Kathrin Sereße - Noir & Blanc

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"Das Buch ist eine Melodie aus Wörtern, glaube ich."
Es ist Vertrauen, das Bleuenn ein neues Leben in Paris beginnen lässt. Sie hat den Eindruck, dass Gott sie genau hier möchte. Es begegnen ihr nicht nur die Buchhandlung von Madame Blanc und philosophische Gespräche in Cafés, sondern auch Menschen, welche ihre eignen Nachbarn ignorieren, und zudem eine Gemeinde, die den Weg zum Gottesdienst nur aus Gewohnheit weitergeht. Wer sind die Menschen von Paris? Es scheint Bleuenn, als sei sie hier die Einzige, die noch an Gott glaubt. Gerade Lance, ihr Mitbewohner, spielt zwar wunderschön Piano, streitet Gottes Existenz jedoch stur ab. Zwischen den beiden jungen Menschen entsteht dennoch eine Freundschaft, die sie tief verändern wird…

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Ich liebte Bücher und ich liebte es zu lesen, ohne wahrhaft zu begreifen, was es war und wie es ging; ein unsichtbarer Raum von urmächtigen Worten, der sich füllte und der immer existent war, und ich konnte es nicht lassen, einzutreten und mich selbst erfüllt zu sehen von der Sprache, den Gedanken und den Bildern, die die ganze Welt umfassten! So vielfältig, gegensätzlich und unfassbar war die Liebe, dass es beinah falsch erschien, sie so zu nennen. Doch wie sonst? Was gab es anderes, das derart impulsiv und ohne Ende meine Seele füllen und kräftigen konnte? War die Liebe möglich, wenn ich doch nicht alle Bücher kannte und sie niemals kennen würde…? Es war nicht nur eine Welt, es war ein ganzes Universum, wenn nicht mehr, das sich der menschlichen Kontrolle wohl entzog. –

Bücher gehörten niemandem und gleichsam allen, ihre Worte waren unendlich genug, dass man sie ohne weiteres verleihen konnte, und ich vergaß hin und wieder, dass sie nicht nur mir gehörten und notierte mir Gedanken auf den Seiten, warum nicht, denn schließlich war es kein Konsumgut, sondern durchaus in der Lage, zu verändern, und mit Aussicht auf Entwicklung noch dazu, aus diesem Grunde las ich Bücher für die Seele. Wenn sie mir Impulse gaben, musste auch ich ihnen zeigen, dass ich da war, dass ich las und dass ich sah, und wenn schon Menschen eine allzu große Scheu verspüren mochten, anderen von ihren flüchtigen Gedanken zu erzählen, sollten doch zumindest Bücher still bewahren und vielleicht auf diese Weise weitergeben, dass man war.

Ich schrieb sehr oft, da ich nicht wusste, wer meine Worte verstand.

6. Kapitel

In den mittäglichen Pausen ging ich gerne durch Montmartre und erkundete die Gassen und die Straßen um den Laden, deren Treppen und Laternen eine wehmütige Nostalgie in mir heraufbeschworen. Als ich Sacré-Cœur besuchte, lag die ganze Stadt sehr ruhig, beinahe lieblich unter mir, obwohl die Menschenscharen um mich herum flossen, einen letzten schönen Sonnentag genießend und sich munter unterhaltend. Ihre Worte klangen wie sanftes Geplätscher. Ja, Montmartre hatte Flair und zugleich Charme, das Leben pur, bei Tag und Nacht. –

Ich freute mich über die Orte in Paris, an denen mir kein Misstrauen entgegenschlug.

Dabei stand jeder Mensch in stetem Wechselspiel zu der Umgebung, sodass wir allmählich zu den Orten wurden, die wir kannten, und man dachte später andere Gedanken, war ein ganz anderer Mensch, als antwortete man in derselben Sprache, die zu wandeln und sich anzupassen wusste. Welch ein wunderbares Leben in Paris, seufzte ich oft, wenn es Gestank, Gewalt und Armut nur nicht gäbe und sich niemand vor dem Morgen fürchten müsste. Unser Weg dorthin war weit, doch hielt ich mir das Ziel in vagen Träumen nah vor meinen Augen, man verfiel mit leichter Sehnsucht in den Zustand der Visionen, denn wenn ich Montmartre sah, erblickte ich die hübschen Straßen voller Duft von Rosenblüten, ahnte ich die alten Maler konzentriert an ihren Leinwänden mit Pinseln und Paletten, tönten schwingende Folklore, lachten Menschen in den Parks. Auch Bradford Seamon träumte manchmal von Montmartre, doch sah er es nie bei Tag. Das Licht, das er sah, schimmerte in andren Farben. Wenn ein jeder seine eignen Träume träumte, wen verwunderten es dann, wie Paris war?

Auf einem Platz suchte ich mir ein Restaurant, bestellte eine warme Mahlzeit und genoss das schöne Wetter, das die bunten Blätter kraftvoll leuchten ließ. Die Zeit schien stillzustehen, und der Tag bestand aus Müßiggang allein, aus Nichts. –

„Es freut mich, dass es Ihnen gut geht“, sagte er zuallererst.

