Attila Jo Ebersbach - Die Falle
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Vor sich hindösend verbrachte er die Nacht in einem Wartesaal, immer in Angst, einzuschlafen und den Flieger zu verpassen. Aber er blieb wach und startete pünktlich mit einer Boeing 727 in sein neues Leben.
Während er das Frühstück an Bord genoss, ließ er noch einmal seinen Meisterstreich Revue passieren. Im Grunde war es ganz einfach gewesen und er fragte sich, warum er nicht viel früher auf die Idee gekommen war. Aber er war halt schon immer ein Spätzünder gewesen, das hatte ihm bereits seine Mutter vorgehalten.
Im Laufe der vergangenen Monate hatte er zugunsten eines bestimmten Kunden in regelmäßigen Abständen größere Summen nicht ganz astreinen Geldes auf die Bahamas transferiert. Dort unterhielt seine Bank bei der „First National Bank of America“ ein eigenes Konto, über das sämtliche Transaktionen auf dem amerikanischen Kontinent abgewickelt wurden. Für dieses Konto hatte er, Siebert, bis zur Summe von zwei Millionen Dollar Vollmacht, was bedeutete, dass er rein theoretisch von diesem auch ohne Probleme auf ein eigenes Konto überweisen konnte.
Und genau das hatte er getan. Die letzten Zahlungen zugunsten des besagten Kunden – insgesamt zwei Millionen Dollar – hatte er zwar auf das Konto bei der First National Bank überwiesen, sie jedoch nicht, wie bisher üblich, nach Grand Cayman auf ein Konto des Kunden weitergeleitet, sondern sie in Nassau liegen lassen und gestern Abend kurz vor Dienstende auf ein vor wenigen Tagen auf seinen Namen eingerichtetes Konto transferiert.
Sollen sie doch ruhig meine Spur bis dorthin verfolgen , dachte er und rief die Stewardess, um einen weiteren Piccolo zu bestellen. Ich werde das Geld bar abheben und noch am gleichen Tag in ein mittelamerikanisches Land fliegen. Nicaragua vielleicht oder Honduras. Egal, Hauptsache, ich komme so schnell wie möglich weg aus Nassau.
Dann werde ich „Inselhopper“ anheuern. So nannte man jene meist einmotorigen alten Klapperkisten mit noch älteren, verwegenen Piloten, die einen auch in die Hölle brächten, wenn man sie nur gut genug dafür bezahlte. Die fragten keinen nach seinem Woher und Warum. Mit drei, vier solcher Flüge quer durch Mittelamerika und etwas Schmiergeld für die jeweiligen Piloten würde sich seine Spur endgültig verwischen lassen, da war er sich sicher. Wir, das Geld und ich , dachte er, werden bald auf Nimmerwiedersehen verschollen sein.
Niemand wird meine Spur finden.
Und dann, wenn Gras über die Sache gewachsen ist, gehe ich nach Mexico , sponn er den Faden weiter. Das war schon immer mein heimlicher Traum . Mexico ... Allein der Klang des Namens ließ verheißungsvolle Bilder vor seinem inneren Auge entstehen! Auf die Karibikinsel Cozumel. Oder die Isla de las Mujeres. Ja, das klingt gut , fand er: Insel der Frauen. Man sagt doch: nomen est omen, oder? Zufrieden öffnete er die Augen, denn jetzt begann der Film, den der Bordservice für seine Passagiere bereithielt.
Nach dem Film schloss er erneut die Augen. Er hatte ein fast erotisches Verhältnis zu Geld. Früher, als es noch keine anonymen Geldautomaten gab, er noch Kassierer war und das Geld per Hand gezählt hatte, war ihm nach dem Zählen von größeren Summen bisweilen ganz anders geworden. Später waren es die Millionensummen gewesen, die er per Computer von einem Konto auf ein anderes transferierte, die ihm Ähnliches beschert hatten. Nun aber, da es sich um sein eigenes Geld handelte, musste er an sich halten, um nicht vor Lust laut loszubrüllen.
Im Geiste sah er sie wieder vor sich, die Summe, die er gestern in das Computerformular eingetippt hatte: eine Zwei mit sechs Nullen! Fast ehrfürchtig hatte er sie eine ganze Minute lang angestarrt. Zwei Millionen. Seine zwei Millionen! Ihm war für einen Moment fast schwindelig geworden. Zwar hatte er schon größere Summen geschrieben, kein Zweifel, aber das da war seine eigene gewesen. Eine Zwei mit sechs Nullen! Er konnte es kaum fassen.
