1 ...7 8 9 11 12 13 ...19 Wenn sich dann diese „Initiationen“ wirklich im eigenen Leben anbahnen, wenn dann wirklich die Runen in das eigene Leben eingeflochten werden sollen, wird dies auch wieder durch eine Selbst- bzw. Lebensinitiation stattfinden. Doch dies ist vollkommen legitim, denn genau dies ist Magie bzw. genau dies ist eine energetische Initiation. Die Runeninitiationen zeigen eine mögliche Tür, sie bilden die Rahmenbedingungen, die dazu führen können bzw. sollen, dass sich der Initiant selbst durch seine bewusste Selbstinitiation evolutioniert, sodass hier der Weltenbaum, Yggdrasil, in seiner Ganzheit begriffen wird. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn eine helfende Hand in Reichweite ist, um Fragen und Probleme gemeinsam zu lösen. Dies ist in magischen Gemeinschaften und bei verantwortungsvollen Meistern auch stets der Fall. Hier liegt die Betonung wieder auf „verantwortungsvoll“, denn jeder, der zu logischem Denken fähig ist, wird erkennen können, dass ein Mensch, der pro Tag über 10 Initiationen verkauft – egal ob Ferninitiationen oder Initiationen bei denen wirklich Meister und Schüler körperlich anwesend sind – definitiv nicht allen Schülern und Aspiranten die gleiche Aufmerksamkeit geben kann. In diesem Fall sind Sparsamkeit und das billigste Angebot falsche Wege. Doch was soll man jetzt machen? Eine Selbstinitiation? Das Buch, welches man hier vor sich hat, ist darauf ausgelegt. Doch dies bedeutet auch, dass man wirklich Arbeit investieren muss, Arbeit in seine eigene Entwicklung. Es wird nicht immer einfach werden, dennoch wird es Früchte tragen, wenn man seinen wahren Willen leben will und leben kann. Wenn man natürlich das Glück hat, auf eine sinnvolle magische Gemeinschaft zu stoßen, auf einen echten Meister der Runen, kann man versuchen auch hier Arbeiten zu erschaffen, die einen initiatorischen Charakter haben.
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Runeninitiationen – Spezifikationen
Die 24 Runen des Futharks besitzen sehr spezielle Energien. Diese Form der Energie muss man sehr gesondert berücksichtigen. So wie man die Runen in verschiedenen Kombinationen – egal, ob es nun in der Form eines Wortes ist, oder auch in der Form einer Binderune – nutzen kann, so werden auch die Energien während der Initiation in verschiedenen Kombinationen im eigenen Energiesystem wirken. Wenn man so will, kann man sogar davon sprechen, dass man sich durch die Runeninitiation Energien via Invokation in das eigene System holt. Gleichzeitig kann man es so deuten, dass man auch die verschiedenen Essenzen, Archetypen und Schwingungen der verschiedenen Götter und Göttinnen des nordischen Pantheons sich via Invokation einlädt.
Jede einzelne Rune hat eine sehr spezifische Energieschwingung, die man im Grunde sogar personifizieren kann, sodass man hier die jeweiligen Namen bzw. Titel, die die Runen tragen, mehr als nur klar und deutlich erkennen und verstehen kann. Hierbei muss man natürlich reflektieren, dass die Namen bzw. die Titel der Runen wertneutral zu verstehen sind. Daher sei erneut erwähnt, dass die Runen das eigene Leben nachhaltig verändern können, wenn man sich diese, im initiatorischen Sinne, in das eigene Energiesystem einbrennt. Wenn man die Runen in die Haupt- und Nebenchakren oder die Energiekörper des Menschen initiiert, beginnen diese „in individuellen Bahnen, universell zu wirken“, d. h., jeder Mensch wird die Initiation mit den Runen individuell erfahren, obwohl es universelle Energietendenzen gibt, die in den entsprechenden Chakren bzw. Energiekörpern ihre Wirkung entfalten. So muss man ganz klar und deutlich sagen, dass die Runen individuelle und exorbitante Wirkungen auf den Menschen haben können, sodass sich nicht nur das Energiesystem verändern wird, sondern das gesamte Leben. Dies ist in Bezug auf die eigene Evolution stets wünschenswert, doch das menschliche Ego mag nicht immer Veränderungen, sodass hier Blockaden auch manchmal mit einer „terrestrischen Dynamik“ gesprengt werden. So muss man akzeptieren, dass die Verwendungsmöglichkeiten der Runen gigantisch sind, gleichzeitig aber auch als Gefahrenquelle respektiert werden müssen.
