– Klappentext – – Klappentext – »Sie fliegen nächste Woche nach Spanien. In der Nähe sind zwei der zehn besagten Tierheime. Ich war so frei, meine Sekretärin mit der Buchung Ihrer Reise zu beauftragen«, sagte Herr Hofenkamp. »Nächste Woche? Und was wird aus dem Meeting vom Museumsprojekt am Dienstag?« Natalies Arme sanken langsam an ihrem schwarzen Kleid hinab. »Da werden Sie nicht mehr gebraucht. Konzentrieren Sie sich auf Ihr neues Projekt – das Tierheim.«
2924 Hunde und 10 Tierheime
Büro Konrad Büro Konrad Kurz vor Feierabend. Die Sonne blitzte durch die deckenhohen Fenster, drang durch die halb geöffneten Jalousien und tauchte das Zimmer in ein grelles Gelb. »Sie werden nach wie vor keine zusätzliche Werkstatt errichten? Bei dem Gewinn!« »Ja. Ich habe bereits mit dem Architekturbüro gesprochen.« »Das ist rausgeworfenes Geld!« Er ballte die Fäuste. »Wir sind nicht ohne Grund so weit gekommen. Wir müssen weiter, immer weiter. Wachstum! Mit einer vierten Halle könnten wir noch mehr Maschinen kaufen; expandieren. Wir könnten die Märkte in Osteuropa bedienen und neue Konsumentenkreise erreichen!« »Nein bleibt nein!«, sagte Herr Konrad, klemmte sich seine Aktentasche unter den Arm und schritt in den Feierabend.
Museum
Büro Hofenkamp & Meyer
Tierschutzzentrum Dortmund
Büro Hofenkamp & Meyer
Tierheim Berlin
Tierstation Esperanza
Sociedad Protectora de Animales y Plantas
Tierheim Obervintl
Büro Hofenkamp & Meyer
Doghome
Hotel in Georgien
Dog Organization Georgia
Hotel in Georgien
Städtisches Tierheim in Georgien
Hotel in Georgien
Pflegestelle Paris
Hotel in Georgien
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Red Panda Romania
Büro
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– Klappentext –
»Sie fliegen nächste Woche nach Spanien. In der Nähe sind zwei der zehn besagten Tierheime. Ich war so frei, meine Sekretärin mit der Buchung Ihrer Reise zu beauftragen«, sagte Herr Hofenkamp.
»Nächste Woche? Und was wird aus dem Meeting vom Museumsprojekt am Dienstag?« Natalies Arme sanken langsam an ihrem schwarzen Kleid hinab.
»Da werden Sie nicht mehr gebraucht. Konzentrieren Sie sich auf Ihr neues Projekt – das Tierheim.«
2924 Hunde und 10 Tierheime
Büro Konrad
Kurz vor Feierabend. Die Sonne blitzte durch die deckenhohen Fenster, drang durch die halb geöffneten Jalousien und tauchte das Zimmer in ein grelles Gelb.
»Sie werden nach wie vor keine zusätzliche Werkstatt errichten? Bei dem Gewinn!«
»Ja. Ich habe bereits mit dem Architekturbüro gesprochen.«
»Das ist rausgeworfenes Geld!« Er ballte die Fäuste. »Wir sind nicht ohne Grund so weit gekommen. Wir müssen weiter, immer weiter. Wachstum! Mit einer vierten Halle könnten wir noch mehr Maschinen kaufen; expandieren. Wir könnten die Märkte in Osteuropa bedienen und neue Konsumentenkreise erreichen!«
»Nein bleibt nein!«, sagte Herr Konrad, klemmte sich seine Aktentasche unter den Arm und schritt in den Feierabend.
Museum
Strahlend blauer Himmel, wolkenlos, Sonnenschein. Der Boden raste unter den Vollgummireifen ihrer Inlineskates dahin. Die schmalen Rillen zwischen den aschgrauen Betonplatten echoten einen dumpfen, klackernden Rhythmus. Die Fahrbahn war breit; breit genug, um zu zweit nebeneinander zu fahren.
»Dass dich das nicht stört!« Natalie deutete auf Miriams Kopf. Die blonde Mähne ihrer Freundin wehte im Wind. Natalies Haare hingegen verdeckte ein Helm. Sie war dem Tipp ihrer Trainerin gefolgt und hatte ihn bei der Sportmarke ‚DeporteTuyo‘ im Internet bestellt.
