Trotzdem will Sonia das Verhältnis beenden, doch dann gerät alles aus den Fugen: Ihre Ehe mit Jakob, ihre Freundschaft mit Theresa und Patrick und ihr Selbstbild. Auslöser ist ein Abend zu viert, an dem ihr Mann Jakob über Sex reden will, Theresa eine lesbische Affäre gesteht und die beiden Paare irgendwann erregt und zu allem bereit im Wohnzimmer landen…

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Sie hatten eine Putzfrau namens Marlies Schmotz. Frau Schmotz war unterbezahlt. Nadja fand das leistungsgerecht. Immerhin fühlte sie sich gezwungen vor und nach den Besuchen von Marlies Schmotz aufzuräumen und selbst den Putzlappen in die Hand zu nehmen. Hätten sich die Pfisters mehr Raum leisten können, hätte ihr Heim womöglich in eine moderne Wohnzeitschrift gepasst. So aber fehlte ihm die notwendige Großzügigkeit. Ihrem Haus wie ihrem Leben. Das Haus war klein und hübsch. Hübsch, aber lautlos. Nadja wollte keine Kinder. Die Schwangerschaften hätten ihrer Figur geschadet und Pfister wusste ohnehin nicht, was er wollte, außer, dass Nadja ihre gute Figur behielt. Die führte er schließlich regelmäßig aus, in feine Restaurants und zu angesagten Ausstellungen. Was angesagt war, stand in den Magazinen, die Nadja kaufte und auf dem „Coffee-Table“ drapierte. Wieso weigerte sie sich, das Wort „Couchtisch“ in den Mund zu nehmen, wo sie doch gar keinen Kaffee trank, um ihre Haut zu schonen? Pfister behielt diese Fragen für sich, genauso wie die Frage, warum Nadja nicht mehr mit ihm schlafen wollte. Schon lange nicht mehr. Mit Worten konnte er nicht umgehen, weil er nichts zu sagen hatte, davon war er im Innersten überzeugt. Nadja bestätigte sein Urteil: schon im zweiten Monat ihrer Ehe. Sie saßen im Taxi und kamen gerade von einem Abendessen mit Nadjas besten Freunden, einem Schriftsteller-Ehepaar. Zu dem Treffen hatte er nur seine Kreditkarte beitragen können. “Geld statt Geist”, urteilte seine Frau. Trotzdem blieb sie bei ihm und Pfister war dankbar, bis er Marie traf.

Marie klingelte an einem Samstagabend, weil sie sich alleine fühlte und nicht wusste wohin. Sie klingelte unter dem Vorwand, Eier zu brauchen. Ihr Freund, ein politischer Journalist, hatte sie vor wenigen Wochen verlassen, weil sie vor seinen intellektuellen Kollegen nicht bestehen konnte. Schon lange störte er sich an ihrem Halbwissen über die, seiner Ansicht nach, wirklich wichtigen Vorgänge in dieser Welt. Gerade er, dessen Beruf auf Halbwissen baute. Er rächte sich, indem er sie betrog. Regelmäßig und mit wechselnden Partnerinnen. Die letzte war allerdings so „fucking good“ im Bett, wie er seinem Kollegen über den Schreibtisch zurief, dass er bei ihr bleiben wollte. Er war stolz und tat, als wäre ihr Können sein Verdienst. Im Grunde war er davon überzeugt: Nur seine fantastischen Fähigkeiten als Mann machten sie zu der großartigen Liebhaberin, die sie seiner Meinung nach war. Was er nicht wusste: Die Frau war eine großartige Schauspielerin. Ihre Orgasmen eine routinierte Show. Glücklich getäuscht verließ er deshalb Marie, die Frau, die ihn ohnehin nur blamierte und beim Sex mehr wollte, als seine Männlichkeit zu bestätigen. Heimlich nannte er sie schon lange „die Blamage.“ Deshalb stand die Blamage an einem Samstagabend vor Pfisters Haustür und bat ihn um drei Eier. Die Eier brauchte sie für Kaiserschmarrn und den Kaiserschmarrn brauchte sie für ihren Liebeskummer und ihre Selbstzweifel.

Der Journalist hatte ihr zum Abschied seinen Kosenamen für sie verraten: “Die Blamage.” Er fand ihn einfach zu originell, um ihn für sich zu behalten. Seine Gnadenlosigkeit verkleidete er als „letzten Vertrauensbeweis, wir haben uns schließlich immer alles gesagt.“ Unter dem Ausdruck würde sie noch lange leiden. Immer, wenn es besonders schlimm wurde, kredenzte sie sich Kaiserschmarrn. Sie war Österreicherin und in den weichen Teigkissen ihrer Lieblingsspeise suchte sie ein trostreiches Heimatgefühl, das es für sie weder in Österreich noch in Frankfurt gab. Für Pfister, der sich an diesem Abend nicht weniger allein fühlte - Nadja war mit Freunden verreist und er hätte dabei nur gestört - war diese Begegnung schicksalhaft. Er gab der Österreicherin die Eier, sie teilte ihren Kaiserschmarrn mit ihm und von da an sahen sie sich regelmäßig. Gleich am ersten Abend nannte er sie Marie und sie ihn Ludwig. Zum Abschied wollte er sie auf die Wange küssen, aber Marie zielte auf seine Lippen. Es fühlte sich gut an.

