Фридрих Ницше - Morgenröthe
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Menschenrecht und — vorrecht. — Wir Menschen sind die einzigen Geschöpfe, welche, wenn sie missrathen, sich selber durchstreichen können wie einen missrathenen Satz, — sei es, dass wir diess zur Ehre der Menschheit oder aus Mitleiden mit ihr oder aus Widerwillen gegen uns thun.
Der Verwandelte. — jetzt wird er tugendhaft, nur um Anderen wehe damit zu thun. Seht nicht soviel nach ihm hin!
Wie oft! Wie unverhofft! — Wie viele verheirathete Männer haben den Morgen erlebt, wo es ihnen tagte, dass ihre junge Gattin langweilig ist und das Gegentheil glaubt! Gar nicht zu reden von jenen Weibern, deren Fleisch willig und deren Geist schwach ist!
Warme und kalte Tugenden. — Den Muth als kalte Herzhaftigkeit und Unerschütterlichkeit und den Muth als hitzige, halbblinde Bravour, — beides nennt man mit Einem Namen! Wie verschieden sind doch die kalten Tugenden von den warmen! Und Narr wäre Der, welcher meinte, das» Gutsein «werde nur durch die Wärme hinzugethan: und kein geringerer Narr Der, welcher es nur der Kälte zuschreiben wollte! Die Wahrheit ist, dass die Menschheit den warmen und den kalten Muth sehr nützlich gefunden hat, und überdiess nicht häufig genug, um ihn nicht in beiden Farben unter die Edelsteine zu rechnen.
Das verbindliche Gedächtniss. — Wer einen hohen Rang hat, thut gut, sich ein verbindliches Gedächtniss anzuschaffen, das heisst, sich von den Personen alles mögliche Gute zu merken und dahinter einen Strich zu machen: damit hält man sie in einer angenehmen Abhängigkeit. So kann der Mensch auch mit sich selber verfahren: ob er ein verbindliches Gedächtniss hat oder nicht, das entscheidet zuletzt über seine eigene Haltung zu sich selber, über die Vornehmheit, Güte oder das Misstrauen bei der Beobachtung seiner Neigungen und Absichten und zuletzt wieder über die Art der Neigungen und Absichten selber.
Worin wir Künstler werden. — Wer Jemanden zu seinem Abgott macht, versucht, sich vor sich selber zu rechtfertigen, indem er ihn in's Ideal erhebt; er wird zum Künstler daran, um ein gutes Gewissen zu haben. Wenn er leidet, so leidet er nicht am Nicht wissen, sondern am Sich-belügen, als ob er nicht wüsste. — Die innere Noth und Lust eines solchen Menschen — und alle leidenschaftlich Liebenden gehören dazu — ist mit gewöhnlichen Eimern nicht auszuschöpfen.
Kindlich. — Wer lebt, wie die Kinder — also nicht um sein Brod kämpft und nicht glaubt, dass seinen Handlungen eine endgültige Bedeutung zukomme — bleibt kindlich.
Das Ich will Alles haben. — Es scheint, dass der Mensch überhaupt nur handelt, um zu besitzen: wenigstens legen die Sprachen diesen Gedanken nahe, welche alles vergangene Handeln so betrachten, als ob wir damit Etwas besässen (»ich habe gesprochen, gekämpft, gesiegt«: das ist, ich bin nun im Besitze meines Spruches, Kampfes, Sieges). Wie habsüchtig nimmt sich hierbei der Mensch aus! Selbst die Vergangenheit sich nicht entwinden lassen, gerade auch sie noch haben wollen!
Gefahr in der Schönheit. — Diese Frau ist schön und klug: ach, wie viel klüger aber würde sie geworden sein, wenn sie nicht schön wäre!
Hausfrieden und Seelenfrieden. — Unsere gewöhnliche Stimmung hängt von der Stimmung ab, in der wir unsere Umgebung zu erhalten wissen.
Das Neue als alt vorbringen. — Viele erscheinen, gereizt, wenn man ihnen eine Neuigkeit erzählt, sie empfinden das Übergewicht, welches die Neuigkeit Dem giebt, der sie früher weiss.
