Inna Hert
Selbstliebe
Das Geheimnis der verborgenen Liebe in uns!
BookRix GmbH & Co. KG
80331 München
Selbstliebe
Das Geheimnis der verborgenen Liebe in uns „Selbstliebe“!
Inna Hert
Copyright © 2020 Inna Hert
Alle Rechte vorbehalten.
ISBN: 9798569685813
INHALT
SELBSTLIEBE EINE KLEINE EINFÜHRUNG
Meine Damen und Herren, als erstes möchte ich Sie einmal bitten alle Menschen auf zuzählen, die sie lieben. Sind Sie fertig? Jetzt die entscheidende Frage: an welcher Stelle Ihrer Aufzählung kamen Sie selbst? Als ich diese Frage, dass erste Mal beantwortet habe, nannte ich mich erst gar nicht. Ich dachte an meine Eltern, meinen kleinen Bruder, meine Partnerschaft und an meine Freunde. Das Wort „Liebe“ habe ich immer auf andere Menschen bezogen und nicht auf mich. In Laufe meiner Recherchen habe ich diese Eingangsfrage vielen Menschen gestellt und die meisten nannten sich überhaupt nicht oder erst an hinterster Stelle. Es scheint so, dass bei uns immer noch das Klischee herrscht, dass Selbstliebe etwas mit Arroganz und Überheblichkeit zu tun hat und es als unbescheiden gilt, sich selbst die verdiente Wichtigkeit entgegenzubringen. Das wir alle einen allgemeinen Irrtum zum Opfer fallen und warum eine gehörige Portion Selbstliebe nicht nur Ihnen, sondern auch den Menschen in Ihrer Umgebung, sowie der ganzen Gesellschaft zum guten dienen würde, stelle ich Ihnen in diesem Buch vor.
Waren Sie schon einmal in einer Partnerschaft oder sind es aktuell? Dann wissen Sie, dass so eine Beziehung viel Pflege braucht, damit die Liebe, der Respekt und die Zuneigung erhalten bleibt. Am Anfang scheint dies noch wie von selbst zu funktionieren, aber mit der Zeit machen wir die Erfahrung, dass eine Beziehung doch auch immer etwas Investition von beiden Seiten bedeutet. Wenn es gut läuft, ist so eine Partnerschaft wohl einer der schönsten Dinge auf Erden und manchmal wenn es schlecht läuft, kann sie zur persönlichen Hölle werden. Kaum einer ist uns wichtiger als unser jeweiliger Partner oder Partnerin und wir vertrauen ihm oder ihr meist voll und ganz. Manchmal machen wir die Erfahrung, dass uns Menschen, die wir lieben enttäuschen oder verlassen und das - für immer – nicht unbedingt die Ewigkeit bedeuten muss. Wenn so etwas passiert, sind wir niedergeschlagen, fühlen uns einsam und zweifeln daran, dass wir uns überhaupt jemals auf irgendeinen Menschen zu hundert Prozent verlassen können. Aber dies können wir natürlich: auf uns selbst. Es gibt nur eine Beziehung, die wirklich für den Rest unseres Lebens bestehen wird und das ist die Beziehung zu uns selbst. Natürlich eine banale Feststellung, aber wenn man erst einmal ihre Tragweite erkennt, ist es unmöglich sich nicht weiter damit zu beschäftigen. Nur wir allein können entscheiden, ob die Beziehung mit uns selbst eine gute oder eine schlechte ist und nur wir allein können an der Verbesserung arbeiten. Das bringt viel Verantwortung mit sich, jedoch auch die Chance, unabhängig von der Bestätigung Anderer, sowie äußeren Umständen, unser ganz persönliches Glück zu finden. In uns selbst. Wenn wir diese Verantwortung wahrnehmen, sich uns ihr stellen und an uns arbeiten stehen uns ungeahnte Möglichkeiten offen, wir sind glücklicher und zufrieden. Ist das nicht das Ziel, was wir alle anstreben? Wer würde nicht gern zufrieden und im Reinen mit sich selbst sein. Aber warum fällt es vielen von uns so schwer sich selbst zu lieben? Selbst den Begriff „Selbstliebe“ benutzen wir nicht gern und er hat einen leicht esoterischen Beigeschmack. Das Konzept, dass dahinter steht, passt einfach nicht so ganz in unsere heutige Gesellschaft. Klar, wird uns von allen Lifestyle Magazinen propagiert, dass wir uns unbedingt selbst lieben müssen – gleich neben einer Anzeige mit der hundertsten Hautcreme, die uns 20 Jahre jünger machen soll, als wäre unser Alter etwas, was wir unbedingt verstecken müssten. Im Alltag stoßen wir auf viele solcher Paradoxe und ob wir wollen oder nicht, sie nehmen alle Einfluss auf unsere Selbst-wahrnehmung. Wie wir über solche Dinge die Kontrolle zurückgewinnen können und uns ihren Einfluss entziehen können, lernen wir in diesem Buch. Ziel ist es, einzusehen, dass wir alles, was wir in anderen Menschen suchen oder durch Dinge, die wir kaufen versuchen zu erlangen, schon in uns tragen. Wir müssen es nur finden. Um Ihnen die Suche etwas zu erleichtern bin ich für Sie da und wir werden uns gemeinsam auf Reise machen.
