Monika Brenneis - 13.November

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Als Neonazi wird niemand geboren, doch wie wird ein sensibler, junger Mensch dazu? Wie wird man Mutter oder Vater eines gewaltbereiten, hasserfüllten Jugendlichen, wenn man dem Kind doch jede Liebe gibt? Und wie kommt man da wieder raus? Es ist nicht leicht, auf diese Fragen eine Antwort zu finden und es gibt auch sicher nicht eine Ursache, nicht eine Lösung, nicht eine Geschichte.
"13.November" berichtet anhand eines Tages in jedem Jahr aus dem Leben eines dieser Menschen, der sensibel und doch brutal, unschuldig und schuldig, voller Liebe und Hass ist. Die Geschichte beginnt am 13.November 1995, am Tag von Peters Geburt, und endet am 13.November 2014, an seinem 19.Geburtstag. Dazwischen erfahren wir in Rückblenden und durch die Schilderung des vermeintlich glücklichsten Tages im Jahr, wie sein Leben in einer österreichischen Kleinstadt verläuft, was ihn und seine Eltern bewegt. Aber es soll kein einseitiges Bild entstehen. Es gibt keine objektive Wahrheit, sondern nur subjektive Wahrnehmung. Daher wird nicht aus der Sicht einer der beteiligten Personen berichtet, sondern alle beteiligten Hauptpersonen sollen zu Wort kommen, auch wenn ein Erzähler die Schilderung übernimmt. Im ersten Jahr erleben wir die Geschichte aus der Sicht von Eva, Peters Mutter, dann aus der Sicht seines Vaters Hans und schließlich aus der Perspektive des kleinen Peters usf. Wie die Geschichte endet, bleibt jedem selbst überlassen. Das Schicksal entscheidet sich meist aufgrund von Kleinigkeiten und doch haben wir es selbst in der Hand.

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Irgendwann schreckte sie aus dem Schlaf auf. Draußen war es schon dunkel, jemand läutete Sturm. Sie hoffte, die Person würde weggehen, aber das Läuten hörte nicht auf. Sie versuchte es zu ignorieren und wieder einzuschlafen, aber es ging nicht. Sie hielt sich die Ohren zu, aber da begann jemand an die Tür zu hämmern. Es hatte alles keinen Sinn, sie musste aufstehen. Beinahe wäre sie umgekippt, sie setzte sich wieder, legte ihren Kopf auf die Lehne der Couch, versuchte nochmals sich zu erheben und diesmal klappte es. Langsam tastete sie sich zum Lichtschalter vor, drehte das Licht auf und musste abrupt die Augen schließen, um nicht auf der Stelle zu erblinden. Langsam öffnete sie ihre Augen wieder. Das Klingeln und Klopfen hatte aufgehört und sie war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sie das Ganze wirklich gehört hatte oder ob alles nur ein Traum gewesen war. Sicherheitshalber wollte sie aber doch nachschauen, vor allem um zu vermeiden, dass alles wieder von vorn losging. Schritt für Schritt abwägend ging sie langsam die Stufen hinab, bis sie zur Haustüre kam.

Draußen stand der Nachbar, der zwei Häuser weiter noch bei seinen Eltern wohnte, obwohl er schon 28 war und vor ein paar Monaten bei der Stadtverwaltung eine Stelle bekommen hatte. Was wollte der gerade jetzt von ihr? Sollte sie ihm wirklich öffnen? Er war ihr nie besonders geheuer gewesen, wenn sie überhaupt über ihn nachgedacht hatte. Aber was sollte sie tun? Sicherlich hatte er sie schon gesehen und was würde er von ihr denken und vielleicht würde das Läuten wieder anfangen und ihren Kopf zum Zerspringen bringen. Also blieb ihr nichts anderes übrig als den Schlüssel rumzudrehen und mit rauchiger Stimme zu grüßen. Inzwischen wussten anscheinend alle Nachbarn Bescheid, was passiert war, und die Mutter von Hans hatte ihn geschickt, um nach ihr zu schauen, immerhin hatten sich die beiden Mütter gut verstanden. Eva wollte Hans nur loswerden und sagte, dass es ihr gut gehe, aber der wollte sich nicht einfach so abspeisen lassen und fragte, ob er nicht hereinkommen dürfe. Also bat sie ihn ins Haus. Setzte Wasser für einen Tee auf ohne lange nachzudenken, suchte im Abstellraum die Kekse, die ihre Mutter immer bereithielt für den Fall, dass Besuch käme, legte sie auf einen Teller, holte die guten Tassen aus der Vitrine, weil die anderen vom Frühstück noch nicht abgewaschen waren, gab einen Teebeutel in die Kanne, goss das heiße Wasser darüber, servierte alles auf einem Tablett und dachte nicht einen Moment darüber nach, was sie tat. Sie funktionierte, sie hatte oft gesehen, wie ihre Mutter das machte, sie hatte alles verinnerlicht, sie musste nicht nachdenken, sie konnte nicht nachdenken, sie wollte nicht nachdenken. Auf der einen Seite war sie stolz auf sich, dass sie das alles konnte, auch wenn sie das nie zugegeben hätte, auf der anderen Seite fragte sie sich, was das alles noch für eine Bedeutung habe. Alles schien so sinnlos.

