Die Farbe der Knöpfe sollte mit der des Anzuges harmonieren. Knöpfe aus natürlichen Materialien sind zu bevorzugen. Auch hierbei wählen Sie den Farbton mit der größtmöglichen Ähnlichkeit zur Farbe des Stoffes.
Sehr leichte Stoffe werden zwar allenthalben als das Nonplusultra angepriesen, sie sind jedoch, was Passform und Haltbarkeit anbelangt, den mittelschweren bis schweren Stoffqualitäten unterlegen. Auch an warmen Tagen ist ein mittelschwerer Stoff in einer offenporigen Webart durchaus tragbar. Vergessen Sie die viel gepriesene Superzahl. Entscheidend für einen hochwertigen Eindruck sind Textur und Schwere des Materials. Sollten Sie befürchten, in Ihrem Anzug im Sommer zu überhitzen, dann wählen Sie einen nur zur Hälfte oder ungefütterten Anzug, wie Italiener ihn gerne tragen.
Die meisten Anzugträger sitzen heutzutage nicht mehr in schlecht geheizten Büros. Ein Anzug mit einer wärmenden Weste ist daher eigentlich nicht notwendig. Doch ist ein dreiteiliger Anzug einfach sehr elegant. Da die Weste nur einen geringen Anteil an den Gesamtkosten eines Anzuges hat, lohnt sich die Anschaffung in der Regel. Wenn Ihnen die Weste dann doch mal zu viel sein sollte, können Sie das gute Stück auch im Schrank hängen lassen und den Anzug als Zweiteiler tragen. Tragen Sie eine Weste, ist es ein Zeichen guten Stils, deren untersten Knopf nicht zu schließen.
Bei keinem anderen Kleidungsstück Ihrer Garderobe entscheiden die richtigen Proportionen und die Wahl der Details so sehr über den Gesamteindruck wie beim Anzug. Als einfache Regel gilt: Kleine und beleibte Männer sollten versuchen, ihre Figur mit dem Anzug optisch zu strecken, während große und schlanke Männer einen Anzug wählen sollten, dessen Details die Körpergröße nicht noch zusätzlich betonen. Um den gewünschten Effekt zu erreichen, können Sie an verschiedenen „Stellschrauben“ drehen. Die beiden wichtigsten sind die Anzahl der Knöpfe am Jackett, die daraus resultierende Länge der Revers sowie Anzahl und Art der Jacketttaschen. Ein Jackett mit zwei Knöpfen hat ein längeres Revers als ein Dreiknopfjackett und streckt daher die Figur optisch. Schräg angesetzte Taschen betonen ebenfalls die Vertikale. Aufgesetzte und gerade angesetzte Taschen hingegen betonen horizontale Linien, sie sind daher eher für große Männer geeignet. Gleiches gilt auch für das kürzere Revers des Dreiknopfjacketts. Die vorgenannten Regeln können Ihnen als Hilfe beim Kauf des richtigen Anzugs dienen, sollten jedoch nicht Ihre Intuition behindern. Wählen Sie die Details, die Sie mögen und von denen Sie glauben, dass sie authentisch sind, und bemühen Sie die Regeln erst dann, wenn Sie sich beim Blick in den Spiegel nicht wohlfühlen.
Jackett mit zwei seitlichen Rückenschlitzen (Double Vent)
Jackett mit einem mittigen Rückenschlitz (Single Vent)
Einreihiges Jackett mit zwei Knöpfen und gerade angesetzten Taschen
Einreihiges Jackett mit zwei Knöpfen, schräg angesetzten Taschen und zusätzlicher „Ticket-Tasche“
Einreihiges Jackett mit drei Knöpfen und rollenden Revers
Einreihiges Jackett mit einem Knopf, schräg angesetzten Taschen und zusätzlicher „Ticket-Tasche“
Einreihiges Jackett mit drei Knöpfen, schräg angesetzten Taschen und zusätzlicher „Ticket-Tasche“
Doppelreihiges Jackett mit zweimal drei Knöpfen und gerade angesetzten Taschen
Die „roped shoulder“ im englischen Stil
Die natürliche Schulter im italienischen Stil
Fallende Revers (Step Lapel)
Steigende Revers (Peak Lapel)
Schalkragen (Shawl Collar)
Unabhängig von der Form des Revers, sollte der Hemdkragen das Revers stets um drei bis vier Zentimeter überragen.
Das Jackett hat die richtige Länge, wenn der Saum bis zur Daumenmitte reicht bzw. wenn er sich auf halber Länge zwischen dem Kragen und dem Hosensaum befindet. Die Manschette des Hemdes schaut mindestens einen Zentimerter aus dem Ärmel des Jacketts hervor. Die Weste sollte den Hosenbund immer überdecken. Sowohl bei der Weste wie auch beim Jackett bleibt der untere Knopf immer geöffnet.
——— Qualität erkennen
Die Qualität eines Anzuges zeigt sich in den Details. Sie sind für den guten oder eben schlechten Gesamteindruck des Anzuges verantwortlich. Ein maßgeschneiderter Anzug ist daher einem Konfektionsmodell bei weitem vorzuziehen, da sich jedes noch so kleine Detail so lange ändern und anpassen lässt, bis alles stimmig ist.
Ein Anzug von der Stange muss dennoch nicht zwangsläufig von schlechter Qualität sein. Viele Hersteller von Konfektionsanzügen versuchen mittlerweile, ebenjene Details aus der Maßfertigung zu übernehmen, die sich qualitätssteigernd auf das Produkt auswirken.
Damit Sie wissen, worauf es beim Anzugkauf ankommt, sollten Sie die folgenden Punkte berücksichtigen.
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