Andreas Dietrich - Franziska

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Franziska wurde am 3. November geboren und sollte dieses Jahr 19 Jahre alt werden und nächstes Jahr das Abitur machen. Sie guckte aus grünen Augen und kämmte jeden Morgen Ihr dunkelblondes langes Haar. Franziska war keine Riesin und auch kein Gnom, und doch war Sie anders als viele Anderen.
Dies erkannte auch Ihr Verehrer in der zwölften Klasse. Er war nicht wie die Anderen. Er war anders. Er war schüchtern.
Schaffte er es trotzdem das Herz von Franziska zu gewinnen? Vielleicht nicht beim ersten, sondern erst beim zweiten Mal? Überwand er seine Schüchternheit? Oder scheiterte Er auf ganzer Linie? Ließ Franziska Ihn abblitzen?

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Franziska

Franziska ist eine Schülerin an einem Gymnasium. Seit der zwölften Klasse hat Sie einen Verehrer. Er ist nicht wie die Anderen. Er ist anders. Er ist schüchtern. Schafft er es trotzdem das Herz von Franziska zu gewinnen? Vielleicht nicht beim ersten, sondern beim zweiten Mal? Überwindet er seine Schüchternheit? Oder scheitert Er auf ganzer Linie? Lässt Franziska Ihn abblitzen?

A.D. Franziska

A.D.

Erste Auflage 2016

ISBN 978-3-7418-0564-6

Copyright: © 2016 A.D.

Andreas Dietrich

Rietzer Straße 12

14476 Schmerzke

www.ad-schreibt.net

kontakt@ad-schreibt.net

Druck: epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Die schönste Frau der Welt ist Franziska

Es war am Ende des Winters, fast schon Frühling. Oder kurz gesagt Mitte Februar. Da sah Er seine Traumfrau. Sie hatte dunkelblondes langes, aber nicht endlos langes, Haar, wunderschöne große Augen, wunderschöne Lippen und dazu einen perfekten Körper. Sein Wunsch war es die bestimmt zarten Hände zu berühren, Sie zu küssen, Ihr durch das glänzende Haar zu fahren, Ihr in die traumhaften Augen zu schauen, mit Ihr für immer zusammen sein.

Doch da war ein Problem: Er war schüchtern! Wie sollte Er seiner Traumfrau Franziska seine Liebe beweisen? Ihr es sagen? Ihr einen Liebesbrief schreiben? Wohl eher das Zweite, denn Er war ja wie gesagt schüchtern. Er glaubte, dass er es Ihr wohl nie sagen würde, so entschied Er sich Ihr seine Liebe zu schreiben. Doch Er hat Ihr keinen Brief geschrieben, nur dreizehn Liebesgedichte, wo von Franziska, die Freie, nur zwölf Gedichte gelesen hat. Doch Sie hätte nie eines dieser Gedichte gelesen, wenn der Zufall Ende März nicht mitgespielt hätte. Er surfte mal wieder im Internet. Durch Zufall sah Er Ihr Profil. Erst da erkannte Er seine Chance: Ihr über dieses Profil erst einmal anonym seine Liebe zu gestehen. Er schrieb ein Gedicht, und wollte es alle drei Wochen tun. Jeden Mittwoch wollte Er Ihr eins schicken, dann wenn Er Zeit hatte und im Internet war. Nach wenigen Tagen, noch bevor Er Ihr das erste Gedicht schickte, merkte er, dass Er lieber alle zwei Wochen schreiben sollte. Das verlangte sein in Flammen stehendes Herz von Ihm. Und Er tat es: Er schrieb das zweite Gedicht, doch auch diese zwei Wochen waren Ihm zu lang, und so entschied Er sich fast eine Woche nach dem Er Franziska das erste Liebesgedicht schrieb, Ihr alle sieben Tage ein Gedicht zu schreiben. Mit dem dreizehnten Gedicht sollte dann die attraktivste Frau mit dem wunderschönsten Lächeln im Weltall endlich erfahren, wer Ihr Verehrer war, dass entschied Er am Anfang, obwohl Er wusste, dass das nicht so leicht sein würde, denn leicht gesagt ist nicht leicht getan.

Nach dem Er Ihr drei Gedichte schon geschrieben hatte, gab es noch immer ein Gefühl, sieben Tage wären ein zu langer Zeitraum und Er suchte nach weiteren Wegen Ihr schneller seine Liebe anonym zu gestehen. Auf Ihrer Profilseite könnte Er Ihr freitags immer einen Dreizeiler schreiben, dachte er. Er schrieb einen und sah dann: Er konnte es nicht, denn diesen Teil Ihrer Profilseite sah Er nicht, nur Ihre Freunde sahen es. Sollte Er eine Freundschaft mit Ihr beginnen? Hätte Er nicht dann schon seine Identität preisgeben müssen? Er hätte wohl, deswegen tat Er es nicht und ließ die Idee mit dem Dreizeiler sausen. Jeden Tag sah Er Franziska und wenn Er Sie sah, klopfte sein Herz schneller und der Wunsch wurde wieder stärker mit Ihr zusammen zu sein. Tag und Nacht Ihre Nähe zu genießen, Ihr perfekter Partner zu sein, immer ein wundervolles Lächeln von Ihr zu sehen. Auch in der Nacht träumte Er von Ihr und morgens wachte Er auf, und sah: Es war nur ein Traum, nicht die Realität. Als Er es bemerkte wurde Er doch etwas traurig. Doch nur kurz, denn sogleich fiel im ein: „Gleich sehe ich Sie wieder: Die Rose unter den Blumen, das Licht in der Finsternis, die Frau von einem anderen Stern: Franziska!“

