Es gab nur zwei Möglichkeiten, wo sie untergebracht sein konnte. Entschlossen verließ ich mein Haus und schlich im Schutz der Dunkelheit durch die Gassen bis ich an das erste Haus kam welches infrage kam. Ich ging um das Haus herum und sah durch jedes Fenster, bis ich eine Frau in einem Sessel sitzen sah. Sie war es nicht. Es war die andere Frau, die heute gekommen war. Also musste sich mein Todesengel in dem anderen Haus befinden. Es lag nur um die Ecke herum. Ich wandte mich ab und ging leise die Häuser entlang bis zur Ecke. Dort blieb ich stehen und sah auf das Haus, wo sich die Frau befinden musste. Ich unterdrückte ein leises Knurren, das mich verraten hätte. Mit vor Wut wild klopfendem Herzen ging ich auf das Haus zu und schlich zur Hinterseite, wo man mich nicht beobachten konnte. Es brannte Licht in einem der hinteren Fenster und ich stellte mich so, dass ich in den Raum hineinsehen konnte ohne selbst gesehen zu werden. Da war sie! Sie saß auf ihrem Bett und weinte. Der Anblick irritierte mich. Warum weinte sie? Vielleicht tat ihr leid, was sie getan hatte?
Ja klar! , spottete meine innere Stimme. Jetzt fängst du an zu denken wie Happy. Nur weil sie eine schwache Frau ist, macht sie das nicht gut oder unschuldig! Wahrscheinlich weint sie, weil sie Angst um ihr erbärmliches Leben hat.
Und zu recht, denn ihr Henker war schon da. Ich musste nur einen Weg in das Haus finden, ohne sie zu alarmieren. Ich wollte nicht, dass sie den Notschalter drückte, der sich neben ihrem Bett befand, und der die Wachen alarmieren würde.
Jessie
Das Erlebnis imClubhouse hatte mich wirklich geschockt. Ich hatte mir so oft vorgestellt wie es sein würde, wenn ich den Mann wieder sah, mit dem all dies angefangen hatte. Ich wusste, dass alle Alien Breed nach ihrer Befreiung für Monate von einem Team von Psychologen betreut worden waren um ihre schlimmen Erlebnisse aufzuarbeiten und zu verstehen, dass nicht alle Menschen böse waren. Umso weniger verstand ich den Hass den ich in Rages Augen gesehen hatte. Warum hasste er mich so? Ich hatte alles getan, damit er und seine Leute befreit werden konnten und hatte dabei mein eigenes Leben riskiert. Ich hatte meine ganze Zukunft aufs Spiel gesetzt. Normalerweise war ich stark und nicht so schnell aus der Bahn zu werfen. Ich hatte es auch ganz gut geschafft, meine Gefühle unter Kontrolle zu behalten bis ich endlich allein in meinem Haus war. Doch dann war auf einmal alles aus mir herausgebrochen und ich konnte seitdem nur noch heulen. Ich hasste mich selbst für diese Schwäche. Ich verstand nicht, warum mich das so mitnahm. Er hasste mich! Und? Ich sollte ihn ignorieren und mich auf meine Arbeit hier freuen. Alle anderen hier waren so nett und ich hatte bei keinem einzigen der anderen Alien Breed irgendwelche negativen Gefühle gespürt. Manche schienen ein wenig zurückhaltend, doch die meisten waren im Laufe des Abends aufgetaut und hatten mir freundliche, zum Teil interessierte Blicke zugeworfen. Warum ausgerechnet Rage so wütend und aufgebracht reagiert hatte, konnte ich einfach nicht nachvollziehen.
Ein Geräusch ließ mich hochfahren und ein erschrockener Schrei blieb mir in der Kehle stecken. Direkt vor mir stand Rage. Sein Blick finster, das Gesicht eine eiskalte Maske. Das, und seine imponierende Gestalt ließen mir eiskalte Schauer über den Rücken laufen. Ich wusste, er war gekommen, um mich zu töten und ich sollte schreien, doch es kam kein Laut aus meinem Mund. Wie hypnotisiert starrte ich in seine Katzenaugen. Für eine Zeit, die mir ewig erschien, sahen wir uns nur an, vollkommen unbeweglich, als hätte jemand die Welt angehalten.
„Warum?“, fragte ich schließlich mit bebender Stimme.
„Warum was?“, gab er knurrend zurück.
