es auch.
Neben meiner schriftstellerischen Arbeit gebe ich Unterricht in kreativem Schreiben. Viele
Studenten klagen, dass sie keine schöpferischen Ideen haben. Ich konnte immer wieder
beweisen, dass alle Studenten zu jedem Thema schöpferische Ideen entwickeln können, wenn
sie sie aufschreiben. Im Klassenzimmer stelle ich mich hinter sie und dränge die Studenten
immer wieder zum Schreiben, und mit der Zeit sehen sie, dass es auch diejenigen schaffen,
die sich vorher beklagt haben! Ganz genauso dränge ich Sie zu diesem entscheidenden Punkt:
Halten Sie jede Idee fest und schreiben Sie sie auf.
Dieser Vorgang umfasst viel mehr als das einfache Festhalten der Idee. Beim Niederschreiben
werden Sie nämlich häufig feststellen, dass Sie Ihre Idee klarer umreißen und ausbauen
können. Ein Beispiel dazu: Haben Sie schon einmal an Ihrem Mantel einen losen Faden
entdeckt? Wenn Sie daran gezogen haben, stellten Sie fest, das er viel länger ist, als Sie
erwarteten.
Machen Sie es mit Ihrer Idee ebenso: Halten Sie sie fest und „ziehen Sie daran“, Sie werden
sehen, es steckt noch viel mehr dahinter als in den anfänglichen Bruchstücken.
Sie regen Ihren Geist an
Ihr Geist verkümmert, wenn er nicht angeregt wird, aber reagiert sofort auf jede Ermutigung.
In diesem Zusammenhang meine ich mit Ermutigung das Einfangen unserer Ideen und der
weitere Ausbau, durch das Niederschreiben und „daran arbeiten“.
Ein Unternehmer kann sein Büro verlassen und über sein Gelände gehen, um zu sehen, was
dort passiert; Sie können aber Ihr geistiges Hauptbüro nicht verlassen (wenigstens nicht in
einem gewöhnlichen Denkvorgang). Sie müssen auf Ihrem Platz bleiben und darauf warten,
was Ihnen die Ideenfabrik des Unterbewusstseins zur Prüfung liefert.
Sie können aber die unsichtbaren, unzugänglichen Ideenlieferanten anregen durch Ihre
Aufmerksamkeit, Tatkraft und Anerkennung.
Aufmerksamkeit: Entwickeln Sie einen festen Glauben, dass Ihr Geist Sie mit den
gewünschten Ideen beliefern kann und will. Lernen Sie sie erkennen, wenn sie in Ihr
Bewusstsein eindringen.
Tatkraft: Halten Sie zunächst die Idee fest, indem Sie sie aufschreiben. Verbinden Sie sie mit
anderen Ideen aus derselben Quelle oder einer anderen. Setzen Sie Ihre Ideen dann in die Tat
um.
Anerkennung: Man braucht seinen Spaß und seine Dankbarkeit sich selbst und seinem Geist
gegenüber nicht zu verstecken. Lächeln Sie einfach und sagen Sie sich laut oder leise irgend
etwas Nettes, wie: „Das ist eine gute Idee! Ich bin glücklich, darauf gekommen zu sein, weiter
so“. Benutzen Sie Ihre eigenen Worte. Ein wenig Training wird Ihre Worte natürlich und
Ihnen vertraut klingen lassen.
Geizen Sie nicht mit Lob und Anerkennung Ihnen selbst gegenüber. Ihr Geist braucht das und
blüht dadurch auf. Mark Twain sagt ganz richtig: „ ...ein Grundtrieb ist der Hunger nach
Eigenlob“ und John Milton schrieb einmal: „Oftmals ist nichts wertvoller als von sich selbst
überzeugt zu sein“.
Wenn Sie ihren Geist anregen, indem Sie ihm Aufmerksamkeit, Tatkraft und Anerkennung
zukommen lassen, wird er das mit einem größeren Einsatz für Sie lohnen.
Die Fähigkeit Ideen zu haben, wird größer und arbeitet mit der Zeit immer schneller: Immer
mehr Ideen werden immer schneller entwickelt. Sie werden einmal Ihr ganzes Vertrauen in
diese Fähigkeit legen. Sie werden sich an jede Aufgabe und an jedes Projekt heranwagen in
der Überzeugung, dass Ihr Geist Sie mit den dafür notwendigen Ideen beliefern wird.
Sie formen Ihren Charakter um.