So verging dann Woche um Woche, Tag für Tag, Stunde um Stunde, Minute für Minute, Sekunde um Sekunde, ob Er Franziska nun sah oder nicht. Ob es innerhalb der Woche war oder leider schon Wochenende, an dem Er seine Traumfrau nicht sah. Während dieser Wochen, Tage und Stunden, in dem Er Sie sah, suchte Er immer den Blickkontakt zu Ihr, Versuchte während des Unterrichts sie so lange anzugucken, wie es nur ging - auch wenn Er dadurch nicht mehr wirklich aufpasste. Aber Er liebte Sie, und wer guckt schon weg von seiner Traumfrau oder seinem Traummann? Niemand, zu mindestens niemand der jemanden wirklich liebt. Es sei denn diese Person versucht die Person, die Er liebt, aus dem Kopf zu bekommen, weil Er weiß: Sie will nicht mit Ihm zusammen sein. Sie will lieber alleine sein, oder viel lieber mit jemand anderen zusammen sein, in den Sie verliebt ist.

Nun begann die letzte Woche, in der das dreizehnte Gedicht abgeschickt werden sollte. Mittwoch sollte dies passieren, doch Er hätte Ihr dann nicht seine Liebe persönlich gestehen können, denn ab Donnerstag waren ja schon Ferien. Also wollte Er es tun, bevor Er Ihr das dreizehnte Gedicht schickte. Früh morgens stand Er auf und wusste „Heute ist der Tag aller Tage, Heute sage ich es Ihr!“ Er frühstückte, ein ungutes Gefühl kroch in Ihm hoch: Seine Schüchternheit war der Grund. Es kam ihm ein Gedanke: „Ich sag es Ihr lieber erst nächstes Schuljahr.“ Doch dann besann Er sich wieder und zeigte Mut: „Nein, heute sage ich es Ihr!“

So fuhr Er dann mit dem Rad zur Schule. Es begannen die letzten Stunden des Schuljahres. Seine Aufregung stieg und stieg. Gleich kam sein Moment, in dem Er der schönsten Frau mit dem klangvollen Namen Franziska seine Liebe gesteht. Die Klingel erklang, die Schule war aus. Beide gingen gemeinsam hinaus. Er fragte Franziska, ob Er Sie nach Hause begleiten dürfte. Er durfte. Auf dem ganzen Weg sagte Er nichts, erst als Sie bei Ihr waren, sagte er: „Du, Franziska, ich ... ich muss Dir noch etwas sagen: Ich liebe Dich! Und ich war es der Dir jeden Mittwoch ein Liebesgedicht geschrieben hat. Und ... und deswegen möchte ich Dich fragen. Möchtest Du meine Freundin sein?“

Sechs Wochen ohne die wundervollste Frau Franziska

Sechs Wochen Ferien ohne Franziska. Wie sollte Er das überstehen? Kein Wort von Ihr, kein Blick von Ihr, keine Bewegung von Ihr, nur eins: Das Wichtigste innerhalb dieser Wochen, so glaubte er: Ein Bild von Ihr. Das Bild hatte Er nicht etwa selbst gemacht, Nein! Er hatte ein Bild von Ihr auf Ihrer Profilseite im Internet gesehen. Auf Ihrer Profilseite hatte die schönste Rose unter den Blumen, auch ein Originalbild von sich. Dieses kopierte Er sich, und druckte es sich auch aus. Da Er schüchtern war, druckte Er es nicht einfach so aus. Es hätte ja irgendjemand drauf kommen können, dass Er in dieses Wesen vom anderen Stern verliebt war, wenn dieser jemand das Bild sah. Und deswegen bearbeitete Er dieses Bild. Er spielte mit Farben, so dass man Franziska zwar noch erkannte, aber nur jemand, der die strahlende Sonne kennt. Dieses Bild, Er druckte es auf Fotopapier, um Ihre Augen, Ihre Lippen, Ihre Haare genau erkennen zu können, hing Er direkt über sein Bett auf, um Sie Tag und Nacht zu sehen. Wenn Er aufwachte, sah Er zuerst seine große Liebe, wenn Er einschlief, sah Er zu erst Franziska, und in der Nacht bewachte Franziska seinen Schlaf, Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute um Minute und Sekunde für Sekunde, all die ganzen endloslangen sechs Wochen, die wie Jahre vergingen, hätte Er in den Ferien nichts gemacht.

Doch da Er wusste, das Er nur an Sie denken würde, machte Er etwas: Fahrrad fahren und zwar viele Kilometer, denn beim Fahren musste Er ja aufmerksam sein. Wäre Er es nicht gewesen, hätte Er wohl diese sechs Wochen nicht überlebt. Während Er seine Kilometer fuhr, spielte Er immer wieder kleine Spiele, um nicht an Sie zu denken, um nicht wieder ein Loch in seinem Herzen zu fühlen, was immer größer wurde, wenn Er an Franziska dachte. Er spielte solche Spiele, in dem Er Blätter umfuhr, die auf dem Radweg lagen, oder Er umfuhr irgendwelche kleinen Löcher im Asphalt. Manchmal fuhr Er auch einige Meter von rechts nach links und wieder nach rechts. Er schlingerte wie ein Betrunkener. Betrunken von Franziska, von Ihren wunderschönen Haaren, Ihren traumhaften Augen, Ihren roten Lippen, Ihrem attraktiven Körper, Ihrer Stimme, Ihrem einzigartigen Lächeln. Sie war einfach seine große Liebe.

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