- Hautausschläge - trocken
Allgemeines
- Schleimhäute; Beschwerden der - Trockenheit
- Trockenheit gewöhnlich feuchter innerer Teile
- Hitze - Lebenswärme, Mangel an
- Abmagerung
- Speisen und Getränke - trockene Speisen - Verlangen
- Speisen und Getränke - Unverdauliches - Verlangen
- Speisen und Getränke - Kartoffeln - Verlangen
- Speisen und Getränke - Kartoffeln - agg.
Gemüt
- Furcht - Rotem, vor allem
- Furcht - Messern; vor
- Töten, Verlangen zu - Messer - Anblick eines Messers; beim
- Gedanken - schrecklich - Anblick von Blut oder eines Messers; beim
- Suizidneigung; Neigung zum Selbstmord - Blut; beim Anblick von - Messer; Blut auf einem
Apis
Honigbiene
Mit Apis betreten wir das Reich der Honigbienen. Da gibt es nicht nur Honig und Honigkuchen, sondern auch Bienenstiche. Nichts für Leckermäuler also.
Seid ihr schon einmal von einer Honigbiene gestochen worden? So ein Bienenstich ist schmerzhaft, es sticht und brennt, der Stachel bleibt stecken und muss herausgezogen werden, die Stelle schwillt an – die Biene stirbt.
Bienen stechen aber nur dann, wenn sie sich oder ihren Bienenstock bedroht sehen. Wenn sie in Bedrängnis geraten, weil sie aus Versehen ins Hosenbein oder in den Ärmel geflogen sind. Wenn man eine Biene anfasst, dann sticht sie eben.
Wie wir es von einem Stich durch die Biene kennen, ruft Apis Schwellungen und Gedunsensein hervor. Alles kann gedunsen sein, die Lider, die Augen, die Bindehäute, das Gesicht, der Hals, die Haut, die Drüsen. Die Schmerzen sind stechend, wie nach einem Bienenstich. Man ist extrem berührungsempfindlich, wie eine Biene eben. Manchmal wandern die Schmerzen unruhig von einem Körperteil zum anderen. Auch die Bienen bleiben schließlich nicht stundenlang auf einer einzigen Blume hocken, sondern schwirren von Blüte zu Blüte. Die Bienen sind ja ungemein geschäftig, immer emsig unterwegs, von einem Arbeitsplatz zum nächsten. Da kann es schon mal passieren, dass sie sich gegenseitig im Weg sind, ja, sich selbst im Weg sind und im Flug verlieren, was sie gerade erst aufgesammelt haben. Völlig fruchtlos also, die ganze Angelegenheit. Und wenn das so weitergeht, werden sie innerlich unruhig, nervös, gereizt, regelrecht zornig. Mag ja sein, dass sie nach außen fröhlich wirken, sich sogar kindisch und albern benehmen – Biene Maja lässt grüßen! –, aber im Grunde fühlen sie sich elend und ruhelos. Und wenn dann trotz aller Geschäftigkeit und Umsichtigkeit aus den vollen Bienenbeinchen (oder Menschenhänden) etwas zu Boden fällt, fangen sie an zu weinen und können gar nicht mehr aufhören und sind völlig verzagt. Und werden dann womöglich noch von der Nachbarbiene übertrumpft, die fleißiger und erfolgreicher ist, schon kommt wie bei vielen tierischen Arzneimitteln die Eifersucht ins Spiel…
Nein, das Bienenleben ist nicht leicht – und wie gesagt, mit einem Stich beendet. Wenn man die Geräusche der Bienen mit dem Mikrophon verstärkt, kann man hören, dass Bienen nicht nur summen, sondern sogar schreien. Auch Menschen, vor allem Kinder, die das Arzneimittel Apis brauchen, schreien leicht: plötzlich und schrill, im Schlaf oder im Wachen.
Aber zurück zu den Bienenstichen: Besser wird es auf jeden Fall, wenn man den Einstich kühlt, mit kalten Umschlägen, an der frischen Luft. Vielleicht sogar durch ein Stück Bienenstich, als Trostpflaster.
Was wir noch über Apis wissen wollen:
Dass warme und überhitzte Räume unerträglich sind. Vielleicht ist es ihnen im Bienenstock ja zu warm. Es ruft Ergüsse und Entzündungen hervor. Zum Beispiel akute Entzündungen an den Nieren. Ein Bienenstich an den inneren Organen oder?
