Übersichtskarte zur Rundreise
Auf der folgenden Karte haben wir die Stationen und den Verlauf unserer Reise grob eingezeichnet. Die blauen Nummern stehen dabei für den jeweiligen Tag unserer Reise. Wir sind demnach also im Süden Sardiniens in Cagliari gestartet und dann im Gegenuhrzeigersinn um die Insel gefahren.

Tag 1 - Anreise
In zwei Flügen nach Sardinien
Unsere Anreise nach Sardinien sollte in zwei Schritten erfolgen. Zuerst landeten wir in Bergamo, von dort aus ging es dann nach gut vier Stunden Aufenthalt weiter nach Cagliari, unserem eigentlichen Ziel-Flughafen.
Bergamo – Ein unterschätzter Flughafen
Der Flughafen Bergamo, oder besser Il Caravaggio International Airport – Bergamo Orio al Serio, wie er offiziell heißt, liegt 45km nordöstlich von Mailand und 5 km südöstlich von Bergamo an der Autobahn A4 und wird vor allem von Billigfliegern bedient, die ihn aufgrund seiner geographischen Lage oft als Flughafen Mailand-Bergamo bezeichnen. Von Deutschland aus kommt man am ehesten von Berlin-Schönefeld oder auch von Bremen aus mit Ryanair zu diesem Flughafen. Kein Wunder: Ryanair betreibt auf diesem Flughafen einer sehr große Basis und bietet somit zahlreiche Flüge von hier aus in den Mittelmeerraum an.
Pro Jahr nutzen ungefähr 10 Millionen Passagiere diesen Flughafen und es werden ca. 76.000 Maschinen abgefertigt, wobei hier allerdings auch Frachtmaschinen mit eingerechnet sind. Wir hätten bei diesem Fokus auf Billigflieger jedenfalls nicht gedacht, dass der Flughafen derart weitläufig und modern ist mit zahlreichen Geschäften, allen großen Autovermietern und dazu noch ein paar Kuriositäten.
Sinnvolle Services am Flughafen Mailand-Bergamo
Besonders gut Im Flughafen Mailand-Bergamo fanden wir zum Einen einen Service, der wohl der wachsenden Smartphone-Nutzung geschuldet ist. Wer einmal durch den Sicherheits-Check gekommen, an seinem Gate angelangt ist und dessen Handy-Akku sich dann aber doch dem Ende neigt, kann sich an eine der dort aufgestellten Charge Stations begeben. Jede Station verfügt über fünf Schließfächer mit allen möglichen Stromanschlüssen für alle Marken, selbst die alten Dock Connector von Apple werden noch unterstützt. Gegen geringe Gebühr lässt sich ein Fach öffnen, das Handy einlegen und nach Vergabe einer selbst ausgesuchten Zahlenkombination dort stromziehend einschließen. Das kostet zwar ein wenig, dafür ist das aber eine gute Lösung, wie sich der elektronische Begleitet wieder fit machen lässt.
Die zweite Besonderheit: im Flughafen Mailand-Bergamo gibt es tatsächlich Schlafkabinen, wie man sie vielleicht aus Japan kennt. Das Prinzip ist einfach: eine freie Kabine suchen, Geld bezahlen und Abtauchen in eine schallisolierte Schlafkabine mit Strom, WLAN und entspanntem Schlaf, der wohl deutlich über dem Komfortlevel der üblichen Flughafen-Sitze liegen dürfte. Eigentlich bietet sich dieses Konzept wohl eher für lange Aufenthalte an, bei denen man mehrere Stunden zu überbrücken hat und noch zudem übermüdet ist. Ob da ein kleiner Flughafen wie der in Bergamo dafür der richtige Ort ist, sei einmal dahingestellt, schließlich gibt es ja noch andere Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben (dazu bald mehr) – die Idee an sich fanden wir jedenfalls sehr charmant und offenbar andere Passagiere auch, waren die drei vorhandenen Kabinen jedenfalls bei unserem Besuch allesamt in Benutzung.
