Der erste Teil ist die Eröffnung. Sie teilen dem Publikum den Inhalt Ihrer Rede mit.
Erster Teil: Eröffnung
Beispiel: »Vielen Dank, dass Sie heute hier sind. In den nächsten Minuten möchte ich Ihnen von den drei Problemen erzählen, mit denen unsere Branche aktuell konfrontiert ist, und von unseren Maßnahmen, um diese Probleme in den nächsten Monaten in Chancen umzuwandeln.«
Diese Eröffnung legt den Rahmen fest, bereitet die Zuhörer geistig vor und stellt die Weichen für Ihre Rede.
Zweiter Teil: Inhalte
Der zweite Teil besteht darin, ihnen mitzuteilen, was Sie in der Eröffnung versprochen haben. Dieser kann aus einem, zwei oder drei Unterpunkten bestehen. Wenn es sich um eine kurze Rede handelt, sollte sie maximal drei sorgfältig ausgearbeitete Schlüsselaspekte enthalten.
Beispiel: »Wir sehen einem verschärften Wettbewerb entgegen, schrumpfenden Gewinnspannen und sich verändernden Kundenanforderungen. Lassen Sie uns diese der Reihenfolge nach betrachten und Möglichkeiten dagegenzusteuern erörtern.«
Dritter Teil: Zusammenfassung
Der dritte Teil der Rede ist eine Zusammenfassung. Sie sollten niemals von Ihren Zuhörern erwarten, dass sie alles verstehen beziehungsweise sich alles umgehend merken können. Das Zusammenfassen und Wiederholen der wichtigsten Aussagen ist für das Publikum immer hilfreich.
Beispiel: »Zusammenfassend ist zu sagen, dass wir die Qualität unserer Kundenangebote und die Liefergeschwindigkeit erhöhen müssen, um angemessen auf den erhöhten Wettbewerbsdruck zu reagieren. Den schrumpfenden Märkten sollten wir die Erschließung neuer Märkte und die Ausweitung des Angebots entgegensetzen, um neue Kunden anzuziehen. Um mit sich verändernden Kundenwünschen umzugehen, müssen wir Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die unsere Kunden heute wollen, statt anzubieten, was sie bis gestern wollten. Mit unserem gemeinsamen Engagement für diese drei Ziele werden wir nicht nur überleben, sondern Vorreiter in spannenden Zeiten sein. Vielen Dank.«
Sie haben einen Zweck zu erfüllen
Peggy Noonan, die als Redenschreiberin für Ronald Reagan gearbeitet hat, hat mal gesagt: »Jede Rede hat einen Zweck zu erfüllen.« Bevor Sie eine Rede halten, müssen Sie wissen, worauf sie am Ende hinauslaufen soll.
Was soll das Publikum tun?
Legen Sie fest, welchen Zweck Sie mit Ihrer Rede verfolgen. Wie sollen Ihre Zuhörer nach der Rede auf folgende Frage antworten: »An welche Aussagen können Sie sich besonders gut erinnern und was werden Sie nun anders machen?«
Achten Sie bei der Planung Ihres Vortrags darauf, dass alles, was Sie sagen, von der Eröffnung über den Hauptteil bis hin zum Schlusssatz, direkt auf das Erreichen dieses Zwecks ausgerichtet ist.
Wenn ich mit einem Firmenkunden arbeite, stelle ich zunächst meine »Zielfrage«: Ich frage ihn, warum er mich eingeladen hat, eine Rede zu halten, und welche Ziele ich beim Publikum erreichen soll. Wir sprechen darüber, wie das Publikum nach der Rede oder des Seminars denken, fühlen und handeln soll, und treffen eine Vereinbarung. Ich stelle dann den gesamten Vortrag oder das gesamte Seminar darauf ab, dass wir genau diese Ziele erreichen. Sie können das Gleiche tun.
Der komplexe Aufbau einer Rede
Acht Teile
Bei der Konzeption einer längeren Rede können Sie auf eine komplexere Gliederung zurückgreifen. Sie umfasst acht Teile.
Der erste Teil ist die Eröffnung. Sinn und Zweck einer Eröffnung ist es, die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen, Erwartungen aufzubauen und den Fokus auf den Redner zu lenken. Ohne aufmerksame Zuhörer ist jede Rede sinnlos.
Der zweite Teil ist die Einleitung. An dieser Stelle erklären Sie Ihren Zuhörern, was sie zu erwarten haben und warum es wichtig ist, Ihnen zuzuhören.
Im dritten Teil tragen Sie Ihren ersten Hauptgedanken vor. Damit leiten Sie den Hauptteil Ihrer Rede ein. Ihr erster Stichpunkt setzt den Rahmen. Sie beginnen nun mit der Darstellung dessen, was Sie eingangs angekündigt haben.
