Matt Groening wählte den Namen Springfield für die Stadt, in der die Serie spielt, da er 1989 zu den häufigsten Städtenamen in den USA zählte. Derzeit gibt es eine oder mehrere Städte dieses Namens in 35 Bundesstaaten. Springfield soll den typischen Durchschnitt einer US-amerikanischen Kleinstadt widerspiegeln, weshalb in der Serie verschwiegen wird, in welchem Bundesstaat das Springfield der Serie liegt. Zu den Running Gags gehört auch, dass immer wieder sich widersprechende Andeutungen gemacht werden, wo genau sich der Wohnort der Simpsons befindet.
Bei der Übersetzung besteht prinzipiell das Problem, dass sich bei bestimmten Anspielungen die Frage gestellt werden muss, ob der Zuschauer mit dabei referenzierten Begriffen und Personen aus der US-amerikanischen Kultur vertraut ist. Falls dies nicht angenommen wird, wird gelegentlich versucht, den Gag auf im deutschen Sprachraum bekannte Begriffe und Personen zu übertragen. Dies geschieht jedoch tendenziell seltener.
Ein häufiger Kritikpunkt deutschsprachiger Simpsons-Fans ist die Qualität der Übersetzungen. Dabei bestehen die Fehler häufig zum einen in einer wörtlich richtigen Übersetzung, die jedoch im Kontext unsinnig ist, oder aber es werden Begriffe übersetzt, die nur im Englischen beziehungsweise sinngemäß übertragen ihre Bedeutung im Kontext zur US-amerikanischen Popkultur behalten hätten. Das Folgenpaar „Wer erschoss Mr. Burns?“ wird durch eine falsche Übersetzung sogar ad absurdum geführt, da der Dialog, den Mister Burns mit seinem Mörder führt, im ersten Teil in der formellen „Sie“-Form geführt wird, obwohl Mister Burns mit einem Kind spricht.
Die Serie wurde von vielen Journalisten, Wissenschaftlern, Fernsehproduzenten positiv bis hervorragend bewertet und ist auch beim Publikum erfolgreich. Sie hat mehrere Fernsehpreise gewonnen, es gab allerdings auch einige Kontroversen zu den Simpsons.
Gelobt wurden die Simpsons für mehrere Aspekte, die zusammengenommen die Qualität der Sendung ausmachen: Vielfach Anerkennung fand die hintergründige kritische Kommentierung sozialer, politischer und gesellschaftlicher Phänomene durch die Simpsons. Kritik an Umweltzerstörung, dem Bildungssystem, den Medien, religiöser Doppelmoral oder patriarchalen Familienverhältnissen gehören zu wiederkehrenden gesellschaftskritischen Themen der Sendung. Typisch ist dabei, dass die Sendung hier nicht moralisierend vorgeht, sondern subversiv: durch überspitztes, satirisches Überzeichnen bestimmter Verhaltensweisen, beispielsweise dem sorglosen Umgang der Mitarbeiter des Kernkraftwerkes mit radioaktivem Material, werden Botschaften vermittelt. Die Charaktere sind dabei, für einen Cartoon bis dato ungewöhnlich, sehr menschlich und mehrdimensional angelegt, so dass über eine Identifikation mit ihnen auch eigenes Verhalten reflektiert werden kann. Gesellschaftskritik kann aber auch subtiler formuliert sein, wie in der Eingangssequenz, wo Maggie versehentlich über den Barcodeleser gezogen wird und der Preis $ 847.63 erscheint; der Betrag, den es statistisch kosten soll, ein Baby in den USA einen Monat lang großzuziehen. Diese verschiedenen Subtilitätsebenen des Humors machen es für den Zuschauer lohnend, genau aufzupassen, und ermöglichen es der Serie, verschiedenes Publikum anzusprechen. Weiterhin wird die Sendung für ihre vielfältigen popkulturellen Referenzen gelobt, eine Eigenschaft, die auch als Intertextualität bezeichnet werden kann. Weitere positiv bewertete Elemente sind das „Gedächtnis“ der Serie, das Zurückverweisen auf Ereignisse vergangener Episoden. Ebenso ist die Serie auch immer wieder selbstreferenziell, etwa wenn Homer äußert, dass Cartoons keinen tieferen Sinn hätten. Die Serie gilt als innovativ, da sie verschiedene Genres mischt, wie Drama, Mystery, Action, Liebesgeschichte und Musicals. Von der Grundstruktur kann sie dabei als eine Sitcom verstanden werden, die allerdings geschickt übliche Rollenverteilungen aufhebt, wie sie z. B. in der Bill Cosby Show vorherrschen, mit der sie zu Beginn im amerikanischen Fernsehen konkurrierte.
