Melanie Tasi
Femme Fatale
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Inhaltsverzeichnis
Titel Melanie Tasi Femme Fatale Dieses eBook wurde erstellt bei
Prolog Prolog Es regnete, schon wieder. Seit Tagen fiel das kühle Nass schon auf die Erde und es schien kein Ende in Sicht zu sein. Die Tropfen prasselten unaufhaltsam gegen die Scheibe und ein merkwürdiges Geräusch war zu hören. Pat, pat, pat. Immer und immer wieder dieses nervende Geräusch. Immerhin lenkte es mich ein wenig ab und Ablenkung hatte ich dringend nötig. Dieser Geruch, der schwer in der Luft hing, raubte mir die Sinne, in einer positiven Art und Weise. Aber heute war es irgendwie anders, etwas stimmte nicht. Zu dem positiven Rausch gesellte sich Ekel. Ich musste diesen Geruch los werden, ich musste ihn los werden. Er blutete mir den ganzen Fußboden voll. Immer diese Sauerei. Na ja, ließ sich eben nicht vermeiden. Zum Glück hatte ich ihn in eine Lagerhalle locken können, also brauchte ich auch nicht sauber zu machen. Trotzdem musste ich seinen Körper los werden. Ihn hier lassen konnte ich nicht. Das Lager wurde noch genutzt und bald würden die Arbeiter kommen, die für die Halle zuständig waren. Witzig wäre es schon, den toten Körper als Überraschung für die Arbeiter einfach liegen zu lassen. Aber das ging nicht, ich musste ihn entsorgen. Aber wie sollte ich das anstellen? Zerstückeln? Schon wieder? Nein, das konnte ich ihm nicht antun. Er war so süß und nett gewesen. Sein Körper, so zart und weich. Ich werde ihn unversehrt lassen. So ein schöner Körper.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Epilog
Impressum
Prolog
Es regnete, schon wieder. Seit Tagen fiel das kühle Nass schon auf die Erde und es schien kein Ende in Sicht zu sein. Die Tropfen prasselten unaufhaltsam gegen die Scheibe und ein merkwürdiges Geräusch war zu hören. Pat, pat, pat. Immer und immer wieder dieses nervende Geräusch. Immerhin lenkte es mich ein wenig ab und Ablenkung hatte ich dringend nötig.
Dieser Geruch, der schwer in der Luft hing, raubte mir die Sinne, in einer positiven Art und Weise. Aber heute war es irgendwie anders, etwas stimmte nicht. Zu dem positiven Rausch gesellte sich Ekel. Ich musste diesen Geruch los werden, ich musste ihn los werden. Er blutete mir den ganzen Fußboden voll. Immer diese Sauerei.
Na ja, ließ sich eben nicht vermeiden. Zum Glück hatte ich ihn in eine Lagerhalle locken können, also brauchte ich auch nicht sauber zu machen. Trotzdem musste ich seinen Körper los werden. Ihn hier lassen konnte ich nicht. Das Lager wurde noch genutzt und bald würden die Arbeiter kommen, die für die Halle zuständig waren. Witzig wäre es schon, den toten Körper als Überraschung für die Arbeiter einfach liegen zu lassen. Aber das ging nicht, ich musste ihn entsorgen.
Aber wie sollte ich das anstellen? Zerstückeln? Schon wieder? Nein, das konnte ich ihm nicht antun. Er war so süß und nett gewesen. Sein Körper, so zart und weich. Ich werde ihn unversehrt lassen. So ein schöner Körper.
Kapitel 1
Ich erwachte total übermüdet in meinem Schlafzimmer. Die Sonne schien durch den Vorhang, der in der Mitte einen Riss hatte. Wie das wohl geschehen war? Ich setzte mich in meinem Bett aufrecht hin und schaute auf den Wecker, doch der zeigte nichts an. Das Display war tot. So ein Mist, ich hatte schon wieder vergessen neue Batterien in das verdammte Ding zu stecken. Auch egal, war ja schließlich nicht die einzige Uhr in der Wohnung.
