Melody Adams - Loner

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Bei einem seiner einsamen Streifzüge wird Loner von Kopfgeldjägern entführt, und auf eine Spacestation gebracht, wo skrupellose Wissenschaftler weiterhin Versuche mit Hybrids machen. Dort soll er mit einer Frau, deren DNA mit Tigergenen verändert wurde, Nachkommen für die russische Regierung zeugen. Loner, der sein Leben lang gut auf Gesellschaft anderer verzichten konnte, findet in der exotischen Schönheit zum ersten Mal jemanden, dem er gar nicht nah genug sein kann. 
Sie hat keinen Namen. Nur eine Nummer: ST879
Als ein Alien Breed in ihre Zelle gesteckt wird, um mit ihr Nachwuchs zu zeugen, ist sie entsetzt. Sie hasst ihr Leben, die täglichen Qualen, denen sie von klein auf ausgesetzt ist. Doch der ruhige Loner gibt ihr zum ersten Mal wieder einen Grund, leben zu wollen. Auf Loners Drängen hin gibt sie sich selbst einen Namen: Hope
Doch werden Hope und Loner jemals zusammen frei sein können?

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Ich bringe die verdammten Bestien um! Jeden einzelnen von ihnen! , schwor ich mir.

Man mochte mich wieder gefangen haben, doch das war nicht das Ende. Nicht, solange ich noch einen Funken Leben in mir hatte. Jetzt, wo ich wusste, dass ein Leben in Freiheit für mich und alle Breeds existierte, würde ich mein Schicksal nicht mehr hinnehmen. Diesmal würde ich alles daran setzen, meine Peiniger zu überwältigen und die Freiheit für mich und alle anderen Breeds, die sie hier gefangen halten mochten, zu erlangen.

Es dauerte eineWeile, bis ich in der Lage war, meine Augen zu öffnen. Meine Glieder waren noch immer taub. Ich konnte nur das sehen was in meinem Gesichtsfeld lag, ohne den Kopf drehen zu müssen. Eine Decke aus Metallplatten über mir. Rohre, die aus der Decke kamen und in der Wand verschwanden. Ein Ventilationsschacht, der mit einem Gitter versehen war. Zu klein, als dass er mir als Fluchtweg dienen könnte. Von irgendwo auf meiner linken Seite konnte ich ein leises Knurren hören. Ein anderer Alien Breed? Es klang ein wenig anders. Fremd. Doch was, außer einem Alien Breed, sollte es sonst sein?

Ich schaffte es, einen Finger zu bewegen. Ich würde meine Beweglichkeit schneller wiedererlangen, wenn ich meine schlaffen Muskeln trainierte. Also bewegte ich den Finger ohne Unterlass, bis ich weitere Finger bewegen konnte. Diesmal war niemand hier, um mir eine Aufwachspritze zu geben, also würde es etwas dauern. Doch ich blieb hartnäckig. Bald konnte ich die Muskeln in meinen Beinen anspannen, dann konnte ich den Kopf bewegen. Während ich weiter meine Muskeln zwang, aus ihren Schlaf aufzuwachen, wandte ich den Kopf nach links, von wo ich das Knurren gehört hatte.

Was zum Teufel ...?

Mit dem Rücken zu mir, kniete eine Frau. Nackt. Ihr Oberkörper war über das Bett gebeugt. Ihre Beine waren gespreizt, die Füße waren mit Eisenschellen am Boden fixiert. Auch ihre Arme, die sie weit nach vorn gestreckt hatte, schienen mit Ketten so fixiert zu sein, dass sie sich nicht wegbewegen konnte. Es musste sich um eine Alien Breed Frau handeln, die man offenbar für Zuchtzwecke hier für mich gefesselt hatte. Ein Knurren stieß aus meiner Brust auf. Ich würde diesen Bastarden nicht geben, wonach sie verlangten. Ich würde diese Frau nicht anrühren. Selbst damals, bevor meiner Befreiung, hätte ich niemals eine Frau mit Gewalt genommen und genau das war es, was man hier von mir wollte. Allein die Tatsache, dass die Frau gefesselt war machte deutlich, dass sie sich freiwillig niemals von mir anfassen lassen würde. Außerdem suchte ich mir die Frauen mit denen ich Sex haben wollte selbst aus. Die Zeiten waren vorbei, wo man mich als Zuchthengst für die perversen Zwecke von DMI missbrauchen konnte.

Ein Knurren kam von der Frau. Diesmal lauter und deutlicher. Dies war nicht das Knurren einer Alien Breed Frau. Doch was war sie, wenn sie kein Alien Breed war? Sie war auch ganz offensichtlich kein Mensch. Was zum Teufel wurde hier gespielt? Und warum hatten diese Leute die Mühen und das Risiko auf sich genommen, nach Eden zu fliegen, nur um mich zu entführen? Das alles schien für mich keinen Sinn zu ergeben. Ich wandte den Kopf zur anderen Seite. Ein massives Gitter trennte die Zelle in der ich mich befand von einem Gang. Alles hier war aus Metall. Wo zum Teufel befand ich mich?

Die Zeit verging quälend langsam während ich darauf wartete, dass ich meine volle Beweglichkeit wiedererlangte. Selbst als ich mich endlich aufsetzen konnte, fühlten sich meine Muskeln an, als hätte ich sie seit Jahren nicht benutzt. Jede Bewegung war eine Kraftanstrengung, doch wenn ich eines besaß, dann war das Verbissenheit. Ich kämpfte gegen die Lähmung an, bis ich in der Lage war, die Beine über die Kante der Liege zu schwingen.