Wo hört das Ich auf? — Die Meisten nehmen eine Sache, die sie wissen, unter ihre Protection, wie als ob das Wissen sie schon zu ihrem Eigenthum mache. Die Aneignungslust des Ichgefühls hat keine Gränzen: die grossen Männer reden so, als ob die ganze Zeit hinter ihnen stünde und sie der Kopf dieses langen Leibes seien, und die guten Frauen rechnen sich die Schönheit ihrer Kinder, ihrer Kleider, ihres Hundes, ihres Arztes, ihrer Stadt zum Verdienste und wagen es nur nicht, zu sagen» das Alles bin ich«. Chi non ha, non sagt man in Italien.
Haus - und Schoossthiere und Verwandtes. — Giebt es etwas Ekelhafteres, als die Sentimentalität gegen Pflanzen und Thiere, von Seiten eines Geschöpfes, das wie der wüthendste Feind von Anbeginn unter ihnen gehaust hat und zuletzt bei seinen geschwächten und verstümmelten Opfern gar noch auf zärtliche Gefühle Anspruch erhebt! Vor dieser Art» Natur «geziemt dem Menschen vor Allem Ernst, wenn anders er ein denkender Mensch ist.
Zwei Freunde. — Es waren Freunde, aber sie haben aufgehört, es zu sein, und sie knüpften von beiden Seiten zugleich ihre Freundschaft los, der Eine, weil er sich zu sehr verkannt glaubte, der Andere, weil er sich zu sehr erkannt glaubte — und Beide haben sich dabei getäuscht! — denn Jeder von ihnen kannte sich selber nicht genug.
Komödie der Edlen. — Die, welchen die edle herzliche Vertraulichkeit nicht gelingt, versuchen es, ihre edle Natur durch Zurückhaltung und Strenge und eine gewisse Geringschätzung der Vertraulichkeit errathen zu lassen: wie als ob das starke Gefühl ihres Vertrauens Scham hätte, sich zu zeigen.
Wo man Nichts gegen eine Tugend sagen darf. — Unter den Feiglingen ist es von schlechtem Tone, etwas gegen die Tapferkeit zu sagen, und erregt Verachtung; und rücksichtslose Menschen zeigen sich erbittert, wenn Etwas gegen das Mitleiden gesagt wird.
Eine Vergeudung. — Bei erregbaren und plötzlichen Naturen sind die ersten Worte und Handlungen meisthin unbezeichnend für ihren eigentlichen Charakter (sie werden durch die Umstände eingegeben und sind gleichsam Nachahmungen vom Geiste der Umstände), aber weil sie einmal gesprochen und gethan sind, so müssen die später nachkommenden eigentlichen Charakterworte und Charakterhandlungen häufig im Ausgleichen oder im Wieder-gut- oder — vergessen-Machen daraufgehen.
Anmaassung. — Anmaassung ist ein gespielter und erheuchelter Stolz; dem Stolze aber ist gerade eigenthümlich, dass er kein Spiel, keine Verstellung und Heuchelei kann und mag, — insofern ist die Anmaassung die Heuchelei der Unfähigkeit zur Heuchelei, etwas sehr Schweres und meist Misslingendes. Gesetzt aber, dass er sich, wie gewöhnlich geschieht, dabei verräth, so erwartet den Anmaassenden eine dreifache Unannehmlichkeit: man zürnt ihm, weil er uns betrügen will, und zürnt ihm, weil er sich über uns hat erhaben zeigen wollen, — und zuletzt lacht man noch über ihn, weil ihm Beides missrathen ist. Wie sehr ist also von der Anmaassung abzurathen!
Eine Art Verkennung. — Wenn wir Jemanden sprechen hören, so genügt oft der Klang eines einzigen Consonanten (zum Beispiel eines r), um uns einen Zweifel über die Ehrlichkeit seiner Empfindung einzuflössen: wir sind diesen Klang nicht gewöhnt und würden ihn machen müssen, mit Willkür, — er klingt uns» gemacht«. Hier ist ein Gebiet der gröbsten Verkennung: und das Selbe gilt vom Stile eines Schriftstellers, der Gewohnheiten hat, welche nicht aller Welt Gewohnheiten sind. Seine» Natürlichkeit «wird nur von ihm als solche empfunden, und gerade mit dem, was er selber als» gemacht «fühlt, weil er damit einmal der Mode und dem sogenannten» guten Geschmacke «nachgegeben hat, gefällt er vielleicht und erregt Zutrauen.
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