Briefe
über
den
Yoga
Sri Aurobindo
Briefe über den Yoga
Gesamtausgabe
Sri Aurobindo
SRI AUROBINDO
DIGITAL EDITION
Copyright 2020
AURO MEDIA
Verlag und Fachbuchhandel
Wilfried Schuh
www.auro.media
www.sriaurobindo.center
eBook Design
SRI AUROBINDO DIGITAL EDITION
Deutschland, Berchtesgaden
Briefe über den YogaGesamtausgabe Sri AurobindoAutorisierte deutsche Übersetzung: Elisabeth Beck 1. Aufl. 2020 ISBN 978-3-96387-058-3
© Fotos und Textauszüge Sri Aurobindos und der Mutter:
Sri Aurobindo Ashram Trust
Puducherry, Indien
Inhaltsverzeichnis Titelseite Briefe über den Yoga Gesamtausgabe Sri Aurobindo SRI AUROBINDO DIGITAL EDITION
Copyright Copyright 2020 AURO MEDIA Verlag und Fachbuchhandel Wilfried Schuh www.auro.media www.sriaurobindo.center eBook Design SRI AUROBINDO DIGITAL EDITION Deutschland, Berchtesgaden Briefe über den YogaGesamtausgabe Sri Aurobindo Autorisierte deutsche Übersetzung: Elisabeth Beck 1. Aufl. 2020 ISBN 978-3-96387-058-3 © Fotos und Textauszüge Sri Aurobindos und der Mutter: Sri Aurobindo Ashram Trust Puducherry, Indien
I. INTEGRALER YOGA UND ANDERE WEGE Teil I
1. Die supramentale Evolution 2. Integraler Yoga und andere WegeShankara und Mayavada Buddhismus Die Gita Tantrismus und Okkultismus Vishnuismus Integraler Yoga 3. Religion, Moral, Idealismus und Yoga 4. Vernunft, Wissenschaft und Yoga 5. Die Ebenen und Teile des WesensBewusstsein Sachchidananda Supramental – Obermental Jivatman (Zentrales Wesen) Die Seele und das seelische Wesen Das innere Wesen und das wahre Wesen Das umhüllende (environmental) Bewusstsein Das kosmische Bewusstsein Das Mental Das vitale Wesen (Das Vital) Das Physische Bewusstsein, das Physische Mental Das Unterbewusste, das Unbewusste Die Zentren 6. Die göttlichen und die feindlichen MächteDie Götter Die Asuras 7. Der Sinn des Avatars 8. Wiedergeburt 9. Schicksal und freier Wille, Karma, Vererbung usw.Schicksal und freier Wille Unsichtbare Kräfte Das Opfer Gewalt und Nicht-Gewalt Zeitgefühl Größe Pflanzen und Tiere Humor II. DIE SADHANA 1. Das Ziel des Integralen Yoga 2. Die synthetische Methode und der Integrale Yoga 3. Die Grundvoraussetzungen des PfadesAllgemeines Wahrhaftigkeit Streben Glaube Hingabe und Bemühung Gnade Guru Beharrlichkeit 4. Die Grundlage der SadhanaDas ruhige Mental Stille, Ruhe und Schweigen Friede Gleichmut 5. Sadhana durch ArbeitKarma-Yoga Die Göttliche Arbeit Das doppelte Bewusstsein bei der Arbeit Das Sich-Öffnen für die Kraft Das Wirken der Kraft bei der Arbeit Die Einmischung des Mentals Die Läuterung durch die Arbeit Ordnung und Disziplin bei der Arbeit Die richtige Handhabung der Dinge 6. Sadhana durch MeditationMeditation und Konzentration Der Samadhi-Zustand Japa und Mantra 7. Sadhana durch Liebe und HingabeDie Göttliche und die menschliche Liebe Bhakti und Anbetung Bhakti-Emotion Bhakti und Glaube 8. Menschliche Beziehungen im YogaLiebe, Freundschaft und Wohlwollen Der Umgang mit anderen Der Wunsch zu helfen Vitaler Austausch 9. Sadhana im Ashram und außerhalb des AshramsDer Ashram Die Arbeit im Ashram Die Sadhaks des Ashrams Regel und Disziplin im Ashram Die Rückkehr in das Welt-Leben Sadhana im Leben der Welt III. ERFAHRUNG UND VERWIRKLICHUNG 1. Erfahrung und Verwirklichung 2. Visionen und Symbole 3. Erfahrungen des inneren und des kosmischen Bewusstseins IV. DIE UMWANDLUNG 1. Die dreifache Umwandlung: die Seelische – die Spirituelle – die Supramentale 2. Die Umwandlung des Mentals 3. Die Umwandlung des Vitals 4. Die Umwandlung des Physischen 5. Die Umwandlung des Unterbewussten und Unbewussten 6. Die Schwierigkeiten des Pfades 7. Der Widerstand der feindlichen Kräfte ANHANG Zu den Briefen Sri Aurobindos – Elisabeth Beck Briefwechsel mit Sri Aurobindo – Nirodbaran Erläuterungen zum Glossar Glossar ZeittafelGuide Cover Inhaltsverzeichnis Start
Teil I
Sri Aurobindo
Das Göttliche gibt sich jenen, die sich rückhaltlos und in ihrem ganzen Wesen dem Göttlichen geben. Für sie die Ruhe, das Licht, die Macht, die Seligkeit, die Freiheit, die Weite, die Gipfel der Erkenntnis, die Meere des Ananda. — Sri Aurobindo
