Am meisten Spaß macht ihm aber seine Comicabteilung.
Hier schmökert seine jugendliche Kundschaft stundenlang in den Regalen mit den alten Comics und Heftchen mit Abenteuerromanen herum. Nur selten hört er, dass ein Mobilphone klingelt und wenn, dann sind die Gespräche nur sehr kurz. Es erscheint Salomon fast so, als sei ihnen die Zeit in seinem „Trödelladen“ zu kostbar, um sie mit telefonieren zu verbringen.
Kürzlich hatte sich eine junge Frau so in ein Büchlein vertieft, dass er sie auf den Ladenschluss aufmerksam machen musste. Sie entschuldigte sich und wollte es kaufen, um es zu Hause fertig zu lesen. Da sie aber auch noch zwei andere Bücher mitnahm, hat er das Kleine ihr geschenkt.
Er erinnert sich nur noch dass die Titel alle mit Art zu tun hatten.
*
Inzwischen ist Tara ist zum zweiten Mal aufgewacht.
Sie streckt sich genüsslich, dann fliegen ihre langen Beine mit einem eleganten Schwung aus dem Bett und im nächsten Augenblick steht sie und ihr Knackpo auf festem Boden. Ihrem Spiegel schenkt sie dieses Mal ein strahlendes Lächeln.
Das Aquarium auf dem Esszimmertisch erinnert sie schlagartig an ihren Gast. Vorsichtig nähert sie sich dem Becken. Das kleine Monster schläft noch.
Unter seinem Körper glänzt allerdings etwas Metallisches. Tara versucht zu ergründen, was es sein könnte, doch der größte Teil wird von dem Schläfer verdeckt. Sie wird sich zum Abend gedulden müssen, dann wird sie ihn mit Futter von seinem Schatz weglocken.
Gutgelaunt geht sie ins Bad.
Nachdem sie vor einigen Jahren ihr Kunststudium beendet hatte und aus Florenz, der letzten Station ihres Studiums zurückgekehrt war, hat sie als Kunstberaterin für Privatkunden ihre berufliche Laufbahn begonnen. Als einem ihrer Kunden ein Bild gestohlen wurde, lernte sie die archaische Arbeitsweise der Versicherungen kennen. Daraufhin bot sie bot den Versicherungskonzernen an, gestohlene Kunstwerke gegen eine Provision wiederzubeschaffen.
Seitdem ist „Versicherungsdetektivin“ ihre offizielle Berufsbezeichnung. Es macht Spaß.
Kaum ist sie in der Dusche, da schießen ihr schon die ersten schmutzigen Phantasien zwischen ihre Schenkel:
In der Dusche zu pieseln hat ihr schon immer Spaß gemacht.
Mit dem Zeigefinger kann sie die Weite ihres Strahls steuern. So hat sie sogar schon Wetten gegen Jungs gewonnen - das war allerdings vor 20 Jahren.
Genüsslich massiert sie ihren erregten Kitzler, spreizt ihre geschwollenen Lippen und fährt mit ihrem Mittelfinger tief in ihren Lustgarten. Ihre Phantasien kreisen um gesichtslose Körper und deren Spiele, sie genießt ihre Geilheit bis sich ihre aufgestaute Lust in einen gewaltigen Orgasmus entlädt. Die Magie des Eros lässt sie erzittern.
Erschöpft rutscht sie auf den Boden der Kabine. Das warme Wasser läuft ihr über den Kopf und von ihren Haaren tropft es ihr ins Gesicht. Es ist ein schönes Gefühl, völlig entspannt dazusitzen und die Gedanken wie den Wasserstrahl einfach abfließen zu lassen.
Doch auf einmal machen sich die Bilder in ihrem Kopf breit und sie hört die Stimme aus dem Off:
„ Alida, hilf uns!"
Das Sultanat von Delhi ist mit seinen Truppen auf dem Weg hierher. Wir müssen unsere Heiligtümer und die Schätze unserer Götter in Sicherheit bringen. Zeig‘ uns die Plätze, wo sie für die nächsten hundert Jahre sicher ruhen können. Es eilt sehr!“
Tara fühlt sofort wieder die starke Aura des Mönchs.
Um einen sicheren Platz für die wertvollen Kunstgegenstände zu finden, hat sie während der beiden letzten Tage die Tempelanlage von Meenakshi mit ihren Tortürmen im Zeitraum vor 1311 studiert. Als Verstecke eignen nur die Orte, die auch noch nach der kurzen muslimischen Herrschaft existieren werden.
Die Tempelanlage selbst schloss Tara bei ihrer Untersuchung als Versteck aus, da die Truppen hier zuerst suchen würden. Der Fluss Vaigai indes erweckte ihre Phantasie. Er fließt immer noch mitten durch Madurai. Zwar führt er Wasser nur während der Regenzeit, doch das reicht für ihren Plan.
Letzte Nacht hat sie ihren Astralkörper Alida wieder ins 14. Jahrhundert geschickt und dem Mönch das Ergebnis ihrer Überlegungen überbracht:
Sie sollen die wertvollsten Schätze jetzt, im noch trockenen Flussbett tief vergraben. Die Regenzeit, die in einem Monat beginnt, wird dann den Fluss über die Vergrabungen leiten und sie so zusätzlich schützen.
Sie gab ihrem Freund auch zu bedenken, dass wenn die Plünderer nicht genug finden, er zuerst dafür büßen wird. Doch der Mönch nickte nur und bedankte sich mit einer tiefen Verbeugung vor ihrer Inkarnation als Alida.
Tara ist sich bewusst, dass sie mit ihrem Ratschlag in den Ablauf der Geschichte eingreift und hat deshalb auch dieses Mal, sofort den von ihr beeinflussten Verlauf überprüft:
Das Ergebnis blieb unverändert: es wurden alle getötet, lediglich die Reihenfolge hatte sich verändert.
Sie weiß, dass sie das Richtige getan hat.
Langsam öffnet Tara die Augen und stellt das Wasser ab.
*
Nachdem Lidija jedes Mal nur den AB erreicht hat, hat sie beschlossen einen entspannten Nachmittag zu Hause zu verbringen.
Einige Magazine und Bücher warten noch auf das Gelesen-Werden und bis zum Abendessen mit ihren Freunden hat sie noch viel Zeit.
Während das Wasser für den Tee aufkocht, blättert sie die Magazine nach lesenswerten Artikeln durch. Doch keiner spricht sie so richtig an, bis sie zwischen den Magazinen das kleine Buch aus dem Antiquariat entdeckt. The Art of Taking (a Philosophy)
Mit einer Schale Tee kehrt sie ins Wohnzimmer zurück. Dann beginnt sie es nochmal von vorne zu lesen:
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