Ich überließ Anja das Reden. Ich war sprachlos und starrte Thomas Schmied nur an.
Nach einer Stunde Gespräch verließen wir den Laden.
„Mensch Caro, was war mit Dir los?“, fragte Anja.
„Hast Du Augen im Kopf Anja, der Mann war klasse.“
Anja lachte. „Ja, dass mag sein, aber das war ein Kundengespräch und da musst Du Dich zusammenreißen Caro.“ „ Du musst wirklich noch viel lernen.“
Der Tag war zu Ende, ich hatte Feierabend. Die Füße taten mir vom Außendienst weh und ich wollte nur noch nach Hause.
Zu Hause angekommen nahm ich mir ein Glas Rotwein, bestellte Sushi und setze mich auf meine Dachterrasse.
Ich überlegte. Wer bin ich? Was will ich? Vielleicht bin ich einfach nur zu schüchtern, um jemanden kennenzulernen. Mir wurde schon oft gesagt, dass meine Schüchternheit wie Arroganz auf andere wirkt. Tja, so kann man sich in einem Menschen täuschen.
Ich musste mehr aus mir herauskommen, dass wusste ich. Aber wer kann mir dabei helfen? Nur eine! Und das war meine Kollegin Anja. Sie ist extrovertiert und geht direkt auf die Leute zu. Das kann ich doch von ihr lernen.
23.15 Uhr, ob ich Anja noch anrufen kann? Ach, ich mach’s einfach.
Ich wählte Anjas Nummer. Am anderen Ende hörte ich nach langem Klingeln mit müder Stimme,
Anja: „Ja, Hallo?“
Ich: „Anja, hier ist Caro, ich muss unbedingt mit Dir reden.
Anja: Spinnst Du. Hast Du mal auf die Uhr geschaut, wie spät es ist?“
Ich: „Ja, hab ich, aber es ist wirklich dringend.“
Anja: „Na dann fang mal an.“
Ich: „Du bist so locker und irgendwie bewundere ich Dein Art und Weise…“.
Anja: „Willst Du mich jetzt zuschleimen Caro. Was ist los mit Dir?“
Ich: „Nein, worauf ich hinaus will ist, dass ich ein wenig wie Du sein möchte und daher wollte ich Dich fragen, ob wir in den nächsten Wochen öfter etwas zusammen unternehmen und ich von Dir lernen kann?“
Anja: „Wenn Du das möchtest Caro, gerne. Ich bin dabei.“ „Überleg Dir, was Du in den nächsten Wochen mit mir unternehmen möchtest und ich blocke meinen Terminplan für Dich.“
Ich: „Super, ich freue mich, Danke Anja.“
Anja: „Ja, ja, ist ja schon gut Caro, ich mache es gerne für Dich.“
Ich: „Danke und schlaf schön. Bis morgen.“
Anja: „Schlaf Du auch schön. Bis morgen.“
Ich war glücklich, überschwänglich und…Die Gefühle konnte ich nach dem Telefonat mit Anja gar nicht beschreiben, so ein Glücksempfinden hatte ich.
Nach einigen Runden durch die Wohnung hüpfen ging auch ich müde in mein Bett.
Um 06.00 Uhr morgens klingelt der Wecker. Ich hasse dieses frühe Aufstehen. Warum kann ich nicht reich sein, dann könnte ich immer ausschlafen, dachte ich.
Ich drückte auf die Schlummerfunktion meines Handys. 10 Minuten später klingelte der Wecker wieder und wieder drückte ich die Schlummerfunktion. Das machte ich eine halbe Stunde, dann musste ich aber aufstehen.
Schnell einen Kaffee und ein Toast mit Honig, dann ab ins Bad. Nach einer Stunde war ich fertig und verlies um 07.30 Uhr die Wohnung.
Die Landsberger Allee war heute wieder besonders voll und ich stand im Stau. Ich liebe es in Berlin Auto zu fahren. Viel zu viele Baustellen!
Auf der Berliner Straße in Weißensee sah die Verkehrssituation nicht anders aus. Mein Büro befindet sich Am Nordhafen im Wedding. Mal sehen, wann ich heute im Büro ankomme, dachte ich mir.