Da die Serie einen ganzen sozialen Mikrokosmos reproduziert, wurde auch vorgeschlagen, sie als Lehrmittel in der Soziologie oder der Politischen Theorie einzusetzen. Auch philosophische[46] und psychologische Fragen werden anhand der Simpsons reflektiert und erklärt. Aufgrund der oftmals sehr subtilen Verwendung naturwissenschaftlicher Witze führte das Nature Magazine 2007 ein Interview mit Executive Producer Al Jean.
Kritisiert wurde die Serie in den USA insbesondere von konservativer Seite für das von ihr repräsentierte Familienmodell. Anders als in sonstigen Familienserien, wo die Probleme am Ende durch weisen elterlichen Rat gelöst werden (z. B. Father Knows Best), tauge die Familie nicht als Vorbild. Die Figur des Bart Simpson wurde von Lehrern wegen seiner Haltung „underachiever and proud of it“ (etwa: „leistungsschwach und stolz darauf“) kritisiert. Der republikanische Politiker Joseph R. Pitts machte die Figur des Homer Simpson für den Niedergang der amerikanischen Vaterrolle mitverantwortlich. US-Präsident George Bush mahnte 1992, die amerikanische Nation solle „mehr wie die Waltons und weniger wie die Simpsons“ sein. Die Atomkraftindustrie kritisierte die Serie für die Darstellung der Kernkraftwerke. Zudem wurde kritisiert, dass die Familie ohne Gurt Auto fährt. Dies wurde inzwischen jedoch geändert.
Auch im Ausland wurde die Serie zum Teil stark kritisiert: Der russische Anwalt Igor Smykow klagte vor Gericht gegen den russischen Sender Ren TV wegen der Ausstrahlung der Simpsons mit der Begründung, die Serie verderbe seine Kinder sittlich, und verlangte Entschädigung. Die nationalistisch-populistische russische Partei LDPR hat vergeblich versucht, die Sendung vom Kulturministerium verbieten zu lassen. Im Jahr 2008 kam es erneut zu einem gescheiterten Versuch verschiedene Serien aus dem Kanal 2x2, darunter auch die Simpsons, zu verbannen.
In der Folge Am Anfang war die Schreiraupe, die vom Schweizer Fernsehsender SRF zwei im Vorabendprogramm gezeigt wurde, wurde zunächst ein Einbruch und Mord gezeigt. Der Täter, ein Familienvater, wurde zum Tode verurteilt. Die Vorbereitungen zur Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl, durch Anbringen der Elektroden am Kopf des Delinquenten wurde vor den Augen seiner Kinder vorgenommen. Eine Zuschauerin hatte den Sender daraufhin mündlich aufgefordert die Sendung einzustellen oder auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Erst nach Hinzuziehung eines Ombudsmanns lenkte der Sender ein. Die Sendung wird seitdem mit einem Warnhinweis für Minderjährige ausgestrahlt.
Im Iran wurde die Serie im Februar 2012 verboten. In Ecuador und Venezuela wurde die Ausstrahlung mit der Begründung des Jugendschutzes eingeschränkt.
Da in der Halloween-Episode Spider-Killer-Avatar-Man der Teufel Gott befiehlt ihm einen Kaffee zu kochen, löste dies in der Türkei Empörung aus. Der türkische Sender CNBC-e musste wegen der Folge aufgrund von Blasphemie eine Geldstrafe von 23.000 Euro zahlen.
2004 wurde von den Produzenten der Simpsons ein Kinofilm angekündigt. Als Termin wurde zunächst Sommer 2008 genannt und von 20th Century Fox am 6. Juni 2005 bestätigt. Ende März 2006 überraschte 20th Century Fox aber die Simpsons-Fans, als vor dem Kinofilm Ice Age 2 – Jetzt taut’s ein 25-sekündiger Teaser gezeigt wurde, in dem The Simpsons Movie für den 27. Juli 2007 angekündigt wurde. In der Zwischenzeit waren insgesamt vier Trailer hinzugekommen. Am 19. März 2007 lief eine längere Vorschau während eines Simpsons-Marathons auf ProSieben. Erscheinungsdatum des Films in Deutschland war der 26. Juli 2007, zwei Tage davor lief die Vorpremiere in Zürich. Im Jahr 2012 erscheint der Kurzfilm Der längste Kita-Tag als Vorfilm zu Ice Age 4 – Voll verschoben.
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