Gefahrenquellen! Können die Runen wirklich gefährlich sein? Für das eigene Ego sicherlich. Für das eigene Selbst nicht, da hier die Evolution vorangetrieben wird. In diesem Kontext kann man auch davon sprechen, dass die Runen den Menschen auf elementarer Ebene verändern werden, wobei hier wirklich die Elemente Erde, Feuer, Luft und Wasser gemeint sind, die zusammen die Quintessenz, den Äther, den Geist ergeben. Alle Runen ergeben zusammen den Äther, den Geist, obwohl die 24 Runen selbst den vier klassischen Elementen Erde, Feuer, Luft und Wasser zugeordnet werden. Diese Zuordnungen sind jedoch nicht klassisch. Es gibt keine historischen Aufzeichnungen, dass irgendwelche Weisen oder irgendwelche Runenmeister diese Elementenlehre angenommen haben, um klassisch mit Erde, Feuer, Luft, Wasser und Geist zu agieren. Doch die Einteilung, die Klassifizierung, die ich für die Runen ersonnen habe, speist sich aus einer Praxis, die gezeigt hat, dass sie auf der einen Seite funktioniert, auf der anderen Seite mehr als nur praktikabel ist und in diesem Zusammenhang eine positive Beeinflussung der eigenen Evolution bedingt. Es geht hier sowieso nur um eine Hilfsstruktur, um eine Art von Anpassungen und Korrespondenzen, sodass der eigene Intellekt, die eigene Logik, die intuitiv wirkenden Energien der Runen klassifizieren kann. Daher ist es nicht immer einfach, hier eine Elementzuordnung anzuwenden. Speziell die Elementzuordnung und die Runen können echte Verwirrungen auslösen. Sicher, man wird wissen, dass man die verschiedenen Elemente mit allen möglichen Analogien spicken kann.
Man wird auch ohne Weiteres Analogien und Korrespondenzen zur Erde, zum Feuer, zur Luft, zum Wasser und auch zum Äther finden. Gerade beim Element Äther kann man „Alles“ verbinden und als Korrespondenz deklarieren. Genau deswegen gibt es auch keine spezifische Zuordnung der 24 Runen zum Element Äther. Die 24 Runen beziehen sich ausschließlich auf die Elemente Erde, Feuer, Luft und Wasser, was wiederum bedeutet, dass hier eine Einteilung von jeweils sechs Runen vollzogen wurde. Daher ist die Elementzuordnung – aus der Praxis für die Praxis – das einfachste Werkzeug, da man über die verschiedenen Elementeigenschaften sicherlich schon irgendwo einmal gestolpert ist. Man muss natürlich darauf achten, dass man sich hier nicht zu sehr an den Zuordnungen festhält. Es sind nur Hilfskonstrukte, es sind nur Symbolideen. Doch wenn man mit den Runen als „Symbolidee“ arbeiten will, muss man sie jeweils mit den Energien eines Archetypus verbinden, wobei es sich hierbei nicht um die „klassischen Archetypen“ nach C.G. Jung handelt. Die liebevolle Mutter, die destruktive Mutter, die Prinzessin, die Sirene, die Amazone, die Wettkämpferin, die Priesterin, die Hexe, der liebevolle Vater, das Ungeheuer, der strahlende Jüngling, der Herumtreiber, der Held, der Schurke, der Priester, der Zauberer sind natürlich „Klassiker“, doch geht es bei den 24 Runen des Futharks um terrestrische Prinzipien, die sich auf das nordische Pantheon beziehen. Zwar wird man in Ansätzen diese klassischen Archetypen nach C. G. Jung auch in den Runen finden können, doch sind sie nicht so offensichtlich, wie man es meinen mag. Hier kann man verschiedene Archetypen in einzelnen Runen finden. So ist es wichtig, dass man mit offenen Augen und einem offenen Geist auf die Runen zugeht, sodass man sich Stück für Stück diesen terrestrischen Energien annähert, um sie kennenzulernen. Wenn man sich mehr und mehr mit den Runen auseinandersetzt, werden spezifische Kausaleffekte auftreten, die im Endeffekt auch auf das physische und alltägliche Leben einwirken werden. Moment mal! Die Runen haben eine kausale Wirkung auf mein Leben? Ja, so ist es! Wenn man sich energetisch mit den Runen verbindet, wenn man diese in das eigene Energiesystem „brennt“ bzw. wenn man sich diesen Energien öffnet, werden individuelle Prozesse starten, die – je nach initiatorischer Anwendung der Runen – das eigene Leben verändern werden. Dies mag zwar jetzt als „literarischer Spruch“, als besondere Theatralik und Dramaturgie gedeutet werden, da man es sich zu diesem Zeitpunkt sicherlich noch nicht vorstellen kann, doch kann man sich die Wichtigkeit dieser Erwähnung nicht vorstellen, wenn man sie nicht am eigenen Leib erfahren hat. Da es bei den Runen in diesem Kontext kein Grad System gibt, sodass man von leicht nach schwierig sich bewegen kann, muss man sich darüber im Klaren sein, dass man die Runen von der geistigen Welt erhalten wird, die das eigene Leben für den evolutionstechnischen Zweck benötigt. Wenn man also in einer Phase des Lebens ist, wo es darum geht, dass das eigene Fundament zerstört werden muss, sodass man selbst ein neues Fundament erschaffen kann, dann wird der erste initiatorische Kontakt mit den Runen sehr schmerzlich sein.
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