Hans bedankte sich höflich, trank Tee, aß Kekse, fragte sie, ob sie Hilfe bräuchte, ob sie sich nicht einsam fühlte in dem großen Haus ganz alleine, ob sie wüsste, ob ihre Eltern für den Fall ihres Todes Vorkehrungen getroffen hätten. Doch was wusste Eva schon darüber?! Wer spricht schon mit den Eltern darüber, wie es nach ihrem Tod weitergehen solle, wenn sie noch ein halbes Jahrhundert leben sollten. Immer wieder versuchte Hans ein Gespräch zu beginnen, aber irgendwann wurde das Schweigen und erzwungene Reden einfach unerträglich und Eva erklärte nur kurz, dass sie müde sei und Hans bot an, bei ihr zu schlafen, doch Eva lehnte dankend ab, sie wollte einfach nur alleine sein. Hans versprach noch, am nächsten Tag nach der Arbeit bei ihr vorbeizusehen und ihr mit allem zu helfen.

Dann war Eva endlich wieder alleine, sie wollte wegräumen, sank aber stattdessen auf die Couch, griff nach der Decke, rollte sich ein und blieb liegen. Nun konnte sie nicht mehr anders, als über alles nachzudenken, was heute passiert war. Der Streit am Morgen, die Freude darüber, dass sie nicht zu ihrer Großmutter mitfahren musste, den Spaß in der Psychologiestunde als ihre Eltern womöglich gerade den letzten Atemzug taten, das Erscheinen der Polizisten, ihre Witze, die Erleichterung darüber, dass sie nicht auch mit ihren Eltern im Wagen gesessen und gestorben war, ihre bleichen Eltern mit den geschlossenen Augen, so friedlich und doch voller Angst. Keine einzige Träne hatte sie bisher vergossen. Hatte sie denn überhaupt keine Gefühle, hatte sie ihre Eltern nicht geliebt, war sie kein normales menschliches Wesen? Warum konnte sie nicht einfach losheulen? Was ging bloß in ihr vor? Was mussten die anderen Leute von ihr denken? Sie hätte so gern geweint, geschrien, Gott und die Welt beschimpft, aber in ihr war nichts, absolute Leere. Wenn sie auf ihren Körper blickte, war der da, sie fühlte ihn, sie spürte ihn, aber sie konnte ihn nicht füllen mit Leben, mit Gefühlen, mit Trauer; die Hülle war da, aber drinnen war nichts.

Irgendwann in der Nacht wachte Eva auf. Ein Gefühl unendlicher Angst hatte sie ergriffen, sie klammerte sich an die weiche Decke, rollte sich noch fester ein, aber die Kälte kroch ihr durch die Glieder, durch jeden einzelnen Winkel ihres starren Körpers. Die Heizung hatte sie nicht abgedreht, aber um elf musste sie sich von selbst abgeschaltet haben. Natürlich hätte sie in ihr Bett gehen können, eine Wärmflasche machen, sich noch ein paar Decken schnappen, aber sie wusste, dass es nicht an der Kälte in der Wohnung lag. Auch wenn die Heizung nicht lief, war es noch immer nicht kalt. Auch wenn sie am Wochenende um drei nach Hause kam und sich noch auf die Couch legte, um ein bisschen fernzusehen, war es immer noch warm. Jetzt ging sie in die Decke gehüllt, wie in einen Schutzmantel, der alles Böse von ihr fernhielt, so wie es ihr ihr Vater als kleines Kind gezeigt hatte, wenn sie nicht einschlafen konnte und in der Nacht ängstlich zu ihren Eltern ins Wohnzimmer kam, um sich dann in ihrem Bett zu verkriechen, zwischen ihren warmen Körpern, die sie vor allem Bösen beschützten, die alle schlechten Träume verjagten. Ganz automatisch bewegte sie sich vorwärts, ins Schlafzimmer ihrer Eltern, hier roch noch alles nach ihnen, ihre Haare waren auf den Kopfpolstern, die Socken lagen da, wo sie ihr Vater gestern Abend fallen gelassen hatte. Sie sog den Geruch in sich auf, legte sich in die Mitte des Ehebettes, deckte sich mit beiden Tuchenden zu und spürte beim Einschlafen die warmen Körper ihrer bereits schlafenden Eltern, hörte das leise Schnarchen ihres Vaters und das rhythmische Atmen ihrer Mutter und schlief und schlief und...

