„Bleib liegen und ruh dich aus, Liebes. Ich rufe Arlena an und entschuldige dich“, sagte Adrian. „Was ist denn eigentlich passiert?“
„Keine Ahnung. Mir wurde plötzlich schlecht, mein Herz raste und dann wurde mir schwarz vor Augen.“
„Hast du vielleicht irgendetwas gegessen oder getrunken, was nicht mehr in Ordnung war?“
„Ich habe wie immer meinen Grapefruitsaft und eine Tasse Kaffee getrunken“, erwiderte Elena. Er liebt mich, sonst wäre er nicht so besorgt.
„Könnte es sein, dass der Saft nicht in Ordnung war?“, überlegte Adrian laut. „Vielleicht sollten wir lieber den Arzt kommen lassen.“
„Das wird nicht nötig sein. Mir geht es schon viel besser. Aber du hast recht. Ich bleibe heute lieber zu Hause.“
„Ich mache uns nachher was Leckeres zu essen“, versprach Adrian. „Die Versammlung ist ja erst gegen Abend. Vielleicht sollte ich absagen. Was meinst du?“
„Ich komme schon zurecht. Geh ruhig zur Versammlung. Ich fühle mich schon wieder ganz wohl.“
„Also gut. Dann rufe ich eben Arlena an und du schläfst ein bisschen und ruhst dich aus.“ Er lächelte sie so liebevoll an wie früher und ging hinaus.
Elena schlug die Augen auf. Sie lag auf dem Boden und war unglaublich durstig. Ihr Mund und ihre Kehle waren so trocken, als wären sie mit Sand gefüllt. Und irgendetwas stimmte nicht mit ihren Augen. Sie richtete sich auf und räusperte sich stöhnend.
DURST!
Sie musste unbedingt etwas trinken!
Ihr Blick wanderte zur Seite und blieb an einer Flasche Cola hängen, die dicht neben ihr stand. Mit zitternden Händen griff sie danach und öffnete den Drehverschluss. Wohlig seufzend setzte sie den Flaschenhals an die Lippen.
KÖSTLICH!
Diese herrliche Feuchtigkeit, die ihre trockene Kehle benetzte. Noch ein letzter köstlicher Schluck. Sie stellte die leere Flasche zurück auf den Boden und legte sich wieder zurück, da sich alles vor ihren Augen drehte.
Eine Weile döste sie einfach so vor sich hin. Dabei spürte sie weder die Härte des Betonbodens auf dem sie lag, noch fragte sie sich, wie sie eigentlich hierhergekommen war.
Sie musste eingeschlafen ein, denn als sie wieder erwachte, fühlte sie sich so gut, wie schon lange nicht mehr. Sie sprang auf.
Und dann überfiel plötzliche Euphorie sie wie ein Blitz.
Jauchzend drehte sie sich im Kreis. Lachend tänzelte sie mit hoch erhobenen Armen über die freie Fläche, die zur letzten Etage eines Parkhauses hoch über den Dächern Hamburgs gehörte.
Sie wunderte sich keinen Augenblick lang darüber wie sie hierhergekommen war, denn es kümmerte sie nicht.
Sie war so glücklich, fühlte sich so unendlich frei!
Übermütig tänzelte sie an den Rand des Parkdecks, drehte lachend eine Pirouette und lehnte sich dann über das niedrige Geländer.
Kichernd schaute sie auf das strahlende Lichtermeer unter sich. Diese herrlichen Farben! Diese funkelnden Sterne hoch über und tief unter ihr. Sie fühlte sich körperlos und so frei wie ein Vogel, glaubte sich unbesiegbar, fühlte sich schwerelos.
„Ich bin so glücklich“, rief sie den Sternen zu. „So unendlich glücklich und so frei wie ein Vogel. Ja, wie ein Vogel! Wenn ich wollte, könnte ich fliegen“, rief sie in die Stille der Nacht.
„ Dann breite deine Arme aus und fliege, fliege hinunter zu den Lichtern oder hinauf zu den Sternen. Du kannst es, Elena. Fliege Elena, fliege“, wisperte eine Stimme sanft.
Und Elena breitete lachend die Arme aus, wippte fröhlich auf den Zehenspitzen und stürzte jauchzend dem glitzernden Lichtermeer entgegen.
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