Dein Augenblick
…oder die Unmöglichkeit, die Liebe zu erklären.
Jonathan Pax Michaels
Dein Augenblick – oder die Unmöglichkleit, die Liebe zu erklären
Jonathan Pax Michaels
Copyright: © 2017 Jonathan Pax Michaels
Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
Für Helena
Im Herzen und in der Seele vereint. In diesem, und in den nächsten Leben.
Vorwort 8
Hintergrund 13
Ein wahrlich magischer Traum
Wie alles begann 17
der erste Zauber
Frühling 28
Ein Rosenmeer
Sommer 53
Crescendo
Spätsommer 66
das zarte Beben
Herbst 92
Die Stille danach
Winter 113
Zeit für die Besinnung
Ausblick 133
Was folgt?
Schluss 151
Anhang 1 154
Mitmachteil
Anhang 2 161
Gutscheine
Angenehm, Jonathan. Ich bin ein Mann von Mitte 40, verheiratet und habe die drei tollsten Kinder, die sich ein Vater wünschen kann. Ich arbeite viel und kümmere mich um die Familie so gut es nur geht. Ich funktioniere so wie es alle wünschen. Aber das ist nicht die Geschichte. Es ist nur der persönliche Hintergrund.
Seit einiger Zeit kämpfe ich. Mit mir selbst. Mit meinen Gefühlen, mit meiner Verantwortung und mit meinem Glauben. Und ich träume gerne. Meine Träume haben mich immer begleitet. Oftmals träume ich Quatsch, manchmal einfach nur sehr schön, mal fast zu süß, und ab und zu geradezu magisch….
Meine Geschichte ist aber keine Geschichte. Es ist nur ein Brief. Ein Liebesbrief. Natürlich nicht an meine Frau. Das wäre zu einfach. Ein Liebesbrief an die Frau meiner Träume. Und da nachts der Mond so schön über die Träume wacht, nenne ich sie Helena.
Ich schreibe Helena einen Brief über mich, über sie, über meine Träume und über die Liebe.
Ich könnte es mir einfach machen und ihr einfach 1000mal schreiben „Ich liebe dich!“ Zwar hätte jedes einzelne, dieser 1000 Male eine andere Bedeutung, eine andere Nuance. Aber es wäre immer der selbe Satz. Der selbe Satz, den so viele Menschen so vielen anderen Menschen sagen. Und doch gibt es dabei immer wieder so viele Missver-ständnisse. Wer weiß schon selber wirklich, was er damit meint, wenn er diesen schönen Satz sagt? Und weiß man wirklich ob der andere darunter genau das gleiche versteht?
Das Ding mit der Liebe ist nicht so einfach.
Und diese eine Frau hat etwas viel, viel Besseres verdient. Denn sie ist wahrlich einzigartig.
Helena ist eine starke, selbstbewusste Frau. So wirkt sie zumindest auf den ersten Blick. Sie trägt Verantwortung für ihre Kinder, ihren Mann und alles was dazu gehört. Da alles viel leichter scheint, wenn man es mit dem Verstand erklären kann, versucht sie gerne ihren Verstand herrschen zu lassen. Aber mal ehrlich: Wenn eine so wunderbare, bezaubernd junge Frau im Jahre 2016 noch gerne Elvis Presley hört, so muss sie doch der Inbegriff eines Gefühlsmenschen sein.
Oder was meinst du?
Genau deshalb versuche ich die Liebe nicht zu erklären. Ich versuche sie so lebendig wie möglich zu beschreiben.
Die unterschiedlichen Klänge der Liebe. Die Poesie eines Klaviers, die Sehnsucht einer Geige oder das Beben eines Trommelfeuerwerks.
Den Duft der Liebe: der Duft der bunten Frühlingswiese, der Duft der einzelnen Rose, die man seiner Liebsten schenkt. Und der einzigartige Duft der Liebsten, wenn man ihr ganz nahe ist.
Der Geschmack der Liebe: Das erwartungsvoll zubereitete Essen eines romantischen Dates, der selbst zubereitete Saft den sich zwei liebende teilen, oder die verführerisch süßen Früchte.
Und all die Liebe, die man sieht. Ein liebevolles Lächeln, ein verführerischer Blick.
Und letztlich, die Liebe, die man spürt, wenn man sanft gestreichelt wird oder wenn man von einem lieben Menschen einfach nur in den Arm genommen wird.