Cagliari – Der verkehrsreichste Flughafen Sardiniens
Der zweite Flughafen in Cagliari, im Süden Sardiniens, war unser Zielflughafen und er wird von zahlreichen Billigfluglinien angeflogen, darunter Ryanair, welches hier eine Basis betreibt und Gesellschaften wie easyJet, Volotea und Vueling Airlines. Der Flughafen verfügt über nicht ganz so viele Geschäfte wie Bergamo, dafür aber über zahlreiche, in separaten Gebäuden ausgegliederte Autovermietungen. Zudem ist der Flughafen verkehrstechnisch gut angebunden – ganz gleich ob mit Auto, Bahn oder öffentlichen Verkehrsmitteln.
Das geringere Angebot lässt sich übrigens auch aus den Passagierzahlen ableiten. So wurden im Jahre 2015 mit 3.7 Millionen Passagieren nur ein gutes Drittel des Mailänder Pendants abgefertigt – klar, dass hiermit auch Angebot und Geschäfte skalieren. Wir kamen insgesamt sehr gut im Flughafen zurecht und können ihn als Ankunftsort für eine Sardinienreise nur empfehlen.
Zwischen zwei Flügen zum Italian Shopping
Der Flughafen Mailand-Bergamo hat, wie wir bereits berichtet haben, wirklich viel zu bieten - auch vor dem Sicherheits-Check. Wer jedoch über etwas mehr Zeit zwischen den Flügen verfügt, kann auch einen Abstecher ins Orio Shopping-Center machen, welches sich auf der anderen Seite der Autobahn A4 gegenüber des Flughafens befindet.
Wir waren wie so oft mit reduziertem Gepäck unterwegs und hatten somit nur Handgepäck mitgenommen. Genauer gesagt jeweils einen CabinMaxx Rucksack und dazu noch eine kleinere Tasche für den Fußbereich im Flugzeug. Das klingt zunächst schon sehr wenig, aber auch in einen kleinen CabinMaxx passen viele schwere Dinge, die wir noch dazu mit Vakuumbeuteln im Volumen reduziert hatten. Kurzum, zuviel an Gewicht, um alles zu einem entspannten Shopping mitzuschleppen. Glücklicherweise gibt es im Flughafen Mailand-Bergamo einen Left Baggage Service, bei dem man sein Gepäck für eine Tagesgebühr in Höhe von 4€ abgeben kann. Wir mussten jedoch einmal den gesamten Flughafen durchlaufen und uns an der Information schlau fragen, um herauszubekommen, dass dieser Service außerhalb des Flughafengebäudes zu finden ist - in einem Gebäude mit blauem Dach direkt vor der Ankunftszone. Die Gepäckaufbewahrung war zwar schon sehr voll, aber mit Ach und Krach bekamen wir unsere beiden Rucksäcke noch unter.
Unter der Autobahn hindurch zum Orio Center
Genau gegenüber des Flughafens liegt das Orio Center, einer großen Shopping-Mall und gleichzeitig das drittgrößte Einkaufszentrum in Italien. Getrennt wird es vom Flughafen Mailand-Bergamo jedoch durch die Autobahn A4, die sich selbstverständlich als Fußgänger nur schwerlich unverletzt überqueren lässt. Das Zauberwort heißt demnach also "unterqueren", gibt es doch in der Verlängerung des Flughafengeländes gen Westen eine Fußgänger-Unterführung. Der Weg ist zwar nicht sonderlich schön, aber er führt zum Einkaufszentrum. Dieses ist übrigens eindeutig für Autofahrer konzipiert, gibt es doch keinen separaten Eingang für Fußgänger und somit mussten wir durch die Parkdecks laufen, um das Innere zu erreichen. Dort gibt es dann auf insgesamt zwei Ebenen zahlreiche Geschäfte, von italienischen Modeboutiquen über einen Apple Store bis hin zu einer deutschen Deichmann-Filiale.
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