Wenn sich dann herausstellt, dass doch mehrere Tage dafür
nötig waren.
Das wusste ich ja nicht.
Als ob sich dadurch irgendwas geändert hätte?!
Sie hatte jetzt kürzlich Geburtstag. Zu diesem Anlass hat Sie
sich ein Pavillon schenken lassen. So ein Eisen Gestell
Pavillon. Da stellt man 2 Stühle und ein Tisch rein und keiner
setzt sich rein, weil es zieht wie Hechtsuppe und unbequem ist.
Aber egal, mir soll es egal sein.
Du das Pavillon ist gerade gekommen, kannst Du es bitte
aufbauen. Die Anleitung musst Du Dir aus dem Internet
downloaden.
Wie bitte? Jetzt sofort war klar, aber wofür eine Anleitung und
warum ist keine dabei?
Also erst einmal die Pakete ausgepackt. Gut, es waren alle
Teile vollzählig vorhanden, sonst wäre das Geschrei groß
gewesen. Hatte der Lieferant den Liefertermin schon 2 Mal
verschoben, weil sie angeblich das falsche Paket eingeladen
hatten.
Und siehe da, eine Anleitung. Das ist ja hervorragend, aber
Moment. Habe ich meine Brille nicht auf? Ich kann gar nichts
lesen. Nein, ich brauche keine Brille, aber wie kann man denn
auf DIN A4 so klein schreiben, dass es aussieht, als wäre eine
Schraube Mückendreck. Die Rückseite war übrigens leer.
Na egal, ich habe dann die Anleitung entsorgt und fing mit dem
Aufbau an. Es gab nur eine Sorte Schrauben, also keine
Verwechslungsgefahr. Die anderen Teile waren selbst
erklärend. Die Schwierigkeit besteht einzig und alleine darin,
auf der Leiter stehend 3 Handgriffe mit 2 Händen auszuführen.
Es ging ganz gut voran.
Wenn doch keine Anleitung dabei ist, willst Du Dir nicht eine
aus dem Internet ausdrucken?
Nein, ich komme schon klar.
Wenn Du meinst.
Ja, meine ich, aber dieses Über Kopf arbeiten geht ganz schön
in die Arme, und so eine Anleitung hält auch keine Leiter oder
Schrauben fest.
Nach kurzer Zeit stand dann der Pavillon fix und fertig
aufgebaut.
Die Spitze war noch nicht montiert. Das lag
einerseits daran, dass ich keine 3 Meter Arme habe.
Beziehungsweise ich die kleine Leiter gegen eine größere
tauschen musste, und diese dann bitte schön jemand halten
sollte.
Was war der erste Satz meiner Frau?
Danke, dass Du mir den Pavillon direkt aufgebaut hast.
Blödsinn!
Da fehlt die Spitze! Das kann so nicht bleiben, wenn nachher
meine Familie kommt! Das kommt davon, wenn man ohne
Anleitung aufbaut.
Arrrg!
Meine Katze
Also, damit ist meine nicht angeheiratete Katze gemeint. Zu ihr
kam ich, wie die Jungfrau zum Kinde.
Eines Tages stand er (der Kater) an meine Terrassentür. Total
abgemagert und verschüchtert. Nur noch Haut und Knochen.
Hunger war wohl seine einzige Motivation sich einer fremden
Person zu näheren. Wann immer ich mich ihm ein wenig
näherte, nahm er wieder reiß aus. So nach dem Motto, stell mir
was zu essen hin und stell keine Fragen. So interpretierte ich
zumindest sein Verhalten.
Meine vorherige Katze Mickey war etwa 2 Wochen zuvor
überfahren worden und als ob ich es gewusst hätte, war das
Restfutter noch nicht entsorgt.
An den folgenden Abenden wiederholte sich das Spiel. Er kam,
ich stellte etwas zu essen hin. Währenddessen, wich er zurück
und wenn ich mich wieder entfernte, aß er hastig. Nicht ohne
mich dabei zu beobachten.
Ich glaube, es müssen so sechs oder acht Wochen vergangen
sein, an denen sich das gleiche Ritual abspielte. Nun kam der
Frühling und ich ließ immer häufiger die Terrassentür
aufstehen.