Bevor wir mit praktischen Tipps und Tricks starten, sollten wir uns erst einmal klar machen, was Selbstliebe überhaupt bedeutet, warum es uns so schwer fällt uns selbst zu lieben und warum sie so fundamental wichtig ist. Nur wenn wir diese Drei Dinge verstehen, können wir aktiv an ihnen arbeiten und sie verbessern.
Selbstliebe ist die allumfassende Liebe sich selbst gegenüber. Man nimmt sich selbst voll und ganz an, mit all seinen Schwächen und Stärken, ohne sich dabei hart zu kritisieren aber mit der Möglichkeit für Wachstum. Es geht nicht darum, sich selbst zu verherrlichen und Schwächen zu verstecken oder zu leugnen, sondern dass man sich trotz seiner Schwächen voll und ganz akzeptieren kann und sie nur als eine Möglichkeit für Wachstum ansieht. Man rennt nicht einem Idealbild hinterher, dass man in irgendeiner fremden Zukunft realisieren wird, sondern nimmt sich heute, hier in der Gegenwart voll und ganz an und freut sich auf den Weg, der noch vor einen liegt. Man ist jetzt schon toll, so wie man ist und kann aus all den Möglichkeiten, die uns die Welt zur Verfügung stellt, schöpfen um noch glücklicher zu werden. Das erfüllt einen mit Freude. Selbstliebe bedeutet nicht, jeden Tag gut gelaunt zu sein, sondern dass man auf seinen Körper und seine Gefühle hört und sich dementsprechend verhält. Man handelt nicht gegen sei-ne innere Stimme. Selbstliebe bestimmt im hohem Maß das Selbstwertgefühl, dass die Basis da-für stellt, wie man sich selbst wahrnimmt und wie man mit anderen Menschen interagiert.
Selbstliebe in Abgrenzung zu Narzissmus
Nicht zu verwechseln ist Selbstliebe und Narzissmus. Manchmal wird Menschen, die sagen, dass sie sich selbst lieben, vorgeworfen, dass sie egoistisch oder gar narzisstisch seien. Dies ist natürlich völliger Quatsch. Gesunde Selbstliebe bedeutet, dass man sich selbst, trotz seiner Schwächen und Fehler annehmen kann. Dabei versteckt und verheimlicht man nichts vor sich selbst und erkennt sein wahres Ich an. Narzissten verhalten sich gegenteilig. Sie belügen sich selbst und haben ein überhöhtes Selbstbild von sich, wobei sie sich idealisieren und ihre Schwächen und Fehler verneinen und leugnen. Das machen sie nicht nur der Umwelt, sondern auch sich selbst gegenüber. Folglich ist es gar nicht möglich, dass man ein Narzisst ist, wenn man sich selbst liebt, weil Narzissten nicht in der Lage sind, sich selbst aufrichtig zu lieben, da sie ihr wahres Ich nicht anerkennen können, was aber die Vorrausetzung für gesunde Selbstliebe ist. Wenn ein Mensch sich selbst nicht liebt, versucht er dies durch die Bestätigung von außen zu kompensieren und verstellt sich, weil die Person unterbewusst daran glaubt, dass sie nicht liebenswürdig ist.
Der kleine Einschub war nötig, um zu verstehen, warum Selbstliebe und Narzissmus sich grund-legend unterscheiden. Sich selbst zu lieben und anzunehmen findet auf mehreren Ebenen statt. Da wäre zu eine die psychische Ebene, in dem wir unseren Charakter anerkennen, unsere Hand-lungen sehen und unsere Werte überprüfen. Wir müssen all dies in Einklang mit unserer Natur bringen. Jeder Mensch ist unterschiedlich, also hat auch jeder Mensch unterschiedliche Bedürfnisse.
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