Melody Adams - Sturdy

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Zusammen mit Freedom, dem neuen Anführer der ABU (Alien Breed Union), soll Sturdy an einer Pressekonferenz in New York teilnehmen. Dort trifft er auf die schöne und äußerst neugierige Journalistin Nicolé Durand. Als Nicolé nach einer leidenschaftlichen gemeinsamen Nacht von ABU Gegnern entführt wird, setzt Sturdy alles daran, sie zu finden.
Nicolé ist Journalistin mit Leib und Seele. Die Alien Breeds interessieren sie schon seit Jahren. Vor allem möchte sie eines herausfinden: Wie es ist, mit einem Alien Breed zu schlafen. Als sie auf Sturdy trifft, ist sie von ihm sofort angetan und sie weiß: Er ist es. Nach einer heißen Nacht, wird sie Opfer einer Entführung. ABU Gegner, welche die Alien Breed als Ausgeburt des Teufels ansehen, wollen an ihr ein Exempel statuieren. Keine anständige Frau sollte sich mit «der Saat des Bösen» paaren.

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Selbst bei dem ungemütlichen Wetter wäre das immer noch besser, als hier in den zwölf Quadratmetern herum zu tigern. Da wir nur drei Tage blieben, hatte ich nicht viel Gepäck, es machte also wenig Sinn, die paar Sachen auszupacken, dennoch tat ich genau das. Leider war ich nach ein paar Minuten schon fertig damit und erneut hatte ich nichts zu tun, als hier rumzusitzen. Vielleicht sollte ich ein wenig fernsehen. Ich setzte mich auf das französische Bett und nahm die Fernbedienung vom Nachttisch, um den Fernseher einzuschalten. Rastlos zappte ich durch die Kanäle, ohne dass irgendein Programm wirkliches Interesse in mir weckte. Nach etwa zehn Minuten gab ich auch das frustriert auf und schaltete das Gerät aus. Ich schmiss die Fernbedienung neben mir auf das Bett und knurrte unwillig. Ich könnte wirklich einen Drink vertragen. – Das war die Idee! Ich würde einfach runter an die Bar gehen und mir einen Drink genehmigen. Es war zwar etwas früh für Alkohol, doch was sollte man hier schon anderes tun? Also erhob ich mich von dem Bett und warf einen kritischen Blick in den Spiegel neben der Garderobe. Ich trug ausgeblichene Jeans und ein schwarzes T-Shirt. Gut genug für die Bar, entschied ich. Ich musste mich ein wenig ducken, um mein Gesicht im Spiegel zu studieren, da der Spiegel nicht hoch genug angebracht war. Man war halt auf normalgroße Menschen eingestellt und nicht auf hünenhafte Alien Breed. Ich war einer der größten und breitesten unserer Rasse. Ich hatte vor kurzem meine schulterlangen dunkelblonden Haare kurz geschoren, was meine ungewöhnliche Kopfform mehr zur Geltung brachte. Ja, niemand würde auf die Idee kommen, mich für einen Menschen zu halten. Doch hier im Hotel war dies egal. Man würde keine von den ABU Gegnern hier herein lassen. Nicht, dass ich Angst vor den Bastarden hatte, doch wir hatten schon ein paar Mal echten Ärger mit den Alien Breed Hassern gehabt. Man hatte erst vor kurzem Loner entführt und auf eine russische Raumstation gebracht, wo man ihn zwingen wollte, mit einer Tigerfrau ein Kind zu zeugen. Zum Glück konnte er sowohl sich, als auch die Tigerfrau retten, und sie lebten jetzt als Paar zusammen auf Eden. Zuvor hatten Alien Breed Hasser unsere Kolonie angegriffen und Lucy, die Gefährtin von Beast, entführt. Wir mussten also immer auf der Hut sein. Wir waren den Menschen körperlich überlegen, doch wenn sie ihre Giftpfeile gegen uns einsetzten, waren wir binnen Sekunden außer Gefecht gesetzt.

Ich öffnete die Tür und verließ das Hotelzimmer, um mich auf den Weg nach unten zu machen, wo sich die Bar befand. Ich hoffte, dass sie schon geöffnet war. Es gab zwar immer noch das Restaurant, doch ich wollte nicht irgendwo steif am Tisch sitzen. Falls die Bar also geschlossen war, blieb mir nur die Mini-Bar auf dem Zimmer übrig.

Nicole

Ich war tatsächlichhier! Ich konnte es noch gar nicht fassen. Ich hatte bis neun Uhr abends an dem Artikel geschrieben und ihn dann Martin in sein Büro gebracht. Zum Glück pflegte er stets Überstunden zu machen, um seiner nörgeligen Frau zu Hause zu entgehen, und so konnte ich den Text noch rechtzeitig abgeben. Martin hatte Wort gehalten und mir einen Presseausweis besorgt. Ich hatte das letzte freie Zimmer im ‚Le Grand’ bekommen, wohnte also im selben Hotel wo die Konferenz stattfand und – das Beste – wo auch die Vertreter der ABU untergebracht waren. Ich hatte es auf dem winzigen Hotelzimmer nicht ausgehalten, und so war ich hier runter an die Bar gekommen, um meine Nervosität mit einem doppelten Scotch zu bekämpfen.