Den vierten Teil einer Rede bildet die Überleitung zum nächsten Punkt. Sie müssen klar herausstellen, dass Sie mit dem ersten Hauptgedanken fertig sind und nun den nächsten Punkt thematisieren. Dies ist an und für sich schon eine Kunst.
Der fünfte Teil Ihrer Rede legt den zweiten Hauptgedanken dar. Dieser sollte logisch an Ihren ersten Hauptgedanken anknüpfen.
Der sechste Teil Ihrer Rede ist erneut eine Überleitung. Hier kommunizieren Sie wiederum klar, dass Sie mit dem nächsten Punkt beginnen.
Im siebten Teil Ihrer Rede erläutern Sie den dritten Hauptgedanken, der selbstverständlich an die beiden ersten Hauptgedanken anknüpft und Sie langsam zum Ende Ihrer Rede führt.
Der achte Teil dieser komplexeren Struktur besteht aus Zusammenfassung, Fazit und Handlungsaufruf.
EXKURS 2
Der Aufbau einer Rede
Teil 1: Die Eröffnung
Mit einem guten Start ist die Schlacht schon halb gewonnen.
Bevor Sie mit Ihrer Rede anfangen, gibt es zumeist eine unsichtbare Kluft zwischen Ihnen und dem Publikum. Diese muss überbrückt werden. Die wenigen ruhigen Minuten zu Beginn geben den Zuhörern die Chance, einen Zugang zu Ihnen zu finden … Sie stellen sich schnell auf Ihre Stimme, Ihre Erscheinung, Ihre Gesten und Ihre Ausdrucksweise ein.
Akzeptanz ist der Schlüssel … und der allerbeste Weg, akzeptiert zu werden, ist zu lächeln – besonders in den ersten Sekunden. Wenn Sie sich außerdem schon einmal für das Kommen der Zuhörer bedanken, drücken Sie damit Ihre Wertschätzung für Ihr Publikum aus. Ein guter Beginn muss folgende Ziele erreichen:
© Scheelen/Buttler
Ein sanfter Beginn (der »Aufhänger«) gibt Ihnen Zeit, sich aufzuwärmen: mögliches Lampenfieber zu überwinden, Ihre Stimmbänder zu lockern, Ton, Rhythmus und Tempo Ihres Vortrags festzulegen und das richtige Stimmvolumen für den Raum und Ihr Publikum zu finden (die Akustik kann in einem vollen Raum stark variieren).
»Aufhänger« fördern die Aufmerksamkeit
Ebenso wie es zahlreiche Ansätze gibt, eine Veranstaltung je nach persönlichem Stil, Publikum, Situation und Zweck zu eröffnen, gibt es auch viele Möglichkeiten, eine professionelle Präsentation zu beginnen. Hier ein paar Beispiele:
Zitate
Ein gutes Zitat eignet sich hervorragend, um die Aufmerksamkeit zu fokussieren und auf das Thema zu lenken. Wer eine Präsentation über Verkaufs- und Geschäftsentwicklung einleiten möchte, kann beispielsweise auf folgendes Zitat zurückgreifen: »Nichts passiert innerhalb einer Organisation, bis ein Verkauf stattfindet.«
Die drei Kardinalregeln für die Verwendung von Zitaten sind: Qualität, Originalität und Relevanz.
Sparsam verwendet, würzen Zitate eine Rede und erhöhen ihren Wert. Exzessiver Gebrauch verringert ihn.
Statistiken
»Achtundfünfzig Prozent aller in Irland eröffneten Geschäfte schließen innerhalb von fünf Jahren.«
Rhetorische Fragen
»Wie viele von Ihnen möchten ihr Einkommen innerhalb der nächsten zwei Jahre verdoppeln?«
Provokante Statements
»Heutzutage ist jeder Arbeitnehmer selbstständig. Was bedeutet das genau?«
Lebensnahe Situationen zeichnen
»Irland ist nicht mehr auf die Landwirtschaft ausgerichtet. Zweiundsiebzig Prozent aller Arbeitnehmer arbeiten im Dienstleistungssektor.«
Das gesamte Publikum (früh) mit einbeziehen
»Können Sie mir bitte hier mit einem Handzeichen helfen?« (Präsentator hebt den Arm.) – »Wer von Ihnen kennt jemanden, der innerhalb der letzten drei Jahre ›überflüssig‹ geworden ist? Wer kennt jemanden, der seinen Job infolge von Rationalisierungsmaßnahmen oder Firmeninsolvenzen verloren hat?«
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