Simply Passion - Faust. Eine Tragödie.

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Faust. Eine Tragödie.: краткое содержание, описание и аннотация

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Goethes «Faust – der Tragödie erster Teil» ist nicht umsonst eines der bedeutendsten Werke der Literaturgeschichte. Hinter der Tragödie verbirgt sich ein ganzes Welt- und Menschenbild, das im Werk sichtbar gemacht wird.
Zudem liefert es eine Fülle an Motiven und Interpretationsansätzen, die die Deutung äußerst anspruchsvoll machen. Die Komplexität und Vielschichtigkeit können aber auch den Zugang zur Tragödie erschweren.
'Faust I' lässt sich in zwei große Handlungsstränge einteilen, die miteinander verwoben sind: Die Gelehrtentragödie beschreibt die tiefe Existenz -und Erkenntniskrise des Wissenschaftlers Faust und beginnt mit der Szene «Nacht», an die sich die Gretchentragödie anschließt. Die Gretchentragödie beschreibt das tragische Liebesverhältnis zwischen Faust und Margarete bis zum schicksalhaften Untergang Margaretes.
In der Interpretation sind die wichtigsten Motive des Werkes aufgegriffen und jedes einzelne Motiv klar strukturiert analysiert. So wird verständlich, wie etwa die Gretchentragödie konzipiert ist und welche Funktion sie erfüllt oder welches Weltverständnis das Motiv der 'doppelten Wette' transportiert.
Die Interpretation liefert damit Deutungsansätze, die «Goethes Faust I» in seiner ganzen Vielfalt für jeden Leser verstehbar macht und die äußerst erhellend sind.

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Faust. Eine Tragödie.

Von Johann Wolfgang von Goethe

Goethe schrieb über 60 Jahre an seinem Faust und nannte "diese sehr ernsten Scherze" am Ende sein "Hauptgeschäft": Dabei entstand eines der großartigsten und gleichzeitig komplexesten Werke der Weltliteratur.

Goethes "Faust" ist wohl eins der beliebtesten "Folterinstrumente" im Deutschunterricht, schreibt Rezensent Ulrich Greiner, und darin schwingt Erlebtes mit. Viel mehr als den allmählichen Weg aus der schülerischen Ablehnung schildert Greiner allerdings nicht. Faust und Mephisto seien die - ach! - zwei Seelen in Goethes Brust, und der "Faust" sei eben bei weitem mehr als nur ein "Traktat", indem sich Gut und Böse gegenüber stehen. Ach so. Als Beweis dazu dient Greiner die Verzweiflung der Theaterregisseure, die sich des Dramas annehmen. Schließlich rät Greiner allen, die auf ihren renitenten Schulbänken sitzen geblieben sein sollten, sich die Filmaufnahme der "legendären und wirkungsvollen Inszenierung" von Gustaf Gründgens anzusehen.

Quellen:

https://www.flickr.com/photos/quinet/

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Das Werk von Simply Passion einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Inhalt

Zueignung. 4

Vorspiel auf dem Theater 4

Prolog im Himmel. 10

Nacht. 14

Vor dem Tor 28

Studierzimmer(I) 39

Studierzimmer(I) 50

Auerbachs Keller in Leipzig 67

Hexenküche. 78

Straße (I) 88

Abend. Ein kleines reinliches Zimmer 91

Spaziergang 95

Der Nachbarin Haus 97

Straße (II) 103

Garten 105

Ein Gartenhäuschen 111

Wald und Höhle 112

Gretchens Stube. 117

Marthens Garten 118

Am Brunnen 123

Zwinger 125

Nacht. Straße vor Gretchens Türe 126

Dom 131

Walpurgisnacht 133

Walpurgisnachtstraum 147

Trüber Tag. Feld 153

Nacht, offen Feld 154

Kerker 154

Zueignung.

Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten,

Die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt.

Versuch ich wohl, euch diesmal festzuhalten?

Fühl ich mein Herz noch jenem Wahn geneigt?

Ihr drängt euch zu! nun gut, so mögt ihr walten,

Wie ihr aus Dunst und Nebel um mich steigt;

Mein Busen fühlt sich jugendlich erschüttert

Vom Zauberhauch, der euren Zug umwittert.

Ihr bringt mit euch die Bilder froher Tage,

Und manche liebe Schatten steigen auf;

Gleich einer alten, halbverklungnen Sage

Kommt erste Lieb und Freundschaft mit herauf;

Der Schmerz wird neu, es wiederholt die Klage

Des Lebens labyrinthisch irren Lauf,

Und nennt die Guten, die, um schöne Stunden

Vom Glück getäuscht, vor mir hinweggeschwunden.

Sie hören nicht die folgenden Gesänge,

Die Seelen, denen ich die ersten sang;

Zerstoben ist das freundliche Gedränge,

Verklungen, ach! der erste Widerklang.

