• Пожаловаться

Doron Rabinovici: Anderrnorts

Здесь есть возможность читать онлайн «Doron Rabinovici: Anderrnorts» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию). В некоторых случаях присутствует краткое содержание. год выпуска: 2010, категория: Современная проза / на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале. Библиотека «Либ Кат» — LibCat.ru создана для любителей полистать хорошую книжку и предлагает широкий выбор жанров:

любовные романы фантастика и фэнтези приключения детективы и триллеры эротика документальные научные юмористические анекдоты о бизнесе проза детские сказки о религиии новинки православные старинные про компьютеры программирование на английском домоводство поэзия

Выбрав категорию по душе Вы сможете найти действительно стоящие книги и насладиться погружением в мир воображения, прочувствовать переживания героев или узнать для себя что-то новое, совершить внутреннее открытие. Подробная информация для ознакомления по текущему запросу представлена ниже:

Doron Rabinovici Anderrnorts

Anderrnorts: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Anderrnorts»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Weshalb polemisiert der israelische Kulturwissenschaftler Ethan Rosen gegen einen Artikel, den er selbst verfaßt hat? Erkennt er seinen eigenen Text nicht wieder? Oder ist er seinem Kollegen Klausinger in die Falle gegangen, mit dem er um eine Professur an der Wiener Universität konkurriert? Ethan Rosen und Rudi Klausinger: Beide sind sie Koryphäen auf demselben Forschungsgebiet, und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein: Rosen ist überall zu Hause und nirgends daheim. Selbst der Frau, die er liebt, stellt er sich unter falschem Namen vor. Klausinger wiederum ist Liebkind und Bastard zugleich. Er weiß sich jedem Ort anzupassen und ist trotzdem ruhelos: Was ihn treibt, ist die Suche nach seinem leiblichen Vater; sie führt ihn schließlich nach Israel und zu Ethan Rosen. Dessen Vater, ein alter Wiener Jude, der Auschwitz überlebte, braucht dringend eine neue Niere. Bald wird die Suche nach einem geeigneten Spenderorgan für die Angehörigen zur Obsession. Und selbst der obskure Rabbiner Berkowitsch hat plötzliches Interesse an den Rosens. Herkunft, Identität, Zugehörigkeit — um und um wirbelt Doron Rabinovici in seinem neuen Roman "Andernorts" die Verhältnisse in einer jüdischen Familie, deckt ihre alten Geheimnisse auf und beobachtet sie bei neuen Heimlichkeiten. Am Ende dieser packend erzählten Geschichte sind alle Gewißheiten beseitigt. Nur eines scheint sicher: Heimat ist jener Ort, wo einem am fremdesten zumute ist.»Rabinovici gelingt das Kunststück, seine Prosa unterhaltsam, elegant und leicht, zugleich aber auch ausgesprochen artifiziell, genial und mehrdeutig darzubieten. «Tages-Anzeiger

Doron Rabinovici: другие книги автора


Кто написал Anderrnorts? Узнайте фамилию, как зовут автора книги и список всех его произведений по сериям.

Anderrnorts — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Anderrnorts», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема

Шрифт:

Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Früher, in den Sechzigern, als kleiner Bub in dieser Stadt, war ihm zuweilen ein merkwürdiges Wohlwollen entgegengeschlagen. Manche, die seine Eltern zu verachten schienen, respektierten ihn, weil er ein junger Sabre war, kein Ghettojude, sondern einer jener Israelis, die sich nichts mehr gefallen ließen. Aber längst war die Stimmung wieder umgeschlagen. Er erinnerte sich an eine Radiosendung, die er vor wenigen Wochen gehört hatte. Ein bekannter Historiker hatte über die Vernichtung gesprochen. Die Zuhörer konnten anrufen und sich zuschalten lassen. Eine Dame sagte:»Herr Professor, was Sie da erzählen, was die Nazis taten, ist natürlich schrecklich. Aber was die Juden den Israeliten antun, ist doch auch nicht in Ordnung. «Darauf korrigierte der Wissenschaftler:»Sie meinen wohl, was die Israelis den Palästinensern antun?«Da meinte die Frau:»Na, wie die da unten alle heißen, kann ich mir wirklich nicht merken.«

Zu Hause angekommen, setzte er sich an den Schreibtisch, um Klausinger zu antworten. Er wartete auf jene Spannung, die ihn sonst überfiel, aber obwohl er voller Wut, sogar Haß war, verfestigten sich seine Gedanken nicht, fing er immer wieder von vorn an.