All das versuche ich zu vermitteln, damit jede Pore, jede Zelle ihres Körpers, ihres Herzens und ihrer Seele ganz leise schreit:
„Ja! Ich habe verstanden.“
Auch wenn ihr Verstand sie weiterhin dasselbe entscheiden lässt. Das ist wirklich nicht wichtig. Denn die Liebe so durchdringend zu spüren, darauf kommt es an. Genau das alles spüre ich nur durch sie. Dafür bin ich unendlich dankbar.
Soviel zur „Unmöglichkeit, die Liebe zu erklären“.
Aber warum „Dein Augenblick“?
Die Auflösung erfolgt im Spätsommer.
Und im Winter erfährst du dann noch warum das Buch eigentlich doch kein Liebesbrief ist. Sondern genau umgekehrt.
Und nun lade ich dich ganz herzlich ein, meinen Liebesbrief an Helena zu lesen.
Schließe kurz deine Augen, atme mehrmals tief durch und schärfe deine Sinne....
Hintergund
Wir beide kennen uns schon ziemlich lange. Wir sehen uns ab und zu einmal, reden vielleicht ein wenig. Aber eigentlich immer nur normaler Smalltalk. Es ist nicht so, dass wir uns schon wirklich kennen. Zu diesen ganzen Jahren muss ich dir nichts schreiben. In diesem Jahr aber sollte sich plötzlich wirklich eine Menge ändern.
Erst einmal nur bei mir ganz persönlich. Dazu möchte ich dir von einem Traum erzählen, den ich Ende Januar hatte. Ein kurzer, aber wirklich ergreifender Traum:
Ich sehe eine stark verkleinerte Erde. Es ist Nacht. Es ist ein ganz klarer Himmel. Der Mond scheint wunderschön. Man sieht am Himmel die unterschiedlichsten Sternbilder. Den großen Wagen, den kleinen Wagen, alles ganz deutlich. Außerdem auf allen Seiten immer wieder wunderschöne Sternschnuppen.
Ich sitze ganz alleine auf dieser kleinen Erdkugel und bin komplett entspannt. Ich schließe meine Augen, atme ganz ruhig, öffne sie wieder und es ist immer noch soooo schön.
Plötzlich fängt die Erde an immer stärker zu wanken. Der Himmel bleibt aber unverändert. Und ich sitze noch genauso sicher und entspannt auf der Erde, die immer mehr ins Wanken gerät. Es ist als wolle die Erde untergehen. Mir kann aber nichts passieren. Ich bin absolut glücklich und ruhig. Dann wache ich auf.
Es war also wie ein wunderschöner Weltuntergangstraum. Eine Welt geht unter, der Himmel bleibt unberührt, als würde es ihn nicht betreffen. Und auch ich bleibe ruhig und entspannt.
Mir war sofort klar, dieses Jahr würde tiefgreifende Veränderungen bringen. Ich wollte schon sehr lange diese Veränderungen. Ich wusste aber, dass meine Entscheidungen auch sehr starke Auswirkungen auf mein Umfeld haben würden. Deshalb habe ich es immer wieder raus gezögert. Dieser Traum hat mich beruhigt. Es wird ein großes Gewitter geben. Es wird sich alles ändern. Aber es wird in Ordnung sein. Ich werde fest sitzen. Und das Leben geht weiter. Ich werde dann noch mehr Kraft und Energie haben um weiter für alle da zu sein.
Und mehr noch: Egal was sonst noch alles passiert. Ich bin stark. Ich bin gefestigt. Egal ob es vielleicht Probleme im Job gibt, ob die Kinder etwas haben, oder ob es vielleicht sogar irgendwelche Herzschmerzen sind. Wenn ich mich nicht ablenken lasse, und mich auf das Wesentliche besinne, wird alles gut.
Langsam begann ich schon einmal mein Leben ein wenig zu ändern. Ich habe öfter versucht auch einmal an mich zu denken. Nicht immer nur versuchen es allen anderen Recht zu machen. Sondern Freiräume auch für mich zu schaffen und auch einmal das zu tun was mir gefällt. Auch wenn die wirklichen Veränderungen noch länger dauern würden, war mit diesem Traum die Grundlage dafür gelegt. Dieser Traum hat mich von meinen Sorgen, von meinen Ängsten befreit. In diesem Moment begann meine Freiheit.
Wenn es auch ein ganz persönlicher Traum war, so sollte doch jeder Mensch weniger Angst und Sorgen vor eventuellen Änderungen haben. Den Himmel wird alles nicht berühren, und wenn wir mit Glauben, Hoff-nung und Mut gestärkt sind, dann wird auch uns nichts etwas anhaben können. Egal, ob die möglichen Änderungen von außen kommen, oder ob wir selber einsehen, Änderungen herbeiführen zu müssen.
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