Mein Lied ertönt der unbekannten Menge,

Ihr Beifall selbst macht meinem Herzen bang,

Und was sich sonst an meinem Lied erfreuet,

Wenn es noch lebt, irrt in der Welt zerstreuet.

Und mich ergreift ein längst entwöhntes Sehnen

Nach jenem stillen, ernsten Geisterreich,

Es schwebet nun in unbestimmten Tönen

Mein lispelnd Lied, der Äolsharfe gleich,

Ein Schauer faßt mich, Träne folgt den Tränen,

Das strenge Herz, es fühlt sich mild und weich;

Was ich besitze, seh ich wie im Weiten,

Und was verschwand, wird mir zu Wirklichkeiten.

Vorspiel auf dem Theater

Direktor. Theatherdichter. Lustige Person:

Direktor:

Ihr beiden, die ihr mir so oft,

In Not und Trübsal, beigestanden,

Sagt, was ihr wohl in deutschen Landen

Von unsrer Unternehmung hofft?

Ich wünschte sehr der Menge zu behagen,

Besonders weil sie lebt und leben läßt.

Die Pfosten sind, die Bretter aufgeschlagen,

Und jedermann erwartet sich ein Fest.

Sie sitzen schon mit hohen Augenbraunen

Gelassen da und möchten gern erstaunen.

Ich weiß, wie man den Geist des Volks versöhnt;

Doch so verlegen bin ich nie gewesen:

Zwar sind sie an das Beste nicht gewöhnt,

Allein sie haben schrecklich viel gelesen.

Wie machen wir's, daß alles frisch und neu

Und mit Bedeutung auch gefällig sei?

Denn freilich mag ich gern die Menge sehen,

Wenn sich der Strom nach unsrer Bude drängt,

Und mit gewaltig wiederholten Wehen

Sich durch die enge Gnadenpforte zwängt;

Bei hellem Tage, schon vor vieren,

Mit Stößen sich bis an die Kasse ficht

Und, wie in Hungersnot um Brot an Bäckertüren,

Um ein Billet sich fast die Hälse bricht.

Dies Wunder wirkt auf so verschiedne Leute

Der Dichter nur; mein Freund, o tu es heute!

Dichter:

O sprich mir nicht von jener bunten Menge,

Bei deren Anblick uns der Geist entflieht.

Verhülle mir das wogende Gedränge,

Das wider Willen uns zum Strudel zieht.

Nein, führe mich zur stillen Himmelsenge,

Wo nur dem Dichter reine Freude blüht;

Wo Lieb und Freundschaft unsres Herzens Segen

Mit Götterhand erschaffen und erpflegen.

Ach! was in tiefer Brust uns da entsprungen,

Was sich die Lippe schüchtern vorgelallt,

Mißraten jetzt und jetzt vielleicht gelungen,

Verschlingt des wilden Augenblicks Gewalt.

Oft, wenn es erst durch Jahre durchgedrungen,

Erscheint es in vollendeter Gestalt.

Was glänzt, ist für den Augenblick geboren,

Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren.

Lustige Person:

Wenn ich nur nichts von Nachwelt hören sollte.

Gesetzt, daß ich von Nachwelt reden wollte,

Wer machte denn der Mitwelt Spaß?

Den will sie doch und soll ihn haben.

Die Gegenwart von einem braven Knaben

Ist, dächt ich, immer auch schon was.

Wer sich behaglich mitzuteilen weiß,

Den wird des Volkes Laune nicht erbittern;

Er wünscht sich einen großen Kreis,

Um ihn gewisser zu erschüttern.

Drum seid nur brav und zeigt euch musterhaft,

Laßt Phantasie, mit allen ihren Chören,

Vernunft, Verstand, Empfindung, Leidenschaft,

Doch, merkt euch wohl! nicht ohne Narrheit hören.

Direktor:

Besonders aber laßt genug geschehn!

Man kommt zu schaun, man will am liebsten sehn.

Wird vieles vor den Augen abgesponnen,

So daß die Menge staunend gaffen kann,

Da habt Ihr in der Breite gleich gewonnen,

Ihr seid ein vielgeliebter Mann.

Die Masse könnt Ihr nur durch Masse zwingen,

Ein jeder sucht sich endlich selbst was aus.

Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen;

Und jeder geht zufrieden aus dem Haus.

Gebt Ihr ein Stück, so gebt es gleich in Stücken!

Solch ein Ragout, es muß Euch glücken;

Leicht ist es vorgelegt, so leicht als ausgedacht.

Was hilft's, wenn Ihr ein Ganzes dargebracht?

Das Publikum wird es Euch doch zerpflücken.

Dichter:

Ihr fühlet nicht, wie schlecht ein solches Handwerk sei!

Wie wenig das dem echten Künstler zieme!

Der saubern Herren Pfuscherei

Ist, merk ich, schon bei Euch Maxime.

Direktor:

Ein solcher Vorwurf läßt mich ungekränkt:

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