Liebe Leser und Theaterbegeisterte,
Hunderte Kinder und Jugendliche haben das vorliegende Stück bereits zur Aufführung gebracht und so ihr Publikum restlos begeistert.
Ob mit ganz einfachen Mitteln oder in aufwendiger Gestaltung der Bühnenbilder, Kostüme und Requisiten. Ob in großer Besetzung oder mit kleinem Ensemble. Ob mit Live-Musik, Playbacks, Tanzchoreographien oder rein als Schauspiel.
Bei diesem Stück können Sie hinzu erfinden, weg dichten oder weitere kreative Elemente einbinden, auf die vor Ihnen noch niemand gekommen ist.
Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf und stürmen Sie die Bretter, die die Welt bedeuten.
Dabei wünsche ich Ihnen viel Freude, Erfolg und natürlich donnernden Applaus!
Mit einem herzlichen Toi, Toi, Toi,
Ihr Dominik Meurer
Alle Rechte, insbesondere die der Aufführung durch Bühnen, freie Gruppen und Amateurgruppen, der Vorlesung, Vertonung, Verfilmung und Übertragung durch Rundfunk, Fernsehen und sonstige Medien, sowie der Übersetzung vorbehalten. Das Bühnenwerk darf nur aufgrund eines schriftlichen Vertrages verwertet, vervielfältigt, gedruckt oder sonst irgendwie entgeltlich oder unentgeltlich weitergegeben werden. Informationen hierzu finden Sie unter: www.dominikmeurer.de © Dominik Meurer, Raiffeisenstr. 44, 58093 Hagen, Mail: kontakt@dominikmeurer.de
ROLLEN / INFOS
Rollen / Infos
Spieldauer:ca. 50 - 60 Minuten
Rollenzahl:25
Rollen:
TEUFEL
GLUTWINA HÖLLEISEN
RUMOALD HÖLLEISEN
HANS
PETER
GERD
ROSA
MECHTHILD
HILTRUD
BÜRGERMEISTER BERTRAM
OLGA
ERNA
LUDMILLA
RÜDIGER
KÖNIG EDUARD
KÖNIGIN ELFRIEDE
PRINZESSIN ADELINE
HAUSHOFMEISTER PLUM
HOFDAME EXENBERG
GOUVERNANTE REDLICH
DIENER FRITZ
DIENER FRANZ
PRINZ ALFONSO
PRINZ RAOUL
PRINZ HENRY
UNTERWELTGESTALTEN, GNOME, LEICHEN
In der Unterwelt. Die Bühne liegt in dichtem Nebel. Unheimliche Klänge und Geräusche sind hörbar. In allen Ecken des Zuschauerraumes erscheinen Schreckgestalten, die sich an den Zuschauern zu schaffen machen. GLUTWINA rast wie eine Furie auf die Bühne und durch den Zuschauerraum, und treibt die Gestalten Richtung Hinterbühne.
GLUTWINA
Aaaah… verflixtes Lumpengesindel, Schlangen brut und Höllenpack! Wer hat euch Stinkwurzen erlaubt aus euren Löchern zu kriechen? Kommt sofort her, ihr widerspenstiges Volk, ihr Wanzen, sonst werd ich euch Beine machen! Los, los! Und wo steckt mein nichtsnutziger, vermaledeiter Ehemann? Rumoald! Ruumooaald! Komm sofort her du Taugenichts, sonst zieh ich dir die Hammelbeine lang! Ruumooaaaald!
(RUMOALD wacht grunzend, mit einer abgenagten Lammkeule in der Hand unter einem Fell auf.)
RUMOALD
Was ist denn los, Weib? Hast du mir ein Früh stück gemacht? Ich habe einen mordsmäßigen Hunger.
GLUTWINA (süßlich)
Oh, mein reizender Gemahl wird von einem Hüngerchen gezwackt?
RUMOALD
Mhm.
GLUTWINA
Du kannst dich ja kaum rühren, so erschöpft bist du von deiner Nachtwache.
RUMOALD
Oh, ja.
GLUTWINA
Da will ich doch gleich mal sehen, ob ich in der Speisekammer vielleicht eine große, köstliche Lammkeule finde.
RUMOALD
Das wäre jetzt genau das Richtige.
(Plötzlich fällt ihm die abgenagte Lammkeule ein, die ihm GLUTWINA bereits entwendet hat.)
RUMOALD
Oh, oh.
(GLUTWINA drischt mit Keule auf RUMOALD ein und treibt ihn so über die Bühne.)
GLUTWINA
Du Faulpelz! Du Schandfleck von einem Ehe mann! Ich werde dir helfen dich heimlich nachts in meine Speisekammer zu schleichen und mein Essen zu stehlen, mein Feuer nicht zu schüren und der Höllenbrut, die du bewachen sollst, freien Lauf zu lassen!