1 ½ Stunden später, um 09.00 Uhr kam ich an. O.K. mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wäre ich in 40 Minuten im Büro. Aber immer noch besser im Auto zu sitzen, als sich zwischen den Massen in der Bahn zu quetschen. Ich habe eben eine „öffentliche Verkehrsmittelallergie“.
Mein Job macht mir Spaß, aber da ich im Vertrieb arbeite, bekomme ich nur ein kleines Grundgehalt. Der Rest ist Provision und die muss erst mal erarbeitet werden.
In den Sommermonaten ist immer Flaute und so konnte ich diesmal eine Mittagspause machen und mich mit Anja unterhalten.
„Anja, es ist 12.30 Uhr, wollen wir zum Mittag ins Cafe Auszeit gehen?“ „Ja, Moment, ich komme“, hörte ich Anja von ihrem Arbeitsplatz gegenüber rufen.
Das Cafe Auszeit befand sich 5 Minuten Fußweg von unserem Büro entfernt.
Wir schlenderten los. Das Wetter war herrlich. Durch das Neonlicht im Büro und die wenigen Fenster die wir haben, komme ich mir immer so eingesperrt vor.
Auf dem Weg ins Cafe Auszeit fragte ich Anja, wie ich es hinbekommen würde, mehr aus mir herauszukommen und meine Schüchternheit abzulegen. Anja überlegte.
„Weißt Du Caro, es ist alles eine Frage des Trainings.“ Ich werde heute ein Programm für die nächsten Wochen erstellen, dann sollten wir Deine Schüchternheit in den Griff bekommen.“
Ich freute mich wie ein Schneekönig und war gespannt.
18.00 Uhr, endlich Feierabend. Um 19.00 Uhr kam ich in meine Wohnung, schaltete den Fernseher an und schaute „Exclusiv“. Ich mag es, den neuesten Klatsch und Tratsch der Stars zu sehen.
Um 20.45 Uhr klingelte mein Telefon.
Ich. „Hallo“
Anja: „Hallo Caro, hier ist Anja, ich habe uns einen Plan für die nächsten Wochen erstellt.“
Ich: „Super, dann erzähl mir, was wir machen werden.“
Anja: „Ich habe uns im Fitnessstudio Let’s Fit, am Ostbahnhof angemeldet. Da werden wir jetzt jeden Dienstag und Donnerstag hingehen. Und Donnerstagabend gehen wir ins Kino. Am Freitag werden wir Tanzen gehen.“ „Und, was sagst Du Caro?“
Ich: „Eh, ja, ich weiß nicht. Fitnessstudio? Tanzen?“
Anja: „Na klar, da kommst Du am besten aus Dir heraus. Vertrau mir.“
Ich: „O.k. Anja, ich wollte es so und nun ziehen wir es durch.“
Anja: „ Also bis morgen Caro. Und denke daran, übermorgen ist unser erster gemeinsamer Tag im Fitnessstudio.“
Ich: „Ich trag’s mir ein. Danke Dir. Bis morgen.“
Anja: „gerne, bis morgen Caro.“
Es war zwar schon um 22.00 Uhr, aber irgendwie bekam ich Hunger. Um die Ecke bei mir ist ein guter Italiener. Mario, der Kellner macht mir immer eine „Kinderlasagne“, da ich die großen Portionen nie schaffe.
Ich zog mir meinen Jogginganzug an und ging zum Italiener.
Mario: „Tschau Bella, wie geht es Dir?“
Ich: „Gut. Ich habe Hunger, bringst Du mir eine Lasagne?“
Mario: „Klaro und vorher bekommst Du von mir noch Tomate mit Mozzarella, das magst Du doch so sehr Caro.“
Ich: „Danke Mario, Du bist ein Schatz.“
10 Minuten später hatte ich mein Essen und ging satt und müde zurück, plumpste in mein Bett und schlief sofort ein.
Wie jeden Tag das gleiche Spiel. Aufstehen, arbeiten und nach Hause.
Ist das der Sinn des Lebens. Ich würde so gerne mehr aus meinem Leben machen. Aber ich wusste momentan nicht was ich machen sollte und vor allen Dingen was ich machen will.
Der Arbeitstag verlief sehr ruhig und ich lag um 20.15 Uhr im Wohnzimmer auf meiner Couch und schaute TV. Dabei muss ich eingeschlafen sein, da ich am nächsten Morgen bei laufendem TV immer noch auf der Couch liegend wach geworden bin.
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