Stunden gebraucht, ihr Outfit so herzurichten, dass sie zufrieden lächelnd vor dem Spiegel, zustimmend nickte. Dezent geschminkt und 12
hübsch, aber nicht zu auffällig gekleidet, geht sie auf direktem Weg zur Arbeit.
Die Bar öffnet erst um 22 Uhr und sie kann sich Zeit lassen, aber Inka mag es, zeitig dort zu sein. Sie räumt dann die Bar noch ein wenig auf, sorgt für Nachschub im Getränkeregal, spült Gläser und schaut nach, ob auch sonst alles in Ordnung ist. Inka mag es, die Bar eine Weile bevor der Trubel und das Geschwätz der Kollegen losgehen, für sich zu haben. Nicht dass sie es finanziell nötig hätte, in einer derartigen Lokalität zu jobben, es macht ihr einfach Spaß. Inka mag es, den Gästen zuzuschauen, wie sie schüchtern das Lokal betreten, sich umschauen, potentielle Sympathisanten für einen unterhaltsamen Abend oder eine Nacht suchen, finden, erobern und meist nicht allein, irgendwann in der Nacht die Bar wieder verlassen. Zweifellos trinken manche Gäste sich ihre Eroberungen schön, andere wiederum lassen keine Zweifel an ihrer finanziellen Situation aufkommen und haben so mehr Anfrage als Bedarf.
In der Bar hält sie es ebenso wie zu Hause. Sie plaudert nicht gern mit den Kollegen. Die meis-13
ten Mitarbeiter haben Inka auch kaum je zu Gesicht bekommen. Denn jeden Abend kurz vor 22 Uhr geht sie in das als Garderobe dekla-rierte Hinterzimmer und zieht sich um. Mit der dunklen Perücke und dem sehr knappen Kleid, ist sie nicht wieder zu erkennen. Auch ihr jetzi-ger Name: Alina Kallinowski, verrät nichts von ihrer wahren Identität. Sie spricht gebrochen deutsch, mit leicht polnischem Akzent und niemand kommt auf die Idee, Alina könnte deutsch und die Frau eines langweiligen Pass-amtsangestellten sein. Ihre Stimme klingt leicht rauchig und erinnert an Amanda Lear. So tritt sie den Mitarbeitern und Gästen der Bar entgegen und so kennen die Kollegen und Gäste sie. In dieser Maskerade verwandelt sie sich auch in eine Plaudertasche, wobei sie belanglose Phrasen verwendet, um das Gespräch in Gang zu bringen und häufig ziemlich pikante Informationen erhält.
Alina bietet sich nicht an, sie wird empfohlen.
Sie ist sozusagen der Geheimtipp in gewissen Kreisen. Oft steht sie schon vor Mitternacht nicht mehr am Tresen um Caipis zu mixen oder 14
den Möchtegernjamesbonds der Stadt den Martini zu schütteln und nicht zu rühren.
In Fred und Inkas Wohnung kann sie nieman-den mitnehmen. Aus diesem Grunde hat sie unter dem Namen Gaby Dettmann eine Wohnung in einem Haus am Rande der Stadt in der Waldstraße gemietet. Diese Wohnung ist sehr luxuriös eingerichtet, der Kühlschrank immer mit den erlesensten Delikatessen gefüllt. Das Schlafzimmer offenbart die sexuellen Vorlie-ben von Alina und ihren „Gästen“ auf den ersten Blick. Bei ihren ersten Besuchen in der Wohnung bleiben die meisten Kunden, die sie mit hierher nimmt stehen und mustern die Wohnung. Meist pfeifen sie anerkennend und bevor sie etwas fragen können, erklärt Alina mit dem verführerischsten Augenaufschlag den sie beherrscht, dass eine deutsche Freundin ihr die Wohnung freundlicherweise überlassen hat, während sie in Amerika studiert.
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