RUMOALD
Aber, Glutwina, sie haben doch so einen schreck- lichen Lärm gemacht. Wie hätte ich da sonst schlafen sollen?
GLUTWINA
Gar nicht, du Dämlack! Was habe ich bloß ver- brochen, dass ich dich verdient habe? Hätte mir unser Herr und Meister nicht einen anständigen Kerl zum Mann geben können? Einen, der mich bedient, verehrt und verwöhnt? Der mich wie eine Königin behandelt und meinen Befehlen gehorcht? Ach, ich armes Wesen, warum hat er mich mit dir nur so schrecklich geschlagen?
RUMOALD
Das habe ich mich auch schon oft gefragt.
GLUTWINA
Wie bitte?
RUMOALD
Nun ja. Er wird sich was dabei gedacht haben. Neulich hat er zu mir gesagt: „Rumoald, an dem Tag, an dem Glutwina einmal zufrieden ist, wirst du etwas Wesentliches vollbracht haben.
GLUTWINA
Ach, Papperlapapp! Da kann ich ja bis zum Sankt Nimmerleinstag warten. Du weißt doch gar nicht wie sowas geht. Du solltest den Meister um eine Ziege bitten, damit du es an ihr versuchen kannst.
RUMOALD
Damit sie nachher auch anders meckert?
(GLUTWINA verpasst ihm einen Hieb.)
RUMOALD
Aua. Wieso schlägst du mich immer?
GLUTWINA
Um in Übung zu bleiben. Wenn der Herr und Meister von seiner Reise zu dem da oben zurück ist und sie sich einig geworden sind, dann haben wir bald viele Neulinge, die wir zu piesacken und zu foltern haben. Also, streng dich gefälligst an, sonst spannt er uns beide auf das Feuerrad, übergießt uns mit Öl oder schmeißt uns aus der Hölle.
(RUMOALD schlottert am ganzen Leib.)
RUMOALD
Oh weh, oh weh. Wer ist denn eigentlich der da oben?
GLUTWINA
Na, dieser Kerl… der Anführer der hummelden Heerscharen.
RUMOALD
Ach, der Sänger? Der mit der Biene? Das Lied ist ja so schön!
(Er schnipst und singt zur Melodie von „Die Biene Maja“. Ein paar Unterweltgestalten kommen dazu und machen mit. GLUTWINA versucht ihn zu unterbrechen. Der TEUFEL erscheint mit einem lauten Krachen, begleitet von ein paar Unterweltgestalten und unterbricht das Lied.)
RUMOALD
Heh, wer macht denn... oh, Meister.
(Alle werfen sich auf die Knie.)
TEUFEL
Rumoald, Glutwina, habt ihr beiden nichts Besseres zu tun?
GLUTWINA / RUMOALD
Gewiss, Meister, gewiss.
GLUTWINA
Verzeiht. Wir haben diesen Abschaum nur ein wenig unterhalten.
RUMOALD
Sie waren ja so schrecklich traurig.
(Der TEUFEL zieht sie an den Ohren hoch.)
TEUFEL
Was meint ihr wie traurig ihr seid, wenn ich euch auf dem Feuerrad röste?
GLUTWINA
Äh... äh... äh... Das haben wir doch nur getan, äh... damit die Folter danach umso schlimmer ist.
TEUFEL
Ihr habt sie also in die Irre geführt, damit sie später noch mehr leiden, wenn ihr sie wieder piesackt?
GLUTWINA / RUMOALD Ja, Meister.
TEUFEL
Das ist teuflisch. Teuflisch gut. Verschwindet.
(Er lässt sie wieder los. Die Unterweltgestalten verschwinden. RUMOALD und GLUTWINA wollen auch gehen.)
TEUFEL
Ihr beide bleibt hier.
RUMOALD
Aber, Meister. Es gibt noch so viel zu tun. Haare ausreißen...
GLUTWINA
Pitzen, Kneifen, Ohren ansengen...
TEUFEL
Seit wann seid ihr so eifrig?
RUMOALD
Das sind wir doch die ganze Zeit.
TEUFEL
Da habe ich Anderes gehört. Vielleicht setze ich euch in einen Topf mit siedendem Öl.?
RUMOALD
Nein, Meister, bitte nicht.
GLUTWINA
Wie war denn Euer Ausflug zu diesem... äh... diesem... wie heißt der noch?
TEUFEL
Gott.
(GLUTWINA, RUMOALD und der TEUFEL schütteln sich.)
TEUFEL
Wir sind uns einig, dass wir gegen die Verhältnisse auf der Erde etwas tun müssen. Denn Gut und Böse gibt es da bald nicht mehr, weil kaum einer mehr an etwas glaubt. Und wenn das passiert, dann können wir den Himmel und die Hölle dicht machen. Deshalb werden wir Angst und Schrecken verbreiten, um die alte Ordnung wieder herzustellen.
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