Das bedeutet: Je mehr Partner, Vertriebsmöglichkeiten, Lizenznehmer, desto höher fallen die Umsätze aus.
Wie muss ich mir das konkret vorstellen?
Betrachten wir doch einmal die Verwertung der Leistung eines Musikers: Nach seiner CD Aufnahme beginnt das Marketing durch die Tonträgerfirma. Eine gewisse Auflage wird erst einmal gepresst und in den Handel gebracht. Der Handel dient als Multiplikator für den Künstler und die Tonträgerfirma. Gleichzeitig sorgen öffentliche Auftritte, Konzerte, Engagements, Rundfunkpromotion sowie die Präsenz in TV Shows für die Verbreitung des Angebots. Dies alles sind weitere Multiplikatoren. Die Fans des Künstlers kaufen darauf seine neue CD und sorgen damit für Umsätze.
Nun kommt selbstverständlich auch der Bereich der sogenannten neuen Medien hinzu: Die großen Musikportale bieten Audio Downloads des Künstlers an. Bekannte Musikmagazine, Online Redaktionen, Radiostationen weisen auf diese Möglichkeiten hin und dienen wieder als Multiplikatoren. Das Produkt findet über unterschiedliche Wege zum Kunden, der über Multiplikatoren auf die neue CD aufmerksam wird. So können über zahlreiche Stationen viele potenzielle Kunden erreicht werden, ohne dass der Künstler damit etwas zu tun hat, oder dafür gesondert arbeiten muss.
Das Resultat: Es wird dauerhaft passives Einkommen für den Künstler in Form von Tantiemen durch die Tonträgerverkäufe -, Downloads - , Einsätze seiner Titel in Rundfunk und TV über die GEMA Ausschüttungen generiert. Jeder Download, jede verkaufte CD, jeder Einsatz der Titel im Rundfunk sorgt für anteilige Einnahmen. Das Produkt wird also vielfach verwertet. In diesem Fall gelingt es Künstlern unter Umständen, für viele Jahre Einnahmen aus dieser Arbeit zu erhalten, weil eben immer wieder Tonträger, auch in neuer Auflage (z.B. auf Samplern), verkauft werden, Titel des Künstlers immer wieder im Radio gespielt werden. Wenn dies international geschieht, vervielfacht sich das Resultat der eigenen Bemühungen. Deshalb erzielen weltweit bekannte Stars auch oft „gigantische“ Einkommen.
Anhand dieses Beispiels können Sie sich jetzt vielleicht vorstellen, welche Auswirkungen passives Einkommen haben kann. Einmal richtig in Gang gesetzt, kann ein solcher Einkommensstrom lange aufrecht erhalten werden. Die finanziellen Resultate eines „Big Deals“ (in unserem Beispiel etwa ein weltweiter Hit, ein sehr erfolgreiches Album des Künstlers) reicht in finanzieller Hinsicht oft für das ganze Leben aus.
Ohne die entscheidende Idee, den einzigartigen Geistesblitz ist passives Einkommen nicht zu erzielen. Am Anfang steht immer ein innovativer Gedanke, den es zu verfolgen gilt. Mit „gewöhnlichen“ Konzepten, Produkten kommt man nicht weit. Daher benötigt ein Initiator Zeit, Energie und Fachwissen in der jeweiligen Branche, um ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln, das lange Jahre erfolgreich sein kann, sowie ausreichend Potenzial im betreffenden Markt verspricht. Arbeiten Sie deshalb gründlich an ihrem Geschäftskonzept, bevor es öffentlich präsentiert wird.
Das Produkt, die Dienstleistung muss für eine Verbreitung, wie oben beschrieben, geeignet sein. Es kann sich also nicht um jeweils individuell angefertigte Güter, Aufträge handeln, sondern das Produkt sollte standardisiert, möglichst günstig hergestellt – und verkauft werden können. Nur immer gleiche Leistungen bzw. Produkte können ohne Probleme vielfach veräußert werden.
Welche Produkte kommen z.B. in Frage?
- Tonträger (CD, Kassetten)
- Medien (Printmedien, DVD)
- Downloads (Dateien)
- Verfahren zur Herstellung von Gütern
- Lizenzen zur Herstellung
- Konzepte zur Führung und dem Betrieb von Unternehmen, Shops
- Verwertung von Rechten, Ideen
- Geistige Leistungen, die auf Medien verbreitet werden
- Kunstwerke mit Lizenzen zum Druck, zur Anfertigung
- Kurse, Seminare, Lerneinheiten
Ideal sind Leistungen oder Produkte, die sich weltweit vermarkten lassen. In diesem Fall ist die Basis der möglichen Verbreitung sehr groß, was enorme Umsatzpotenziale ermöglicht. Nationale Grenzen sollten kein Hindernis für die Verwertung darstellen.
