4. Der Geschmackssinn:Im Geschmack wiederum ist der Mensch mit 9.000 Geschmacksknospen gegenüber 1.700 des Hundes im Vorteil. Sie sind allerdings unterschiedlich angeordnet. Ein Vierbeiner kann schon auf seiner Zungenspitze schmecken und er hat zwei unterschiedliche Arten von Speichel: der wässrige ist zuständig für die Gemüsenahrung, der schleimige löst fleischige Nahrung auf. Beim Hund reagiert der seitliche Teil auf saure und süße Nahrung sowie salzige; erst im hinteren Teil der Zunge werden bittere Stoffe wahrgenommen, weshalb Hunde oft erst gefährliche Tierköder bemerken, wenn es zu spät ist. Und der Hund hat einen weiteren Nachteil bei der Nahrungsaufnahme: Sieht und schnuppert er Fressen, macht er sich gierig darüber her und schluckt die Brocken schnell ganz runter, weil er schon das nächste Stück im Visier hat und es nicht verpassen will. Wir Menschen fragen uns: Wo bleibt da der Genuss? Ein Hund will einfach so viel und so schnell von dem Fressen haben, wie er gerade abbekommen kann. Gibt man ihm eine Scheibe Mortadella, schluckt er sie ganz hinunter, weil er schon nach der nächsten Scheibe giert. Deshalb ist es auch verkehrt, dem Hund zu zeigen, dass man noch mehr für ihn in der Hand hat. Tierhasser packen zum Beispiel Rattengift in Frikadellen oder Rasierklingen in Leberwurstbällchen. Der Hund riecht nur die leckere äußere Hülle und frisst sich so ins Verderben. Wir Menschen würden sofort den bitteren oder scharfen Fremdkörper spüren und alles sofort wieder ausspucken.
5. Der Tastsinn des Hundes:Ganz wichtig ist für Hasso und Fips der Tastsinn, denn über eine Berührung entstehen bei ihnen emotionale und soziale Bindungen. Wenn wir unseren Hund berühren, beruhigen wir ihn – man kann es fühlen: Ihr Puls verlangsamt sich, wenn sie zuvor aufgeregt waren; auch wird ihre Atmung langsamer, sie hecheln nicht mehr so. So bauen sie auch Kontakt mit anderen Hunden auf. Dazu kommen die so genannten Vibrissen, die langen Schnauzhaare. Bei Katzen sind diese noch viel sensibler. Sehr stark auf Druck reagieren Nase und Lippen – warum? Dort enden nämlich besonders viele Sinnesnerven. Über seine vier Pfoten spürt ein Hund sogar Vibrationen. Die Vibrissen im Gesicht sind starrer als die Haare am Körper. Sie gehen tiefer in die Haut; an ihrer Basis finden sich viele Tastrezeptoren. Man hat herausgefunden, dass 40 Prozent des Gehirnareals, das für den Tastsinn verantwortlich ist, allein für das Gesicht zuständig ist. Insofern kann man davon ausgehen, dass die Vibrissen eine wichtige Rolle einnehmen. Sie sind quasi das Frühwarnsystem des Hundes; sie schützen ihn vor Augenverletzungen und Zusammenprall. Wie hoch empfindlich die Schnurrhaare sind, beweist die Tatsache, dass ein Hund allein im Vorbeigehen eine Gefahr spüren kann, nämlich durch den erzeugten Luftwirbel. Der Hund hat keine Wärmesensoren – nur an der Nase. Verbrennt er sich, dann spürt er das nur über seine Schmerzsensoren, nicht jedoch über die Temperatur.
Nun wissen wir also, was den Hunden von Natur aus mitgegeben ist. Leicht fällt es uns deshalb, ihre besonderen Fähigkeiten zu erkennen und sie für unsere Probleme zu nutzen. Erfahrene Hundetrainer schöpfen diese „Skills“ aus und prägen sie durch regelmäßige Übungen noch weiter aus. So kann man einen Hund dazu bringen, vermisste Personen zu suchen oder Schwarzgeld aufzuspüren, und man bildet auf diese Weise Blindenhunde aus. Das ist aber oft ein langwieriger Prozess, der bis zu drei Jahre dauern kann.
Was können Hunde eigentlich alles?
Wie wir oben schon erfahren haben, können Hunde Geld riechen, Drogen und Gold. Sie spüren verschüttete Menschen auf, führen Blinde durch Straßen und merken, wenn eine Wohnung brennt sowie Qualm eindringt. Hunde riechen sogar, wenn Herrchen Krebs hat, und sie holen Hilfe, wenn er mit einem Herzinfarkt umkippt. Hunde sind Beschützer und wehren Angreifer ab, verscheuchen Diebe von Grundstücken und aus Wohnungen. Vierbeiner trösten uns im Kummer; sie spüren, wenn es unserer Seele schlecht geht. Hunde sind gute Zuhörer; ihnen können wir alles erzählen. Sie nehmen Spuren auf, wenn wir vermisste oder entführte Menschen suchen, indem wir sie an der getragenen Kleidung riechen lassen. Hunde werden in der Therapie eingesetzt, damit Kranke schneller gesund und Einsame erheitert werden. Menschen mit Hund leben länger – aus vielerlei Gründen: Unsere Grundstimmung hebt sich und wir sind zu Bewegung gezwungen, gehen an die frische Luft und stärken so unser Immunsystem, um nur einige wenige Beispiele zu beschreiben. Vierbeiner zwingen uns zur Verantwortung: Wir haben die Pflicht, für sie zu sorgen, sie zu begleiten und auch für sie da zu sein. So mancher ist in der Verantwortung für einen Hund zu einem anderen Menschen geworden. Kinder, die sich einen vierbeinigen Begleiter gewünscht haben, lernen so frühzeitig, für jemanden zu sorgen, ihn zu pflegen. Das Tier ist ein ganz wichtiger Problemlöser gegen Einsamkeit und daraus resultierende psychische Probleme. Mit Hund sind Sie nie einsam und leiden erwiesenermaßen weniger unter Depressionen.
Nehmen Sie nur den Imbissbuden-Besitzer, der den ganzen Tag alleine in seiner kleinen Hütte Kunden bedient: Was meinen Sie, wie wertvoll ein Hund da ist? Der Mann könnte den Tag kaum überstehen – einsam, alleine, ohne irgendeine Kommunikation. Wer Kontaktschwierigkeiten hat, schafft sich einen Hund an; der ist nämlich der klassische „Kontakter“. Über den Hund kommt man mit jedem ins Gespräch. Wie viele Menschen haben nach Kindererziehung, Pensionierung oder gar Tod des Partners keine Bezugsperson mehr? Für sie kann der Hund sinnvoller Kind- oder Partnerersatz werden. Hasso können Sie auch mit ins Büro nehmen. Schlagartig wird die Stimmung besser und man schafft echt mehr. Stress mit Hund kann erst gar nicht aufkommen.
Wenn wir alle diese Fähigkeiten und noch viel mehr, die Hunde zweifelsohne haben, richtig nutzen, können wir unsere lieben und geschätzten Vierbeiner gezielt dazu einsetzen, unsere Probleme zu lösen oder sie zumindest zu erleichtern. Im nächsten Schritt zeigen wir Ihnen, wie das konkret funktioniert.
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