Johann Eckermann - Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens

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Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens: краткое содержание, описание и аннотация

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Johann Peter Eckermann war der engste Berater Goethes in dessen letzten neun Lebensjahren. Eckermann diskutierte mit Goethe, war Mitherausgeber seiner wichtigsten Werke, und hielt das Leben Goethes mit dessen ausdrücklicher Einwilligung in detaillierten Tagebucheintragungen fest. Eckermanns Werk «Gespräche mit Goethes» gibt einen tiefen Einblick in das Denken Goethes, seinen Alltag, seine Ansichten, seine Widersprüche, seinen Charakter und den Umgang mit seiner Umgebung. Die Aufzeichnungen beginnen am 10. Juni 1823 und enden am 11. März 1832. Friedrich Nietzsche nannte das Werk Eckermanns «das beste deutsche Buch, das es gibt». Es entwickelte sich sofort nach seinem Erscheinen zum Beststeller und war lange Zeit die wichtigste Literaturquelle über Johann Wolfgang von Goethe.

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Heute vor Tisch hatte Goethe mich zu einer Spazierfahrt einladen lassen. Ich fand ihn frühstückend, als ich zu ihm ins Zimmer trat; er schien sehr heiterer Stimmung.

»Ich habe einen angenehmen Besuch gehabt,« sagte er mir freudig entgegen; »ein sehr hoffnungsvoller junger Mann, Meyer aus Westfalen, ist vorhin bei mir gewesen. Er hat Gedichte gemacht, die sehr viel erwarten lassen. Er ist erst achtzehn Jahre alt und schon unglaublich weit.

Ich freue mich,« sagte Goethe darauf lachend, »daß ich jetzt nicht achtzehn Jahre alt bin. Als ich achtzehn war, war Deutschland auch erst achtzehn, da ließ sich noch etwas machen; aber jetzt wird unglaublich viel gefordert, und es sind alle Wege verrannt.

Deutschland selbst steht in allen Fächern so hoch, daß wir kaum alles übersehen können, und nun sollen wir noch Griechen und Lateiner sein, und Engländer und Franzosen dazu! Ja obendrein hat man die Verrücktheit, auch nach dem Orient zu weisen, und da muß denn ein junger Mensch ganz konfus werden.

Ich habe ihm zum Trost meine kolossale Juno gezeigt, als ein Symbol, daß er bei den Griechen verharren und dort Beruhigung finden möge. Er ist ein prächtiger junger Mensch! Wenn er sich vor Zersplitterung in acht nimmt, so kann etwas aus ihm werden.

Aber, wie gesagt, ich danke dem Himmel, daß ich jetzt, in dieser durchaus gemachten Zeit, nicht jung bin. Ich würde nicht zu bleiben wissen. Ja selbst wenn ich nach Amerika flüchten wollte, ich käme zu spät, denn auch dort wäre es schon zu helle.«

Sonntag, den 22. Februar 1824

Zu Tisch mit Goethe und seinem Sohn, welcher letztere uns manches heitere Geschichtchen aus seiner Studentenzeit, namentlich aus seinem Aufenthalt in Heidelberg erzählte. Er hatte mit seinen Freunden in den Ferien manchen Ausflug am Rhein gemacht, wo ihm besonders ein Wirt in gutem Andenken geblieben war, bei dem er einst mit zehn andern Studenten übernachtet und welcher unentgeltlich den Wein hergegeben, bloß damit er einmal seine Freude an einem sogenannten Kommersch haben möge.

Nach Tisch legte Goethe uns kolorierte Zeichnungen italienischer Gegenden vor, besonders des nördlichen Italiens mit den Gebirgen der angrenzenden Schweiz und dem Lago Maggiore. Die Borromäischen Inseln spiegelten sich im Wasser, man sah am Ufer Fahrzeuge und Fischergerät, wobei Goethe bemerklich machte, daß dies der See aus seinen ›Wanderjahren‹ sei. Nordwestlich, in der Richtung nach dem Monte Rosa stand das den See begrenzende Vorgebirge in dunkelen blauschwarzen Massen, so wie es kurz nach Sonnenuntergange zu sein pflegt.

Ich machte die Bemerkung, daß mir, als einem in der Ebene Geborenen, die düstere Erhabenheit solcher Massen ein unheimliches Gefühl errege und daß ich keineswegs Lust verspüre, in solchen Schluchten zu wandern.

»Dieses Gefühl«, sagte Goethe, »ist in der Ordnung. Denn im Grunde ist dem Menschen nur der Zustand gemäß, worin und wofür er geboren worden. Wen nicht große Zwecke in die Fremde treiben, der bleibt weit glücklicher zu Hause. Die Schweiz machte anfänglich auf mich so großen Eindruck, daß ich dadurch verwirrt und beunruhigt wurde; erst bei wiederholtem Aufenthalt, erst in späteren Jahren, wo ich die Gebirge bloß in mineralogischer Hinsicht betrachtete, konnte ich mich ruhig mit ihnen befassen.«

