Wolfgang Schneider - Räume machen Leute

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»Architekt zu sein, verspricht geniale Aussichten: gesellschaftliches Renommee, dicke Brieftasche, hoher Bekanntheitsgrad. So die Illusion.«
Wolfgang Schneider, Architekt und ehemaliger Kammerpräsident, gewährt einen Blick hinter die Fassade seines Berufsstandes. Die Kolumnen, von Erik Liebermann illustriert, bewegen sich zwischen Dichtung und Wahrheit, schildern Subtilitäten und Absurditäten aus dem Architekten- und Kammeralltag, berichten von Höhenflügen, dem Überwinden von Grenzen, von großen und kleinen Pannen im Planungs- und Baugeschehen. Mit feiner Ironie, viel Liebe zum Beruf und stets einem Augenzwinkern zeigt er, woran es im Architektenleben niemals mangeln darf: Haltung.

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Beginnen wir bei Wein-Wolf in Hannover. Später regnerischer Nachmittag im Februar 1968. Traditionelle Montagsrunde der Architekten-Granden. Lindau, stattliche Erscheinung, aufrechte Körperhaltung, stechender Blick, referiert in gehobener Tonlage über seine langjährigen Bemühungen, dem Landtag den Entwurf eines »Gesetzes über den Schutz der Berufsbezeichnung Architekt und die Errichtung einer Architektenkammer für Niedersachsen« vorzulegen. Berichtet vom Wildwuchs beim Thema Bauvorlageberechtigung, weil »jeder Bauunternehmer und Handwerksmeister sich Architekt nennen darf«, von Ränkespielen innerhalb der Verbände, ständigem »Antichambrieren« bei Politikern, Rückschlägen beim Gesetzgebungsverfahren.

Aber jetzt sei er fast am Ziel mit der von ihm gegründeten »Landesgemeinschaft Niedersächsischer Architektenverbände«, einer Art »Vor-Kammer« mit ihm als gewähltem Repräsentanten. Darauf wolle er zunächst anstoßen. Schließlich sei er schon seit vielen Jahren im BDA »mit entsprechenden Gesetzgebungsentwürfen befasst« und habe Rat gesucht und gefunden bei einigen Länderkammern, die schon über Architektengesetze verfügen.

Und sein zweites Schlachtfeld wolle er den »verehrten Kollegen« auch nicht verhehlen. Der ewige Zwist um Beteiligungsfragen der Architektenschaft bei stadtplanerischen Entscheidungen in Hannover, bei Wettbewerben und Preisgerichten koste ihn zusätzlich viel Kraft. Mit Hillebrecht komme er überhaupt nicht klar. »Sitzt leider am längeren Hebel.« Lindau kritisiert wiederholt Hillebrechts »ahistorischen Neuaufbau« der gegliederten und aufgelockerten Stadtlandschaft mitsamt dem Ausbau zur autogerechten Stadt. Lässt nicht unerwähnt, dass sogar schon der »Spiegel« im Juni 1959 vom »Wunder von Hannover« berichtet hat. Der vielbeachtete Artikel mit Hillebrecht auf der Titelseite habe ihn zwar zur Weißglut gebracht, aber auch eine gewisse Bewunderung hervorgerufen.

Und das eigene Architekturbüro – drittes Schlachtfeld – müsse auch noch »unter Dampf« gehalten werden. Das alles erschöpfe ihn sehr, als ehemaliger Offizier komme ein Aufgeben jedoch nicht in Betracht. Aber er lege – um sich ganz auf die neue Aufgabe konzentrieren zu können – sämtliche Ämter im BDA nieder. Punkt. Verständnisvolles Schweigen in der Runde, die alsbald das Lokal etwas ratlos verlässt.

Einige Monate später erhält Lindau einen Anruf aus dem federführenden Wirtschaftsministerium: Die Überarbeitung des Gesetzestextes sei abgeschlossen und an die betroffenen Ressortminister zwecks Abstimmung übersandt. Alle Änderungswünsche der Architektenverbände seien berücksichtigt.

Ende September 1968, nach entsprechendem Kabinettsbeschluss, wird das Gesetz im Landtag als Regierungsvorlage eingebracht. Lindau, hocherfreut, lädt die führenden Verbandsvertreter zur Unterrichtung ins Operncafé ein. Dort erwartet sie eine handfeste Überraschung. Bei aller Beschäftigung mit sich selbst hatte die Architektenschaft vergessen, dass Studenten auch in Hannover gegen das Establishment rebellieren. Mit anarchischem Humor stürmt eine SDS-Truppe das gediegene Café. Die Revoluzzer kredenzen den Gästen Kaffee und Kuchen, den sie zuvor auf anderen Tischen abgeräumt hatten. Einige ältere Herrschaften echauffierten sich über »die Gammler, sollen sich gefälligst die Haare schneiden lassen und benehmen«. Lindau behält in dem Chaos die Nerven, versucht, die Gemüter zu beruhigen. Steht auf, schaut zufällig aus dem Fenster, sieht Hillebrecht kommen. Jetzt heißt es, ja Haltung bewahren.

