Melody Adams - Vicious

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Nach Jahren der Therapie und einem strikten Leben im Camp für schwere Fälle auf Eden hat Vicious es endlich geschafft, seine sadistische Ader unter Kontrolle zu bekommen. Zumindest hat er das gedacht. Bis er auf einem seiner Streifzüge auf eine Frau trifft, die sein Biest mit dem Verlangen erweckt, zu jagen, zu überwältigen und zu besitzen. Die kleine Menschenfrau ist sein und nichts und niemand wird ihm im Wege stehen.
**********
Ellie hat Jahre gebraucht, die psychologische Folter ihres Ex-Mannes zu verarbeiten, doch so richtig aufgeblüht ist sie erst seit sie ein neues Leben auf Eden gefunden hat. Zum ersten Mal fühlt sie sich sicher. Bis sie bei einem ihrer Streifzüge auf einen Alien Breed trifft, den sie nie zuvor gesehen hat. Sie weiß sofort dass er anders ist als die Breeds die in Rainbow Creek leben und denen sie vertraut. Alle Instinkte sagen ihr, dass sie fliehen muss. Vor ihm davon rennen und beten, dass sie es zurück in die Siedlung schafft ehe der wilde Breed sie schnappt.

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„Still, Little Bird, ich werde dir nicht wehtun“, hatte eine männliche Stimme in mein Ohr geraunt. Die Stimme gehörte zu dem Alien Breed neben mir.

Er hatte mich gewürgt, bis ich das Bewusstsein verloren hatte. Dann musste er mich hierher in diese Höhle gebracht haben. Doch warum? Was hatte er mit mir vor? Wer war er? Ich hatte ihn nie zuvor gesehen.

Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich reagierte instinktiv. Ich sprang auf und rannte an der Feuerstelle vorbei und in Richtung des Ausgangs, den ich im Schein des Feuers sehen konnte. Ich hörte den Alien Breed hinter mir fluchen. Ich wusste, er würde hinter mir her kommen, und ich beschleunigte meine Schritte.

„Nicht!“ schrie er hinter mir. „Bleib stehen, da ist ein...“

Ich wurde plötzlich gepackt und zu Boden gerissen. Der Aufprall war unsanft, doch der Alien Breed hatte es irgendwie geschafft, uns im Fall zu drehen und er absorbierte den größten Teil des Aufpralls, während ich auf ihm zu liegen kam. Ich versuchte, mich aus seinem Griff zu lösen und weiter zu rennen, doch er hielt mich so fest, dass ich kaum noch Luft bekam.

„Lass mich los!“ schrie ich panisch. „HIIIIILFEEEEEE!“

„Still! Niemand kann dich hören. Hör auf zu kämpfen“, knurrte der Breed, mich noch immer wie ein Schraubstock umschlungen haltend. „Verdammt, Little Bird. Was hast du dir gedacht? Willst du dich umbringen?“

„Umbringen? Ich will sofort zurück nach Rainbow Creek. Du kannst mich nicht gefangen halten.“

„Du kannst hier nicht weg. Nicht ohne meine Hilfe. Und wenn du nur einen weiteren Schritt getan hättest, dann wärst du jetzt tot. Wir sind gut fünfzig Meter hoch. Du wärst zu Tode gestürzt.“

Seine Worte brauchten eine Weile, um in meinem Gehirn Sinn zu machen. Zu Tode gestürzt? Fünfzig Meter hoch? Was zum Teufel meinte er damit?

„Versprich mir, dass du nicht mehr einfach davon stürzt und ich lasse dich los. Lass uns zurück in die Höhle gehen und reden.“

„Was meinst du damit – fünfzig Meter hoch! Es muss einen Weg hinab geben.“

„Es gibt keinen. Es sei denn du kannst klettern.“

„A... aber wie sind wir dann...?“

„Im Gegensatz zu dir kann ich klettern, Little Bird.“

„Aber wie... wie bin ich hier...?“

„Ich hab dich getragen“, erklärte der Breed.

„Du bist... mit mir... hier herauf geklettert?“ fragte ich entsetzt. „Was wenn du mich fallen gelassen hättest? Oder wenn du abgerutscht wärst?“

Mir wurde ganz schwindelig bei der Vorstellung.

Der Breed lockerte seinen Griff und brachte uns in eine sitzende Position, ließ mich jedoch nicht los.

„Ich bin gut im Klettern. Ich würde dich niemals fallen lassen. Du bist sicher mit mir.“

„Sicher?“ kreischte ich hysterisch. „Du... du hast mich entführt!“

„Es war der einzige Weg.“

„WAS? Der einzige Weg – für was ? Was willst du von mir?“

„Du bist mein , Little Bird.“

„Nein! Ich... ich bin nicht...“

„Doch! Und wir bleiben hier bis du bereit bist, zu erkennen, dass du mein bist.“

Ich schüttelte den Kopf. Wie zum Teufel war ich in diesen Alptraum gestolpert? Alles was ich gewollt hatte war, meinen Kopf zu klären. Ich hatte mich sicher gefühlt. Die Jinggs waren keine Gefahr mehr und ich hatte meine Augen nach Wildtieren offen gehalten. Ich wusste, dass es keine Raubkatzen in der Gegend gab, wo ich herum wanderte. Ich hatte nach Schlangen Ausschau gehalten. Womit ich nicht gerechnet hatte war ein Alien Breed. Ich vertraute den Breeds die ich kannte. Sie stellten keine Gefahr für mich dar. Doch diesen Breed hatte ich nie zuvor gesehen. Er hatte mich gejagt wie ein Tier, mich überwältigt, gewürgt und verschleppt. Was noch würde er mir antun? Terror erfasste mich, und ich begann zu zittern. Ich konnte nicht einmal fliehen ohne zu Tode zu stürzen.