Bei einem Zinssatz von, vorsichtig geschätzten, drei Prozent wird das immerhin fünftausend Dollar pro Monat einbringen, ohne das Kapital anzugreifen , dachte er weiter. Eine ewige, nie versiegende Geldquelle. Damit lässt sich in Mexico wie ein Fürst leben. Und als solchen werden mich wohl auch die mexikanischen Señoritas ansehen und mich mehr als reichlich für mein bisheriges, unbeweibtes Leben entschädigen.
Den Rest des Fluges verschlief Siebert und träumte von einer Schar heißblütiger Schönheiten, die ihn rundum verwöhnten. Er wachte erst wieder auf, als die Maschine reichlich unsanft auf dem „Nassau International Airport“ aufsetzte und ihn der Umkehrschub durchschüttelte. Mit seinem Touristenvisum durchlief er problemlos die US Immigration, rief ein Taxi herbei und ließ sich sofort zur First National Bank of America bringen.
In der Schalterhalle brauchte er nicht lange, um sich zu orientieren, denn im Prinzip sehen Banken auf der ganzen Welt gleich aus. Er fand auch schnell ein freies Pult mit Formularen und begann, einen Auszahlungsschein auszufüllen. Fast liebevoll schrieb er die Zahl: Zwo. Null. Null. Null. Null. Null. Null. Punkt. Strich. Er unterschrieb und ging zur Kasse. Schob dem Kassierer den Schein und seinen Reisepass zu und tat gelangweilt.
Doch in seinem Inneren war er zum Zerreißen gespannt.
Der Kassierer stutzte, notierte etwas auf dem Schein – Siebert konnte, obwohl er einen langen Hals machte, nicht sehen, was es war – tippte auf einer Tastatur herum, blickte wartend auf den Bildschirm, nickte, nahm ein Bündel Scheine aus einem Fach und blätterte sie auf den Tresen. Dann sagte er: „Have a nice day, Sir!“, lächelte und wandte sich anderer Arbeit zu.
Siebert zählte das Geld nach. Doch nun war es an ihm, zu stutzen. „E-h-h-h“, räusperte er sich und trommelte mit den Fingern auf den Tresen.
„Sir?“ Der Kassierer drehte sich um und sah ihn fragend an.
„Zwanzigtausend. Sie haben mir nur zwanzigtausend ausgezahlt, Mister. Hier muss ein Irrtum vorliegen. Ich hatte zwei Millionen auf den Schein geschrieben. Two million dollars, you understand?“
„Two million? No, Sir! Sehen Sie hier“, und er nahm den Auszahlungsschein noch einmal zur Hand, „hier stehen zwanzigtausend, you see?“
„Aber auf meinem Konto sind doch zwei Millionen, oder?“ Siebert wurden die Knie weich.
Der Kassierer tippte erneut auf der Tastatur herum, schaute auf den Bildschirm und schüttelte den Kopf. „No, Sir, auf Ihrem Konto waren genau diese zwanzigtausend. Kein Cent mehr.“
Siebert griff nach dem Schein: „Hier, sehen Sie doch, eine Zwei mit sechs Nullen. Sechs!“, rief er verzweifelt, „das sind zwei Millionen und nicht zwanzigtausend!“ Seine Hand zitterte, als er dem Kassierer den Zettel hinhielt.
Der schüttelte den Kopf. „Sir, in den United States ist es so,“ erklärte er, „wenn Sie zwei Millionen schreiben wollen, dann ist das eine Zwei mit sechs Nullen ...“
„Sag ich doch!“, unterbrach ihn Siebert aufgebracht.
Aber der Kassierer ließ sich nicht so leicht unterbrechen. „... mit sechs Nullen, einem Komma, und dann noch einmal zwei Nullen. Ein Punkt mit Strich gibt es in den United States nicht. Das ist Nonsens.“
Siebert stand der kalte Schweiß auf der Stirn. Er riss den Schein an sich und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Sah, was der Kassierer vorhin markiert hatte: Er hatte Punkt und Strich durchgestrichen und dafür vor die letzten beiden Nullen ein Komma gesetzt.
„Mein Gott!“, stöhnte Siebert und schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn, „ich hätte es doch verdammt noch mal wissen müssen!“ Zigmal schon hatte er Formulare für diese Bank ausgefüllt, und immer auf die hier gebräuchliche Art.
Gestern aber, in seiner Aufregung, und auch heute war er auf die gute alte deutsche Schreibweise mit Punkt und Strich verfallen.
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