-"Meinst du, das mit der Schule geht?"- "Klar."- "Ich mach's!", stimmt Luisa zu.
Vier Stunden später hat Luisa Dienstschluss und verabschiedet sich müde bei Falk, ihrem Chef, welcher noch dabei war, die Auslagen wieder leer zu räumen.
Die Brötchen, die Luisa zuvor noch gebacken hatte, waren größtenteils verkauft. -"Luisa? Magst du noch Brezeln mitnehmen? Sind noch über..."-, fragt Falk und hält ihr eine Handvoll Brezeln entgegen. -"Kannst'e so haben."- Fügt er hinzu und packt ihr die fünf Brezeln in eine Tüte. -"Danke!"- Luisa verschwindet aus der Ladentür.
Als sie draußen steht, streckt sie sich ausgiebig und genießt die herbstliche Luft. Dankbar nahm sie sich eine noch warme Brezel aus der Tüte und biss hungrig hinein.
Luisa geht nicht sofort nach Hause. Sie läuft ein paar Schritte und hält bei der Bücherei in der
Nähe an.
Lächelnd öffnet sie die Tür der alten Bücherei und nimmt den Duft der alten Bücher wahr. Sie liebte diesen Duft, weshalb sie oft hier war.
-"Ah! Hallo meine Liebe, du besuchst uns auch mal wieder! Wie geht es dir?"-, wird sie von einer älteren Dame mit Brille begrüßt.
-"Hallo Frieda, tut mir Leid, dass ich so lange nicht hier war! Mir geht es gut, Falk hat mir einen Arbeitsplatz in der neuen Bäckerei unten angeboten."-, erzählt sie glücklich. -"Oh, wie schön! Das freut mich. Du, schau mal, ich habe neue Bücher rein bekommen."-, stolz zeigt Frieda auf einen Stapel 'frischer' Bücher.
-"Ich habe dir doch letztes Mal gesagt, Du wirst sie als erstes lesen dürfen. Erinnerst du dich? Das sind sie. Die neuen 'Laura-Manston-Bücher', die Fantasybücher."- "Oh ja, 'Zauber der Uhren', richtig?", Luisa freute sich sehr über dieses Neue Buch.
Die anderen Bücher der 'Laura-Manston-Reihe hatte sie auch schon bei einer heißen Schokolade und Frieda's frisch gebackenen Keksen gelesen. Luisa war eine Leseratte und verbrachte fast jede freie Minute bei Frieda.
-"Ja, genau. Magst du eine heiße Schokolade?"- Frieda kannte sie gut und wusste, wie sie Luisa glücklich machen konnte. -"Gern."- und so setzte Luisa sich in einen der gemütlichen, alten Sessel und fing an zu lesen.
Nach ein paar Stunden musste Frieda ihre Lieblingskundin unterbrechen. -"Luisa, ich muss jetzt leider den Laden schließen. Magst du das Buch mitnehmen? Ich weiß ja, dass du es mir wiederbringst oder es danach kaufst"- lächelnd guckte sie das Mädchen an.
-"Ich nehme es mit."- Luisa blieb meistens bis Ladenschluss. Ihr gefiel es dort einfach.
Als sie Zuhause war, las sie sofort weiter...
Irgendwie hatte Linus die Schule hinter sich gebracht und war nun der Erste, der aus dem Raum verschwand. Er wollte einfach nur noch raus aus diesem Gebäude.
-"Tschüss bis morgen, meine Lieben."-, Frau Müller verabschiedete sich und kramte ihre Sachen zusammen.
Linus lief aus dem Raum, die Treppen sprang er hinunter und lief mit einem Jungen aus der Parallelklasse zusammen. -"Sorry!"-, murmelte er und wollte weiter. -"Kein Ding. Alles Gut. Bist du nicht Linus aus der 10b?"-, sagte der Junge. -"Ich habe gehört, was die anderen mit dir machen... gar nicht in Ordnung... Ich bin Jacob."-, stellte er sich vor.
