Frater LYSIR - Magisches Kompendium - Schattenarbeit

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Schattenarbeit! Die Schattenarbeit ist ein essenzieller Teil der Selbstanalyse und der Selbstevolution, ein Teil der sich mit den eigenen Abgründen, Tiefen und verborgenen Winkeln beschäftigt. Jeder Mensch hat im eigenen Ich, im eigenen Inneren, Schatten, jeder Mensch hat finstere Fragmente in sich, die man erkennen, verstehen und harmonisieren muss, damit man sich selbst transformieren kann. Hierbei ist die Schattenarbeit ein machtvolles Werkzeug, da man sich seinen eigenen Schatten, seinen Charaktermakeln, seinen Unzulänglichkeiten und seinen Negativitäten stellen kann. Stück für Stück kann man sich illuminieren und verändern. Man wird seine eigenen Schatten, die eigenen Widersacherenergien, in wahre Freunde verwandeln, die auf den verschiedensten Ebenen eine gigantische Unterstützung bieten. Doch der Begriff der «Schattenarbeit» bedeutet noch viel mehr. Hierbei geht es um die Schattenarbeit in der Magie, es geht um die Destruktion, es geht um Reinigung, es geht um Macht und um Widerstand, genauso wie um Verantwortung seiner Existenz gegenüber. Die Schattenarbeit ist hierbei ein ambivalentes Thema, da es um Destruktion und Zerstörung, aber auch um Harmonisierung und Erleuchtung geht. Die Schattenarbeit findet im Inneren des Menschen und im Inneren der Sterne statt, sodass man den Begriff der «Schattenarbeit» ohne Weiteres mit der wahren «Lichtarbeit» vergleichen kann, da man Licht, Information und Wahrhaftigkeit in die Finsternis trägt, um diese zu erhellen. Wenn man das eigene Licht in die kosmische Finsternis trägt, entstehen Schatten, Schatten, die man selbst wirft, da das eigene Sein die Grenze zwischen diesen Extremen beschreiten kann. Hierzu muss man jedoch im eigenen Inneren wahrlich ein Fundament der Sterne erschaffen haben, welches im Licht und in der Finsternis geläutert wurde. Die Schattenarbeit ist daher auch stets eine Prüfung, ein Evolutionsschritt und ein Transformationsgarant, da man sich im Licht, in der Finsternis und im Schatten immer verändern und evolutionieren wird.

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Die Welt ist böse! Keiner liebt mich! Alles hat keinen Sinn! Ich bin so arm! Egal, was ich mache, es geht schief! Ich bin doch sowieso der Sündenbock für alle! Ich kann mir nichts leisten und nicht am Leben der Gesellschaft teilnehmen! Die anderen sind an meiner misslichen Lage schuld! Ich bin zu dick/dünn/dumm/schlau/schön/hässlich/arm/reich/alt/jung!

Das Ego des Menschen wird immer irgendetwas finden, um zu jammern. Irgendwas wird immer die Stimmung trüben und irgendwer muss hierfür die Schuld tragen. Gerade in der westlichen Gesellschaft kann man dies sehr deutlich beobachten, denn gerade im Konsumrausch und im Jammertal wird es immer für das Ego einen Grund geben, sich zu beklagen! Dieses Beklagen, dieses Jammern, ist die Nahrung des inneren Schattens und durch die Nahrungssuche, die absolut geschickt und individuell verläuft, können somit nicht nur Neurosen entwickelt werden, sondern auch das Krankheitsbild der Paranoia.

Der innere Schatten ist daher ein Gegner, der niemals zu unterschätzen ist, der immer da ist (zumindest im Hintergrund) und ein gewaltiges Machtpotenzial darstellt. Doch der innere Schatten existiert nur durch die Tatsache, dass man in selbst erschaffen hat. So kann man sich diesen Umstand aber auch zunutze machen, denn der innere Schatten ist auch ein Faktor der Macht, der die Gesamtheit der individuell und kollektiv-unbewussten Anteile des Ichs beinhaltet. Diese Macht kann man energetisch verwenden, verwenden, um sich selbst zu erkennen und auch zu verstehen. In diesem Prozess kann man die verschiedensten emotionalen bzw. energetischen „Ablagerungen“ illuminieren, welche dann aufgelöst werden können. Jede emotionale bzw. energetische „Ablagerung“ wird als Nahrung verwendet, die den Schatten wachsen lässt. Man kann es als ein „Naturgesetz“ definieren, dass das, was verborgen ist, durch die emotionalen Wasser „hochgespült“ werden will, damit es „angeschaut“ und „integriert“ werden kann. Wenn der Schatten „ungesehen“ wieder versinkt und seine eigenen „Egospielchen“ beginnt, wird das Leben indirekt gesteuert. In diesem Fall wird der Schatten zurecht mit dem Dunklen assoziiert, da er vom Licht bzw. von der Information (selbstständiges Agieren und Ausleben der Fähigkeiten) abgeschnitten ist.

So ist es in diesem Fall sogar „in Ordnung“ wenn man in Bezug auf den eigenen Schatten die Vokabeln „böse“ oder „Widersacher“ wählt, auch wenn eine Theatralik nicht förderlich ist. Doch wenn man seinen inneren Schatten als das „Bösen“ oder als den „inneren Widersacher“ erkennt, kann man aktiv gegen dieses Prinzip arbeiten! In diesem Kontext ist der Schatten stets das, was man selbst nicht mag, d. h., der Widersacheraspekt bezieht sich auf Persönlichkeitsaspekte, welche man vor sich und vor anderen Menschen verbergen will. So muss man ganz deutlich sagen, dass die Rechnung von Carl Gustav Jung (Ich + Schatten = Selbst) absolut korrekt ist. Um hier eine sinnige Lösung zu finden, muss man erst einmal anfangen die sog. Schattenbilder zu erforschen, da diese einen gewissen Stellenwert im kollektiven Unterbewusstsein besitzen.

