Table of Contents
Einleitung
Verlassen & vergessen?
Eingemeindungen & Fusionen
Untergegangene Orte BW (19)
Untergegangene Orte BY (119)
Untergegangene Orte BB (137)
Untergegangene Orte HE (9)
Untergegangene Orte MV (18)
Untergegangene Orte NI (41)
Untergegangene Orte NRW (131)
Untergegangene Orte RP (22)
Untergegangene Orte SN (159)
Untergegangene Orte ST (66)
Untergegangene Orte in TH (47)
Schlusswort
Haftungsausschluss
Impressum
Veröffentlichungen von ES
Einleitung
Untergegangene Orte?
Ja, die gibt es. Sogar mehr als Sie denken. Es gibt tatsächlich untergegangene Orte, die elementar nicht mehr existieren. Sie stehen in einer Landschaft. Was sehen Sie?
Felder. Oder einen See. Wald und Wiesen.
Nichts erinnert an dieser Stelle daran, das hier noch vor ein paar Jahren Häuser gestanden und Menschen gelebt haben. Musik, Kinderlachen, Alltagsgeräusche.
Nichts. Sie hören nichts. Sie könnten sich das vorstellen. Aber angesichts der Landschaft fällt Ihnen das schwer.
Keine Ruine, kein Geröll. Nicht mal ein Stein.
Und an manchen Tagen scheint sogar die Natur zu trauern. Abslote Stille. So still, das es in den Ohren weh tut.
An einer anderen Stelle irgendwo in einer anderen Landschaft, egal ob in Deutschland, Tschechien oder anderswo, laufen Sie mit GPS oder Karte durch den Wald und suchen das Dorf XYZ.
Sie sehen einen Wall und klettern hoch.
Und dann stockt Ihnen der Atem! Wo einst ein Dorf oder eine ganze Stadt war, sehen Sie jetzt soweit Sie blicken können, nur noch ein riesiges und mehrere hundert Meter tiefes Loch. Abraumhalden und Schutt. Eine durch und durch zerstörte Landschaft.
Hier wurde alles, was vorher da war, devastiert.
Was heißt das denn?
Devastiert heißt komplette Zerstörung.
Zerstörungen durch Feuer, Krieg, Rodungen, Inanspruchnahme von Landschaften als Truppenübungsplätze bzw. Militärgebiet, Anlegen von Mülldeponien, etc.
Am häufigsten wird das Wort Devastierung jedoch im Zusammenhang mit Bergbaus verwendet. Der Bergbau verändert das Gesicht der Landschaften drastisch.Um das Gebiet jedoch für den Tagebau nutzen zu können, muss alles verschwinden, was da steht und lebt. Einschließlich der Menschen. Diese werden umgesiedelt. Was bleibt sind Erinnerungen in den Köpfen der Menschen. Der Ort mit denen sie diese Erinnerungen verbinden, existiert real nicht mehr. Ein ganzes Dorf oder eine Stadt verliert gleichzeitig und komplett seine Identität und seinen Ursprung. Die Heimat, für die meisten Menschen das Wichtigste überhaupt. Diese geht durch die Absiedlung verloren und kann auch nicht durch einen neuen Ort „ersetzt“ werden.
Dasselbe Szenario entsteht beim Bau von Talsperren. Auch dort werden die Menschen umgesiedelt, Siedlungen und Dörfer zerstört. Manchmal auch nicht.
Sie werden geflutet und damit sind sie dann nicht nur der Zerstörung preis gegeben, sondern im wahrsten Sinne des Wortes versunken.
Versunkene, zerstörte, devastierte und sterbende Orte.
Ausradiert. Verschwunden. Vergessen?
Nicht unbedingt.
Es gibt Menschen, die diese Orte archivieren, ihre Geschichte aufschreiben.
Wir versuchen ungefähr dasselbe. Weil wir nicht vergessen wollen.
Unsere Einträge sehen so aus:
Ortsname: Oberjeckenbach
Zeitpunkt des Untergangs: 1937
Grund des Untergangs: Truppenübungsplatz
Art der Zerstörung: komplett (aufgelöst/devastiert)
Wir haben mit Sicherheit nicht alle Orte gefunden und gelistet.
Wenn Sie einen Ort in diesem Verzeichnis vermissen, dann schreiben Sie uns.
Oder wenn wir bei Ortseinträgen fehlerhafte Angaben gemacht haben.
Dann teilen Sie uns das bitte mit.
Helfen Sie mit aus diesem Verzeichnis, ein Nachschlagewerk für die Zukunft zu machen!
Vielen Dank.
Verlassen & vergessen?
Liquidierte Ortsnamen?
