Die Ambivalenz von Freiheit und Geld
Ein kulturphilosophischer Ansatz
von Alexandros Duskos
1. Von der Notwendigkeit des Geldes als zentrales Thema der Philosophie
In allen wissenschaftlichen Disziplinen wird mit Begriffen und Definitionen gearbeitet, die als solche hingenommen und sogar vorausgesetzt werden. Die Physik operiert mit Naturgesetzen und berechnet sie in allen Forschungsgebieten mit ein, während der Physiker selbst nicht hinterfragt, was Naturgesetze eigentlich sind bzw. worin Naturgesetze bestehen. Die dadurch entstandene Teildisziplin der theoretischen Philosophie, die Wissenschaftsphilosophie oder auch Wissenschaftstheorie genannt wird, versucht die Fragen nach dem Wesen der Naturgesetze und der dazugehörigen Methoden zu untersuchen. Analog dazu lässt sich die Beziehung der Wirtschaftswissenschaft mit dem Geld formulieren, die sich lediglich mit dem Verlauf der Konjunktur und dessen Ursachen auseinandersetzt. Obwohl es in der Ökonomie offensichtlich um verschiedene Formen von Geld, wie beispielsweise Bar-und Buchgeld geht, sind die dort aufzufindenden Definitionen weder überzeugend noch ausgereift. Von der Wirtschaftstheorie ausgehend ist Geld alles, was als Zahlungsmittel von Produkten und Dienstleistungen akzeptiert wird. Dementsprechend wird keine essenzielle Frage, die mit dem Geld einhergeht, beantwortet. Die Begriffe einer Wissenschaft fallen demnach offensichtlich nicht in ihren eigenen Gegenstandsbereich, wodurch Definitionsprobleme entstehen. Spiegelt Geld den Wert von Waren wieder? Hat Geld überhaupt einen intrinsischen Wert? Welche Rolle spielt das Geld im gesellschaftlichen Leben und verschafft uns das Geld die Freiheit, nach der wir streben? Hieraus wird die Zurückhaltung der modernen Ökonomie gegenüber den allgemeinen Grundsatz- und Wesensfragen ersichtlich. Demzufolge soll die vorliegende Arbeit zunächst den philosophischen Anspruch des Geldes an sich aufzeigen und legitimieren. Anschließend erfolgt die philosophische Auseinandersetzung mit der Ambivalenz von Freiheit und Geld, welche das Hauptkriterium dieser Arbeit ist. Schafft Geld ein höheres Maß an persönlicher Freiheit? Schränkt ein Zahlungsmittel wie Geld unsere Freiheit womöglich ein?
Auch wenn eine Lösung im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich ist, soll eine kritische Betrachtung zur Förderung der Reflexion hinsichtlich der Ambivalenz von Geld und Freiheit erfolgen. Das Hauptkriterium der vorliegenden Arbeit ist die Ambivalenz des philosophischen Begriffs der Freiheit und der Funktion des Geldes, wie sie in Georg Simmels „Philosophie des Geldes“ definiert wurde.
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