Du hest zu deinen vater ein ellendes ruffen deins willen mit dem seinen ein gancz verainen;
Herr, dich durstet von recht’ durr leipleich, dich durst von recht’ mynn gaistleich, du wurd pitterleich getrenkcht, und da es alles volpracht ward, da sprecht du:
Consumatum est.
Du wurd deinen gemyntten vater gehorsam uncz in den tod, du emphalchst deinen gaist in sein vaterleich hend, da verschied dein ellende sele von deinem gotleichen leichnam.
Ach mynnicleich’ [85 r]
herr, in der mynne beger ich, das du mir mynnicleichen pey seist, das du deine vaterleiche oren zu meinen ruffen alleczeit auf fliezest, und mir mit dir ainen veraintten willen in allen dingen gebst.
Herr, erlesch in mir allen durst leipleich’ ding, mach mich durstig nach geistleichen dingen.
Zartter herr, dein pitters trankch muss all mein wider werttichait in suzzichait vercheren.
Gib mir, das ich in rechten synnen und guten werchen stat sey an mein end
und nymmer awz dein’ gehorsam tret.
Ewige weishait, meinen gaist emphilch ich dir in dein hend, das mein sele an irem jungsten hin schaiden werd in dein [85 v] hend enphangen.
Herr, gib mir ein leben, das dir gevellig sey;
herr, dein pitter’ tod zerstozz meine chlaynen werch,
das an der stund schuld und puezz gancz und gar ab gelayt sey.
Ach herr, gedenkch, wie das scharff sper durch dein gotleiche seytten ward gestochen, wie das rosenvarb plut und wasser darawz ran; awe, herr, wie sawr du mich erarnet hast.
Mynnicleich’ herr, dein tieff wunden behuten mich vor allen meinen veinden,
dein lebentigs wasser wn (rein?) allen meinen sunden,
dein rosenvarbes plut zier mich mit allen tugenden und gnaden.
Zartt’ herr, dein sawrs erarnen pint dich zu mir, dein froleichs erlosen [86 r] verain mich ewicleich mit dir.
Ach awzerweltl trost aller sunder, suzze chunigum, pis heut ermant,
da du under dem chreucz stund
und dein chint was verschaiden:
wie hest du so maniges aufsehen,
wie muterleich sein arm von dir wurden enphangen
und sein fuezz wunden
und sein totleiches antlucz von dir ward gechusset; wie manig tot wunden dein hercz da enphieng, wie manig gruntloses seyfften du da hest, wie manigen ellenden czaher du da rerast.
Deine wort waren so chlagleich,
Aber dein hercz was von allen menschen untrostleich.
Eya rayne fraw, des seist du heut ermant, das du seist meins lebens ein state huterinn [86 v] und ein trewe weyserin;
cher deine milte augen zu allen czeitten erpermcleich gen (gegen?) mir, enphach mich in allen seiften muterleich, behut mich vor allen meinen veinten, under deinen czartten armen getrewleich.
Dein trewleichs chussen sein wunden sey mir gen (gegen?) im ein lie-pleichs sunen,
dein totleich wunden erwerben mir ein herczenleichs rewen,
dein mynnicleichs seyften pringen mir ein states begern,
und dein pitt’leich (pitterleich) czaher mussen mein hercz erwaikchen.
Dein chlagleiche wort sein mir aller uppigen wort ein ablegen.
O wunnicleich’ glancz des ewigen liechtes, wie pist du nu an disem am-plikch, als dich mein sele [87] selber under dem chreucz auf der schozz deiner traurigen mut’(er) also toten mit chlagen und dankchper umbvahet, so gar erloschen,
erlesch in mir die prynnenden begir der untugent!
O ein lawter’ chlar’ spiegel dein’ gotleichen maiestat, wie pist du von mynnen durch mich verunraint, raynig die grossen mein’ missetat!
O ein schonez liechtes pild der vaterleichen guet, wie pist du entsawret, wider pring mich das entstellet pild mein’ sele!
O du unschuldiges lampel, wie pist du so iamerleich gehandelt, pesser
und puezz fur mich;
O du chunig aller chunig,
O ein herr aller herren, verleich mir nu, als dich mein sele mit [87] jamer
und mit chlag umbvachst (in) [400]dein’ verworffenhait,
das si von dir enphangen werd mit frewden in dein’ ewigen chlarhait.
