Jojotu redete bereits auf Broncho ein, dass er keine Dummheiten machen solle, solange er weg war, und Satano schwebte zur Quelle, um noch etwas zu trinken, ehe sie sich alle auf den Weg ins Universum machten.
Doch dazu kam es nicht mehr. Tatani, der Träumer, Ermano, der Ermahner, und Imada, der Eifrige, spürten, dass sie dringend auf der Erde gebraucht wurden. „Was nun, Malipu?“
Der schob seine Brille höher, kratzte sich den Kopf und entschied: „Da können wir nichts machen. Einem Ruf von der Erde müssen wir folgen. Auf euch drei können wir im Universum aber auch nicht verzichten. So müssen wir unsere Suche nach Babahu aufschieben. Seht zu, dass ihr so schnell wie möglich zurückkommt!“
Die drei versprachen es und machten sich auf den Weg zu einem Fleischermeister und seiner Tochter. Dabei ahnten sie nicht, wie nah sie Babahu bald kommen sollten. Denn im Kühlraum der Fleischerei befand sich Babahu. Seit er von den Eisluchsen mit Eis in Berührung gebracht wurde, stand er hier erstarrt und allein. Nichts konnte er mehr tun, nicht einmal umsehen, um zu ergründen, wo er war. Wie sollten ihn da die andern finden, wenn er selbst nicht wusste, wo er sich befand? Auch wenn in dieser Zeit ein Magihexer an der Fleischerei vorbeigeflogen sein sollte, niemand wäre darauf gekommen, ihn darin zu suchen. Sein Schicksal war es, zu verdampfen, so glaubte er. Träne um Träne rollte aus seinen Augen und wurde zur Eisperle. Still und dunkel war es um ihn herum, durch das kleine vergitterte Fenster konnte er kaum sehen, ob draußen die Sonne schien. Nur manchmal wurde es hell, wenn Menschen hereinkamen. Sehen konnte er sie aber nicht, auch nicht erraten, was sie da machten. Doch die Eisluchse, die bei ihm auftauchten, die sah er sofort. Jedes Mal schrak er zusammen, wenn sie, wie aus dem Nichts, vor ihm standen.
So auch diesmal, Als wieder einer auftauchte, um sich an der Not des erstarrten Magihexers und seinem angstvollen Blick zu ergötzen. „Sieh an, du bist ja immer noch komplett!“, höhnte er. „Wie ist das, wenn du verdampfst, spürst du schon etwas? Womit beginnt es? Vielleicht mit dem Kopf? Hahaha! Dann bist du bereits weg und dein Wolkenkörper steht hier nur noch herum. Ja, schau nicht so! Dann kannst du nicht einmal mehr mit den Augen rollen.“ Dicht sprang er an Babahu heran und trat mit seinen Tatzen auf den Eisperlen herum. „Weinst du noch immer Tränen? Armer kleiner Babahu! Und niemand kommt, um dich zu erlösen, selbst dann nicht, wenn einer von euch in deine Nähe kommen sollte. In einem Kühlraum nachzusehen, das ist gewiss das Letzte, worauf sie kommen würden. Das haben wir schlau gemacht, wirst du zugeben müssen. Außerdem gibt es für sie immer etwas, das ihnen wichtiger ist, als nach dir zu suchen. Wie lange noch, dann werden sie dich vergessen haben. Gib es auf! Dich gibt es bald nicht mehr, Hahaha!“ Damit schlug er mit dem Schwanz auf und verschwand.
Verzweifelt blieb Babahu zurück. Ihm tat bereits der ganze Wolkenkörper weh. Wann würde er beginnen zu verdampfen? Wie viel Zeit blieb ihm bis dahin noch? Sollte es den andern wirklich nicht mehr wichtig sein, nach ihm zu suchen? Noch mehr Tränen rollten aus seinen Augen und wurden zu Eisperlen.
Ein Fleischergeselle kam herein. Als er wieder die vielen Eisperlen am Boden liegen sah, seufzte er ratlos. „Was ist das nur? Wie oft habe ich die schon zusammengekehrt?“ Er schob sie auf eine Schaufel und trug sie hinaus. In der Tür verharrte er. Lena, die Tochter des Fleischers sprang leichtfüßig auf ihn zu, umarmte und küsste ihn flink im Vorübergehen. Dabei fielen ihm die Eisperlen von der Schaufel. Er lachte ihr hinterher und fegte sie erneut zusammen.
„Lena, wo bleibst du? Treibst du dich wieder bei dem Gesellen herum?“, dröhnte sofort ungehalten die Stimme des Fleischers aus dem Laden bis zu Babahu.
„Nein, nein, Vater!“, rief Lena zurück. Dann fiel die eiserne Tür des Kühlraums zu.
Um Babahu war es wieder dunkel. Er war allein - verborgen und vergessen? Nur ein Zufall könnte ihn retten. Ja, wenn nun …
Auch wenn er sie nicht sehen konnte, wie oft war Lena seit Kurzem bei dem Gesellen gewesen, wenn er in den Kühlraum kam. Das hatte Babahu genügt, um zu erkennen, wie gut sich die beiden waren. Doch es war auch nicht zu überhören, wie wenig das dem Vater gefiel. Plötzlich drängte sich Babahu die verzweifelte Hoffnung auf, dass die Magihexer den Liebenden gegen den hartherzigen Vater zu Hilfe kommen könnten…. „Herr des Lebens, die Gelegenheit ist da. Bitte!“, flehte er inständig.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.