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Агата Кристи: Der Mann im braunen Anzug

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Агата Кристи Der Mann im braunen Anzug

Der Mann im braunen Anzug: краткое содержание, описание и аннотация

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AGATHA CHRISTIE Der Mann im braunen Anzug Roman Aus dem Englischen von Margret Haas Hachette Collections Die Originalausgabe erschien unter dem Titel THE MAN IN THE BROWN SUIT © 1924 Agatha Christie Limited, a Chorion Company. All rights reserved. Der Mann im braunen Anzug Deutsche Version: © 2007 Agatha Christie Limited, a Chorion Company. All rights reserved. Aus dem Englischen von Margret Haas. Copyright © 2008 Hachette Collections für die vorliegende Ausgabe.

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«O doch», gab ich zu, «ich hatte sie im Strumpf versteckt.»

«Ich weiß viel zu wenig über Frauen», sagte Sir Eustace. «Ob Pagett wohl darauf verfallen wäre?»

Harry klopfte auf den Tisch. «Spielen Sie nicht den Narren! Sie dürfen es Ihren grauen Haaren danken, dass ich Sie nicht zum Fenster hinauswerfe, Sie verdammter Schuft. Aber graue Haare oder nicht, ich…»

Er trat einen Schritt vor, und Sir Eustace duckte sich behände hinter seinen Schreibtisch.

«Ihr jungen Leute seid gleich so heftig», beschwerte er sich. «Lassen Sie uns vernünftig reden. Im Augenblick haben Sie die Oberhand, doch das wird nicht so bleiben. Überall im Haus sind meine Leute, und Sie sind in der Minderheit. Ihr augenblicklicher Vorteil ist bloß ein Zufall…»

«Wirklich?», sagte Harry. «Ich glaube, diesmal haben Sie das Spiel verloren. Hören Sie das?» Er machte eine leichte Kopfbewegung zur Tür.

Ein lautes Hämmern an der Haustür, Schreie, Flüche, dann das Geräusch von Schüssen. Sir Eustace wurde bleich.

«Was bedeutet das?»

«Race und seine Leute. Sie konnten natürlich nicht wissen, dass Anne und ich Geheimzeichen vereinbart hatten, um sofort zu erkennen, ob briefliche oder telegrafische Mitteilungen echt waren oder nicht. Telegramme sollten mit Andy unterzeichnet werden und Briefe ein durchgestrichenes und aufweisen. Anne wusste also sofort, dass Ihr Telegramm eine Fälschung war. Sie kam aus freiem Willen her und tappte absichtlich in die Falle, in der Hoffnung, Sie in Ihrer eigenen Schlinge zu fangen. Ehe sie jedoch Kimberley verließ, sandte sie sowohl an Colonel Race als auch an mich ein Telegramm. Seitdem hat Mrs Blair ständig in Verbindung mit uns gestanden. Annes Brief war genau das, was ich erwartet hatte. Sie sehen, Sir Eustace – das Spiel ist aus!»

Sir Eustace wandte sich heftig um.

«Sehr schlau, meine Hochachtung! Doch ich habe noch ein Wort zu sagen. Gut, ich habe das Spiel verloren – aber Sie ebenfalls. Sie werden niemals den Beweis erbringen können, dass ich Nadina umgebracht habe. Sie können höchstens sagen, ich sei an dem betreffenden Tag in Marlow gewesen, und Pagett wird es wohl bestätigen – das ist aber auch alles. Kein Mensch weiß, ob ich diese Frau überhaupt kannte. Sie aber kannten sie genau. Sie hatten ein Motiv, sie zu töten, und haben obendrein einen schlechten Ruf. Sie gelten noch immer als Dieb, vergessen Sie das nicht! Und vielleicht ist Ihnen eine Kleinigkeit noch unbekannt: Die Diamanten sind in meinem Besitz.

Ich bin jedoch bereit, ein Abkommen mit Ihnen zu treffen. Sie haben mich in die Enge getrieben. Wenn Race mich in diesem Haus findet, ist es aus mit mir – mit Ihnen aber auch, mein Freund. Im nächsten Zimmer befindet sich eine Dachluke; geben Sie mir ein paar Minuten Vorsprung, und ich bin in Sicherheit. Meine Vorbereitungen für den Notfall sind längst getroffen. Lassen Sie mir diesen Ausweg, und ich gebe Ihnen dafür ein unterzeichnetes Dokument, dass ich Nadinas Mörder bin.»

Das Krachen von splitterndem Holz ertönte, und eilende Füße jagten die Treppe herauf. Harry zog den Riegel zurück. Colonel Race war der Erste, der ins Zimmer stürzte. Sein Gesicht hellte sich auf, als er uns erblickte.

«Gott sei Dank, Anne, Sie sind unverletzt! Ich hatte solche Angst.» Er wandte sich an Sir Eustace. «Ich bin lange hinter Ihnen her gewesen, Pedler. Endlich haben wir Sie.»