„Bleib wo du bist!“, zischte die gefesselte Frau warnend.

Irritiert starrte ich sie an. Sie hatte Russisch gesprochen. Ich hatte in den letzten Jahren viel Zeit damit verbrach etliche Sprachen zu lernen, unter anderem auch Russisch. Nicht, weil ich glaubte, diese Sprachkenntnisse jemals anzuwenden, sondern einfach aus Spaß an der Sache. Sprachen faszinierten mich und so hatte ich neben Russisch auch Spanisch, Italienisch, Französisch, Polnisch und ein wenig Mandarin gelernt.

„Ich habe nicht vor, dir etwas anzutun“, erwiderte ich auf Russisch.

In meiner sitzenden Position konnte ich etwas mehr von der Frau sehen. Ihr langes, rotes Haar verdeckte die mir zugewandte Seite ihres Gesichts, doch ich sah ihre ausgestreckten Arme, die mit Schellen an die Wand am Kopfende gefesselt waren. Blut an ihren Armen, Händen und der Matratze zeigten, dass sie sich eine Weile heftig gegen die Schellen gewehrt haben musste. Ein wütendes Knurren entwich meinen Lippen. Ja, ich würde diese Hurensöhne langsam töten. Jetzt, wo auch meine Sinne immer wacher wurden, konnte ich den metallischen Geruch ihres Blutes wahrnehmen.

„Wie lange bist du schon so gefesselt?“

„Seh ich aus wie eine verdammte Uhr?“, schnaubte sie ärgerlich.

„Sorry“, murmelte ich.

Eine Weile herrschte Schweigen zwischen uns. Ich überlegte, ob ich es wagen sollte, von der Liege aufzustehen, doch ich hatte Bedenken, dass meine schwachen Beine mich tragen würden. Besser, noch eine Weile zu warten.

„Ein paar Stunden. Vielleicht vier oder fünf!“, brach die Frau schließlich das Schweigen, indem sie meine Frage von vorher beantwortete.

„Du bist keine Alien Breed, doch du bist auch kein Mensch. – Was bist du?“

„Ich weiß es nicht genau. Ich weiß nur, dass meine DNA mit Tiger-Genen modifiziert wurde. Meine Nummer ist ST879.“

Sie wandte den Kopf, um mich anzusehen und ich bekam zum ersten Mal einen besseren Blick auf ihr Gesicht. Ihre Augen waren schräg angesetzt. Ihre Iris hatte die Farbe von goldenem Honig. Die Augen eines Tigers. Ihre Wangenknochen waren zu stark ausgeprägt, um sie eine klassische Schönheit zu nennen, doch sie hatte etwas Exotisches an sich, dass mir den Atem raubte.

„Tiger-Gene. Ich wusste gar nicht, dass DMI auch mit Tiger DNA experimentiert hat.“

„Es war nicht DMI, es war eine russische Firma. UFGR hat seit Jahren mit Hybrids experimentiert. Es gab ein Projekt mit Gorillas, doch das schlug fehl. Dann wurden verschiedene Raubkatzen-Gene verwendet. Ich weiß nicht, wie viele wir sind, doch ich weiß von mindestens vier anderen Frauen hier. DMI ist erst vor ein paar Jahren hier aufgekreuzt und hat versucht ihre Alien Breeds mit uns zu kreuzen. Bisher ohne Erfolg.“

„Wie viele Alien Breeds sind hier?“

„Der letzte Alien Breed starb bei dem Versuch, mich zu vergewaltigen.“

„Du ... du hast ihn getötet?“

„Ja! – Und ich werde auch dich töten, wenn du mich anfasst!“

„Ich habe nicht vor, dir wehzutun. Ich bin kein verdammter Vergewaltiger!“

„Dazu bist du aber nun einmal hier! Deswegen liege ich hier wie auf einem verdammten Präsentierteller! Damit wir uns paaren!“

„Deswegen haben sie mich entführt.“

Ich begann zu verstehen. Da alle Labore auf der Erde aufgelöst worden waren, mussten sie zum einzigen Ort reisen wo Alien Breed zur Verfügung standen. – Eden!

„Wo sind wir hier? In Russland?“

„Nein! Dies ist eine Raumstation. Man brachte uns hierher, als ich ungefähr zwölf war.“

„Raumstation. – Hmmm. – Ich bin noch nicht sicher, ob das nun gut oder schlecht für uns ist.“

Ich blickte mich suchend im Raum um.

„Werden wir hier überwacht?“

„Nur in Bild, nicht in Ton“, erwiderte die Tigerfrau. „Im Strafraum gibt es Vollüberwachung, doch hier scheint man es nicht für nötig zu halten.“

„Gut! Dann können wir wenigstens ungestört reden.“

Die Frau stöhnte schmerzerfüllt, und ich vergaß meine schwachen Muskeln und sprang von der Liege, um zu ihr zu eilen. Meine Beine drohten unter mir nachzugeben, und ich musste mich an der Liege abstützen. Es war nicht weit bis zum Bett. Ich torkelte die wenigen Schritte und sank neben ihr auf die Knie.

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