„Ich bin ein Foul – aber ich kann es hier nicht ändern. Ich werde zurückfahren und sie suchen.
Weißt du, ich kann dieses Mädchen einfach nicht vergessen. Sie war so anders, einfühlsam, herzlich, einfach anders…Ich muss sie finden.“
„Das wird nicht ganz einfach sein. Bangkok ist eine Millionenstadt.“
„Ja, das stimmt. Aber ich muss etwas unternehmen. Sie wird hier nicht an meiner Türe klingeln. Ich werde, ich muss sie finden.“
„Das ist der einzige und richtige Weg. Du musst von dir überzeugt sein. Dann wirst du dein Ziel erreichen. Ich würde dir gerne dabei helfen.“
„Das Zuhören und deine Zuversicht helfen mir schon. Nun werde ich ein Ticket kaufen und nach Thailand fliegen. Bis jetzt habe ich auf ein Schiff gewartet. Nun habe ich die Entscheidung gefunden.“
„Das ist deine innere Stimme, Ralf.“
Dabei lächelt er vor sich hin.
„Weißt du, Ralf, das Leben geht oft seltsame Wege. Als meine Frau gestorben war, fühlte ich mich verloren. Es gab Momente, da glaubte ich, alleine auf der Welt zu sein, allein mit meinem Schicksal, allein mit meiner Trauer. Alles schien mir sinnlos. Und ich glaubte, nur ich alleine hätte einen solchen Verlust erlitten. Meine Gedanken kreisten nur um mein Ego –
Doch plötzlich, nach einer Zeit des Sich-Selbst-Bemitleidens, funktionierte mein gesunder Menschenverstand wieder. Es ist wie ein Aufwachen aus einem tiefen, unruhigen Schlaf.
Bei einem Einkauf im Supermarkt fand ich eine kleine Anzeige an der Wand im Eingang. Nicht nur ein Inserat hängt dort, nein, es suchen viele Leute hier einen Job. Ich habe sie alle gelesen. Dann fiel mir dieses kleine Inserat mit nur wenigen Worten besonders auf. Ich notierte mir die Telefon Nummer.
Na ja, ein Anruf brachte mir diese junge Frau, von der ich erzählt habe. Sie hält meinen Haushalt in Ordnung. Ich habe mich sehr schnell an sie gewöhnt. Es ist eben so, dass eine Frau ein anderes Flair in die Wohnung und ins Dasein bringt. Sie könnte meine Tochter sein. Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich meinen Tag auf ihr Kommen ausgerichtet habe.
Eine aparte junge Frau, vielleicht eher noch ein Mädchen, wie gesagt, hübsch und jung, mit diesem anziehenden südlichen Charme. Blauschwarzes Haar und dunkle Augen. Eine tiefbraune Haut, anmutige Bewegungen, dabei einfühlsam und doch zurückhaltend. Meist trägt sie ein buntes, enges, langes Kleid. Während des Arbeitens schlüpft sie in Jeans. Beides kann sie gut tragen.
Ich bin ins Schwärmen geraten, sorry. Zu schade, dass ich so alt bin.“
Bei den letzten Worten ertönt ein dunkles, herzhaftes Lachen.
„Mein Herz gehört schon einer anderen Frau. Ansonsten könnte deine Beschreibung, oder besser gesagt, dein Schwärmen, meine Neugier wecken. Aber du weißt ja, zu spät.“
Nach einem köstlichen Eisbecher mit Früchten verabschieden sie sich. Etwas mehr als gute Bekannte, keine alten, aber neue Freunde sind sie geworden.
Ralf geht zum Bus, der ihn in die City bringen soll. Sein Weg führt in eine Travel Agency. Am Wochenende will er nach Bangkok fliegen. Den Rückflug lässt er offen, da er ja nicht weiß, wann, wo und ob er Ana Sue finden wird. An Letzteres möchte er nicht denken. Er wird sie finden.
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