«Hier scheint alles verrückt zu spielen!», rief Sir Eustace. «Diese beiden jungen Leute bedrohen mich mit einem Revolver und erheben die unsinnigsten Anschuldigungen. Ich verstehe nicht, was das alles bedeuten soll.»

«Nein, verstehen Sie wirklich nicht? Dann will ich es Ihnen erklären. Es bedeutet zum einen, dass wir den ‹Colonel› zur Strecke gebracht haben. Es bedeutet ferner, dass Sie am 8. Januar nicht an der Riviera, sondern in Marlow waren. Es bedeutet, dass Sie Ihr Werkzeug, Madame Nadina, ermordeten, als sie Ihnen gefährlich wurde – und dass wir endlich die Beweise dafür erbringen können.»

«Tatsächlich? Und wer hat Ihnen all diese interessanten Informationen verschafft? Der junge Mann hier, der von der Polizei gesucht wird? Seine Aussage wird nicht sehr glaubhaft klingen.»

«Wir haben andere Zeugen – einen Mann, der wusste, dass Nadina eine Verabredung mit Ihnen im Haus zur Mühle in Marlow hatte.»

Sir Eustace blickte erstaunt auf, und Colonel Race machte eine Handbewegung. Arthur Minks alias Reverend Chichester alias Miss Pettigrew trat einen Schritt vor. Er war bleich und erregt, aber er sprach klar und deutlich: «Ich traf Nadina am Vorabend ihrer Abreise nach England. Damals trat ich als russischer Graf auf. Sie sagte mir, was sie vorhatte. Ich warnte sie, weil ich wusste, mit wem sie sich einlassen wollte, aber sie schlug meine Warnung in den Wind. Als sie tot war, versuchte ich selber an die Diamanten heranzukommen; deshalb fuhr ich mit der Kilmorden. In Johannesburg trat Mr Rayburn an mich heran, und ich entschloss mich, auf die Seite des Rechts überzugehen.»

Sir Eustace starrte ihn an. «Die Ratten verlassen das sinkende Schiff», murmelte er.

«Auch ich habe noch eine Überraschung für Sie, Sir Eustace», sagte ich. «Der Film, den Sie in Ihrem Besitz haben, enthält keineswegs Diamanten, sondern nur gewöhnliche Kieselsteine. Die Diamanten sind an einem sicheren Ort. Um es Ihnen genau zu sagen, sie stecken im Bauch der großen Giraffe. Mrs Blair hat sie ausgehöhlt, die Steine in Watte verpackt, damit sie nicht klirren, und den Hals wieder festgeklebt.»

Sir Eustace sah mich eine Weile an, dann sagte er: «Ich habe dieses Vieh schon immer gehasst, das muss geradezu Vorahnung gewesen sein.»

34

In dieser Nacht konnten wir nicht nach Johannesburg zurückkehren, weil die Rebellen einen Teil des Vororts besetzt hatten. Unsere Zufluchtsstätte war eine Farm, die etwa zwanzig Meilen von Johannesburg entfernt lag. Ich fiel vor Erschöpfung beinahe um. All die Aufregungen und Ängste der letzten Tage waren doch zu viel für mich gewesen.

Sir Eustace war unter sicherer Bewachung in die entgegengesetzte Richtung abtransportiert worden.

Immer wieder sagte ich mir, dass unsere Sorgen vorüber seien, doch ich vermochte es noch nicht wirklich zu glauben. Harry und ich waren wieder vereint, und nichts sollte uns mehr trennen. Und dennoch fühlte ich eine Schranke zwischen uns, eine Zurückhaltung von seiner Seite, die mir unverständlich war.

Am folgenden Morgen stand ich schon frühzeitig auf der Terrasse und blickte über das Buschland nach Johannesburg. Ich hörte das dumpfe Grollen der Geschütze. Die Revolution war noch nicht beendet.

Die Farmersfrau rief mich zum Frühstück. Sie war eine warmherzige, mütterliche Seele, die mich bereits ins Herz geschlossen hatte. Wie sie mir berichtete, war Harry schon vor Stunden weggegangen und noch nicht zurückgekehrt. Wieder überfiel mich die Unsicherheit. Was für ein Schatten hatte sich zwischen uns geschlichen?

Später setzte ich mich erneut auf die Terrasse und nahm ein Buch zur Hand; doch zu lesen vermochte ich nicht. Ich war so in meine trüben Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkte, wie Colonel Race heransprengte und von seinem Pferd stieg. Erst als er mir «Guten Morgen, Anne!», zurief, kehrte ich in die Wirklichkeit zurück.

«Oh», sagte ich errötend, «Sie sind es.»

«Ja. Darf ich mich setzen?»

Seit unserem Ausflug zu Cecil Rhodes’ Grab war dies das erste Mal, dass wir allein waren. Und auch jetzt wieder überkam mich das eigenartige Gefühl von Bewunderung und Angst zugleich, das dieser Mann mir ständig einflößte.

«Was gibt es Neues?», fragte ich.

«General Smuts wird morgen in Johannesburg eintreffen. Bis dahin wird weitergekämpft. Aber ich habe noch eine andere Nachricht für Sie, Anne: Pedler ist entwischt.»

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