* * *
1. Kapitel
Die supramentale Evolution
Es gab Zeiten, in denen das Suchen nach spiritueller Verwirklichung zumindest in gewissen Zivilisationen intensiver und weiter verbreitet war als heutzutage oder als es allgemein in der Welt während der letzten Jahrhunderte gewesen ist. Die Kurve scheint jetzt den Beginn einer neuen Wende des Suchens zu bezeichnen, welches das in der Vergangenheit Erreichte zum Ausgangspunkt nimmt und dies auf eine größere Zukunft überträgt. Doch immer, selbst im vedischen Zeitalter oder in Ägypten, war spirituelle Vollendung oder okkultes Wissen den wenigen vorbehalten und nicht in der Masse der Menschheit verbreitet. Die Masse der Menschheit entwickelt sich langsam, sie enthält alle Stadien der Evolution vom materiellen und vitalen bis hin zum mentalen Menschen. Eine kleine Minderheit ist über die Schranken hinaus vorgestoßen, hat die Pforten zum okkulten und spirituellen Wissen geöffnet und die Aufwärtsbewegung der Evolution jenseits des mentalen Menschen in das spirituelle und supramentale Wesen vorbereitet. Es gab Zeiten, in denen diese Minderheit großen Einfluss ausübte – wie im vedischen Indien, in Ägypten oder gemäß der Überlieferung in Atlantis –, die Kultur eines Volkes bestimmte und ihm eine stark spirituelle und okkulte Prägung gab; in anderen Zeiten hielt diese Minderheit sich in ihren geheimen Schulen oder Orden abseits und beeinflusste nicht mehr unmittelbar eine Kultur, die in materielle Unwissenheit oder in Chaos und Finsternis gesunken war oder die harte äußere Aufklärung suchte, die spirituelles Wissen ablehnt.
Die Zyklen der Evolution sind immer aufwärts gerichtet, sie steigen jedoch nicht in gerader Linie auf. Man gewinnt daher den Eindruck einer Reihe von Aufwärts- und Abwärtsbewegungen, doch das Wesentliche, das eine Evolution erreicht, wird bewahrt und taucht in neuen Formen, die dem neuen Zeitalter entsprechen, wieder auf, selbst wenn es eine Zeitlang unsichtbar war. Die Schöpfung ist alle Stufen des Seins vom Supramental bis zur Materie herabgekommen und hat auf jeder eine Welt errichtet, eine Herrschaft, eine Ebene oder Ordnung, die jener Stufe entsprach. Bei der Erschaffung unserer stofflichen Welt stürzte dieses herabkommende Bewusstsein in eine scheinbare Unbewusstheit und tauchte aus dieser wieder empor, Stufe um Stufe, bis es seine höchsten spirituellen und supramentalen Höhen wiedergewinnen und deren Mächte hier in der Materie manifestieren wird. Doch ein verdecktes Bewusstsein wirkt sogar in der Unbewusstheit, und zwar gleichsam über eine involvierte und verborgene Intuition, die diesem Bewusstsein eigen ist. In jedem Stadium der Materie, in jedem Stadium des Lebens wirkt diese Intuition entsprechend dem jeweiligen Stadium; sie arbeitet sozusagen hinter dem Schleier und stützt und kräftigt die unmittelbaren Erfordernisse der schöpferischen Kraft. Es gibt eine Intuition in der Materie, die das Wirken der stofflichen Welt vom Elektron bis zur Sonne und den Planeten sowie deren Aufbau aufrechterhält. Es gibt eine Intuition im Leben, die auf ähnliche Weise das Spiel und die Entwicklung des Lebens in der Materie stützt und lenkt, bis es für die mentale Evolution bereit ist, deren Träger der Mensch ist. Auch im Menschen folgt die Schöpfung dem gleichen aufwärts gerichteten Vorgang – und die innere Intuition entfaltet sich seiner Entwicklungsstufe entsprechend. Selbst der präzise Intellekt des Wissenschaftlers, der dazu neigt, ein gesondertes Dasein oder die Überlegenheit der Intuition zu leugnen, kann nicht wirklich vorankommen, wenn hinter ihm nicht die mentale Intuition steht, die ihn befähigt, einen Schritt weiter zu gehen oder zu erspüren, was zu geschehen hat. Intuition steht also am Beginn der Dinge, in ihrer Mitte und an ihrem Ende.
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