Zeitliche Voraussetzungen
Die Realisierung von passivem Einkommen ist nicht an zeitliche Vorgaben gebunden. Im Gegenteil: Die Zeit arbeitet oft für den Initiator, denn große passive Einkommensströme entstehen meistens erst eine Weile nach dem Start des Vorhabens. Ein Grund: Es dauert in der Regel eine gewisse Zeit, bis sich eine lohnende Verbreitung einstellt, die durch Vervielfachen der Verkäufe, Einsätze hervorgerufen wird. Mit der Zeit steigt also auch das passive Einkommen.
Räumliche Voraussetzungen
Passives Einkommen kann überall auf der Welt realisiert werden. Eine räumliche Einschränkung ist nicht anzuraten, es sei denn, dass es sich um spezielle Produkte oder Leistungen für nationale Märkte handelt.
Ansonsten sind räumliche Beschränkungen eher von Nachteil. Schließlich sollte das Ziel der möglichen Verbreitung eigener Bemühungen weit gesteckt werden. Einschränkungen sollten daher in der Planung erst einmal keine Rolle spielen. Nehmen wir als Beispiel eine neue Software, die beim Einsatz vielen Firmen Vorteile ermöglicht. Hier gilt: Der weltweite Verkauf sollte angestrebt werden.
Für den Initiator gibt es ebenfalls keine räumlichen Einschränkungen. Er kann sein Geschäft überall auf der Welt betreiben, passives Einkommen empfangen und seine Pläne umsetzen.
Bei jeder selbständigen Tätigkeit müssen Aufzeichnungen über Einnahmen und Ausgaben angefertigt werden. Als sogenannter Kleinunternehmer (bis zu Euro 17 500 Umsatz) weist man noch keine Umsatzsteuer aus. Ab diesem Betrag muss jedoch die Mehrwertsteuer in Ausgangsrechnungen und bei den Einnahmen berücksichtigt werden.
Sollte es sich bei der Tätigkeit um ein Gewerbe handeln, brauchen Sie einen Gewerbeschein, den Sie beim zuständigen Ordnungsamt ihrer Gemeinde beantragen können. Ein Durchschlag dieses Dokumentes wird automatisch ihrem Finanzamt zur Verfügung gestellt. Achten Sie bei der Formulierung des Gewerbezwecks auf eine möglichst weitreichende Bezeichnung, so dass man sich nicht zu Anfang schon selbst einschränkt. Die Hilfe eines versierten Steuerberaters oder Unternehmensberaters ist hier angebracht.
Äußerste Vorsicht sollten Sie bei genehmigungspflichtigen Tätigkeiten walten lassen. Unter Umständen lassen sich andere Formulierungen finden, so dass eine Pflicht zur Genehmigung nicht entsteht. Weiterhin sollten Sie sich mit der zuständigen IHK in Verbindung setzen, um die zu zahlenden Beiträge abzuklären. Gewerbetreibende sind verpflichtet, bei der örtlichen IHK Mitgliedsbeiträge zu entrichten. Die Höhe der Zahlungen hängen vom jeweiligen Gewerbe ab.
Solange es möglich ist, sollten Sie mit der Einnahme – Überschussrechnung ihre Aufzeichnungen führen. Ihr Steuerberater wird ihnen die Voraussetzungen hierfür mitteilen. Die Vorteile liegen unter anderem in der tatsächlichen Erfassung von Zahlungen, wenn diese eingehen. Buchungen erfolgen also erst, wenn die Einnahmen auch wirklich eingegangen sind. Die Einnahme Überschuss Rechnung ist im Vergleich zur doppelten Buchführung einfacher zu erledigen und relativ formlos zu führen.
Sollten Sie als Freiberufler agieren (z.B. als Künstler), dürfen Sie diese Form der Aufzeichnung auch bei hohen Einnahmen nutzen. Freiberuflich tätige Selbständige müssen kein Gewerbe anmelden, sondern erhalten vom Finanzamt eine Steuernummer und können dann mit ihren Geschäften beginnen.
Unterschätzen Sie den Arbeitsaufwand für eine korrekte Aufzeichnung ihrer Geschäftstätigkeit nicht. So mancher Tag vergeht mit dem Ordnen von Belegen, verbuchen von Geschäftsvorfällen. Als hilfreich haben sich Buchhaltungsprogramme der führenden Hersteller erwiesen, mit denen man zum Teil sogar ohne Kenntnisse die eigene Buchhaltung erledigen kann. Erkundigen Sie sich nach dieser Software bei einem guten Händler oder im Web.
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