Noch schlaftrunken schlüpfte ich aus dem warmen Bett und schlurfte in das Bad. Aus dem Spiegel schaute mich das Grauen persönlich an. Die groteske Fratze hatte dunkle Ringe unter den Augen und die Haut im Gesicht war aschfahl. Die wilde Mähne stand in alle Richtungen ab und musste dringend gebändigt werden. War ich das etwa? Ich sah aus, als sei ich um Jahre gealtert. Etwas stimmte nicht mit mir, dass war sicher. Leicht angewidert löste ich meinen Blick von der Fratze im Spiegel und drehte den Wasserhahn auf. Für einige Sekunden ließ ich das kalte Wasser über meine Finger laufen. Das kühle Nass fühlte sich gut an. Inständig hoffte ich, dass es sich auch in meinem Gesicht gut anfühlen würde. Ich spritzte mir einige Tropfen in mein Gesicht, um wieder wach zu werden, doch das half nichts. Die Müdigkeit verschwand einfach nicht. Vielleicht brauchte ich mehr. Ich ließ das Wasser in meine hohle Hand laufen und wusch mir das Gesicht.
Mit einem sauberen Handtuch rubbelte ich kräftig über meine Haut, in der Hoffnung, vielleicht auf diese Art und Weise ein wenig Farbe zu bekommen. Dem war leider nicht so. Das bleiche Gesicht mit den eingefallenen Augen starrte mich immer noch aus dem Spiegel heraus an. Hartnäckig fixierte ich meine eigenen Augen, während ich mir die Zähne putzte.
Was war nur los mit mir? Mein Gesundheitszustand machte mir langsam sorgen. So hatte ich ja noch nie ausgesehen. Vielleicht sollte ich einen Arzt aufsuchen. Ich beendete mein morgendliches Ritual und ging in mein Wohnzimmer. Auf der Couch fand ich die Fernbedienung für den Fernseher und schaltete ihn ein, zum Frühstück brauchte ich einfach etwas Unterhaltung.
Gähnend schlenderte ich in die Küche. Zum Glück hatte ich eine offene Küche, die sich direkt in meinem Wohnzimmer befand. So war es mir möglich, mein Müsli zuzubereiten und gleichzeitig die spannende Werbung für Shampoo zu sehen. Eine sehr wichtige Werbung. Ich nahm meine Schüssel und setzte mich auf die Couch, gerade rechtzeitig, um die Zehnuhr Nachrichten zu sehen.
Aha, es war also zehn Uhr morgens. Eigentlich interessierte ich mich nicht so für die Nachrichten, doch heute weckte etwas mein Interesse. Der Sprecher erwähnte eine Männerleiche, die neben einem Bahngleis gefunden worden war. Der junge Mann sei aber nicht von einem Zug überfahren worden, sondern man hatte ihn ermordet und dort abgelegt. Mehr sei zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt, verkündete der Sprecher mit einer Gleichgültigkeit in seiner Stimme, als würde ihn der tote junge Mann nicht interessieren.
Die Bahngleise. Diese Idee war mir sehr spät und eher spontan eingefallen. Es war eine alte Bahnstrecke, die nur noch selten benutzt wurde, höchstens von einigen Güterzügen. Auf meinem Weg zur Arbeit, kam ich ab und an Mal dort vorbei. Ich fragte mich, wer den hübschen Studenten wohl gefunden hatte. Viel Mühe beim Verstecken hatte ich mir ja nicht gerade gegeben. Das jemand ihn gefunden hatte, war mir eigentlich egal. Irgendwie hatte ich es wohl darauf angelegt. Nun gut, war auch egal, vorbei war vorbei.
Bequem lehnte ich mich auf der Couch zurück und löffelte genüsslich mein Müsli, während der Wettermann einen sonnigen Tag vorhersagte. Oh ja, dieser Tag war jetzt schon sonnig. Vor allem bei der Vorstellung, was ich alles mit dem süßen blonden Wettermann anstellen könnte. Er sah wirklich gut aus. Schlank und muskulös, genau mein Typ. Irgendwie hatten es mir gut gebaute Männer angetan. Er verkörperte einen Hauch von Grazie, so wie er da stand und anmutig mit den Händen gestikulierte, um die Temperaturen auf der Wetterkarte zu zeigen. Leider war das Vergnügen nach kurzer Zeit auch schon beendet und der Wettermann verabschiedete sich. Als er vom Bildschirm verschwand, seufzte ich und stellte die leere Müslischale auf den kleinen Tisch vor mir. Er wäre perfekt gewesen.
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