Mark Twain - Der geheimnisvolle Fremde

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Österreich im Mittelalter: In Eselsdorf taucht eines Tages ein fremder Junge auf, der über geheimnisvolle Kräfte verfügt. Er gibt sich den Jugendlichen des Dorfes als ein Neffe Satans zu erkennen, und mit seiner Ankunft häufen sich seltsame Ereignisse. Doch was er dem jungen Theodor, der zu seinem besten Freund wird, über die Welt und den Sinn des Lebens zu berichten hat, ist voller Tiefe und Weisheit.

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Vor übernatürlichen Dingen wie Geistern sollten wir uns niemals fürchten, lautete sein Rat an uns. Sie würden niemandem Schaden zufügen, sondern nur umherwandern, weil sie einsam und verzweifelt seien und sich nach freundlicher Anteilnahme und Mitgefühl sehnten. Und schon bald lernten wir, uns nicht mehr zu fürchten, und begleiteten ihn sogar, wenn er nachts in die verwunschene Kammer im Schlossverlies hinunterstieg. Der Geist tauchte nur ein einziges Mal auf, und man konnte ihn nicht gut erkennen, als er geräuschlos durch die Luft schwebte und dann wieder verschwand. Wir zitterten auch kaum, schließlich hatte er uns das ja beigebracht. Er sagte, manchmal in der Nacht würde der Geist zu ihm hinaufkommen und ihn wecken, indem er ihm mit der feuchtkalten Hand übers Gesicht strich, aber er würde ihm nie etwas zuleide tun, er sehne sich nur nach Anteilnahme und Beachtung. Das Seltsamste aber war, dass er auch Engel gesehen hatte – richtige Engel aus dem Himmel, und er hatte sich sogar mit ihnen unterhalten. Sie hatten keine Flügel und trugen Kleider, und sie redeten, sahen aus und verhielten sich wie ganz normale Menschen, und man hätte sie nie für Engel gehalten, wären da nicht die wundersamen Dinge gewesen, die sie vollbrachten – Dinge, die ein gewöhnlicher Sterblicher niemals hinbekommen würde – und vor allem die Art, auf die sie plötzlich verschwanden, während man mit ihnen sprach, war auch etwas, das kein Sterblicher je zu vollbringen in der Lage war. Die Engel, sagte er, seien immer freundlich und gut gelaunt, nicht düster und schwermütig wie die Geister.

Es war nach diesem Gespräch in einer Mainacht, dass wir am nächsten Morgen erwachten und zusammen mit ihm gut frühstückten, dann hinunter und über die Brücke hinauf zu den Hügeln gingen, und dort nach links abbogen, wo der Weg zu einem bewaldeten Berggipfel führte, einem unserer Lieblingsplätzchen. Dort suchten wir uns einen schattigen Ort, streckten uns im Gras aus, um uns auszuruhen und zu rauchen und über all die merkwürdigen Dinge zu reden, die uns noch frisch im Gedächtnis hafteten und uns beeindruckt hatten. Aber wir hatten keine Gelegenheit zu rauchen; wir waren so gedankenlos gewesen, den Feuerstein und das Stahl liegen zu lassen.

Bald schlenderte zwischen den Bäumen ein junger Bursche auf uns zu. Er setzte sich und begann freundlich mit uns zu reden, als würde er uns kennen. Aber wir gaben ihm keine Antwort, da er ein Fremder war, und Fremde waren wir nicht gewohnt und gingen ihnen aus dem Weg. Er trug neue und gute Kleider, und er war hübsch und hatte ein einnehmendes Gesicht und eine angenehme Stimme, war locker und anmutig und offenherzig, nicht schwerfällig und linkisch und misstrauisch wie andere Jungen. Wir wollten freundlich zu ihm sein, wussten aber nicht, wie wir es anfangen sollten. Ich dachte an meine Pfeife und fragte mich, ob es wohl eine nette Geste wäre, wenn ich sie ihm anbot. Dann aber fiel mir ein, dass wir ja kein Feuer hatten, und das tat mir leid und enttäuschte mich. Er aber sah mich erfreut und fröhlich an und sagte:

„Feuer? Ach, das ist leicht; dafür sorge ich schon.“

Ich war so erstaunt, dass mir die Worte fehlten; schließlich hatte ich ja kein Wort gesagt. Er nahm die Pfeife und hauchte sie mit seinem Atem an, und sofort begann der Tabak rot zu glühen, und blauer Rauch stieg in großen Spiralen empor. Wir sprangen auf und wollten weglaufen, was eine ganz natürliche Reaktion war; und wir waren schon ein paar Schritte weit entfernt, als er uns sehnsüchtig bat, doch zu bleiben. Er verspreche auch, dass er keinem von uns etwas antun werde, er wolle doch nur, dass wir seine Freunde würden und ihm Gesellschaft leisteten. Also blieben wir stehen und wollten zurückgehen, da wir voller Neugier und Verwunderung waren, trauten uns aber nicht. Doch er redete weiter auf uns ein, in leisem, beschwörendem Tonfall; und als wir sahen, dass die Pfeife nicht in die Luft ging und auch sonst nichts Schlimmes geschah, kehrte unser Vertrauen nach und nach zurück, und sogleich war unsere Neugier stärker als unsere Angst, und wir wagten uns zurück – allerdings nur langsam und bereit, bei jedem Warnzeichen die Flucht zu ergreifen.

Es war ihm ein Anliegen, uns wieder aufzulockern, und er wusste, wie es ging; man konnte nicht lange argwöhnisch und ängstlich bleiben, wenn eine andere Person so ernst und schlicht und sanft war und auf so faszinierende Weise sprach wie er. Nein, er gewann unsere Herzen; und es dauerte nicht lange, bis wir uns zufrieden, behaglich und redselig fühlten und froh darüber waren, diesen neuen Freund gefunden zu haben. Als unsere Gezwungenheit sich ganz gelegt hatte, fragten wir ihn, wo er denn gelernt habe, so seltsame Dinge zu tun, und er sagte, er habe es nirgendwo gelernt; es sei ihm einfach so zugeflogen – wie so manch andere merkwürdige Gaben.

„Was für welche denn?“

„Ach, eine ganze Menge; wie viele es sind, weiß ich nicht.“

„Willst du uns ein paar davon vorführen?“

„Ja, bitte!“ riefen die anderen.

„Und ihr lauft auch nicht wieder weg?“

„Nein, ganz bestimmt nicht. Nun komm schon. Magst du?“

„Ja, mit Vergnügen. Aber denkt an euer Versprechen, ja?“

Auf jeden Fall, sagten wir; dann lief er zu einer Pfütze und kam mit Wasser in einer Schale zurück, die er aus einem Blatt gebastelt hatte. Er blies darauf und goss es aus, aber es war kein Wasser mehr, sondern ein Eisklumpen, der genau die Form der Schale hatte. Wir staunten und waren wie verzaubert, aber Angst hatten wir jetzt keine mehr; wir freuten uns sehr, mit ihm zusammen zu sein, und baten ihn, weiter zu machen und noch mehr solche Dinge zu tun. Was er auch tat. Er sagte, wir sollten uns jeder eine Frucht wünschen, und er würde sie uns beschaffen, egal ob sie um diese Jahreszeit wachse oder nicht. Wir redeten alle durcheinander:

„Eine Apfelsine!“

„Einen Apfel!“

„Weintrauben!“

„Greift mal in eure Taschen“, sagte er, und tatsächlich, dort waren die Früchte. Und sie waren vom Feinsten. Wir aßen sie auf und wünschten, wir hätten noch mehr davon. Aber keiner von uns sagte etwas.