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Schattenbilder

Licht und Schatten gehören zum menschlichen Dasein wie das Essen und Trinken. In den alten Philosophien und Glaubensmustern tauchen immer wieder deutliche Schattenthematiken auf, sodass die Thematik des Schattens auch heute sehr gut mythologisch zu verstehen ist. In der alten Zeit wurde hier der Schatten meistens als ein Spiegelbild für das zweite Ich oder für den dunklen Doppelgänger gedeutet, eine Kraft also, die aus dem Ich entspringt, dieses aber konträr spiegelt. In der Ethnologie sind die Begriffe „Freiseele“ und „Schattenseele“ fest etabliert worden, sodass man auch hier erkennen kann, dass diese Thematiken uralt sind. So wird in den Hochkulturen der alten Zeit (Sumer, Babylonien, Mesopotamien, Ägypten etc.) im Großen und Ganzen die Freiseele auch als Lebensseele deklariert.

Die Lebensseele ist hierbei ein energetischer Aspekt, der im Körper anzutreffen ist. Der Begriff der Schattenseele hingegen bezieht sich auf eine Energie, die sich außerhalb des Körpers und somit auch außerhalb der Lebensseele existiert. Die Lebensseele oder auch Freiseele existiert jedoch nur lose am/im Körper und kann sich abspalten und andernorts existieren. Hier findet man die ersten Hinweise oder Ideen in Bezug auf die verschiedenen Energiekörper. Wenn sich jedoch die Lebens- oder Freiseele vom Körper trennt und selbstständig agiert, wird sie meist als „Spiegelbild des Menschen“ gesehen. Dies führt aber im weiteren Verlauf auch zu dem Vergleich mit der Schattenseele, da sie im außerkörperlichen Zustand meist zu einem Schatten wird. So tendiert die Lebensseele zur Schattenseele, die dann in Tieren, Pflanzen und in Flammen oder Lichtschatten in Erscheinung treten kann. Wenn man so will, kann man die Lebensseele mit den bewussten physischen Aktionen gleichsetzen und die Schattenseele mit jeder außerkörperlichen, bewussten Tätigkeit, wie z. B. Astralreisen oder auch luzide Träume.

Dass die Verbindungen zu den energetischen Körpern nicht von der Hand zuweisen sind, und sich somit nicht nur im östlichen bzw. im buddhistischen Weltbild manifestierten, kann man hier sehr gut erkennen.

Wenn man aber nun einen Vergleich bekommen will, kann man die Frei- oder Lebensseele natürlich primär auf Mental- und Emotionalkörper bezieht, sekundär auf den Ätherkörper und tertiär auf den Astralkörper münzen! Wobei der Astralkörper sich natürlich schon auf der Schwelle befindet, wenn es darum geht, außerkörperlich zu agieren. Die höheren Energiekörper (Spiritueller- bzw. Kausalkörper, Intuitions- bzw. Buddhikörper und Atmankörper) sind hier ausgeschlossen, bzw. sie werden von diesen Vorstellungen nicht erfasst. So ist der Astralkörper mit der Schattenseele zu vergleichen, wenn man sich auf die Vokabeln der alten Hochkulturen einlassen will. Man merkt aber, dass es hier sehr fließende Übergänge sind, denn auch die anderen energetischen Körper können außerhalb der Physis agieren. Ob man sie dann Traumkörper oder Gedankenkörper nennen will, ist hierbei irrelevant. Doch auch die höheren Energiekörper spielen eine essenzielle Rolle, wenn es um die Schattenarbeit geht, doch diese bezieht sich auf die Schatten der magischen Schattenarbeit und der Schattenarbeit der kosmischen Evolution – hierzu später mehr!

Zurück zur Lebens- oder Freiseele und dem Umstand des „Doppelgängers“, denn genau hier hat sich eine weitere, sehr positive Grundenergie manifestieren können. Dadurch, dass sich die Gedanken und Ideen der Freiseele zum Begriff „Doppelgänger“ etablieren konnte, bekam dieser energetischer Aspekt schnell die Assoziation mit einer helfenden Kraft. Mit dem Doppelgänger wurde in der alten Zeit auch oft ein hilfreicher Schutzgeist verbunden. Hierbei ist es egal, ob man diesem Schutzgeist die Vokabel Daimon, Genius, Alb, Drude, Krafttier, Guide, persönlicher Gott / Göttin / Engel gibt, wichtig ist nur, dass er den Menschen bzw. das Tagesbewusstsein und das Ego, vor Gefahren warnt oder als helfende Hand agiert. Hier spielen natürlich die „unteren Energiekörper“ (Äther-, Mental-, Emotional- und Astralkörper) eine entscheidende Rolle.

Denn in den alten Volksglauben ist es so, dass manchmal der Doppelgänger auch real im Außen agieren kann, was dann zu einer Astralprojektion (agieren mit dem Astralkörper, wodurch auch materielle Objekte verändert werden können) tendieren würde.

Man kann es sich so vorstellen, dass sich eigene Anteile abspalten können, um helfend zu agieren – immer dann, wenn das Tagesbewusstsein überfordert ist. Vielleicht kann man es sogar ein wenig mit dem Immunsystem vergleichen, denn auch dieses reagiert vollkommen unabhängig vom Tagesbewusstsein.

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