Georg übersiedelte nach dem Fachabitur nach Graz, um dort technische Physik zu studieren. Vor dem Unigebäude standen die Erstinskribierenden bereits Schlange, um sich einzuschreiben. Da er schon am Ende der Inskriptionszeit war, bangte er noch einen Studienplatz zu bekommen, aber nach knapp zwei Stunden war er ordentlicher Hörer der technischen Physik. Ein paar Tage später saß Georg mit aufgespannten Ohren in der Vorlesung für Experimentalphysik. Die Versuche waren atemberaubend. Ein Experiment war sensationell. Es wurden zwei Mikrophone mehrere Meter voneinander entfernt angebracht. Der Professor gab einen Schuss aus einer Schreckpistole ab und aufgrund der gemessenen zeitlich verzögerten Ankunft des Signales, berechnete er die Temperatur im Raum. Was die Abhängigkeit der Schallgeschwindigkeit von der Temperatur demonstrieren sollte. Den Studenten blieb nur noch der Mund offen. Der Professor entließ sie mit den Worten, es sei zu warm im Hörsaal und der Lärmpegel stieg, weil alle lebhaft über dieses Experiment diskutierten und mit den Füßen trampelten, um auf diese Weise Beifall zu bekunden. Beim Verlassen des Hörsaales traf ich Bertl, der gerade eine Studentin anbaggerte. Ich ging in mein Zimmer, das sich in Uni-Nähe befand, er sah mich nicht und ich wollte ihn bei seiner Unterhaltung nicht stören.
Kurze Zeit nachdem Georg seinen Fuß in Graz aufgesetzt hatte, begegnete er in der Nähe der Technischen Universität einem Mädel und die beiden fanden sich vom ersten Blick an sympathisch. „Hi Mädel, sagte Georg, was tust du in der Technikerstraße, hast du dich verirrt?“ Er war total perplex über diese Anmut, es kam ihm nichts Besseres über die Lippen. „Hi boy, bist aber ganz schön frech.“ „Nein, frech bin ich nicht, aber verschossen in deine Sommersprossen. Was hast du im Moment vor, magst du mitkommen auf einen Kaffee?“ „Im Moment muss ich zur Arbeit, ich habe Nachtdienst.“ „Wo arbeitest du? „Im Krankenhaus.“ „Ja, wann kann man dich zu einem Kaffee oder zu einem Eiskaffee verführen?“ „Am Montag um 15 Uhr, wenn es dir recht ist.“ „Schön, kennst du den Eissalon Zandanel gleich neben der Hauptbrücke am rechten Murufer?“ „Ja gut, Zandanel, 15 Uhr, Montag.“ Die Auswahl, eines Eiskaffees flüssig oder fest, verblüffte Anna. Danach lief es wie auf Schiene. Die Entscheidung zu heiraten fiel recht bald und wurde durch den finanziellen Anreiz des Staates noch beschleunigt. Die beiden wollen einen Hausstand gründen, konnten aber nur minimal von den Eltern unterstützt werden. Eine staatliche Förderung für Neuvermählte, war der Anreiz bald zu heiraten, zwei Monate nach ihrer Eheschließung wurde diese Vergünstigung bereits gestrichen. Mit diesem Geld könnten sie die Schlafzimmereinrichtung finanzieren, doch das Geld war erst einige Wochen nach der Eheschließung verfügbar. Also versuchten sie einen Überbrückungskredit zu bekommen. Sie klapperten alle Banken der Stadt ab und bekamen überall Absagen mit der Forderung: „Bringen sie einen Bürgen.“ Anna hatte eine Anstellung im Krankenhaus. Das war für die Banken zu wenig Garantie. Der Betriebsrat des Krankenhauses erreichte es dennoch, bei der Hausbank einen Kredit zur Überbrückung zu ermöglichen, damit sie nicht auf dem nackten Boden schlafen mussten. Sie besaßen so gut wie nichts, wenn man von der staatlichen Schenkung absieht. In jedem Monat kam ein Stück dazu. Nach dem geborgten Esstisch mit zwei Sesseln kam das Schlafzimmer, weil der Kredit gewährt wurde. Sollte sie ein Gast besuchen, so musste er stehen. Den Kredit für das Schlafzimmer konnten sie nach Erhalt der Heiratsprämie innerhalb von Tagen zurückzahlen. Dennoch dauerte es noch einige Jahre bis die Einrichtung zusammengespart werden konnte. Ob Tapeten oder Teppichboden, Küche oder Wohnzimmer, sie sparten sich alles buchstäblich vom Mund ab. Durch ihre Heirat hatte sich das prekäre Verhältnis etwas gemildert, doch an vielen Ecken sah man der bescheidenen Einrichtung noch die fehlenden Finanzmittel an. Es gab keine fix installierte Heizung, sie hatten nur einen kleinen Elektro-Radiator, der enorme Mengen Strom verbrauchte und gewärmt hat er bevorzugt die Steckdose und das Kabel. Ihre gängigsten Lebensmittel waren Dosenbohnen und Teigwaren. Ein Besuch im Hallenbad oder im Café war kaum erschwinglich. Dafür meldete sich eine bipolare Störung, zu der Waldemar in die Klinik gerufen wurde und Georg verbrachte drei Tage im Koma.
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