Иоганн Гете - Torquato Tasso

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Torquato Tasso

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Gar freundlich auf des Dichters Reimen aus,

Der uns die letzten lieblichsten Gefühle

Mit holden Tönen in die Seele flößt.

Dein hoher Geist umfaßt ein weites Reich,

Ich halte mich am liebsten auf der Insel

Der Poesie in Lorberhainen auf

Prinzessinn.

In diesem schönen Lande, hat man mir

Versichern wollen, wächst vor andern Bäumen

Die Myrte gern. Und wenn der Musen gleich

Gar viele sind, so sucht man unter ihnen

Sich seltner eine Freundinn und Gespielinn,

Als man dem Dichter gern begegnen mag,

Der uns zu meiden, ja zu fliehen scheint,

Etwas zu suchen scheint das wir nicht kennen,

Und er vielleicht am Ende selbst nicht kennt.

Da wär' es denn ganz artig, wenn er uns

Zur guten Stunde träfe, schnell entzückt

Uns für den Schatz erkennte, den er lang'

Vergebens in der weiten Welt gesucht.

Leonore.

Ich muß mir deinen Scherz gefallen lassen,

Er trifft mich zwar, doch trifft er mich nicht tief

Ich ehre jeden Mann und sein Verdienst

Und ich bin gegen Tasso nur gerecht.

Sein Auge weilt auf dieser Erde kaum;

Sein Ohr vernimmt den Einklang der Natur;

Was die Geschichte reicht, das Leben gibt,

Sein Busen nimmt es gleich und willig auf

Das weit zerstreute sammelt sein Gemüth,

Und sein Gefühl belebt das Unbelebte.

Oft adelt er was uns gemein erschien,

Und das Geschätzte wird vor ihm zu nichts.

In diesem eignen Zauberkreise wandelt

Der wunderbare Mann und zieht uns an

Mit ihm zu wandeln, Theil an ihm zu nehmen:

Er scheint sich uns zu nahn, und bleibt uns fern;

Er scheint uns anzusehn, und Geister mögen

An unsrer Stelle seltsam ihm erscheinen.

Prinzessinn.

Du hast den Dichter fein und zart geschildert,

Der in den Reichen süßer Träume schwebt.

Allein mir scheint auch ihn das Wirkliche

Gewaltsam anzuziehn und fest zu halten.

Die schönen Lieder, die an unsern Bäumen

Wir hin und wieder angeheftet finden,

Die, goldnen Äpfeln gleich, ein neu Hesperien

Uns duftend bilden. Erkennst du sie nicht alle

Für holde Früchte einer wahren Liebe?

Leonore.

Ich freue mich der schönen Blätter auch.

Mit mannigfalt'gem Geist verherrlicht er

Ein einzig Bild in allen seinen Reimen.

Bald hebt er es in lichter Glorie

Zum Sternenhimmel auf, beugt sich verehrend

Wie Engel über Wolken vor dem Bilde;

Dann schleicht er ihm durch stille Fluren nach

Und jede Blume windet er zum Kranz.

Entfernt sich die Verehrte, heiligt er

Den Pfad, den leis' ihr schöner Fuß betrat.

Versteckt im Busche, gleich der Nachtigall,

Füllt er aus einem liebekranken Busen

Mit seiner Klagen Wohllaut Hain und Luft:

Sein reitzend Leid, die sel'ge Schwermuth lockt

Ein jedes Ohr und jedes Herz muß nach —

Prinzessinn.

Und wenn er seinen Gegenstand benennt,

So gibt er ihm den Namen Leonore.

Leonore.

Es ist dein Name wie es meiner ist.

Ich nähm' es übel wenn's ein andrer wäre.

Mich freut es daß er sein Gefühl für dich

In diesem Doppelsinn verbergen kann.

Ich bin zufrieden daß er meiner auch

Bey dieses Namens holdem Klang gedenkt.

Hier ist die Frage nicht von einer Liebe,

Die sich des Gegenstands bemeistern will,

Ausschließend ihn besitzen, eifersüchtig

Den Anblick jedem andern wehren möchte.

Wenn er in seliger Betrachtung sich

Mit deinem Werth beschäftigt, mag er auch

An meinem leichtern Wesen sich erfreun.

