Dieses Buch wird Ihnen auch in Bezug auf die richtige Ernährung weiterhelfen können, denn ehlernährung bereitet rheumatischen Erkrankungen den Boden.
3. Als weiteres werden Heilkräuter und Homöopathika aufgeführt, die antirheumatisch, schmerzlindernd, gichtbekämpfend und entzündungshemmend wirken. Dies ist ein sehr wichtiger Punkt, denn in Deutschland gibt es eine riesige Auswahl an nicht verschreibungspflichtigen Präparaten. Und oft ist die Enttäuschung nach dem Kauf eines solchen antirheumatischen Naturheilpräparates sehr groß. Die Unwirksamkeit liegt dann aber nicht am Präparat, sondern daran, dass Sie ein Medikament ausgewählt haben, dass einem anderen rheumatischen Typ zugeordnet werden muss.
Was ist Rheuma?
Das Wort "Rheuma" kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Fließen“, es wurde schon ca. 400 v. Chr. von Hippokrates benutzt. Die Mediziner der Antike glaubten, dass schlechter kalter Schleim vom Gehirn kommend über die Gelenke fließt. Heute ist der Begriff Rheuma eine Sammelbezeichnung für verschiedene Krankheiten mit fast gleichen Symptomen, wie z. B. ziehende Schmerzen im Stütz- oder Bewegungsapparat des menschlichen Körpers.
Rheumatische Schmerzen können in jedem Alter auftreten, und der Verlauf ist sehr unterschiedlich. Die Ursachen dafür sind auch in der heutigen Zeit nur zum Teil bekannt.
Die bekanntesten und häufigsten der ca. 50 rheumatischen Erkrankungen sind:
Arthrose, Schleimbeutelentzündung, Spondylose, Sehnenscheidenentzündung, Arthritis, Bandscheibenvorfall, Bechterew-Krankheit, Weichteilrheumatismus, Ischias und Gicht, Fibromyalgie und Polyneuropathie.
Wo lokalisiert sich Rheuma?
Alle Rheumakrankheiten verursachen Schmerzen an Gelenken, Muskeln, Sehnen und Nerven. Die Ursache dafür ist meist eine Entzündung oder Verschleiß, aber auch manchmal beides zusammen, und lokalisiert sich um den Stütz- und Bewegungsapparat.
Bei den Gelenken handelt es sich um bewegliche Knochenverbindungen, die mit Knorpel (Hyaliner Knorpel) überzogen, aber durch einen Spalt getrennt sind. Gelenkbänder und Knochenhaut bilden drum herum eine schützende Gelenkkapsel. Damit die Gelenke aber nicht trocken werden, sondern wie geschmiert funktionieren, sondern die Schleimhäute der Gelenkkapsel Schmierstoffe (Synovia) ab.
Im normalen Alterungsprozess lässt die Kapazität der Schmierstoffproduktion nach. Die Folge ist, dass der Hyaline Knorpel abnutzt und dann Knochen auf Knochen reibt. Die Knochenflächen werden rauh und kleine Stückchen können absplittern.
Als erstes bemerken wir diesen Vorgang durch den sogenannten Anlauf- oder Morgenschmerz. Jede Bewegung tut weh, der Schmerz lässt aber schnell wieder nach. Das liegt daran, dass sich eine Restmenge von Schmiere durch die Bewegung verteilen kann. Ist überhaupt keine Synovialflüssigkeit mehr vorhanden, bleibt der Bewegungsschmerz. Die Gelenke können anschwellen, werden druckempfindlich, und es können auch Knack- oder Mahlgeräusche entstehen.
Das Gelenk

Schleimbeutel (Bursen) findet man an den Stellen, wo der Muskel an den Knochen ansetzt. Sie haben die Aufgabe, das Gleiten der Sehnen zu verbessern. Wenn sie sich entzünden, nennt man dies Bursitis. Die Gelenkentzündung bezeichnet man als Arthritis und den Gelenkverschleiß als Arthrose.
Wie unter Punkt 2 erläutert, setzen Muskeln und Sehnen an den Knochen bzw. an der äußeren Hülle des Knochens, der Knochenhaut, an. Kommt es z. B. durch Überbeanspruchung, wie beim Sport, zu Reizungen, verspüren wir einen Schmerz.