Ich hatte zwischenzeitig natürlich Futter nachgekauft. Der kleine
war so ausgehungert, dass er meistens zwei Schälchen auf
einmal futterte. Es verging kein Abend an dem er nicht relativ
pünktlich erschien. Nach dem er dann gegessen hatte, tippelte
er wieder davon.
Eines Abends passierte unfassbares. In einem unbemerkten
Moment, traute sich der Kater ein Schritt in die Wohnung. Als
ich dies erfasste, trat er wieder die Flucht an und ward nicht
mehr gesehen. Für diesen Abend.
Der Frühling verging und der Sommer näherte sich seinem
Ende. Katerchen war mittlerweile ein gern gesehener Gast. Ein
wenig essen, trinken und neuerdings ein paar vorsichtige
Streicheleinheiten. Die Tür musste immer auf bleiben!
Mein Gott, was war wohl mit der Katze geschehen?
Irgendwann nahm er im Sessel Platz bei geöffneter
Terrassentür, versteht sich. Im Herbst wurde es ungemütlich
draußen und er musste eine Entscheidung treffen.
Entweder ich bleibe im Winter draußen oder ich vertraue mich
erneut einem menschlichen Wesen an. Mir.
Um ihm die Entscheidung zu erleichtern, baute ich eine
Katzenklappe ein. Längst hatte ich mich entschieden, diesen
Kater zu adoptieren.
Diesen einen Kater wohlgemerkt. Keinen Zoo!
Auf jeden Fall bin ich so zu meiner Katze gekommen. Man sagt,
Katzen suchen sich Ihr zu Hause.
Da ich seinen Namen nicht wusste, habe ich ihn kurzerhand
Noname genannt. Neulich beim Tierarzt. Wie heißt Ihre Katze
denn? Noname. Ihre Katze hat keinen Namen? Ich muss aber
einen Namen in den Tier Pass eintragen! Ja, die Katze heißt
Noname. Das sagte ich bereits.
Ist doch egal, mein Kater hört auf alles, was mit -chen oder -lein
endet. Katerchen.
Neulich habe ich es mit Fresssäckchen probiert.
Hat funktioniert.
Auf jeden Fall
Gesucht – Gefunden.

In den folgenden Jahren wurde Noname natürlich zutraulicher.
Es hat zwar etliche Zeit gedauert, jedoch weiß ich heute wo er
herstammt und wie er dort gehalten wurde.
Mittlerweile ist er nicht mehr weg zu denken und hört besser als
so mancher Hund. Als einer ganz bestimmt.
Noname kennt mittlerweile mein Auto und wenn ich nach
Hause komme, sitzt er auf der Treppe und wartet bereits.
Tagsüber ist er Freigänger. Er fühlt sich sichtlich wohl.
Ihr ein und alles!
Nun, Sie werden es nicht erraten. Auch wenn Sie noch weitere
Tage damit verbringen, es ist schlicht weg unmöglich. Deshalb
verrate ich es Ihnen.
Das ein und alles meiner Frau ist Ihr …
Hund!
Als Sie ihn damals aus Bayern adoptierte war der Bann
geschlossen. Wer fährt nach Bayern einen Hund holen? Ich
meine, außer Bayern natürlich. Aber die anderen 15
Bundesländer.
So ist sie halt. Wir waren kürzlich eine gebrauchte Biergarnitur
holen. Sie war weder besonders preiswert, noch überteuert.
Also einfach ein fairer Preis. Allerdings wenn ich jetzt 85
Kilometer Wegstrecke rechne. Einfach, wir mussten ja auch
wieder zurück. Dann die ganze Freizeit. Das war natürlich ein
Schnäppchen, sagt meine Frau.
Neulich habe ich mich dann aber geweigert. Eine
Tischtennisplatte in 600 Kilometer Entfernung war mir dann
doch zu weit. Eine Namensgleichheit zu einem Dorf, was sich
ganz in der Nähe befindet war Schuld an diesem Irrtum!
Wir sind dann doch noch in der Nähe fündig geworden. Meine
Frau und der Sohnemann haben sich die Tischtennisplatte
angeschaut und für gut befunden. Jetzt sollte Sie also mit dem
Hänger abgeholt werden. Also musste ich wieder ran, denn
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