Hannah Rose - Brandon - Brüste über Nacht

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Brandons Job in einem Café, der ihn eben so über Wasser hält, ist nicht gerade das, was er sich nach Abschluss seines Studiums vorgestellt hat – aber als Bedienung zu arbeiten, war besser als arbeitslos zu sein.
Als eine sehr anspruchsvolle, hochnäsige Kundin seine Geduld bis an den Rand des Erträglichen auf die Probe stellt, ist er froh, bei der nachfolgenden Dame Verständnis für seine Lage zu finden. Mit einer kryptischen Bemerkung schenkt ihm diese ein Bonbon, von dem er nicht weiß, dass es sein Leben auf drastische Weise verändern wird …

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»Äh, ja, sicher. Vielen Dank, Ma’am.« Höflich nahm er die Süßigkeit und ließ sie in seiner Hosentasche verschwinden und lächelte ihr nach, als sie zum Ende der Theke schritt, um sich selbst zu bedienen. Hier kommen so viele völlig verrückte Leute her, dass man sich schon nicht mehr wirklich wundert. Wäre nicht erstaunt gewesen, wenn sie einen Zauberstab aus ihrer Handtasche geholt und ›Higitus pigitus zumba kazing‹ gesagt hätte, dachte er noch, ehe er sich schnell wieder seiner Arbeit zuwandte und darüber die Süßigkeit in seiner Jeans völlig vergaß.

Brandons Schichten im CoffeeShop dauerten acht Stunden aber sie fühlten - фото 3

Brandons Schichten im › Coffee-Shop ‹ dauerten acht Stunden, aber sie fühlten sich für ihn immer wie eine verdammte Ewigkeit an. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete er bereits einige Monate dort. Er hatte sich etwas Neues suchen müssen, nachdem der Videospiel-Laden, in dem er zuvor tätig gewesen war, aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben musste. Und er hatte sich noch immer nicht ganz an den Wechsel gewöhnt. Es war etwas völlig anderes, den ganzen Tag hinter dem Tresen auf den Füßen zu sein und eine Bestellung nach der nächsten abzuarbeiten.

Wie gewöhnlich, wenn er mit der › Tube ‹ zurück in sein kleines, nicht wirklich wohnliches Apartment im Londoner Vorort › Greenwich ‹ fuhr, hatte er sich auch an diesem Abend auf einem der graublauen Sitze niedergelassen und sich die Ohrstöpsel seines Smartphones eingesteckt, froh darüber die Last seines Körpers von den angeschwollenen Füßen zu nehmen und seinen schmerzenden Beinen etwas Ruhe gönnen zu können. Und während ihn die Untergrundbahn seiner Wohnung näherbrachte, dachte er wieder an die attraktive, zickige Geschäftsfrau im Café.

Er wusste, dass man ihn bei Gott nicht als Adonis bezeichnen konnte, und vielleicht war das auch der Grund, warum er es im Leben, trotz seines Design-Studiums, nicht so weit gebracht hatte – und zu jemand geworden war, der er es zuließ, dass man so von oben herab mit ihm umsprang. Insgeheim hatte er immer einen Hang verspürt, sich einer strengen Autoritätsperson zu unterwerfen – einer, die klare Ansage machte, was und wie er etwas zu erledigen hatte. Lächelnd erinnerte er sich an seinen ersten Schwarm.

Es war seine Grundschullehrerin Mrs. Cooper und danach war es die sportliche und extrem gutaussehende Mutter seines besten Freundes gewesen. Ältere Frauen haben einfach etwas verflucht Heißes an sich , dachte er still. Vielleicht ist mein seltsamer Frauengeschmack der Grund, warum ich mit vierundzwanzig immer noch Single bin … Ist doch Scheiße, dass ich in meinem ganzen Leben erst mit drei Mädchen geschlafen habe und es jedes Mal bei einem ›One-Night-Stand‹ geblieben ist.

Seine Gedanken wurden vom Knurren seines Magens unterbrochen, was ihn daran erinnerte, dass er seit seiner kurz bemessenen Mittagspause nichts mehr gegessen hatte – und inzwischen war es weit nach sechs.