Als ich den Kopf umwandte, sah ich einen Herrn im lichtgesprenkelten Halbschatten einer Linde, dessen Arme auf die Lehnen eines dunkelgrünen Stuhles ruhend lagen. Er sah mich unverwandt an und ich war sehr erstaunt, in einer fremden Stadt von einem fremden Menschen Worte zu empfangen.

„Wenn Ihnen einen Frage kommt, stellen Sie ruhig“, sagte er noch.

Daraufhin lächelte er freundlich, nahm mit einer eleganten Handbewegung seine Kaffeetasse auf und führte sie langsam zum Mund. Was hatte ihn zu mir geführt? Ich war verblüfft, dass er mich ansah, doch vielleicht waren es nur die anderen, die überhaupt nichts mehr ansahen. –

„Essen Sie“, sagte er, „ich störe Sie nicht.“

Dann zündete er sich eine Zigarre an und ließ den Blick munter von mir, doch seine Anwesenheit war weiter zu spüren. Ich verwunderte mich ob der Sprachlosigkeit, die mich rasch befallen hatte, und ich wollte eine Frage stellen, eine von den vielen, aber als ich den Kopf hob war er verschwunden.

Zurück blieb nur eine alte, melancholische Musik, die vielleicht einem Karussell entstammen mochte, welches sich bereits seit Jahren und Jahrzehnten nur im Kreise und im selben Rhythmus drehte. Ich hörte sie öfter noch, wenn ich dort saß, und immer wollte ich sie stoppen, wollte zeigen, dass das Leben weiterging, sobald man ein neues Lied spielte. –

„Sie mögen Madame Blanc sein“, sagte ich später, „aber wer ist Monsieur Noir?“

Sie sah mich an und ihr Blick war gänzlich unlesbar. „Noir & Blanc. – Die Welt ist nicht schwarz-weiß, auch wenn viele es denken, doch ein Buch besteht aus schwarzen Buchstaben auf weißem Grund… wie paradox.“

„So glauben Sie, Madame, wohl nicht an Gegensätze?“

„Mademoiselle, es mag wohl Gegen-Teile geben, und sie formen eine Einheit. Tinte schwarz, Papier schneeweiß. Wären sie beide von derselben Farbe, würde man das Buch nicht lesen können. Sie ergänzen sich.“

„Doch wer möchte entscheiden, welches ein Gegensatz ist? Entstammt nicht alles ein und demselben Prinzip?“

„Solange Weisheit existiert, wird die Welt niemals schwarz-weiß sein.“ Sie lächelte. „Obwohl uns das leichter erscheint; so könnten wir doch alles rasch verurteilen und auf das eigene Recht pochen.“

„Vielleicht können unsre Gegenteile zeigen, wer wir sind.“

„Gewiss, sie spiegeln unsre Stärken und auch Schwächen.“

„Dennoch fürchten wir sie sehr und möchten sie nur geradebiegen, ganz als wollten wir uns selbst damit verzerren.“

Sie schwieg lange, dachte nach. „Monsieur Noir mag existiert haben, doch ich war es, die ihn nicht recht verstand. Ich konnte ihn nicht mal betrachten… es braucht Mut, Bleuenn, dafür. Die Bücher können flüsternd einen Hinweis geben.“

Und ich wusste, was sie meinte, denn auch ich erlebte es, dass Bücher wie beseelt erschienen, fast als spräche ihr Verfasser durch die Seite an mein Herz, als werde, was er schrieb, erst wahr, wenn ich es las.

„Für diese Worte lebe ich“, sagte sie da. „Dies ist die Quintessenz des Dienstes, den ich tue.“

„Und doch kann ich nicht begreifen“, warf ich ein, dass niemand außer mir wahrnimmt, dass Bücher flüstern. Wen ich frage in Paris, keiner hört sie.“

„Man muss die Sprache sprechen können, und dafür muss jeder Lesende sie erst erlernen wollen, muss er alle eignen Wünsche und Gedanken ganz vergessen und nur hören und bereit sein, aufzunehmen. Keiner kann nämlich die Bücher flüstern lassen, Mademoiselle, Sie nicht und ich nicht, dabei mögen sie es doch unentwegt tun, auch wenn das menschliche Ohr taub ist, taub sein will.“

„Warum nur das? Ich bin so glücklich, wenn sie sprechen, so vollkommen… als gäben sie mir die Kraft zu neuem Leben, neuer Freiheit.“

Schmunzelnd nickte sie. „Bleuenn, Sie haben Recht.“

„Was soll ich tun, wenn man mich fragt? Wie helfe ich denjenigen, die noch nichts hören?“

„Haben Sie zunächst Vertrauen und Geduld, da ist kein Grund, der aufrichtig suchenden Seele diese Worte zu versagen. Im Vertrauen werden wir sie alle finden.“

Und es schien mir, dass die Welt in Worten fortbestehen musste, um zu sein.

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