Unser Skelett besteht aus 206 Teilen und unterteilt sich in Achsen- und Anhangsskelett, es hat 4 Aufgaben:
a) Es dient als Ansatzpunkt für Muskeln und ermöglicht somit die Nutzung der Hebelkraft, was Voraussetzung für die Bewegung des Körpers ist.
b) Es liefert unserem Körper die Stützelemente und schützt unsere Organe vor Verletzungen.
c) Es ist der Hauptort für die Blutzellbildung (Hämatopoese).
d) Es speichert die aufgenommenen Mineralsalze, wie Calcium- und Phosphationen, und gibt sie bei Bedarf dem Körper wieder zurück. Die Wirbelsäule, die aus 7 Halswirbeln, 12 Brustwirbeln, 5 Lendenwirbeln und den Kreuzbeinwirbeln besteht, dient nicht nur als Stütze unseres Rumpfes, sondern schützt auch unser Rückenmark. Die Last aber tragen die Wirbelkörper, und diese werden, abgepuffert von den Zwischenwirbelscheiben, als Bandscheiben bezeichnet.
Jeder Wirbel besteht aus dem Wirbelkörper, Wirbelbogen, dem rückwärtigen Dornfortsatz und den zwei Querfortsätzen, an denen die Rippen mit Gelenken ansetzen. Der 2. Ansatzpunkt der Rippen ist das Brustbein. Auch dort entstehen die Verbindungen durch Gelenke.
Aus den entsprechenden Öffnungen des Wirbelkörpers, also den Wirbelbögen, treten die Rückenmarknerven aus, die bei Schädigung (Neuropathie) Gefühllosigkeit oder Lähmungen verursachen können.
Lendenwirbelsäule (von der Seite aus betrachtet)

Damit die Wirbelsäule beweglich ist, besitzen wir Bandscheiben. Sie bestehen aus einem verformbaren Gallertkern und einem Faserring.
In leicht unterschiedlichem Maße und dadurch bedingten unterschiedlichen Folgen befallen degenerative Veränderungen die einzelnen Teile der Wirbelsäule. Die Chondrose, also die Degeneration (zelluläre Strukturveränderung) der Bandscheibe, bewirkt über den Verlust der elastischen Pufferfunktion eine Verhärtung der benachbarten Wirbelkörperdeckplatten.
Da der Körper sich aber immer bewegt, entstehen infolgedessen Reizungen und Entzündungen mit Schmerzsignalen. Dadurch verkrampfen und verhärten sich die Muskeln, die Nerven werden eingeklemmt und überbelastet, mit der Folge des Kribbel- und Taubheitsgefühls, das dann von der Wirbelsäule bis in die Finger- oder Fußspitzen reicht.
Bei den Wirbeln spricht man von Spondylitis oder von Spondylarthritis, wenn eine Entzündung vorliegt. Liegen Verschleißerscheinungen vor, werden diese als Spondylose oder Spondylarthrose bezeichnet.
Rheuma-Auslöser
Wodurch Rheuma ausgelöst wird, ist ursächlich noch nicht bekannt. Man weiß aber, dass es sich bei den entzündlichen Rheumateilen um Allgemeinkrankheiten des Körpers handelt, die überwiegend die Gelenke betreffen, aber auch innere Organe befallen können.
Die Ursache dafür ist oft eine Infektion, wobei jedoch auch Veranlagung und das Immunsystem eine Rolle spielen.
Beim rheumatischen Fieber z. B. handelt es sich um eine Infektion mit Streptokokkenbakterien, die auch Angina, Scharlach, Mittelohrentzündung und andere Krankheiten auslöst. Wichtig ist es deshalb, dass Sie keine Krankheiten verschleppen. Das heißt, Ihre Infektionserkrankung muss vollständig auskuriert werden, die verordneten Medikamente müssen so lange wie verordnet eingenommen werden. Wenn Sie sich nicht an die Verordnung halten, besteht die Möglichkeit, dass sich die Erreger, wie etwa bei der Sudeck-Erkrankung, in den Gelenken ausbreiten und Entzündungen verursachen.
Selbst in Folge von Darmgeschwüren oder örtlicher Darmentzündung, Grippe, Mumps oder Röteln kann es zu einer rheumatischen Arthritis kommen. Wichtig ist also immerdas Austherapieren der Grundkrankheit.
Rheuma-Faktoren
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