Mynnicleiche rayne mut’(er),
pis heut ermanet der chlagleichen gehabung,
die du hest,
da si das tote chint von deine (deinen?) herczen prachen, des iamerleichen schaidens,
der ellenden fuezztrit, des jamerigen herczen, das du hin wider hest, und der getrewen statichait,
die du im allain in allen seinen noten uncz in das grab laystest, erwirb mir von deinen czartten chind, das ich in dein laid und in das sein alles mein laid verpind, das ich mich zu jm in sein grab vor allem czeitleichem chumer [88 r] versliezz,
das mir alle dise welt pring ein ellend,
das ich nach im trag einen gruntlosen iamer,
und das ich in seinen lob und in deinem dinst hab uncz in das grab ein states beleyben. Amen.
Молитва по причащении [401]
[32 r] Wenn man sich beruchen wil, so sol man das gepett sprechen.
Eya du lebentige frucht und gymme, du wunnicleicher aphel gepelcz et awz vaterleichem herczen, du suzzer trawb von cipern in den wein gartten engadi,
wer geit mir heut, das ich also wirdicleich emphahe dich, das dich ge-lufte zu mir zu chomen,
und pen mir zu beleiben, und von mir nymm’ ze chomen.
Eya [32 v] gruntloses gut,
das da hymelreich
und ortreich (ertreich?) erfullet,
naig dich heut genedicleich zu mir
und versmech (versmoch?) nicht dein arme creatur.
Herr, ich pin dein nicht wirdig, ich pin dein aber notdurftig.
Ach, czartter herr, pist du nicht der, der hymel und erd mit ainem wort beschaffen hat?
Herr, mit ainem wort macht du mein sieche sele gesunt machen.
O czartt’ herr, tu mir nach deinen genaden und nach dein’ gruntlosen parmherczichait
und nicht nach meinen verdienen.
Du pist doch das unschuldig osterlamp, das hewt fur aller menschen sund geopphert wirt.
Ach suzzes wolgesinaches hymelprot, das allen [33 r] suzzen gesmach an im hat,
nach yedes herczen begir,
mach hewt lustig in dir den durren munt mein’ sele speis und trankch,
sterkch und czier
und verain dich mynnicleich mit mir.
Ach ewige weishait, nu chum hewt chreffticleich in mein sele, das du all mein veint vertreibst
und meinen gepresten verswendest und mir all mein sund vergebest.
Erleucht meinen syn mit dem liecht des rechten gelauben,
enczund meinen willen mit deiner suzzen mynne,
mach chlar mein begir mit dein’ froleichen gegenburtichait,
und gib allen meinen chrefften tugent und volchomenhait,
und bewar mich an meinem end,
das ich dich offenberleich werd niessen in ewig’ salichait,
des helff mir der Vater und der Sun und der heylig Gaist. Amen.
Молитвы
[76 1] Ein gut gepett:
O fliezender prunn aller hymelischer weishait, herr Jhesu Christe, al-lerhochster schatz der chunst, und aln (ain?) fluzz aller seld, ain liecht der vernunft und ain chraft der gedechtnuss, des hochsten gotes des vaters wort,
und hast an dem phugstag den czwelfpoten gegeben, verstantndss und vernunft,
allerheyligen schrift mit dem influzz des heyligen gaistes.
Ich pitt, das du mit andacht mein hercz und mein sele erfullest mit dem liecht des heyligen gaistes, das ich mug erchennen was
dich an gehort und mug sein gebenkchen und mug es unczicleich reden [76 v] zu lob und zu eren deinem namen
und zu uncz und zu seld leib und sele durch Jhesum Christum, der mit dem vater und mit dem heyligen gaist lebt und regniret (requiret?) got ewicleich. Amen.
[76 v] Vor dem crucifi x sprich das gepett:
Jhesu unser erlosung, liebe begir und got schopher aller ding und ain mensch in dem end diser czeit, welche guet hat dich uberchomen, das du woldest tragen unser sund
und laydest dem pittern tod, das du uns mochtest losen von dem ewigen tod;
du hast durch gangen die tur der helle
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