Es gibt Orte, die menschenleer sind … verlassen. Geisterorte. Und es gibt Orte deren Namen es in der ursprünglichen Form nicht mehr gibt. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich.
Förderung von Rohstoffen (Tagebau), Bau von Talsperren, Eingemeindungen und Fusionen. Um nur einige zu nennen. Wobei die Zusammenschlüsse und Fusionen von Gemeinden in den letzten Jahren überwiegen. Durch die Vereinigung von mehreren Dörfern, Gemeinden und Städten ist es mittlerweile üblich völlig neue Städtenamen zu kreiern, wobei es durchaus passieren kann, dass dabei der eine oder andere Ortsname ganz verschwindet. Bei Eingemeindungen bleibt der Ortsname normalerweise als Stadtteil erhalten.
Es gibt ca. 500 Orte die entweder komplett verschwunden sind oder Ortsteile von Gemeinden. Dazu zählen diese Orte, die im Zuge der Kohleförderung abgesiedelt, zerstört und abgebaggert wurden. Dasselbe trifft auf diese Orte zu, die dem Talsperrenbau zum Opfer fielen oder die zum Truppenübungsplatz umfunktioniert wurden. Ein ebensolches Schicksal erlitten ca. 12000 Menschen in den Grenzgebieten der ehemaligen DDR. Sie wurden zwangsausgesiedelt und die Orte wurden geschleift.
Unter all diesen Orten sind aber auch ca. 100 dabei, die „nur“ verlassen wurden und als Geisterorte weiter existiert haben oder noch existieren. Auch bei den Orten, die zu einem Truppenübungsplatz umfunktioniert wurden, sind einige dabei die zu Häuserkampfübungen genutzt wurden.
Es gibt bzw. gab es auch verlassene Siedlungen wie z.B. in Offenbach-Lohwald oder Hamburg-Neuenfelde.
Die Angaben zu diesen Orten stammen teilweise aus folgenden Quellen:
Wikipedia
Archiv für verschwundene Orte
Untergegangene Orte
Listen von aufgelösten Orten durch Fusionen und Zusammenschlüsse (ehemalige Dörfer und Gemeinden) finden Sie hier:
Liste ehemaliger Gemeinden
Ehemalige Städte
Eine Liste mit Gemeindefusionen in Österreich und der Schweiz können Sie hier einsehen:
Gemeindefusionen AT+CH
Eingemeindungen & Fusionen
Gebietsänderungen
Eingemeindungen und Fusionen laufen auch unter den Begriffen Kommunale Neugliederung oder Gebietsreform. Die Gemeindefusionen geschehen heute aus rein pragmatischen Gründen.
Heißt, zum größten Teil aus wirtschaftlichen Engpässen und politischem Einfluss auf Grund von Gemeindegrößen. Die Gemeinden müssen heute mehr Aufgaben übernehmen, um sich dem Trend der Zeit professionell stellen zu können.
Dadurch stoßen viele kleine Gemeinden an ihre Leistungsgrenzen. Immer mehr Kommunen schreiben rote Zahlen. Eine wirtschaftliche Besserstellung ist meistens nur noch über eine Fusion mit einer oder mehreren anderen Kommunen möglich.
Allerdings haben Gemeindefusionen ihren Preis: Strukturen müssen neu erstellt und Überkapazitäten zurückgebaut werden, Entlassungen von Mitarbeitern sind die Folge.
Gemeindefusionen gibt es in zwei Grundformen:
Zusammenschluss zu einer neuen Gemeinde.
Eingemeindung, das heißt die Aufnahme einer Gemeinde in eine andere.
In manchen Bundesländern gibt es auch schon Grundsatzzahlen.
Das heißt, es wird vorgeschrieben wie viele Einwohner eine Gemeinde haben muss.
In Sachsen dürfen die Gemeinden nicht unter 5000 Einwohner fallen.
Die Hauptziele einer Kommunalen Neugliederung sind hauptsächlich politischer und wirtschaftlicher Natur und stoßen bei manchen Gemeinden auf Unverständnis. Viele Menschen haben dann das Gefühl, dass sie aus dem „Dorfgefüge“ herausfallen und das „familiäre Dorf“ vom Aussterben bedroht ist.
Eingemeindungen gibt es schon lange, mindestens aber seit 1945.
Von einstmals ca. 24000 Gemeinden sind nach mehreren Gebietsreformen heute auf weniger als die Hälfte eigenständiger Gemeinden gesunken.
Die Gebietsänderungen in Folge von kommunalen Neugliederungen (Eingemeindungen) in Deutschland ab 1990 sind Jahrgangsweise hier einzusehen:
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