«Überfahr ihn«, hatte seine Mutter in den ersten Jahren in Wien immer gesagt, wenn der Vater für einen älteren Herrn an der Kreuzung bremste.»Dros oto«, das war ihre Parole gewesen, und er, der Junge, hatte voll Begeisterung mitgeschrien.»Dros oto«, gemeinsam mit seiner Ima:»Überfahr ihn. Er ist alt genug. Schau ihn dir an. So haben sie doch ausgesehen. Überfahr ihn«, und sein Vater, dem Lager entronnen, der die ganze Familie verloren hatte, lachte nur, lachte den Fußgänger an, wies ihm mit offener Hand den Weg und sagte:»Das nächste Mal, Liebste, das nächste Mal.«

Nach fünfzehn Minuten löschte er alles, was er bisher formuliert hatte. Was er in Wien sagte, mußte in Tel Aviv falsch klingen und umgekehrt. Nichts schien mehr stimmig, Klausinger würde auf jeden Fall recht behalten. Er klappte den Rechner zu.

Als Esther anrief, um ihn an ihr Open House zu erinnern, beschloß er, die Arbeit seinzulassen. Er duschte, zog sich an und ging zum Auto. Der Motor verstotterte sich dreimal, ehe er doch noch ansprang. In diesem Moment klingelte das Mobiltelefon. Seine Mutter hatte ihn endlich erreicht.

«Was soll ich dir sagen, Ethan? Meine Niere, ich meine, seine Niere, jedenfalls die, die er von mir hat, arbeitet nicht mehr. Abba hängt wieder an der Dialyse. Ich habe Angst. «Sie sprach nicht weiter.

«Warum habt ihr mich nicht eher benachrichtigt?«

«Das Beste wäre eine neue Niere«, antwortete sie.

Esther wohnte jenseits des Stromes und unweit der alten Donau. Eine Siedlung aus Einfamilienhäusern am Rand der Stadt. Ihre Tochter Sandra öffnete ihm die Tür.»Hei, Ethan. «Er umarmte die Siebzehnjährige, streifte die Jacke ab, als Esther mit einem vollbeladenen Tablett aus der Küche kam.»Ethan, wie schön, daß du da bist«, rief sie, als hätte sie nicht erst vor dreißig Minuten mit ihm telefoniert. Sie reichte Sandra die Obstschüsseln weiter:»Da, bitte bring das hinein«, und drückte ihm einen Kuß auf die Wange, der nicht weniger fruchtig wirkte als die Pfirsiche und Pflaumen auf dem Tablett. Ein wenig von dieser knackig reifen Frische hatte auch ihr Gesicht, und er erinnerte sich an eine jiddische Liedzeile, beckelach wie kleinepomeranzen, fisselech was beten sich zum tanzen, so strahlte sie ihn an.

Es war wie immer. Das Haus voller Leute, die Rotwein aus Plastikbechern tranken und Salate und Aufstriche von Papptellern aßen. Er kannte die meisten, die sich angeregt unterhielten, die einander die neuen Varianten alter Witze erzählten und von den jüngsten Verhältnissen in vertrauten Beziehungen flüsterten. Im Eßzimmer stieß er auf einige Israelis, die mit bitterem Spott über die eigene Regierung herzogen. In der Küche gemeinschaftliches Kochen, orientalische Salate, Babaganusch und Tehina. In einer Ecke hackte Arnos Stein eine Tomate:»Hallo, Ethan. «Sein Erscheinen erregte Aufsehen. Neben dem Treppenaufgang zwei Männer und eine Frau, die sich auf hebräisch über eine Inszenierung an der Wiener Oper unterhielten. Ethan wurde von Michael mit einem Lächeln begrüßt, einem Psychologen aus Haifa, der in Wien ein Geschäft für Jazzmusik betrieb und nebenbei sein Geld mit dem Verkauf von Versicherungspolicen verdiente. Et sprach mit einer Modedesignerin, ihr Kleid und ihre Worte ein einziges Fließen, ihre Stimme seidiger als die Gewänder, die sie nähte. Im Salon lümmelten zwei Frauen auf dem Sofa und tuschelten. Die eine blickte sich um, und die andere sagte:»Keine Sorge. Er ist in der Küche.«

Vor dem kahlen Steinkamin kauerte Mickey Scheffler. Seine Eltern waren Juden kommunistischen Glaubens gewesen. In Kommunen und Kadergruppen hatte er gegen sie rebelliert, doch seit auch die Neue Linke recht alt aussah, sehnte er sich nach jener Abstammung, von der schon seine Urgroßeltern nichts hatten wissen wollen. Ethan zog sich in den Vorraum zurück. Die Historikerin Sonja Winkler grüßte ihn:»Hellou, wie geht es dir? Dich kann man ja seit neuestem zweifach lesen. Pro und contra.«