Marie fürchtete sich nicht vor Nähe. Ihre Augen glänzten, wenn sie ihn anschaute. Sie bestätigte ihn in seinem ganzen Sein. Sie blickte in seine Seele. Eine Seele, deren Existenz Pfister bezweifelte. Marie nicht. Er war ihr „Seelenverwandter“, da war sie sich sicher. Ihr Herz pochte schnell auf eine gemeinsame Zukunft. In seinen Armen vergaß sie den Mann, der sie „die Blamage“ genannt hatte. Den Schmerz vergaß sie nicht. Er blieb.

Pfister begann diese äußerlich unscheinbare Frau zu lieben. Sie beantwortete seine Sehnsüchte und gab seinen Gefühlen eine Sprache: Zärtlichkeit. Damit hatte er nicht gerechnet. Kaum erkannte er seinen Zustand, wollte er ihm entkommen. Es gelang ihm zeitweise, nämlich immer dann, wenn er sich in der Arbeit unter Druck setzte. Darin hatte er Übung. Doch das unerwünschte Gefühl gab nicht auf und zwang ihn, immer wieder Maries Nähe zu suchen. Kaum war seine Gattin außer Haus, besuchte er die Nachbarin, um, wie er es nannte, „banale Dinge zu tun.“ Sie kochten gemeinsam, lachten über Videofilme und begannen Reisen zu planen. Pfister fühlte sich wohl in ihrem bunten unordentlichen Heim, doch sobald er in sein eigenes aufgeräumtes Haus zurückkehrte, überfielen ihn Zweifel. Sie schienen hinter der Tür zu lauern, gleich neben Nadjas Designer-Schuhen. Die Nähe und Wärme, die er bei Marie empfand, machten ihm Angst. Das redete er sich ein, um sich weniger schlecht zu fühlen. Mit viel Mühe konnte er sich endlich davon überzeugen, dass Marie in seinem Leben störte. Diese Frau stellte einfach alles in Frage, weil sie ihn nahm, wie er war. Wo gibt es denn so was? Vielleicht in Österreich. Pfister bekam Angst vor der Frau mit dem Dialekt, der nach Bergen, Wald und Wiesen klang.

Angst ist eine gute Ausrede. Männer haben das erkannt und die meisten Frauen haben Verständnis dafür. Sie halten Verständnis für eine gute Strategie, konfliktscheu wie sie sind. Ich schließe mich ein. Marie hatte Verständnis, vielleicht, weil seine Ausrede eine Wahrheit verschleierte, die sie erahnte. Die Wahrheit war wenig schmeichelhaft: Pfister verglich Marie mit Nadja. Da sich Pfister dabei ausschließlich an Äußerlichkeiten orientierte, fiel das Urteil grausam aus. Nadja war die „Benchmark“. Im Vergleich zu ihr war Marie nur „suboptimal“, wie es Pfister ausdrückte. Ihr Hintern war dick und ihr Haar dünn. Obendrein hatte sie keine Karriere vorzuweisen, sondern arbeitete als unterbezahlte Kindergärtnerin.

Sie eignete sich nicht als Statussymbol

Nadja dagegen war Investmentbankerin, vor ihrem Namen prangte ein Doktortitel. Den hätte auch Pfister gerne gehabt. Die Eheleute konkurrierten in jeder Beziehung miteinander. Selbst im Bett. Zumindest früher, als die Besucherritze noch keine unüberwindbare Grenze darstellte. Damals achtete jeder penibel darauf, nicht die Kontrolle zu verlieren. Nadja kam entsprechend selten, vielleicht nie, und Pfister kurz und lautlos. Dabei verzerrte sich sein Gesicht zu einer Fratze und Nadja bestand darauf, es nur im Dunklen miteinander zu treiben. „Deine Lustfratze irritiert mich.“

Nur bei gemeinsamen Auftritten im Kreis von Kunden und Kollegen ergänzten sich Pfister und seine Ehefrau prächtig. Sie spielten das erfolgreiche Power-Paar und Nadja war anständig genug, so zu tun, als hätte ihr Mann die Hosen an. Nadja wusste, dass wohl dosiertes Weibchen-Verhalten bei Bankern gut ankam, damit beförderte sie nicht nur Pfisters Karriere, sondern auch ihre eigene. Es lohnte sich für sie, die Ungefährliche zu spielen und Pfister rechnete ihr hoch an, dass sie ihn vor seinen Kollegen nicht in Frage stellte. Das tat sie nie. Im Gegenteil: Bei diesen Gelegenheiten erfüllte Nadja ihre eigentliche Aufgabe. Sie dekorierte Pfisters Leben und andere beneideten ihn um sie. So belegte er seine These aus Teenagertagen: Schöne Frauen sind durch nichts zu ersetzen. Und was schön ist, das bestimmen die anderen. Im Moment war sehr schlank sehr schön. Er selbst bevorzugte weibliche Formen, aber was er bevorzugte, darum ging es schon lange nicht mehr in seinem Leben. Er hatte den Zeitpunkt verpasst, redete er sich ein, und musste sich arrangieren. Zu viel stand auf dem Spiel. Seine Karriere, sein Ruf, sein hübsches Haus und seine dekorative Frau. Von diesen Gedanken ließ er sich lenken, als er glaubte, eine Entscheidung treffen zu müssen. Dabei musste er sich eingestehen, dass er auch das Urteil des Journalisten in die Wagschale warf. Wer will schon eine Frau, die ein anderer unter der Rubrik „Blamage“ abgelegt hatte?

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