Uns liebt er nicht, — verzeih daß ich es sage! -

Aus allen Sphären trägt er was er liebt

Auf einen Namen nieder den wir führen,

Und sein Gefühl theilt er uns mit; wir scheinen

Den Mann zu lieben, und wir lieben nur

Mit ihm das höchste was wir lieben können.

Prinzessinn.

Du hast dich sehr in diese Wissenschaft

Vertieft, Eleonore, sagst mir Dinge,

Die mir beynahe nur das Ohr berühren

Und in die Seele kaum noch übergehn.

Leonore.

Du? Schülerinn des Plato! nicht begreifen?

Was dir ein Neuling vorzuschwatzen wagt.

Es müßte seyn daß ich zu sehr mich irrte,

Doch irr' ich auch nicht ganz, ich weiß es wohl.

Die Liebe zeigt in dieser holden Schule

Sich nicht, wie sonst, als ein verwöhntes Kind:

Es ist der Jüngling der mit Psychen sich

Vermählte, der im Rath der Götter Sitz

Und Stimme hat. Er tobt nicht frevelhaft

Von einer Brust zur andern hin und her;

Er heftet sich an Schönheit und Gestalt

Nicht gleich mit süßem Irrthum fest, und büßet

Nicht schnellen Rausch mit Ekel und Verdruß.

Prinzessinn.

Da kommt mein Bruder, laß uns nicht verrathen

Wohin sich wieder das Gespräch gelenkt,

Wir würden seinen Scherz zu tragen haben,

Wie unsre Kleidung seinen Spott erfuhr.

Zweiter Auftritt

Die Vorigen. Alphons.

Alphons.

Ich suche Tasso, den ich nirgends finde,

Und treff' ihn — hier sogar bey euch nicht an.

Könnt ihr von ihm mir keine Nachricht geben?

Prinzessinn.

Ich sah' ihn gestern wenig, heute nicht.

Alphons.

Es ist ein alter Fehler, daß er mehr

Die Einsamkeit als die Gesellschaft sucht.

Verzeih' ich ihm, wenn er den bunten Schwarm

Der Menschen flieht, und lieber frey im Stillen

Mit seinem Geist sich unterhalten mag,

So kann ich doch nicht loben daß er selbst

Den Kreis vermeidet den die Freunde schließen.

Leonore.

Irr' ich mich nicht, so wirst du bald, o Fürst,

Den Tadel in ein frohes Lob verwandeln.

Ich sah' ihn heut' von fern; er hielt ein Buch

Und eine Tafel, schrieb und ging und schrieb.

Ein flüchtig Wort das er mir gestern sagte

Schien mir sein Werk vollendet anzukünden.

Er sorgt nur kleine Züge zu verbessern,

Um deiner Huld, die ihm so viel gewährt,

Ein würdig Opfer endlich darzubringen.

Alphons.

Er soll willkommen seyn wenn er es bringt

Und losgesprochen seyn auf lange Zeit.

So sehr ich Theil an seiner Arbeit nehme,

So sehr in manchem Sinn das große Werk

Mich freut und freuen muß, so sehr vermehrt

Sich auch zuletzt die Ungeduld in mir.

Er kann nicht enden, kann nicht fertig werden,

Er ändert stets, ruckt langsam weiter vor,

Steht wieder still, er hintergeht die Hoffnung;

Unwillig sieht man den Genuß entfernt

In späte Zeit, den man so nah' geglaubt.

Prinzessinn.

Ich lobe die Bescheidenheit, die Sorge,

Womit er Schritt vor Schritt zum Ziele geht.

Nur durch die Gunst der Musen schließen sich

So viele Reime fest in eins zusammen;

Und seine Seele hegt nur diesen Trieb

Es soll sich sein Gedicht zum Ganzen ründen.

Er will nicht Mährchen über Mährchen häufen,

Die reitzend unterhalten und zuletzt

Wie lose Worte nur verklingend täuschen.

Laß ihn, mein Bruder! denn es ist die Zeit

Von einem guten Werke nicht das Maß;

Und wenn die Nachwelt mit genießen soll,

So muß des Künstlers Mitwelt sich vergessen.

Alphons.

Laß uns zusammen, liebe Schwester, wirken,

Wie wir zu beyder Vortheil oft gethan!

Wenn ich zu eifrig bin, so lindre du:

Und bist du zu gelind, so will ich treiben.

Wir sehen dann auf einmal ihn vielleicht

Am Ziel, wo wir ihn lang' gewünscht zu sehn.

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