«Dieser Klausnitzer ist ein Nazi«, so Peppi Golden, ein pensionierter Kunstschmied, der die Verfolgung als Kleinkind im Keller überlebt hatte. Die nichtjüdische Mutter hatte ihm zweimal das Leben geschenkt, ihm und seinem Zwilling, mit dem er Monate in einem Bettchen hinter einem Verschlag versteckt war und den er seit einigen Jahren nicht mehr sehen wollte. Er haßte seinen Bruder, diesen, wie er den Alkoholiker nannte, hochprozentig Überflüssigen, mit dem er der Vernichtung entronnen war und neben dem er im Sechstagekrieg gekämpft hatte. Er stritt mit ihm vor Gericht um das Erbe der Großeltern, um die Häuser, die, einst der Familie geraubt, den Geschwistern vor wenigen Jahren restituiert worden waren. Er konnte nicht recht sagen, warum, aber wenn sie länger als fünf Minuten in einem Raum zubrachten, endete es immer in Geschrei und manchmal mit Ohrfeigen.»Er heißt Klausinger.«

«Er hat kein Recht, so über Dov zu schreiben. Gut, daß du ihm geantwortet hast. Nur war es blöd, ihm Antisemitismus vorzuwerfen.«

«Das habe ich nicht.«

«Ich weiß. Reg dich ab. Ich stimme dir ja ohnehin zu. «Lydia Frank fragte Peppi, welchem von Ethans Texten er zustimme.

«Beiden«, mischte Michael sich ein:»Ich sehe da überhaupt keinen Widerspruch. Was, wenn die Artikel die beiden Seiten einer Medaille sind? Was, wenn ich mich nur in diesem Zwiespalt zu Hause fühle? Was, wenn wir alle hier heute abend nur deshalb zusammengekommen sind, weil wir in dieser Kluft leben?«

«Unsinn«, sagte Lydia. Sie wohne in keiner Kluft, sondern in einer Währinger Wohnung. Sie könnten, fuhr sie fort, Klausinger nicht verbieten, Dov ebenso kritisch zu betrachten, wie sie selbst es taten.

«Er ist ein Nazi«, schrie Peppi Golden.

«So ein Scheiß. Er hat Dov nicht vertrieben.«

«Er hätte es getan!«

Ethan wollte zuschauen, zuhören, wollte schweigen. Hier redeten sie von ihm, redeten von den Dingen, die ihn bereits seit Tagen quälten, und nun, da die anderen über ihn stritten, als wäre er gar nicht da, regte er sich nicht mehr auf über die Situation, in die er geraten war.

Wieso, fragte Lydia, gelte ein Israeli als Linker, wenn er eine bestimmte Meinung vertrete, und ein Österreicher als Nazi, wenn er dieselbe äußere.

Sonja klaubte ein paar Sonnenblumenkerne aus einer Schüssel, knackte mit ihren Zähnen die Schalen, während sie auf Ethan zuschlich. Er möge ihr erklären, wieso er jemanden, der seinen eigenen Artikel zitiere, so heftig angreife. Habe er denn seinen Text nicht wiedererkannt? Wolle er ihr das weismachen?

Ethan lächelte und zuckte die Achseln. Michael meinte, auf hebräisch und in Israel klinge jedes Wort eben anders als auf deutsch und in Österreich. Ethan habe seine eigenen Zeilen nicht wiedererkannt, weil sie nicht mehr die seinen gewesen seien. Im anderen Kontext sei ihre Bedeutung ins Gegenteil verkehrt worden. Er begreife übrigens gar nicht, woher das Mißtrauen gegen den gemeinsamen Freund stamme. Wer glaube denn, Ethan habe absichtlich gelogen?

Читать дальше
Тёмная тема

Шрифт:

Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Anderrnorts»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Anderrnorts» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё не прочитанные произведения.


Даниэль Глаттауэр: Alle sieben Wellen
Alle sieben Wellen
Даниэль Глаттауэр
Terry Goodkind: Am Ende der Welten
Am Ende der Welten
Terry Goodkind
Terezia Mora: Das Ungeheuer
Das Ungeheuer
Terezia Mora
Norbert Scheuer: Überm Rauschen
Überm Rauschen
Norbert Scheuer
Отзывы о книге «Anderrnorts»

Обсуждение, отзывы о книге «Anderrnorts» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.