„Warum hasst du mich? Was ... was hab ich dir getan, dass du mich so hasst?“
Er schnaubte und mit einer blitzschnellen Bewegung, die ich kaum kommen sehen konnte, hatte er mich gepackt und auf die Füße gerissen. Sein finsterer Blick bohrte sich in meinen, während er mich mit schmerzhaftem Griff festhielt. Ich war sicher, dass ich kraftlos zu Boden geglitten wäre, hätte er mich jetzt losgelassen. Meine Beine schienen sich in Gelee verwandelt zu haben und mein Herz raste in einem Tempo, dass ich befürchtete, es würde jeden Moment explodieren.
„Du fragst allen Ernstes, was du mir angetan hast? Ist es nicht genug, dass du mich gefoltert und tot sehen wolltest? Nein, du musstest auch noch lachen, als ich fast tot vor dir in meinem eigenen Blut lag.“
„Was?“, krächzte ich ungläubig. Wovon sprach er? Ich hatte niemals etwas dergleichen getan. „Aber ich ... ich habe nicht ...“
„Lüg mich nicht an!“, sagte er leise, doch in einem so kalten Ton, dass ich Angst hatte, meine Blase würde mich gleich erniedrigen, indem sie nachgab.
„Ich schwöre Ra-rage, dass ... dass ich nichts der-dergleichen getan hab. Ich hab ... ich hab dich ... We-wegen mir bist du frei. Du musst mir glauben, ich ...“
Er knurrte tief in seiner Kehle, ein gefährliches, Angst erfüllendes Knurren, dann warf er mich rücklings auf das Bett und ehe ich mich versah, war er über mir. Sein Gewicht presste mich in die Matratze, dass ich kaum Luft bekam. Was hatte er jetzt vor? Wollte er mich vergewaltigen ehe er mich tötete? Tränen liefen mir über die Wangen. Sein Gesicht über mir, so überirdisch schön und so kalt und grausam zugleich. Was ging hinter dieser undurchschaubaren Maske in seinem Kopf vor? Überlegte er, wie er mich töten sollte?
„Bitte“, flüsterte ich kraftlos als seine Hand sich um meine Kehle schloss. „Ich schwör ich hab nichts von dem getan, was du sagst. Ich versteh nicht ...“
„Shhhh“, machte er und senkte seinen Mund auf meinen.
Rage
Ich hatte keineAhnung warum, doch etwas in mir veränderte sich als ich in ihre tränenerfüllten Augen sah, und ihre leise geflüsterte Bitte hörte. Ich senkte den Kopf, und unsere Lippen berührten sich. Mit einer Intensität die ich bisher nie zuvor erlebt hatte, erwachte mein Schwanz zum Leben, und mein Puls beschleunigte sich, als eine solche Lust mich überkam, dass ich keines klaren Gedanken mehr fähig war. Hier lag sie, hilflos, die Frau, die ich töten wollte, doch alles, an was ich denken konnte, waren ihre weichen, bebenden Lippen unter meinen, ihr warmes, weiches Fleisch, ihr verlockender Geruch. Ich wurde mir bewusst, dass ich sie mit meinem Gewicht förmlich erdrücken musste und stemmte meinen Oberkörper mit den Armen ab. Ich küsste sie mit all der wilden Lust die ich empfand, drängte meine Zunge fordernd in ihren Mund. Ihr leises gequältes Wimmern drang durch den Nebel meiner Lust. Verdammt! Was tat ich hier? Ich hatte ihr gedroht sie zu töten, und jetzt war ich dabei, sie zu vergewaltigen? Ich hob den Kopf und sah in ihr ängstliches Gesicht hinab. Vergewaltigung war es, was es sein würde. Ich konnte nicht erwarten, dass sie mich wollte, nach allem, was ich gesagt und getan hatte. Und ohnehin war ich zu groß für eine so zierliche Frau wie sie. Ich würde ihr wehtun, ob ich wollte oder nicht. Ich war zu zügellos und zu brutal. Mein Instinkt würde mich leiten, nicht mein Verstand. Es war schon ein Wunder, dass ich es geschafft hatte, mich aus dem Rausch meiner animalischen Lust zu reißen.
„Ich tu dir nichts“, versicherte ich rau.
Mein Schwanz drängte noch immer nach Erfüllung, und mein Kopf schwirrte von erotischen Bildern, wie ich sie nehmen würde, wie ich meinen Schwanz in ihre Pussy stoßen würde, hart und tief und ... Fuck! Genau das war es, was ich nicht tun durfte. Hart und tief! Ich musste verrückt sein! Sie war so zierlich und schmal. Sie würde unter meinem Ansturm bersten, da war ich mir sicher. Die Vorstellung, ihr dies anzutun, war wie eine kalte Dusche. Fluchend sprang ich aus dem Bett auf und starrte auf sie hinab. Ihre Augen waren geweitet und sie musterte mich ängstlich und vielleicht auch ein wenig neugierig.
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