Anmerkung des Autors: Diese Kolumne beruht in Teilen auf der Wiedergabe von »Erinnerungen eines neunzigjährigen hannoverschen Architekten« aus dem Buch von Friedrich Lindau »Architektur und Stadt«.

Aufbruch mit Rückzug

1968 Vor Friedrich Lindaus Augen erscheint Rudolf Hillebrecht wie eine Fata - фото 6

1968. Vor Friedrich Lindaus Augen erscheint Rudolf Hillebrecht wie eine Fata Morgana. Die Szene im hannoverschen Operncafé ist irreal. Während der Stadtbaurat munter die Eingangstür durchschreitet, und sich wundert, wie Ordnungshüter die »revoltierende« Studenten-Spaßtruppe – »diese Anarchisten«, wie ihnen von empörten Gästen nachgerufen wird – aus der Ausgangstür hinausdrängt, kommt ihm ein irritierter Friedrich Lindau entgegen. Gut gelaunt begibt sich Hillebrecht – schütteres Haar, schwere Hornbrille, knotenlos gebundene Krawatte – an den Tisch der Verbandsvertreter. Wolle mal einen »Vorschlag zur Güte« machen: Ob sich die Architektenschaft, wenn sie denn eine Architektenkammer zustande brächte, dazu durchringen könne, fortan kooperativ im Sinne der Stadtbaukultur mit ihm zusammenzuarbeiten? Das heiße aber auch, seine Entscheidungen zu akzeptieren und nicht immerzu »zu nörgeln«. Er wünsche noch gute Gespräche. Verabschiedet sich freundlich und schreitet von dannen. Die Runde ist sprachlos, Lindau konsterniert.

In den folgenden Monaten verdichten sich die Bemühungen der Architektenschaft zu einem berufsständischen Durchbruch auf der politischen Ebene. Am 28. Januar 1970 ist es so weit. Nasskaltes Wetter, zeitweise Schneeregen. Landtagssitzung. Beschlussfassung des Architektengesetzes. Ein großer, strahlender Sonnentag für den Berufsstand. Nach vorausgegangenen Lesungen und Änderungsanträgen wird das Gesetz verabschiedet, es tritt am 1. April 1970 in Kraft.

Aber Friedrich Lindau hadert mit sich und der Situation. Will nicht mehr antreten. Denn nun muss die neue Kammer organisiert und strukturiert werden. Verschlingt alles viel Kraft. Er findet kaum noch die nötige Zeit, sich um sein Architekturbüro zu kümmern. Hinzu treten innerhalb der Verbände oppositionelle Haltungen zutage, denen er sich entgegenstemmen muss. Er lässt sich aber umstimmen, als er erfährt, dass das Wirtschaftsministerium ihn nicht nur in die vorläufige Vertreterversammlung berufen will, sondern ihn auch als ersten Präsidenten der Architektenkammer Niedersachsen sieht.

Als Lindau dann am 5. Mai den großen Sitzungssaal des Ministeriums im ehemaligen Wangenheim Palais an Hannovers Friedrichswall erwartungsvoll betritt und die Kollegen sowie das große Presseaufgebot mit Rundfunk und Fernsehen wahrnimmt, »ergebe ich mich in mein Schicksaal«. In der ersten Sitzung der 25-köpfigen Vertreterversammlung wird Friedrich Lindau dann ohne Gegenkandidaten vorgeschlagen und einstimmig zum ersten Präsidenten der neugegründeten Architektenkammer Niedersachsen gewählt. Die Tätigkeit beginnt und macht ihm Freude trotz mancher »Nackenschläge«.

Die vorläufige, vom Ministerium berufene Vertreterversammlung muss per Gesetz innerhalb Jahresfrist durch eine gewählte ersetzt werden. Aufgrund der hohen Anzahl der zwischenzeitlich in die Mitgliederliste eingetragenen Architekten besteht nunmehr die Vertreterversammlung aus 69 statt bisher 25 Mitgliedern. Lindau wird »mit Mehrheit« in seinem Amt bestätigt, scheidet dann aber nach der Neuwahl 1975 aus dem Vorstand aus und widmet sich wieder ganz dem Architekturbüro.

Die Zeit vor und nach Gründung der Kammer muss äußerst arbeitsintensiv, aufreibend und voller Unwägbarkeiten gewesen sein. Mit etwas Weltuntergangsstimmung wie beispielsweise 1973, als Lindau seinen Tätigkeitsbericht mit »Schwanengesang« überschreibt: »Für viele Architekten ist das Ende des Berufsstandes gekommen«, lautet sein erster Satz. Die Gründe für die existenzielle Bedrohung sieht Lindau zum einen in der ständig steigenden Zahl von »Bauträgergesellschaften« und »Totalunternehmern«, die die Architekten in eine Randrolle drängen. Hinzu kommen eine Phase der Rezession in der Wirtschaft allgemein und restriktive Maßnahmen auf dem Bausektor. Viele Architekten seien daher gezwungen, ihre Selbstständigkeit aufzugeben oder Mitarbeiter zu entlassen. Das alles belastet Lindau sehr, zumal auch sein Büro von der misslichen Lage betroffen ist.

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