„Einen Gin Tonic bitte!“, erklang eine tiefe Stimme neben mir.

„Kommt sofort!“, erwiderte die Barfrau mit honigsüßer Stimme.

Ich wandte unauffällig den Kopf, um zu sehen, wer da gekommen war, um mir an der sonst leeren Bar Gesellschaft zu leisten. Mein Herz setzte einen Schlag aus, ehe es umso heftiger wieder zu schlagen anfing. Die massige Statur allein hätte ihn verraten, denn es gab selten Menschen mit solchen hünenhaften Ausmaßen, doch der unleugbare Beweis war seine ungewöhnliche Kopfform. Der Hinterkopf lief deutlich spitzer zu, als ein normaler Menschenkopf. Er war ein Alien Breed. Kein Zweifel. Und die Barfrau schien ihn mit ihren gierigen Augen regelrecht auffressen zu wollen. Diese kleine Nutte! Dieser Alien Breed gehörte mir!

Ich drehte mich mit meinem Barhocker in seine Richtung. Wow, dieser Kerl war atemberaubend. Diese Muskeln, das markante Gesicht. Und diese Hände! Sie waren groß wie Schaufeln. Die Vorstellung, diese Hände auf meinem Körper zu spüren, sandte wohlige Schauer über meinen Rücken.

„Hallo Großer!“, raunte ich mit meiner verführerischsten Stimme. „Was ist deine Ausrede, dass du zu so früher Stunde schon einen Drink an der Bar brauchst?“

Der Alien Breed wandte sich mir zu, studierte mich gründlich von oben bis unten und ich spürte seinen Blick als wäre es eine echte Berührung. Mein Herz schlug schneller und meine Brustwarzen richteten sich unter dem dünnen Stoff meiner Bluse auf. Ein interessiertes Glitzern erschien in den stahlblauen Augen des Alien Breed, als er dieses kleine Detail entdeckte. Seine vollen Lippen verzogen sich zu einem amüsierten Grinsen.

„Langeweile!“, beantwortete er meine Frage. „Auf dem Hotelzimmer gibt es nichts zu tun, und draußen ist es viel zu ungemütlich. – Und du?“

Ich lachte.

„Dasselbe!“

Die Bardame bedachte mich mit einem giftigen Blick als sie den Gin Tonic vor dem Alien Breed hin stellte.

„Danke, bitte buchen Sie den Drink auf Zimmer 223“, sagte er freundlich und sie lächelte ihn augenklimpernd an.

Zu meiner großen Genugtuung wandte er sich augenblicklich wieder mir zu und hob sein Glas.

„Auf die Langeweile!“, sagte er mit seiner rauen Stimme, die alle meine weiblichen Teile zum Kribbeln brachte.

Die Wirkung, die dieser Kerl auf mich hatte, war wirklich ungewöhnlich. So etwas hatte ich noch nie erlebt, dabei flirtete ich oft und gern.

„Auf die Langeweile!“, erwiderte ich, mein Glas ebenfalls erhebend.

Wir nahmen jeder einen Schluck und der Alien Breed setzte sich auf den Barhocker neben mir.

„Mein Name ist Nicole. Nicole Durand. Ich bin für die Pressekonferenz hier“, stellte ich mich vor.

„Sturdy“, erwiderte der Alien Breed. „Ich bin auch für die Konferenz hier.“

„Wirklich? Das hätte ich mir ja gar nicht denken können“, neckte ich ihn und entlockte ihm ein Grinsen.

Er musterte mich, dann sagte er: „Du bist also Journalistin?“

Ich nickte, und leerte mein Glas. Augenblicklich wandte sich Sturdy der Barfrau zu.

„Noch einen ...“

Er sah mich fragend an.

„Scotch“, beantwortete ich seine unausgesprochene Frage.

„Noch einen Scotch auf meine Rechnung bitte.“

Diesmal beeilte sich die Barfrau nicht so sehr, den Drink fertig zu stellen und ich bekam auch kein Lächeln von ihr, als sie den Drink vor mir auf die Theke knallte, ehe sie sich beleidigt in die andere Ecke verzog. Tja, sorry, wenn man nicht verlieren kann ...

Ich nahm das Glas und sah Sturdy an. Er war wirklich ein verdammt attraktiver Kerl. Und er hatte so lange und dichte Wimpern, dass jede Frau neidisch darauf wäre.

„Danke für den Drink.“

Ich prostete ihm zu.

„Keine Ursache. Ich trinke viel lieber in netter Gesellschaft, als allein.“

„Geht mir auch so.“

Wir tranken schweigend und ich hatte Mühe, ein Zittern in meiner Hand zu verbergen. Ich war von diesem Alien Breed wirklich angetan. Diese Augen! Ich hatte noch nie so blaue Augen gesehen. Seine Haut war sonnengebräunt. Ich wusste, dass das Klima auf Eden ähnlich dem in Südamerika war. Er musste hier im kalten New York wirklich frieren.

„Sooo. – Wie ist es, auf einem paradiesischen Planeten zu leben?“, fragte ich. „Ich wette, es ist viel angenehmeres Wetter dort, als hier.“

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