Verdammt noch mal , seufzte er in sich hinein, als ihm dämmerte, dass er gestern Abend vor dem Zubettgehen noch das Einzige gegessen hatte, was seine mehr als spartanische Küche aufzubieten hatte – eine schlichte, geschmacklose Tiefkühlpizza. Ich hab‘ nicht mal mehr Pommes oder irgendeine Nudelsuppe. Da werde ich wohl oder übel eine Haltestelle vorher rausmüssen. Er wusste, dass es im direkten Umfeld seiner Wohnung nur einen Kiosk gab, aber der war nur gut für Zigaretten, Getränke und Zeitschriften – wenn er einmal vom überschaubaren Angebot an Süßigkeiten absah.

Als sein Hunger zunahm und er sich seine Fingerspitzen wie Spargelköpfe am liebsten abgebissen hätte, wünschte er sich, er hätte zumindest etwas zum Knabbern, um seinem Magen wenigstens die Wartezeit ein wenig zu verkürzen.

In diesem Moment erinnerte er sich an die Süßigkeit, die ihm die verrückte alte Frau gegeben hatte. Du sollst keine Geschenke von Fremden annehmen, hat Mutter mir eingetrichtert , grinste er vor sich hin. Aber ich bin ein erwachsener Mann … Und auch wenn sie ein bisschen seltsam war, sie wird nicht so verrückt sein, mich vergiften zu wollen.

Also kramte er in seiner Hosentasche nach dem Cellophan-Bonbon, fischte es hervor und schälte es aus der Folie. Als er es in seinen Mund steckte, war er vom komplexen Geschmack der Süßigkeit überrascht – es war eine erstaunlich delikate Mischung aus Erdbeeren und Ananas mit einem Hauch an Gewürzen, die er nicht zuordnen konnte. Schmeckt echt viel besser als ich erwartet habe , dachte er still und lutschte genießerisch daran herum, als hätte er das Highlight in einer Gourmetwüste gefunden, was dazu führte, dass er sich wünschte, sie hätte ihm ein paar mehr gegeben, als es weg war.

Aber schon ein wenig später fühlte er sich benommen und schläfrig. Er musste gähnen, fühlte, wie sein Herz heftiger schlug und fragte sich unwillkürlich, ob ihn diese seltsame alte Frau mit dem Lavendelhaar nicht doch möglicherweise unter Drogen gesetzt hatte.

Als sich die U-Bahn der Station näherte, an der er aussteigen musste, wollte er seinen Einkauf im Mini-Markt erledigen, blieb er auf seinem Platz sitzen. Es interessierte ihn plötzlich nicht mehr, sich noch etwas zum Essen zu besorgen. Alles, wonach es ihn noch verlangte war, nach Hause zu kommen, um in seinem Bett zu liegen. Er musste all seine Energie aufbringen und seine Zähne zusammenbeißen, um sich von seinem Sitz zu erheben, als er seine Haltestelle erreichte. Auf dem Weg zum Ausstieg wankte er, als ob er zu viel getrunken hätte.

»Geht es Ihnen gut, junger Mann?«, erkundigte sich ein besorgt dreinschauender Grauhaariger, als er beim Verlassen des Zuges fast gestrauchelt wäre.

Brandon stellte fest, dass er nicht einmal in der Lage war, dem Mann zu antworten, und nichts weiter fertigbrachte, außer einem kleinen Nicken und einer flüchtigen Handbewegung.

Zu seinem Glück befand sich der Ausstieg der › Tube ‹ direkt vor seinem Apartmentgebäude und nachdem er eine Ewigkeit in der Tasche seiner Jeans nach seinem Schlüssel herumgefummelt hatte, schaffte er es, ihn herauszuholen und die Eingangstür zum Hausflur aufzuschließen. Wenige Minuten später stand er im Flur seiner Wohnung, drückte die Tür ins Schloss und stolperte auf sein Bett zu, das in seinem ganzen Leben noch nie so einladend ausgesehen hatte. Bäuchlings ließ er sich auf die Matratze fallen, schaffte es noch, sich das Kissen unter den Kopf zu drücken, ehe er fast augenblicklich in einen schweren, traumlosen Schlaf fiel …

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