Rubriken
Allgemeines
- Schmerz - blitzartig
- Schmerz - brennend - stechend
- Schmerz - stechend - Nadeln; wie durch - heiße Nadeln
- Schwellung - aufgedunsen, ödematös
Gesicht
- Schwellung - ödematös
Auge
- Schwellung - Lider - ödematös
- Schwellung - Bindehaut
Haut
- Schwellung - sackartig
Allgemeines
- Schwellung - Drüsen, der
- Berührung - agg.
- Schmerz - wandernd, sich verschiebend
Gemüt
- Ruhelosigkeit - bewegen - muß sich ständig
- Geschäftig - fruchtlos, ergebnislos
- Ruhelosigkeit - bewegen - muß sich ständig
- Reizbarkeit, Gereiztheit
- Zorn - heftig
- Froh
- Kindisches Verhalten
- Lachen - albern
- Unbeholfen, linkisch - fallen, läßt Dinge
- Verzweiflung
- Weinen
- Eifersucht
- Schreien - plötzlich
- Schreien - Cri encéphalique
Allgemeines
- Kälte - Anwendungen; kalte - amel.
Haut
- Hautausschläge - Urtikaria - kalt - Anwendungen; kalte - amel.
Allgemeines
- Freien; im - amel.
- Kälte - Luft, kalte - amel.
- Wärme - Zimmer, im warmen - agg.
- Schwellung - entzündlich
Nieren
- Entzündung - begleitet von - Ödem
Argentum nitricum
Salpetersaures Silber; Silbernitrat; Höllenstein
Das Arzneimittel von dem ich jetzt spreche heißt Argentum nitricum. Das ist salpetersaures Silber, Silbernitrat oder auch Höllenstein genannt.
Nehmen Sie doch einfach einmal dieses Wort und lassen Sie es sich auf der Zunge zergehen. Lieber nicht? Dann nehmen Sie es eben per Hand auseinander, so wie Kinder alles auseinandernehmen, um zu sehen, was drin steckt. Und was finden Sie? Genau. Hölle und Stein. Und schon sind Sie mittendrin, in dieser Geschichte, die sich in einer Hölle aus Stein abspielt oder in einer Hölle voller Steine.
Der Mensch in dieser Geschichte lebt in einer Stadt mit vielen Häusern, kleinen und großen, vielleicht sogar Wolkenkratzern, alle aus Steinen gebaut, einer über dem anderen. Beim Anblick hoher Häuser wird ihm immer ganz schwindelig, er hat den Eindruck, als würden die Häuser auf ihn zuwandern und ihn zerquetschen. Fast so wie in diesen expressionistischen Filmen, wo alles schief und krumm ist. Stellen Sie sich diese Panik einmal vor! Und wenn dieser Mensch irgendwo um die Ecke will, ist es so, als würde die Ecke genau in dem Moment ein kleines Stück weiter vorrücken, dahin, wo er gerade langgeht – und dann läuft er dagegen und stößt sich. Er wird also immer nervöser, ängstlicher, hastiger, eiliger, um all diese steinernen Häuser und Ecken und die bedrohliche Enge bloß schnell hinter sich zu bringen. Und weil er sich in der Eile so sehr verbraucht, ist unser Mensch schließlich total erschöpft.
Diese Erschöpfung zeigt sich auch im Körper: Alles an ihm ist trocken, verwelkt und sieht irgendwie alt aus. Und weil sich von allen Seiten Druck aufbaut, wird es auch im Körper eng: Als würde man eine Flasche Mineralwasser schütteln und die ganze Kohlensäure muss irgendwie raus. Es ist einfach viel zu voll innen drin, der ganze Mensch ist voller Luft, voller Druck, voll Luftdruck. Ein Ausweg sind Blähungen, ständiges Aufstoßen, als würde der Magen gleich platzen. Und auch der Kopf scheint platzen zu wollen, er fühlt sich so unglaublich groß an. Natürlich geht der Druck auch nach hinten los. Wenn unser geplagter Argentum nitricum-Mensch einen Theater- oder Kirchenbesuch vor sich hat oder gar eine Prüfung, führt das sofort Durchfall herbei, laut und ungestüm und manchmal sogar grün.
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