Linus nickt nur. -"Gehen wir ein Stück zusammen?"-, wieder ein zaghaftes Nicken von Linus. Und so gingen die beiden Jungen zusammen nach Hause. Sie fanden heraus, dass sie ziemlich nah beieinander wohnten und verabredeten sich für den nächsten Morgen, um zusammen zur Schule zu gehen.
Linus war es überhaupt nicht gewöhnt, dass man so nett zu ihm war. Aber er freute sich total darüber, auch, wenn er noch nicht wusste, ob er Jacob wirklich trauen konnte.
Er schloss die Haustür auf und ging, nachdem er sich Schuhe und Jacke ausgezogen hatte, in die Küche, wo seine Mutter mit dem Essen auf ihn wartete.
-"Hey! Wie geht's meinem Lieblingssohn?"-, Seine Mutter lachte. -"Du hast zufällig nur ein Kind..."-, Linus setzte sich an den Tisch.
Am Nachmittag klingelte es an der Tür. Linus erwartete niemanden, weshalb er keine Anstalten machte, die Tür öffnen zu gehen.
-"Mom, Tür!"-, rief er, quer über dem Bett liegend und ein Buch lesend.
-"Für dich."-, hörte er seine Mutter rufen. Linus war verwirrt. Schließlich stand er aber auf und lief zur Tür.
-"Hey. Hast du Lust mit in den Park zu kommen?"-, vor ihm stand Jacob. In der Hand hielt er ein Longboard. -"Hey. Warte kurz."-, er lief zurück in sein Zimmer und holte sein neues, noch unbenutztes Longboard hervor.
-"Tschüss Mom. Ich bin im Park."- "Viel Spaß!"- und schon war die Haustür zu.
Die Jungen verstanden sich von Anfang an gut und lachten viel zusammen. Auch jetzt schienen sie die ganze Zeit am Lachen zu sein.
Linus gewann immer mehr Vertrauen zu Jacob. Warum war er nie früher mit ihm zusammen gestoßen? Es hätte ihm viel einsame Zeit erspart.
-"Du bist echt noch nie auf deinem Longboard gefahren, obwohl du es seit Monaten hast? Wieso nicht?"- Fragte Jacob verwundert. -"Ich habe mich allein nie getraut loszufahren... wegen den Anderen. Ich hatte Angst ihnen zu begegnen."-, Linus erzählte seit langer Zeit jemandem, wie er sich fühlte.
-"Dann müssen wir öfter raus gehen und den anderen zeigen, dass du keine Angst hast und dir deren Gequatsche nichts ausmacht. Das ist beschlossene Sache, klar?"-, Jacob war entschlossen. -"Aber..."- "Nichts Aber. Ich helfe dir auch, wenn sie dir in der Schule blöd kommen sollten. Du musst ihnen zeigen, dass du dich trotzdem amüsierst und es dir trotzdem gut geht. Wenn sie merken es macht dir nichts aus, hören sie auf. Glaub' mir. Ich war selbst mal in deiner Situation, ich weiß wie es dir geht und wie sich das anfühlt. Ich weiß auch, dass es dir schlecht geht damit und wie schwer es ist, dass Gegenteil nach Außen zu tragen. Aber ich helfe dir dabei, Versprochen."-
Linus war erstaunt und aus irgendeinem Grund wütend. -"Machst du das jetzt alles aus Mitleid mit mir?"-, fragt er Ernst. -"Nein."-
Entschlossen stieg Jacob wieder auf sein Longboard. -"Komm' wir müssen doch üben, damit du's auch bald so gut kannst."- Linus stellte sich auch auf sein Board, zuerst stand er etwas wackelig dort. Doch nach mehreren Stunden Übung konnten sie um die Wette fahren.
Irgendwann verabschiedete sich Jacob und fuhr nach Hause. Dann machte auch Linus sich auf den Weg.
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