Draußen war es grau, als sie wieder erwachte, jemand läutete und klopfte an die Tür, aber diesmal hatte Eva nicht vor, die Tür zu öffnen, alle konnten ihr gestohlen bleiben, die ganze Welt. Sie war glücklich hier, hier ging es ihr gut, sie brauchte niemanden. Das Läuten hörte auf, das Klopfen verstummte und sie schlief wieder ein. War es draußen heller geworden, als das gleiche Spiel erneut begann? Wer weiß?! Beim nächsten Mal war es bereits wieder dunkel, noch nicht tief schwarze Nacht, aber man erkannte den Baum vor dem Fenster nur mehr in Umrissen. Auch diesmal hörte das Läuten und Klopfen irgendwann auf. Erleichtert kuschelte sie sich in die warmen Decken, atmete tief den Geruch ihrer Eltern ein und wollte gerade wieder einschlafen, als sie ein lautes Klirren hörte. Ein Fenster im Erdgeschoß musste zu Bruch gegangen sein. Wie war das passiert? Was sollte das? Sie hatte keine Lust nachzusehen. Jemand rief ihren Namen, aber sie antwortete nicht. Sie hatte keine Lust zu antworten. Erneut erklang ihr Name. Sie hatte keine Lust aus ihrer Welt gerissen zu werden. Trotzdem näherten sich die Schritte, unzählige Türen waren schon auf- und wieder zugegangen, da stand Hans im Zimmer. Sein Gesicht wirkte angespannt und voller Sorge. Hatte er sich wirklich Sorgen um sie gemacht? Weshalb? Sie kannten sich doch kaum. Leise und doch mit Nachdruck sprach er ihren Namen aus, einmal, zweimal, dreimal. Er kniete sich aufs Bett, an ihre Seite, berührte sie sanft, rüttelte sie vorsichtig, behandelte sie wie ein rohes Ei, aber mit seinen kräftigen, starken Händen. Half ihr, sich aufzurichten, hielt sie fest, gab ihr Halt. Brachte sie ins Bad, half ihr, sich zu duschen, suchte in ihrem Zimmer frische Kleider für sie, half ihr beim Anziehen, stützte sie beim Zähneputzen. Ging mit ihr in die Küche, wo er eine kräftige Rindssuppe mit viel Gemüse und Fleisch von seiner Mutter erwärmte und servierte. Seit gestern Mittag hatte sie nichts mehr gegessen. Außer dem Tee hatte sie nichts zu sich genommen. Langsam kam sie wieder etwas zu Kräften, sie spürte die Wärme, die ihren Körper von innen her durchströmte, die ihren Körper füllte, die Leere etwas vertrieb und die Tränen brachte. Sie konnte es nicht mehr stoppen, alles wollte raus, alles war wieder da und musste raus, sie konnte nicht aufhören, sie wollte nicht aufhören. Hans nahm sie in die Arme, alles verschwand, nur seine Schultern blieben, stark, kräftig, seine Arme umfassten sie, beschützten sie, gaben ihr Halt und Wärme, sorgten dafür, dass sie nicht zerfloss und sich auflöste. Ein Gefühl unendlicher Dankbarkeit aber auch Furcht die Geborgenheit wieder zu verlieren stieg in ihr Hoch. Zaghaft hob sie ihren schweren Kopf, erhaschte einen verschwommenen Blick auf sein Gesicht, bisher hatte sie ihn nie richtig angeblickt und auch jetzt, sah sie ihn kaum durch den Schleier aus Tränen. Zart berührten sich ihre Lippen, immer heftiger, stürmischer wurden die Küsse bis sie nur mehr nach Atem rang, ihr fast schwarz vor Augen wurde und sie zurück sank, gestützt von seinen starken Armen. Sie war unsicher, schwach, aber für ihn war alles klar, er wusste was er tat. Sie war voller Bewunderung, aber auch voller widerstrebender Gefühle, wollte sich hingeben, wollte einfach nur schlafen, sterben, leben, alles ändern und bewahren, raus aus ihrem Körper und sich darin zurückziehen. Hans trug sie zurück ins Bett, deckte sie zu, gab ihr noch einen heftigen Kuss und ging mit dem Versprechen, am nächsten Tag wieder zu kommen.

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