„Shhhh. Hab keine Angst. Ich werde dir nicht wehtun.“

Er erhob sich mit mir auf seinen Armen und trug mich zurück in die Höhle, wo er mich auf dem Lager, welches aus schwammartigen, fingerdicken Blättern und ein paar Decken bestand, vorsichtig ablegte.

Mein Herz schlug mir bis zum Halse und mein Verstand versuchte noch immer, Sinn aus allem zu machen. Es war dunkel in der Höhle. Trotz des Feuers. Ich konnte das Gesicht des Breeds über mir nicht ausmachen. Er war so riesig und muskulös. Er könnte mich mit einer Hand töten ohne sich anzustrengen. Als er seine Hand nach mir ausstreckte, zuckte ich zusammen, und er zog seine Hand seufzend zurück.

„Ich würde dir nie wehtun, Little Bird. Du bist mein. Du hast vor mir nichts zu befürchten.“

„D... du hast mich ge... gewürgt und ver... verschleppt.“

„Ja. Das hab ich. Doch hab ich dir wehgetan?“

Ich schüttelte den Kopf. Abgesehen von der Panik die ich durchlebt hatte als er mich würgte, hatte er mir nicht wehgetan. Aber das hieß nicht, dass er es nicht in Zukunft tun würde. Wenn ich nicht tat was er von mir wollte. Wenn seine Geduld ihn verließ, würde er sich einfach nehmen, wonach es ihn verlangte?

Der Alien Breed ging vor der Schlafstatt in die Hocke. Ich spürte seinen Blick auf mir, auch wenn sein Gesicht im Schatten lag. Erneut streckte er eine Hand aus, und strich eine Locke aus meinem Gesicht. Die Berührung war sanft, und sandte einen angenehmen Schauer durch meinen Leib.

„Wie ist dein Name, Little Bird?“

„Ee... Ellie.“

„Ellie“, sagte er rau, meinen Namen auf seiner Zunge kostend. „Ellie. – Mein Name ist Vicious.“

„V... Vicious?“

Warum würde sich irgendjemand so einen Namen geben? Ich rutschte von ihm weg und atmete erleichtert auf, als seine Hand mich nicht länger berührte.

„Warum?“

„Warum was, Ellie?“

„V... Vicious?“

„Es... es schien einfach zu passen.“ Er seufzte und kroch ein Stück von der Schlafstatt weg, ehe er sich setzte. „Flößt der Name dir Angst ein?“

Ich nickte. Meine Kehle war zugeschnürt, und ich wusste, ich konnte keinen Laut hervorbringen.

„Ich hab stark ausgeprägte sadistische Züge, Ellie“, begann er zu erklären und ich rückte entsetzt noch weiter von ihm an. Er seufzte, sich mit der Hand durch die Haare fahrend. „Deswegen war ich im Camp für schwere Fälle. Ich hab jahrelange Therapie hinter mir. Ich war in viele Raufereien verwickelt. Meist für vollkommen lachhafte Gründe. Und ich mochte es, wenn ich jemandem wehtun konnte. Wenn ich ihr Blut vergoss. Bei DMI hab ich einmal zwei Pfleger überwältigt und sie zu Tode gefoltert. Ich mochte es. Doch Holly hat mir geholfen. Ich hab meine sadistische Natur unter Kontrolle. Deswegen darf ich mittlerweile auch das Camp für Streifzüge verlassen. – Doch ich würde dir wirklich niemals wehtun, Ellie. Ich würde mir eher einen Arm abhacken als dir Gewalt anzutun.“

„Ich... ich kenne dich nicht. Wie kann ich...?“

„Mir vertrauen?“ beendete er meine Frage als ich stoppte.

Ich nickte.

„Ich werde mir dein Vertrauen verdienen. Du wirst lernen, dass ich dir niemals etwas antun würde.“

„Du... du kannst mich nicht hier gefangen halten? Wie... wie lange soll das gehen?“

„Bis du erkennst, was zwischen uns ist. Es ist der einzige Weg. Wenn ich dich zurück bringen würde, würden die anderen Breeds mich niemals in deine Nähe lassen. Ich würde niemals tolerieren, dass man mich von dir trennt. Ich würde töten, Ellie. Dich hierher zu bringen bewahrt mich davor, für dich töten zu müssen.“

Ich schüttelte den Kopf. Ich wusste nicht, was ich denken oder tun sollte. Die ganze Situation war vollkommen absurd. Dieser Breed – Vicious – wollte mich in einer verdammten Höhle gefangen halten bis ich... Bis ich was? Zuließ, dass er mich...?

Oh mein Gott! Was soll ich tun? Wie bringe ich diesen Kerl dazu, mich gehen zu lassen?

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