Während die Hinterlader montiert wurden, unternahm Don Juan einen Rundgang durch den Hafen und suchte jedes einzelne Schiff auf.
„Ich brauche Freiwillige“, sagte er zu den Kapitänen. „Geben Sie das an Ihre Mannschaft weiter. Ich brauche Männer, die nicht nur gute Seeleute sind, sondern auch mit Waffen umgehen können. Es gilt, eine Jagd auf die letzten Piraten der Catalina-Horde zu veranstalten.“
Binnen kurzer Zeit hatte er das Ziel erreicht. Acht Freiwillige meldeten sich bei ihm und ließen sich in eine rasch entworfene Musterrolle eintragen. Sie waren handfeste Kerle. Jeder versicherte Don Juan, daß er nicht nur sein seemännisches Handwerk verstände, sondern auch an den Einsatz von Handfeuerwaffen und Kanonen gewöhnt wäre.
Von den acht Männern fiel Don Juan besonders ein Sechs-Fuß-Riese mit kantigem Gesicht, blauen Augen und einem energischen Kinn auf. Er gab seinen Namen als Ramón Vigil, seinen Beruf als Bootsmann an, und er entpuppte sich als ein blonder Katalonier, dessen Vorfahren unter den Goten zu suchen sein mußten, wie Don Juan vermutete.
„Señor“, sagte er. „Man muß diesen Schnapphähnen das Handwerk legen, und zwar gründlich. Ich bin bereit, dafür alles zu riskieren. Was Sie auch befehlen – ich gehe durchs Feuer, wenn’s sein muß. Ich habe gesehen, wie die Hunde sich aufgeführt haben. Sie verschonen weder Frauen noch Kinder. Für solche Dreckskerle darf es kein Erbarmen geben.“
„Deshalb haben Sie sich freiwillig gemeldet?“
„Ja, Señor.“
„Gut. Ich erteile Ihnen die Vollmacht, sich an den Hafenkapitän zu wenden. Besorgen Sie in den verschiedenen Arsenalen Waffen, Proviant und alles, was wir an Ausrüstung für einen Ausflug zu den Sabana-Inseln brauchen.“
„Ja, Señor. Es wird eine feine, unterhaltsame Reise, schätze ich.“
Don Juan stellte ihm ein Schreiben aus, mit dem sich der Riese auf den Weg zum Hafenkapitän begab. Dieser Ramón Vigil war Don Juan auf Anhieb sympathisch. Er war aber auch sicher, daß er sich auf die sieben anderen verlassen konnte.
Plötzlich hatte er einen Einfall. Er überließ es seinen Männern, die Einmast-Schaluppe auszurüsten, und schritt über den Kai zu dem Gebäude, in dem er sich zuletzt unter höchst dramatischen Umständen aufgehalten hatte – Arne von Manteuffels Handelshaus.
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