Wir besahen darauf eine große Folge von Kupferstichen nach Gemälden neuer Künstler aus einer französischen Galerie. Die Erfindung in diesen Bildern war fast durchgehende schwach, so daß wir unter vierzig Stücken kaum vier bis fünf gute fanden. Diese guten waren: ein Mädchen, das sich einen Liebesbrief schreiben läßt; eine Frau in einem maison à vendre, das niemand kaufen will; ein Fischfang; Musikanten vor einem Muttergottesbilde. Auch eine Landschaft in Poussins Manier war nicht übel, wobei Goethe sich folgendermaßen äußerte: »Solche Künstler«, sagte er, »haben den allgemeinen Begriff von Poussins Landschaften aufgefaßt, und mit diesem Begriff wirken sie fort. Man kann ihre Bilder nicht gut und nicht schlecht nennen. Sie sind nicht schlecht, weil überall ein tüchtiges Muster hindurchblickt; aber man kann sie nicht gut heißen, weil den Künstlern gewöhnlich Poussins große Persönlichkeit fehlt. Es ist unter den Poeten nicht anders, und es gibt deren, die sich z. B. in Shakespeares großer Manier sehr unzulänglich ausnehmen würden.«

Zum Schluß Rauchs Modell zu Goethes Statue, für Frankfurt bestimmt, lange betrachtet und besprochen.

Dienstag, den 24. Februar 1824

Heute um ein Uhr zu Goethe. Er legte mir Manuskripte vor, die er für das erste Heft des fünften Bandes von ›Kunst und Altertum‹ diktiert hatte. Zu meiner Beurteilung des deutschen ›Paria‹ fand ich von ihm einen Anhang gemacht, sowohl in bezug auf das französische Trauerspiel als seine eigene lyrische Trilogie, wodurch denn dieser Gegenstand gewissermaßen in sich geschlossen war.

»Es ist gut,« sagte Goethe, »daß Sie bei Gelegenheit Ihrer Rezension sich die indischen Zustände zu eigen gemacht haben; denn wir behalten von unsern Studien am Ende doch nur das, was wir praktisch anwenden.«

Ich gab ihm recht und sagte, daß ich bei meinem Aufenthalt auf der Akademie diese Erfahrung gemacht, indem ich von den Vorträgen der Lehrer nur das behalten, zu dessen Anwendung eine praktische Richtung in mir gelegen; dagegen hätte ich alles, was nicht später bei mir zur Ausübung gekommen, durchaus vergessen. »Ich habe«, sagte ich, »bei Heeren alte und neue Geschichte gehört, aber ich weiß davon kein Wort mehr. Würde ich aber jetzt einen Punkt der Geschichte in der Absicht studieren, um ihn etwa dramatisch darzustellen, so würde ich solche Studien mir sicher für immer zu eigen machen.«

»Überhaupt«, sagte Goethe, »treibt man auf Akademien viel zu viel und gar zu viel Unnützes. Auch dehnen die einzelnen Lehrer ihre Fächer zu weit aus, bei weitem über die Bedürfnisse der Hörer. In früherer Zeit wurde Chemie und Botanik als zur Arzneikunde gehörig vorgetragen, und der Mediziner hatte daran genug. Jetzt aber sind Chemie und Botanik eigene unübersehbare Wissenschaften geworden, deren jede ein ganzes Menschenleben erfordert, und man will sie dem Mediziner mit zumuten! Daraus aber kann nichts werden; das eine wird über das andere unterlassen und vergessen. Wer klug ist, lehnet daher alle zerstreuende Anforderungen ab und beschränkt sich auf ein Fach und wird tüchtig in einem.«

Darauf zeigte mir Goethe eine kurze Kritik, die er über Byrons ›Kain‹ geschrieben und die ich mit großem Interesse las.

»Man sieht,« sagte er, »wie einem freien Geiste wie Byron die Unzulänglichkeit der kirchlichen Dogmen zu schaffen gemacht und wie er sich durch ein solches Stück von einer ihm aufgedrungenen Lehre zu befreien gesucht. Die englische Geistlichkeit wird es ihm freilich nicht Dank wissen; mich soll aber wundern, ob er nicht in Darstellung nachbarlicher biblischer Gegensätze fortschreiten wird, und ob er sich ein Sujet wie den Untergang von Sodom und Gomorrha wird entgehen lassen.«

Nach diesen literarischen Betrachtungen lenkte Goethe mein Interesse auf die bildende Kunst, indem er mir einen antiken geschnittenen Stein zeigte, von welchem er schon tags vorher mit Bewunderung gesprochen. Ich war entzückt bei der Betrachtung der Naivität des dargestellten Gegenstandes. Ich sah einen Mann, der ein schweres Gefäß von der Schulter genommen, um einen Knaben daraus trinken zu lassen. Diesem aber ist es noch nicht bequem, noch nicht mundgerecht genug, das Getränk will nicht fließen, und indem er seine beiden Händchen an das Gefäß legt, blickt er zu dem Manne hinauf und scheint ihn zu bitten, es noch ein wenig zu neigen.

»Nun, wie gefällt Ihnen das?« sagte Goethe. »Wir Neueren«, fuhr er fort, »fühlen wohl die große Schönheit eines solchen rein natürlichen, rein naiven Motivs, wir haben auch wohl die Kenntnis und den Begriff, wie es zu machen wäre, allein wir machen es nicht, der Verstand herrschet vor, und es fehlet immer diese entzückende Anmut.«

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