»Ne«, hechelte Miriam zurück. »Wie weit … noch?«
»Da hinten ist es schon.« Wieder eine Kopfbewegung, dann neigte sie ihren Oberkörper vor, drückte sich kräftig mit den Beinen vom Boden ab und gewann an Vorsprung. »Wer als erstes da ist!« Ihre Freundin käme schon nach, aber bis zum Ziel wollte sie alles geben und sprinten.
Die Geschwindigkeit verzerrte die Bäume und ein Insekt zerschmetterte beim Aufprall an ihrer Sportbrille. Natalie nahm die Arme auf den Rücken, beugte den Oberkörper noch weiter vor und legte sich in die Kurve. Miriam hatte sich zu einem Fleck am Horizont verkleinert, umgeben von Weite.
Gleich würde sie ihn erreichen, den Rohbau sehen. Die ganze Woche hatte sie Pläne überarbeitet und kontrolliert, jetzt endlich erblickte sie das Gebäude wieder, das ihre Karriere explodieren lassen wird. Mit dem besten Jahrgangsabschluss hatte sie die Universität verlassen und war vom zweitangesehensten Architektenbüro der Stadt angeworben worden; von Hofenkamp & Meyer. Noch dazu für die Abteilung für Museumsarchitektur.
Sie gab Gas. Die ersten Schweißtropfen zerschellten auf dem Boden, andere fingen sich in ihrem Multifunktionsshirt und glitten über die Hightech-Gewebestrukturen außen am Körper entlang. Heute wird sie eine neue persönliche Bestzeit erreichen. Sie hatte sich abgewöhnt, zu häufig mit Miriam zu fahren. Die hatte noch nie mithalten können. Und jetzt, da ihr Pulsmesser jede Strecke aufzeichnete, die sie zurücklegte und die Daten zur Auswertung ins Internet sendete, verfälschte das ihren Schnitt. Ein Programm zeigte ihr den Trainingsfortschritt an und schloss alle Strecken in die Kalkulation ein – auch die, die sie mit Miriam zurücklegte.
Noch eine Kurve, bis sie es zu Gesicht bekäme. Die Büsche zu ihrer linken schoben sich zur Seite und ein Sandhügel wanderte in ihr Blickfeld. Dahinter erstreckten sich erste Mauern, gestützt von schweren Pfeilern. Bagger, Betonwischer, Werkzeuge und zwei Kräne, die hoch in den blauen Himmel ragten, lagen den ersten Fortschritten ihres Meisterwerks zu Füßen.
Gegenüber vom Gelände, in der Nähe des Rohbaus, befand sich eine glatt polierte Steinbank. Natalie gab noch einmal Gas, drückt den Knopf ihrer Sportuhr, um die Zeit zu stoppen und bremste abrupt ab.
Sie schwang sich auf die Bank, um den Bau in der Abenddämmerung zu mustern und auf Miriam zu warten. Hinter dem Gebäude konnte sie schon den Mond erkennen, gleichzeitig schienen die letzten Sonnenstrahlen auf ihren Rücken. Sie liebte diese Tageszeit. Manchmal kam sie mehrmals die Woche her, nachdem alle Bauarbeiter Feierabend hatten und wenn die Ruhe und Schönheit des Baus noch im letzten Licht der blauen Stunde schimmerte.
Sie hatte jede Phase der Planung miterlebt, den ersten Gesprächssitzungen mit dem Bauherrn und der Stadt beigesessen und die Ausgestaltung einer Etage übernommen. Ihre Ideen waren in die ersten Entwürfe eingeflossen. Sie hatte Glück, dass ein Bauleiter aus den eigenen Reihen vom Bauherrn gewählt worden war. Wann immer er es ihr anbot, fuhr sie mit zu den Baustellenbesichtigungen und umfangreichen Controllings. In den Zeiten im Büro half sie bei der exakten Planung der weiteren umliegenden Gebäude des Museums.
»Du… bist immer so schnell!« Miriam hatte die Bank erreicht und ließ sich ins Gras plumpsen. Ihr Oberkörper hob und senkte sich schnell, geräuschvoll pustete sie die Luft aus.
»Solltest vielleicht mal weniger rauchen. Ich sag dir, das kommt davon!« Natalie wandte ihre Augen nicht vom Bau ab. Zu ihren Füßen hustete Miriam trocken.
»Noch drei Monate, bis meine Probezeit vorbei ist. Dann bleibe ich noch, bis das Projekt hier zu Ende ist und dann … dann bin ich weg.«
»Warum? Weil …« Miriam holte tief Luft, setzte sich auf und sah das Museum an, oder vielmehr seine ersten Wände. »… weil du dich … mit dem Chef … noch immer nicht … verträgst?«
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