Night runzelte die Stirn.
„Dann war die Paarung gewalttätig“, stellte er fest.
„Ich stand unter Drogen. Ich hätte sie sonst nie angefasst.“
Night schüttelte den Kopf.
„Es ist nichts so, dass ich dir Vorwürfe mache, Mann, wir alle wissen, was die Drogen aus uns machen können, doch du musst verstehen, dass es für die arme Frau traumatisierend gewesen sein muss, von einem Breed wie dir vergewaltigt zu werden. Es ist ein Wunder, dass sie es überlebt hat.“
Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen, als die Erinnerungen an den verfluchten Tag zurück zu kommen drohten. Nicht jetzt! Ich schob die furchtbaren Bilder energisch in einen verborgenen Winkel meines Gehirns, wo ich alle die schrecklichen Erinnerungen meiner Vergangenheit aufbewahrte. Als ich die Augen erneut öffnete, sah ich Night direkt an.
„Ich bin nicht stolz auf das was ich getan habe, Night. Doch ich würde ihr nie wieder Gewalt antun. Ich werde ihr beweisen, dass ich ihr ein guter Gefährte und dem Kind ein guter Vater sein kann. Ich würde sie mit meinem Leben beschützen.“
Night seufzte.
„Daran zweifle ich nicht, dennoch denke ich, dass die beiden ohne dich besser dran wären. Menschen sind emotional viel schwächer als wir. Ein solches Erlebnis wird sie tief traumatisiert haben und wenn du plötzlich auf der Bildfläche auftauchst, dann wird sie sicher in Panik geraten. Ich kann dir keine Zustimmung dazu geben. Sorry, Despair, ob es dir passt oder nicht, du wirst nach Eden gehen. In drei Tagen geht dein Shuttle.“
Zwei Tage später
Ich hatte keineAhnung wie ich es anstellen sollte, allein auf mich gestellt in der Welt der Menschen, doch eines war klar für mich: ich würde nicht mit dem Shuttle nach Eden fliegen. Ich musste meine Gefährtin und das Kind finden. Ich war gestern heimlich in das Büro des Alien Breed Task Force geschlichen und hatte den Namen und die letzte bekannte Adresse von meiner Gefährtin herausgefunden. Ihr Name war Nadja. Es gab kaum Informationen über das Kind, nur dass es wohl ein Mädchen war. Ich hatte eine Tochter. Nadja und die Kleine waren jetzt die oberste Priorität in meinem Leben. Ich würde sie finden und ich würde für sie da sein. Mir war klar, dass Nadja sich sehr wahrscheinlich vor mir fürchtete, mich sogar hasste, doch ich würde alles tun um zumindest dafür zu sorgen, dass sie lernte mir zu vertrauen und dass wir für das Wohl unserer Tochter irgendwie zu einer Übereinkunft kommen konnten. Ich machte mir keine Illusionen, dass Nadja mich jemals lieben würde, dafür hatte ich ihr zu viel angetan. Es war ja auch keine Liebe von meiner Seite. Ich hatte sie unter dem Einfluss von DMIs Drogen vergewaltigt und geschwängert. Doch auch wenn ich mich schemenhaft an die Tat erinnern konnte, so war ich damals nicht in der Lage gewesen, irgendeine emotionale Bindung zu formen, wie das sonst bei den Breeds und ihren Gefährtinnen der Fall war. Ich hatte in den Monaten nach meiner Befreiung ein paar Alien Breed-Menschen Pärchen getroffen und was sie miteinander hatten würde ich mit Nadja nie haben können. Doch das war nicht wichtig. Wichtig war, dass ich meine Gefährtin und mein Kind schützen und für sie sorgen konnte.
Sieben Monate später
Wieder eine verdammteSackgasse. Frustriert ließ ich mich auf das Bett meines billigen Motelzimmers fallen und schloss die Augen. Seit über einem halben Jahr jagte ich den Spuren meiner Gefährtin hinterher. Sie schien nie lange an einem Ort zu bleiben, wahrscheinlich aus Angst, gefunden zu werden. Doch sie war hier gewesen. Die Nachbarin hatte sich an sie erinnert. Sie und das Baby. Die Frau wusste nicht, dass das Kind halb Alien Breed war. Ebenso wenig wusste sie wer oder was ich war. Ich versteckte meine ungewöhnliche Kopfform unter einer Mütze und meine Augen hinter einer dunklen Sonnenbrille. Ich war vorsichtig, niemals die Lippen zu weit zu entblößen, um meine Fänge nicht zu zeigen. Seit Monaten schaffte ich es, mich unter den Menschen zu bewegen ohne dass sie wussten, mit wem sie es zu tun hatten. Ich nahm hier und da ein paar Gelegenheitsjobs an um Unterkunft, Verpflegung und Transport bezahlen zu können. Ich hatte wieder einmal eine Sackgasse erreicht und würde in diesem Kaff bleiben müssen, bis ich den nächsten Hinweis gefunden hatte. Meine Geldmittel gingen auch wieder zu Neige, also würde ich meine Zeit hier in Dodger’s Hill nutzen, um ein wenig Geld zu verdienen. Ich hatte am anderen Ende des Kaffs eine Sägemühle gesehen. Ich würde morgen sehen, ob man dort einen Mann gebrauchen konnte. Ich bevorzugte harte Arbeit, denn es half mir etwas von meinem Frust abzubauen. Hin und wieder hatte ich Geld mit ein paar illegalen Street-Fights verdienen können. Das war mir am Liebsten gewesen. Doch in einem Kaff wie Dodger’s Hill gab es keine Street-Fights.
Mein Magen begann zu grummeln. Ich beschloss, etwas im Burger Laden um die Ecke zu essen und mich dann zurück zu ziehen. Morgen hatte ich einiges zu tun. Mir einen Job zu beschaffen hatte oberste Priorität, doch ich würde mich auch ein wenig umhören ob irgendjemand eine Ahnung hatte, wohin Nadja mit der Kleinen gezogen sein konnte.
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