Durch beharrliches Wiederholen der Übungen 4, 5 und 6 profitieren Sie von dem Gesetz, dass
ein wiederholter Gedanke zum Glauben wird. Sie können die Auswirkungen dieses Gesetzes
überall in Ihrer Umgebung beobachten. Der eingebildete Kranke fürchtet dauernd, krank zu
sein; der nächste Schritt ist, dass er glaubt, krank zu sein; und bald ist er wirklich krank. Der
Pessimist denkt dauernd an das Pech, das ihn verfolgt; dann glaubt er daran, und schließlich
verfolgt es ihn auch wirklich.
Hand aufs Herz: Wenn Sie ehrlich zu sich selbst sind, werden Sie derartige Erfahrungen auch
schon gemacht haben und können dies bestätigen. Mitunter redet man sich mit Sprichwörtern
heraus, wie: „ein Unheil kommt selten allein“. In Wirklichkeit zieht ein Unheil oft weitere nur
deswegen an, weil man sie fast schon erwartet. Es scheint, als gäbe es ein unbeschriebenes
Gesetz dafür, das negative Gedanken, Gefühlsregungen und Einstellungen regelrecht das
negative anziehen. Doch wenn es dieses Gesetz gibt (wovon ich persönlich zwar überzeugt
bin, das aber nicht als unumstößliche Behauptung darstellen möchte), so muss es
logischerweise auch den „Gegenpol“ geben und zwar das positive Gedanken,
Gefühlsregungen und Einstellungen das Positive anziehen.
Lassen wir es doch einfach einmal so im Raum stehen. Nehmen Sie doch einfach an, das es
ein solches, unbeschriebenes Gesetz gibt: Was haben Sie schon zu verlieren? Sie sind mit
Ihrem jetzigen Leben und / oder Ihrer jetzigen Situation unzufrieden, sonst hätten Sie ja nicht
dieses Werk gekauft. Also kann von jetzt an alles nur noch besser werden, keinesfalls
schlechter, wenn Sie die hier enthaltenen Ratschläge strikt oder wenigstens einigermaßen
konkret befolgen. Es kostet Sie ja nichts, außer etwas von Ihrer Zeit. Nehmen Sie den Teil
Ihrer Zeit, den Sie tagsüber mit negativen, unkonzentrierten oder sinnlosen Gedanken
verbrauchen, dann haben Sie noch nicht einmal Zeit verloren.
Indem man sich eine neue Denkweise aneignet, ändert man seinen Charakter und damit auch
sein Leben; denn schon Emerson sagte: „das Glück des Menschen wird von seinem Charakter
bestimmt“. Deshalb sollten Sie, sobald Sie mit diesen Übungen beginnen, nach günstigen
Veränderungen in Ihrem Charakter Ausschau halten. Achten Sie z.B. auf Anzeichen, dass Sie
optimistischer, konstruktiver, schöpferischer werden. Hegen und pflegen Sie diese Anzeichen,
auch wenn sie noch so klein sind. Ermutigen Sie jeden Wechsel nach besten Möglichkeiten.
Jeder noch so kleine Wechsel ist ein Schritt auf Ihr Ziel zu.
Sie profitieren von anderen
Obwohl Sie anderen Menschen gegenüber nie über Ihren Plan sprechen, werden Gedanken
direkt von Ihrem Geist auf andere übertragen. Ohne ein Wort zu sprechen, veranlassen Sie
andere Menschen an das zu denken, womit sich Ihr Unterbewusstsein gerade beschäftigt.
Wenn Sie sich zuvor noch nie mit Telepathie beschäftigt haben, werden Sie mir vielleicht
nicht glauben. Ich verlange von Ihnen auch nicht, mir zu glauben. Ich lade Sie nur zu einem
Experiment ein. Wenn Sie diese Übungen regelmäßig durchführen, wird dieses Prinzip sofort
anfangen, für Sie zu arbeiten, ob Sie es nun glauben oder nicht.
Hier einige der zu erwartenden Ergebnisse:
Bei einer Unterhaltung erfahren Sie von Ihrem Gesprächspartner wertvolle Hinweise und
Ideen. Manchmal ist die Information absichtlich für Sie bestimmt, weil der Gesprächspartner
weiß, dass sie Sie interessieren wird. Manchmal wird sie in Ihrer Hörweite auch nur so
fallengelassen – en passant – sozusagen. Warten Sie auf die Information; halten Sie die Idee
fest und schreiben Sie sie auf. Nehmen Sie dazu ruhig Bleistift und Notizbuch in die Hand,
Sie werden sehen, dass Ihr Gesprächspartner geschmeichelt sein wird, dass Sie seiner
Unterhaltung soviel Bedeutung zumessen. (und denken Sie daran, nicht genau zu sagen,
warum Sie die Aufzeichnung machen. Eine Bemerkung wie etwa „ich halte das für eine
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