„Ihr werdet sie genau dort finden, wo ihr die anderen herhabt“, sagte er, „und auch alles, worauf euch sonst noch der Appetit steht. Ihr braucht eure Wünsche nicht laut auszusprechen. So lange ich bei euch bin, reicht es, wenn ihr euch etwas wünscht, dann werdet ihr es bekommen.“

Und er sagte die Wahrheit. So etwas Wundervolles und Faszinierendes hatten wir noch nie erlebt. Brot, Kuchen, Süßigkeiten, Nüsse – alles was man wollte, war auf einmal da. Er selbst aß nichts, sondern saß nur da und plauderte mit uns, während er zu unserem Amüsement ein merkwürdiges Kunststück nach der anderen vollführte. Er formte aus Lehm ein kleines Spielzeug-Eichhörnchen, und es sauste einen Baum hinauf, blieb auf einem Ast sitzen und trieb dort seine Kapriolen. Dann formte er einen Hund, der nicht viel größer war als eine Maus, und er jagte das Eichhörnchen, tanzte aufgeregt um den Baum herum und bellte, und war so lebendig, wie ein Hund es nur sein kann. Er scheuchte das Eichhörnchen mit seinem Gebell von Baum zu Baum und lief ihm hinterher, bis sie beide irgendwo im Dickicht des Waldes verschwanden. Er formte Vögel aus Lehm und ließ sie frei, und singend flogen sie davon.

Irgendwann fasste ich mir ein Herz und fragte ihn, wer er sei.

„Ein Engel“, sagte er, ganz wie nebenher, entließ einen weiteren Vogel in die Freiheit, klatschte in die Hände, und der Vogel flog davon.

Eine Art Ehrfurcht überfiel uns, als wir ihn das sagen hörten, und wir begannen uns wieder zu fürchten; er aber meinte, wir sollten uns keine Sorgen machen, denn es gebe für uns keinen Grund, sich vor einem Engel zu fürchten, und er könne uns auf jeden Fall gut leiden. Dann plauderte er so zwanglos und ungekünstelt weiter wie gewohnt; und während er sprach, erschuf er die ganze Zeit kleine Männer und Frauen, die etwa so groß waren wie ein Finger, und sie machten sich fleißig an die Arbeit, grenzten und ebneten ein Gebiet von einigen Quadratmetern ein und begannen, eine kunstvolle kleine Burg darauf zu bauen. Die Frauen rührten den Mörtel an und transportierten ihn in kleinen Eimern, die sie auf ihren Köpfen trugen, zu den Baugerüsten, so wie unsere Arbeiterinnen es seit jeher tun, und die Männer steckten die Maße der Gemäuer ab – ganze fünfhundert dieser Spielzeugmenschen drängten munter umher, waren emsig am Werk und wischten sich den Schweiß aus den Gesichtern wie im richtigen Leben. Da es so fesselnd war, diese kleinen Menschen dabei zu beobachten, wie sie die Burg stetig wachsen und an Form und Symmetrie gewinnen ließen, schwand unser Gefühl von Ehrfurcht nach und nach, und wir fühlten uns wieder wohl und geborgen. Wir fragten, ob wir auch ein paar solcher Menschen machen dürften, und er sagte Ja und bat Seppi, ein paar Kanonen für die Mauern herzustellen, und Nikolaus bat er, ein paar Hellebardisten zu erschaffen, mit Harnischen und Beinschienen und Helmen, und ich war für die Kavallerie verantwortlich, mit vielen Pferden, und während er uns seine Aufträge erteilte, rief er uns ständig bei unseren Namen, verriet aber nicht, woher er sie wusste. Dann fragte Seppi ihn nach seinem eigenen Namen, und er antwortete gelassen „Satan“, wobei er mit einem Baustein eine kleine Frau auffing, die von einem Gerüst stürzte, sie wieder an ihren Platz setzte und sagte: „Wie kann man so dämlich sein, rückwärts zu laufen, ohne zu wissen, worauf man sich da einlässt?“

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