Aleister Crowley und die westliche Esoterik
Herausgegeben und mit einer Einführung versehen von
HENRIK BOGDAN & MARTIN P. STARR
ALEISTER CROWLEY AND THE WESTERN ESOTERICISM,
FIRST EDITION was originally published in English in 2012.
This translation is published by arrangement with
Oxford University Press.
© Oxford University Press 2012
1. Auflage August 2014
Copyright © 2013 by Edition Roter Drache für die deutsche Ausgabe.
Edition Roter Drache, Holger Kliemannel, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel.
edition@roterdrache.org; www.roterdrache.org
Buch- und Umschlaggestaltung: Edition Roter Drache.
Titelbild: Aleister Crowley. Handcolorierte Version eines Titelbilds von Hector
Murchison, veröffentlicht in The Equinox , Volume 1, No. 10 (London, 1913).
Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Brady McNamara.
Übersetzung aus dem Englischen: Christine Mey.
Korrektorat: Dr. phil. Baal Müller.
Hergestellt in Deutschland.
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014
Alle Rechte vorbehalten.
Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (auch auszugsweise) ohne die schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden.
ISBN 978-3-944180-50-2
Cover
Titel Aleister Crowley und die westliche Esoterik Herausgegeben und mit einer Einführung versehen von HENRIK BOGDAN & MARTIN P. STARR
Impressum ALEISTER CROWLEY AND THE WESTERN ESOTERICISM, FIRST EDITION was originally published in English in 2012. This translation is published by arrangement with Oxford University Press. © Oxford University Press 2012 1. Auflage August 2014 Copyright © 2013 by Edition Roter Drache für die deutsche Ausgabe. Edition Roter Drache, Holger Kliemannel, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel. edition@roterdrache.org ; www.roterdrache.org Buch- und Umschlaggestaltung: Edition Roter Drache. Titelbild: Aleister Crowley. Handcolorierte Version eines Titelbilds von Hector Murchison, veröffentlicht in The Equinox , Volume 1, No. 10 (London, 1913). Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Brady McNamara. Übersetzung aus dem Englischen: Christine Mey. Korrektorat: Dr. phil. Baal Müller. Hergestellt in Deutschland. 1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014 Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (auch auszugsweise) ohne die schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden. ISBN 978-3-944180-50-2
Vorwort LICHT IN DEN UNTERGRUND BRINGEN
WOUTER J. HANEGRAAFF
Kapitel 1 EINLEITUNG
HENRIK BOGDAN & MARTIN P. STARR
Kapitel 2 DER HEXENMEISTER UND SEIN LEHRLING
Aleister Crowley und die magische Erkundung der edwardianischen Subjektivität
ALEX OWEN
Kapitel 3 DIE VIELFALT MAGISCHER ERFAHRUNG
Aleister Crowleys Betrachtung okkulter Praktiken
MARCO PASI
Kapitel 4 DIE GEBURT EINES NEUEN ÄONS
Dispensationalismus und Millenarismus in der thelemischen Tradition
HENRIK BOGDAN
Kapitel 5 DAS GROSSE TIER ALS TANTRISCHER HELD
Die Rolle von Yoga und Tantra in Crowleys Magick
GORDAN DJURDJEVIC
Kapitel 6 WISSEN ÜBER GENERATIONEN HINAUS
Der gesellschaftliche und literarische Hintergrund von Aleister Crowleys Magick
RICHARD KACZYNSKI
Kapitel 7 ALEISTER CROWLEY UND DIE YEZIDEN
TOBIAS CHURTON
Kapitel 8 EXTASEN DES TIERES
Phaidros’ Furores in den Riten und Schriften Aleister Crowleys
MATTHEW D. ROGERS
Kapitel 9 ALEISTER CROWLEY – EIN FREIMAURER?!
MARTIN P. STARR
Kapitel 10 „DER EINE GEDANKE, DER NICHT UNWAHR WAR“
Aleister Crowley und A. E. Waite
ROBERT A. GILBERT
Kapitel 11 DAS TIER UND DER PROPHET
Aleister Crowleys Faszination für Joseph Smith
MASSIMO INTROVIGANE
Kapitel 12 CROWLEY UND WICCA
RONALD HUTTON
Kapitel 13 DURCH DEN SPIEGEL DER HEXE
Aleister Crowleys Magick und Rosaleen Nortons Hexenkunst
KEITH RICHMOND
Kapitel 14 OKKULTE WURZELN VON SCIENTOLOGY?
L. Ron Hubbard, Aleister Crowley und die Ursprünge einer umstrittenen neuen Religion
HUGH B. URBAN
Kapitel 15 SATAN UND DAS TIER
Aleister Crowleys Einflüsse im modernen Satanismus
ASBJØRN DYRENDAL
Anhang
DIE AUTOREN
Weitere Werke
Fußnoten
LICHT IN DEN UNTERGRUND BRINGEN
Wouter J. Hanegraaff
Westliche Esoterik wissenschaftlich zu untersuchen, ist etwa, als würde man Psychotherapie auf die Geistesgeschichte anwenden. Die erste Voraussetzung dafür ist, sich nicht mit oberflächlichen Erscheinungen zufrieden zu geben und nicht alles für bare Münze zu nehmen, was offizielle Berichte uns erzählen, sondern neugierig gerade auf das zu sein, was sie uns nicht erzählen wollen: das Vorhandensein unterirdischer Archive oder Gewölbe der Erinnerungen, in die wir all das verbannen, was wir nicht annehmen wollen, weil es zu sehr von unserem eigenen, idealisierten Selbstbild und von den Werten abweicht, die wir hochhalten. Die deutsche Sprache kennt einen schönen Ausdruck dafür: wir sprechen vom Okkulten auch als dem Untergrund des Abendlandes .1
Diese Archive unterdrückter Erinnerungen existieren nicht nur im metaphorischen, sondern auch im wörtlichen Sinn. Gelehrte der westlichen Esoterik verbringen viel Zeit damit – so hofft man jedenfalls! –, die Primärquellen des verschmähten Wissens zu studieren und zu analysieren: Bände, die in den Regalen der Bibliotheken verstauben, weil sie niemand mehr liest, Bücher und Handschriften von Autoren, die es nie geschafft haben, in den Kanon der anerkannten akademischen Literatur aufgenommen zu werden, oder die irgendwann wieder aus diesem heraus gefallen sind, usw. Eine solche Forschung mag wie eine Jagd nach vergessenen Schätzen anmuten, und tatsächlich warten, vergraben unter dem zahlreichen Material, das die Zeit nicht überdauert hat, wahre Juwelen darauf, entdeckt zu werden; mit etwas Glück stößt man auf tief schürfende Denker und auf Texte von hoher Qualität, die niemals dem Vergessen hätten anheim fallen sollen, und die allein aufgrund des ihnen innewohnenden Wertes verdienen, wiederentdeckt zu werden. Dieses Hoffen auf spannende Entdeckungen ist wohl jedem schaffenden Historiker vertraut, doch im Fall der westlichen Esoterik geht es um mehr. Der Untergrund des Abendlandes verfügt über eine strukturelle Logik: es handelt sich keineswegs um eine zufällige Ansammlung von auf der Strecke gebliebenem Wissen, sondern um einen Speicher, dessen Inhalt die Schattenseite unserer eigenen, offiziellen Identität repräsentiert, mit der wir uns näher beschäftigen müssen, wenn wir uns selbst besser verstehen wollen.
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